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ot. Der Papa darf nicht wickeln/ins Bett bringen

Hallo,

ich hoffe, ihr könnt mir irgendwie helfen. Unser Sohn, fast drei Jahre alt lässt sich nur unter grösstem Protest von meinem Mann wickeln oder ins Bett bringen. Das war immer so, mit wenigen Ausnahmen. Wenn ich nicht da bin, klappt aber alles prima. Mein Mann ist deswegen schon sehr gefrustet und auch mich macht das Ganze sehr traurig.

Ich habe keine Ahnung, wie ich reagieren soll. Meistens muss ich dann aber hoch und den Kleinen übernehmen, da mein Mann einfach keine Chance hat ihn aus- oder anzuziehen. Auch beim ins Bett bringen weint er so, dass mein Mann mich holt.

Ich weiss im Moment einfach nicht mehr, was der richtige Weg ist. Müssen die beiden da einfach durch und Linus muss lernen, dass auch der Papa gut wickeln und beim Einschlafen helfen kann (wovon ich überzeugt bin!), oder sollte ich, wenn er zu doll weint zu ihm gehen und Papa ablösen?

In den letzten paar Tagen merke ich, wie es mich manchmal stört, dass er so auf mich fixiert ist und ich fühle mich manchmal von ihm zu sehr vereinnahmt. Ihm erklären, dass ich mal Pause brauche und auch mal alleine sein will "versteht" er zwar, aber er möchte trotzdem mit mir wickeln/ in Bett gehen. Er merkt auch, wenn ich traurig bin und ich sage ihm das auch. Es macht ihn dann auch traurig aber er kann dann aber doch nichts ändern. Das alles macht mich dann noch trauriger, weil ich merke, dass er schon möchte mit Papa, aber irgendwie nicht kann... Hmm, etwas wirr, ich hoffe ihr wisst wie ich es meine.

Kennt ihr das? Und wenn ja, wie habt ihr reagiert?

Liebe Grüsse

Tanja

Bisherige Antworten

ot. Der Papa darf nicht wickeln/ins Bett bringen

Hej Tanja,

Anna-Lena ist 20 Monate.

Bei uns war es auch lange so, dass Papa sie nicht ins Bett bringen durfte - das geht am Wochenende halbwegs, aber auch nicht immer. Auch will sie laufend bei mir kuscheln, Papa ist nur zum Spielen und Quatsch machen gut. Das liegt bei uns sicher auch daran, dass Papa unter der Woche Anna-Lena nur morgens erlebt (und das auch nur für kurz), abends kommt er, wenn sie schon schläft. Nach einem Urlaub geht es meist besser. Mich macht es auch traurig, dass sie da so drauf ist (vor allem das Kuscheln vermisst mein Mann etwas), aber was soll man machen? "mit Gewalt" wäre wohl etwas daneben.

LG
Kathrin, die auf hilfreichere Antworten gespannt ist

ot. Der Papa darf nicht wickeln/ins Bett bringen

Hallo Kathrin,

genau das frustriert meinen Mann so: Gut genug zu sein zum spielen und sonst nichts machen dürfen (naja, ganz so extrem ist es nicht...).

Aber wir werden wohl einfach abwarten, denn mit "Gewalt" möchten wir es auch nicht erzwingen.

