muss mich ständig rechtfertigen... (lang)
muss mal meinem frust mal luft verschaffen.
habe gerade wieder mit meiner mum telefoniert und ihr gesagt, dass die hebamme meinte ich solle in der zeit des stillens, keinen intensiven sport betreiben (ob das stimmt würde mich auch mal interessieren). sie meinte die milch gehe dann schnell zurück.
da meinte doch meine liebe mutter, dann solle ich abstillen. denn schließlich stille ich ja schon lang und das viel länger als man bräuchte. muss anmerken, dass mein shn gerade 6 monate alt ist.
weiß langsam nicht mehr was ich darauf antworten soll. sie meinte dann noch ob ich warten wollte bis mein kind 1 jahr ist und mit der fußbank an die brust geht.
am liebsten würde ich gar nix mehr sagen, aber wir sehen uns häufig und da bekommt sie ja mit, das ich noch stille.
auch meine oma, die am anfang, wo ich echt schlimme schmerzen wegen extrem wunder und zerbissener brustwarzen hatte, meinte da müsse ich jetzt durch. meint jetzt der junge bräuchte mal was richtiges essen und ich solle jetzt aber langsam aufhören. ich versteh die welt nicht mehr.
wenn sie ganz klein sind, findens alle toll und bewundern es und kaum sieht das kind etwas größer aus, muss man sich ständig rechtfertigen, warum man das große kind noch stillt :-(
was sagt ihr zu solchen reaktionen? habt ihr ein paar tolle antworten die ich geben könnte?
lg von tasia
muss mich ständig rechtfertigen... (lang)
das mit der Fußbank habe ich auch schon mal gehört. keine Ahnung, wie leute, die selber nicht gestillt haben, gerade auf eine Fußbank zum Stillen kommen. Wer weiß, wozu diese leute alles eine Fußbank benutzen? *sfg* Ich würde solche dämlichen Bemerkungen (es sind keine ehrlichen, interessierten Fragen, sondern dämliche Bemerkungen!) ins Lächerliche ziehen und fragen, ob sie selber Fußbankerfahrungen haben und wenn ja welche. *lol*
Im Grunde aber sind diese Art von Einmischung eine Form von Liebesbeweis, denn wer mir egal ist, mit dem unterhalte ich mich nicht über so Zeugs. Deine Mam und Oma haben leider keine positiven Erfahrungen mit Stillen gemacht und wollen dir (unbewusst) ihre eigenen Erfahrungen ersparen. Sie es mal so und versuche versöhnlich zu werden und das heiße Thema zu meiden. Du kannst ihre Wunde nicht heilen, dass müssen sie selber tun oder nicht tun.
Mein Tipp also: Im Extremfall mal schocken, um eine Grenze zu ziehen, ansonsten Thema meiden.
LG Uta
PS: Was willst du denn für Intensivsport machen? Olympiade? Marathon? ;-)
muss mich ständig rechtfertigen... (lang)
danke für deine antwort.
ich wollte eigentlich nur zum steppen oder aerobic ins fitnessstudio! werde ich wohl auch ab nächste woche machen, oder?
lg von tasia
muss mich ständig rechtfertigen... (lang)
Hallo Tasia,
was spricht denn gegen Aerobic? *schock* Ich habe schon zur Rückbildung bei einer Hebamme Aerobic gemacht und jetzt mache ich den zweiten Kurs...
Ach ja, mein Sohn ist fast 10 Monate und ich kann nicht behaupten, dass ich wenig Milch habe. *g*
Was Deine Mutter angeht... Ich würde das Thema gar nicht mehr anschneiden. Du stillst und fertig. Es ist allein DEINE Sache, wie Du Dein Kind ernährst. Deine Mutter und Deine Oma hatten schon ihre Chance, das ist Deine.
LG Mattina
muss mich ständig rechtfertigen... (lang)
ich kann Dich gut verstehen. Lass Dich nicht entmutigen. Ob Dir das weiterhilft?
LG von Jana
Quelle des Textes: "Why Nurse Toddlers" (der Text wurde urspruenglich fuer eine Mailingliste fuer stillende Muetter verfasst).
Ich werde jetzt nicht noch einen langen Auszug aus dem anderen Kapitel (das über das Abstillen) meines Buches posten. In diesem Kapitel werden aber viele Beweise aufgeführt, die darauf hindeuten, dass sich das "natürliche" Abstillalter beim Menschen zwischen zweieinhalb und sieben Jahren bewegen würde, wenn wir nicht von diversen kulturellen Vorstellungen ueber die Stilldauer beeinflusst waeren.
Ich habe mir viele unterschiedliche Daten dazu angeschaut und das absolute Minimum der natuerlichen Stilldauer betrug zweieinhalb Jahre.
Alle bisherigen Studien über die gesundheitlichen Vorteile des Stillens zeigen weitere Vorteile sowie steigende IQ-Werte bis zur Erreichung des zweiten Geburtstags.
