Hallöchen,
eigentlich dachte ich nicht, daß ich so früh Eure Unterstützung brauchen könnte, aber das vergangene Wochenende hat mich eines Besseren belehrt *seufz*
Meinen Großen Sohn Tom(3J) konnte ich damals nur sehr kurz stillen. Unwissenheit, fehlende Unterstützung, Angst... alles auf einmal. Bei meinem jüngsten Sohn Jan (9M) war ich zum Glück informierter, ruhiger und selbstgewußter...es passte einfach alles und nun kann ich bereits auf 9 Monate glückliche und kuschelige (fast Voll-)Stillzeit zurückblicken. Alles in Allem habe ich nie aus "meiner Geschichte" ein Geheimnis gemacht und gerade meine Familie weiß eigentlich Bescheid.
Vergangenes WE dann ein Familientreffen und die ersten Blicke und Kommentare...ich meine diiiiese Blicke und Kommentare. Leider allem voran auch meine eigene Mutter, welche mir eigentlich bereits bei jedem Telefonat, in dem es um das Thema geht, zu verstehen gibt, daß ich doch aber sicherlich nicht "so eine" werde, die ihr Kind noch stillt, wenn es angelaufen kommt und von selbst den Pulli hochhebt *seufz*. Ich habe schon oft nebenbei und sehr ruhig und diplomatisch von WHO und der Weiterentwicklung der Still-Einstellung berichtet. Doch ich merke immer mehr, wie wir bereits mit einem 9monate alten/jungen Baby wohl offensichtlich schon immer mehr gegen den "Guten Geschmack" verstoßen :-(
Meine Tante sprach sogar am WE vom " Säugen =-O eines soooo großen Kindes". Das hat mir erstmal die Sprache verschlagen. .... Bei den von mir nicht geforderten Tips zur Einführung von Brei & Co kamen dann doch wirklich solche Sachen wie, daß ich einfach nur lang genug anbieten muß und es normal wäre, daß Babys sich erstmal dagegen wehren und bissl weinen und den Löffel wieder raus schieben. Ok, den Löffel schiebt Jan schon lange nicht mehr raus, aber ich habe inzwischen einfach festgestellt,daß er wohl eher der Fingerfood-Typ ist und da ich eh noch "voll" stille, mach ich mir da auch überhaupt keine Gedanken. Es ist einfach so schön und kuschelig und ich kann mir derzeit garnicht vorstellen, daß es mal eine Zeit ohne Stillen geben wird. Aber DAS kann ich meiner Familie nie und nimmer sagen...denn dann bin ich egoistisch und wieder die "Unnormale".
Wir wurden schon bei unserem Großen Sohn durch Familienbett & Tragen als die "Außenseiter" gehandelt, mußten uns schon immer viel begründen und erklären... doch daß man mir/uns jetzt beim 2.Kind immernoch erklären möchte, wie der Hase läuft, das macht mich traurig.
Was mich so massiv ärgert, bin ich selbst! Warum kann ich nicht einfach so selbstbewußt sein und dem ganzen Geunke entgegentreten? Warum kann ich nicht selbstbewußt sagen, daß ich eben gern stille und das aus den und den Gründen? Oder besser noch, ohne Gründe zu nennen, denn ich muß ja eigentlich nichts begründen! Warum rede ich mich raus, indem ich sage, daß mein Sohn eben noch nicht so weit ist und leider noch nichts essen mag? Ich schiebe den kleinen Jan vor, warum aber sag ich nicht einfach, daß ich nunmal gern stille und meinem Sohn weiter den besten Start ins Leben bieten möchte....
Mädels, wie werde ich meiner Familie gegenüber selbstbewußter? Habt Ihr kleine Tricks und Kniffe, wie man auf ruhige und diplomatische Art "die anderen" vom Wert des Stillens überzeugen kann? Auf mein WHO-Argument folgte Gähnen und zum neuen Thema übergehen... mit solchen Sachen brauch ich also nicht kommen :-(
LG Manu mit Jan (9M) und Tom (3J)