Liebe Grüsse

Tanja

ot. Der Papa darf nicht wickeln/ins Bett bringen

Hallo Tanja,
bei meiner Tochter war das auch lange so. Vor allem nachdem mein Mann einmal 10 Tage weg war. Wir haben uns dann erst immer durchgesetzt, bis beide nur noch genervt voneinander waren. Dann haben wir eine Zeitlang ihren Willen akzeptiert. Als es mir dann echt zu viel wurde, haben wir eine andere Strategie gewählt, sie super geholfen hat. Da sie auch - wie du von deinem Sohn schreibst - immer super mit ihm zurecht gekommen ist, sobald ich nicht zu Hause war, bin ich regelmäßig jeden zweiten Abend nach dem Abendessen spazieren gegangen. So richtig mit verabschieden und winken. Dann hat Papa sie ins Bad und ins Bett gebracht. Ging tadellos. Ich ging spazieren, nahm ein Buch mit, saß mal auf ner Bank oder ging auch mal ein Eis essen. Ich wusse, es dauert so circa 45 Minuten, bis sie schläft, dann ging ich zurück. Manchmal hat mein Mann aber auch bei mir am Handy anklingeln lassen, wenn sie geschlafen hat. Bei uns hat das super funktioniert und ca. zwei Monate später klappte es dann auch, wenn ich zu Hause war, aber z.B. gesagt habe, ich will jetzt Wäsche aufhängen. Wenn ihr das ändern wollt, ist es aber ganz wichtig, damit aufzuhören, dass du "übernimmst", wenn es nicht gut klappt. Denn dann lernt dein Sohn, dass du kommst, wenn er laut genug schreit. Mit drei Jahren hat er das schon raus. Soll jetzt nicht so hart klingen, sicherlich vermisst er dich echt und möchte so gern bei dir sein und hat echten Kummer, aber ich finde, wenn man überzeugt ist, dass das Kind bei dem Papa gut aufgehoben ist, also dass der das auch kann und auf das Kind gut eingeht, dann kann man das dem Kind schon zumuten. Dein Mann darf dann natürlich auch nicht "kapitulieren", sondern sollte einfach ruhig bleiben und immer wieder sagen "heute macht der Papa das". Dabei fanden wir immer, es klappt besser, wenn wir einfach unserer Tochter sagen, so ist es, aber nicht mit Erklärungen usw. immer versuchen, dass sie dafür Verständnis haben muss. Sie darf weinen, sich ärgern und Kummer haben, aber es ist eben trotzdem so. Aber wie gesagt, mit dem Trick, dass ich spazieren ging, hat das bei uns ganz ohne Tränen geklappt. Damals war sie so zweieinhalb. Jetzt ist sie fast vier und will immer noch oft, dass ich Sachen mache. Wir sagen dann eben oft "Heute ist der Papa dran." Punkt, Ende der Diskussion. Ich finde, mit dem Wunsch, Kindern alles verständlich zu machen, so dass sie ohne Unmutsbekundungen kooperieren, überfordern wir unsere Kinder oft. Hilfreich war in diesem Punkt für uns die Lektüre von Jesper Juul.
Viel Glück beim weiteren Vorgehen!
LG, Daniela

ot. Der Papa darf nicht wickeln/ins Bett bringen

Hallo Daniela,

Jesper Juul lese ich auch sehr gerne. Ich finde auch, dass der Papa das ebenso gut machen kann wie ich und Linus auch meine Grenzen kennenlernen soll. Aber ich bin wirklich sehr unsicher, ob er meine Grenzen versteht, wenn ich zwar da bin aber "keine Lust" habe. Linus darf weinen, wenn er frustriert ist, das kann ich auch aushalten. Aber Abends mit Papa weint er wirklich sehr verzweifelt. Das halte ich dann nur ganz schlecht aus...

Ich möchte keine künstliche Situation schaffen, damit mein Mann ihn ins Bett bringen kann. Aber vielleicht bin ich einfach zu wenig genervt dazu;-)

Liebe Grüsse

Tanja

ot. Der Papa darf nicht wickeln/ins Bett bringen

Hallo Tanja,
ja, das verstehe ich. Ich war damals sooo genervt davon, dass immer und überall ich für alles verantwortlich war. Vor allem das zu Bett bringen hat mich oft genervt, weil es oft ewig (über eine Stunde) gedauert hat, an der sie dauerhaft an meiner Brust hing (und ich immer wieder mit Soor zu kämpfen hatte). Ich hatte oft das Gefühl, sie hängt da krampfhaft dran und will gar nicht einschlafen. Deshalb hab ich irgendwann gesagt, ich brauch mehr Freiraum und wir haben die "jeden zweiten Abend" Spaziergänge eingeführt. Im Urlaub, wo das Schlafzimmer im ersten Stock war und das Wohnzimmer unten, ging es dann zum ersten Mal, dass ich nicht das Haus verlassen musste und ab da dann auch zu Hause in der Wohnung. Wie habe ich die Zeit genossen! Hat wohl also schon mit dem Leidensdruck zu tun.
Euch alles Liebe,
Daniela

ot. Der Papa darf nicht wickeln/ins Bett bringen

Hallo Tanja,
bei uns bin ich auch fürs Insbettbringen zuständig. Ich genieße es allerdings auch, weil ich tagsüber arbeite und der Papa sich um die Kinder kümmert, also fühlt sich das gerecht verteilt an.
Bisher haben sie, wenn ich abends mal später nach Hause kam, lieber wach auf mich gewartet, als sich von Papa in den Schlaf begleiten zu lassen. Neulich kam ich aber mal wirklich erst um Mitternacht und da haben wir vorher besprochen, dass Papa sie heute mal richtig ins Bett bringt und wenn sie aufwachen, bin ich wieder da. Und siehe da - klappte ohne Probleme. Sogar so gut, dass sie beide (!) am nächsten Tag wieder von Papa ins Bett gebracht werden wollten - der Kleine (2) hat sogar aufs Stillen verzichtet dafür! =-O Da saß ich nun zum ersten Mal seit viereinhalb Jahren um acht auf dem Sofa und wusste nichts mit mir anzufangen! :-D Allerdings reichte das dann wohl auch als Experiment, am nächsten Morgen umklammerte der Große (4) Papas Beine und sagte: "Ich hab dich lieb, Papa. Aber heute bringt uns Mama wieder ins Bett." :-D
Also "keine Lust" oder "ich brauch mal Ruhe" zählt bei uns als Argument auch nicht. Wenn Mama da ist, soll sie die Bande gefälligst auch ins Bett bringen. Damit habe ich mich nun arrangiert und finde es auch wirklich nicht schlimm, obwohl es natürlich für Papa schon frustrierend ist. Andererseits hat er so halt früher Feierabend, da hält sich sein Frust dann auch in Grenzen. *g*
Ich würde Linus zu nichts zwingen. Ist doch gut zu wissen, dass es klappt, wenn du nicht da bist - wenn du wirklich mal gar nicht magst oder kannst, gehst du halt ein Stündchen spazieren oder ins Café. Dass er Mama nicht haben kann, obwohl sie doch im Wohnzimmer sitzt, das versteht er doch noch nicht. Er kann noch nicht nachempfinden, wie du dich fühlst, dafür ist er mit knapp 3 noch zu klein. Noch sind für ihn seine Bedürfnisse das Maß aller Dinge und das ist auch normal. Flexibler wird er dann später von allein.
Nehmt es beide nicht persönlich, das hat mit eurer Qualität als Mama/Papa nix zu tun. Und wenn du allzu genervt bist, denk einfach dran, dass er noch den größten Teil seiner Kindheit ganz ohne Mama und Papa ins Bett gehen wird, irgendwann will er nämlich lieber noch unter der Bettdecke lesen. *gg* Da fallen die paar ersten Jahre bzw. die verbleibenden Monate, die das jetzt noch so ist, doch gar nicht so ins Gewicht.
LG Yuri + Yannick (09/03) + David (12/05)

ot. Der Papa darf nicht wickeln/ins Bett bringen

Hallo Yuri,

So klar wie nach deiner Antwort ist mir das nicht gewesen, dass er es nicht versteht, wenn ich da bin und er mich doch nicht haben kann. Ich glaube auch, dass es ein "echtes" Bedürfnis von Linus ist von mir ins Bett gebracht zu werden. Aber für meinen Mann ist es natürlich hart und er fühlt sich schon ein bisschen abgeschoben und reagiert halt auch mal frustriert Linus gegenüber...

Es ist wohl wirklich das Beste, wenn wir es so akzeptieren wie es ist. Sobald wir nämlich Druck machen, wird alles nur schlimmer (auch mein schlechtes Gewissen, dass sich dann in meiner Laune bemerkbar macht - ein Teufelskreis;-) )

Liebe Grüsse von Tanja, die jetzt dann ins Yoga geht und die Männer sich selbst überlässt:-)

ot. Der Papa darf nicht wickeln/ins Bett bringen

Hallo Tanja,
guter Plan, das mit dem Yoga! :) Da springt gleich noch ne entspannte Mama dabei raus, besser geht's doch gar nicht.
Den Frust deines Mannes kann ich schon nachvollziehen, das ging meinem in der Anfangsphase auch öfter mal so. Aber da muss er leider an SICH arbeiten und nicht an seinem Sohn! Du kannst ihn damit trösten, dass seine Zeit ganz, ganz sicher noch kommt. Aus kleinen Jungs werden nämlich ganz von selbst große Jungs, die präsente Väter brauchen, an denen sie sich orientieren können. Irgendwann ist die Mama plötzlich total abgesagt und dann darf er dich trösten. *lol* Es müssen nicht beide Elternteile alles gleich gut machen, um sich vollwertig fühlen zu können - Spielen und Toben ist aber so was von genauso wichtig wie Kuscheln und Versorgen, das muss man sich ab und zu mal klar machen. Da es klappt, wenn es "muss", ist bei euch doch alles in Ordnung - euer Sohn braucht euch beide, aber ihr seid eben nicht austauschbar. Ist doch auch ein schönes Gefühl, oder?
LG Yuri

ot. Der Papa darf nicht wickeln/ins Bett bringen

Hallo!
Hier hatten wir die gleiche Situation. Wenn ich weg war oder lange arbeiten mußte, saß sie mit Papa auf dem Sofa und ist dann irgendwann weggeklappt. Das wurde erst anders, als es sein mußte, d.h. als ich schwanger war und mich nicht zu ihr in ihr neues Hochbett schwingen wollte zum Vorlesen. Da hat Papa dann sukzessive den Abend übernommen- zum Glück, denn seit das Baby da ist, wäre es schwierig, beide zufriedenstellend ins Bett zu bringen. Ach ja, da war sie so 3,5 Jahre alt.
Wenn es doch gut klappt, wenn Du nicht da bist, dann geh doch öfter weg, lol. Oder tröste Dich, dass es nicht immer so bleiben wird und geniesse es einfach- die Zeiten von Papa kommen auch sicher noch!!!!
Viele liebe Grüße
Aller

ot. Der Papa darf nicht wickeln/ins Bett bringen

Hallo Aller,

Öfter weggehen möchte ich nicht, sondern mal um 8 Uhr auf der Couch rumliegen;-)

Naja, irgendwann will er eh nicht mehr von mir ins Bett gebracht werden, vielleicht sollte ich mir das in stressigen Situationen vor Augen halten...:-)

Liebe Grüsse

Tanja

ot. Der Papa darf nicht wickeln/ins Bett bringen

Hallo Tanja,

keine Sorge - das war/ist bei uns auch so. Als meine Tochter noch ganz klein war, ging das ohne Probleme. Da war der Papa derjenige, der sie bettfertig gemacht hat. Erst als sie älter wurde, wollte sie, dass ich das mache. Und das lief dann bei uns auch immer so ab wie bei euch (entsetzliches Weinen usw.). Wir haben das aber nicht durchgezogen. Der Papa soll sie doch nicht gegen ihren Willen umziehen!! =-O Das käme bei uns nicht in Frage. Auch das gekünstelte Weggehen würde ich nie machen (wenn ich nicht da bin, klappt es bei uns auch). Das könnte ich nicht.

Akzeptiert es doch einfach, wie es ist. :-) Es werden auch wieder andere Zeiten kommen. Bei uns ist es jetzt so, dass ich sie bettfertig mache, sie dann noch im Bett mit dem Papa einige kleine Bücher vorliest und ich dann zum Kuscheln/Stillen komme. So hat der Papa auch noch eine Kuscheleinheit (und da Kuscheln sie so richtig süß im Bett) und muss nicht "traurig" sein. Und diese "Bücherzeit" genießt meine Tochter echt sehr. :-)

Also: lasst es laufen und schafft eben andere Papazeiten (vielleicht auch Vorlesen oder so etwas). Es muss doch nicht jeder Elternteil alles machen. Bei uns tobt der Papa zum Beispiel immer übelst rum, was ich nicht sooo dolle mache ;-) - und das macht sie auch supergern mit ihm, wenn er abends von der Arbeit kommt. :-)

Liebe Grüße
Yvonne

ot. Der Papa darf nicht wickeln/ins Bett bringen

hallo,
ich kenne das sehr gut und ich bin der meinung man sollte sich in solchen situationen auf die wünsche des kindes eingehen. irgendwann wird es sich ändern und sie werden ihre gründe haben. vielleicht hast du neulich im geboren-forum meinen beitrag zum ausgewanderten kind gelesen. rinah plante diese nacht seit bestimmt 6 monaten und hat immer wieder abgebrochen. es war das aller erste mal dass sie auswärts geschlafen hat und ohne mich eingeschlafen ist. sonst hat das noch nie eklappt, d.h. ich bin zurück gekommen vom essen mit freundinnen weil sie sich von niemandem hat ins bett bringen lassen. heute ginge es vermutlich mit oma, mit papa keine chance.
gruß
Jeannine
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