Und was ist mit dem Stillen über das zweite Jahr hinaus? Dazu gibt es noch keine Untersuchungen. Aber es ist schwer vorstellbar, dass die ganzen Ernährungs- sowie immunbiologischen Vorteile, die langkettigen mehrfach-ungesättigten Fettsäuren, von denen man annimmt, das sie für die steigenden IQ-Werte verantwortlich sind, plötzlich am Tag nach dem zweiten Geburtstag des Kindes verschwinden sollen!
Also, wenn man will, erzähle man seiner Schwiegermutter beim nächsten Besuch, dass "die wissenschaftliche Forschung eines Professors an der Texas A&M zeigt, dass unsere Kinder (von Gott oder von der Evolution, je nachdem, woran man glaubt) so modelliert wurden, dass sie sich "erwarten", zweieinhalb bis sieben Jahre gestillt zu werden."
Ich erlebe, dass oft kritische Verwandte, Freunde, Nachbarn und sogar Fremde Schwierigkeiten haben, einer solchen Aussage etwas entgegenzusetzen. Vielleicht ist es unfair, das wir nicht einfach sagen können, "Ich erziehe mein Kind so, wie ich es fuer richtig halte", und dass das von anderen respektiert wird. Aber die Leute zeigen normalerweise mehr Achtung vor Ärzten und der "wissenschaftlicher Forschung", und so entfernt sich das Thema von der persoenlichen Ebene, als etwas, was man nur macht, um "anders" zu sein (in ihren Augen), und naehert sich dem, was von der wissenschaftlichen Forschung als das beste Vorgehen empfohlen wird.
Ich kenne einige Leute, die unkooperativen Verwandten und Freunden erklärt haben, der Kinderarzt hätte ihnen gesagt, das Kind würde das Stillen noch brauchen. Denn der Kinderarzt ist ja dann nicht greifbar, um mit ihm darueber zu diskutieren, und die meisten Leute respektieren den Entschluss, den Empfehlungen des Arztes zu folgen.
Was ich auch schon gesagt habe, wenn mich jemand angesprochen hat - und ich stille ein fast vier Jahre altes Kind, wenn auch mit der vollen Unterstützung von Familie und Freunden - ist "Tja, Sie wissen ja, er wird jeden Tag immer nur einen Tag älter. Wenn er es gestern gebraucht hat, dann wird er es wohl heute auch noch brauchen." Vielleicht hilft auch Humor, so etwas wie: "Er wird wohl nicht mehr an der Brust trinken wenn er in den Kindergarten kommt, aber falls doch, muss ich mich mit ihm wohl in der Pause treffen." Oder Du kannst es damit versuchen, dass alle Kinder ja unterschiedlich sind und nicht die gleichen Bedürfnisse haben. Manche Kinder brauchen es, laenger gestillt zu werden und man versuche einfach nur den Bedürfnissen seines Kindes gerecht zu werden.
Man weise auch darauf hin, dass, wenn man jetzt abstillen würde, und das Kind hätte weiterhin das Beduerfnis zu saugen, die Gefahr bestehen würde, dass das Kind an den Fingern oder am Daumen zu lutschen beginnt, was zu kieferorthopädischen Problemen führen kann.
Betone auch, dass Muttermilch eine vollwertige und ausgewogene Nahrung ist, viel besser für Menschenkinder als Kuhmilch. Kuhmilch kann Allergien ausloesen oder zu Verdauungsproblemen fuehren. Man ziehe es vor, seinem Kind eher Muttermilch zu geben als Kuhmilch, Apfelsaft, Cola oder Limonade.
Wenn ich von Ärzten höre, die Müttern das Abstillen empfehlen, damit das Kind mehr feste Kost isst, habe ich immer Lust die Ärzte zu fragen, an welche Nahrungsmittel sie dabei wohl denken, die vom Nährwert und von den immunologischen Eigenschaften her besser sein sollen als Muttermilch. Ich meine - reden wir hier etwa über Hotdogs?
Meine Familie hat mich immer sehr unterstützt. Dazu gehört auch meine wunderbare Schwiegermutter, die in den 40er und 50er Jahren, als es nicht modern war, ihre Kinder gestillt hat. Sie hat immer unsere Entscheidungen als Eltern unterstützt und ist einfach ein rundum toller Mensch. Ich fuehle mit jenen Muettern, die versuchen mit Verwandten auszukommen, die einen nicht unterstützen. Ich hoffe, die Liste kann Euch viele gute Anregungen geben.
Originaltitel: "Nursing a toddler - why on earth!"
Da jetzt immer mehr Frauen ihre Babys stillen, entdecken zunehmend mehr von ihnen, dass ihnen das Stillen so viel Freude bereitet, um ueber die urspruenglich vorgenommenen wenigen Monate hinaus weiterzustillen. Die Unicef empfiehlt schon seit langem zwei Jahre und laenger zu stillen und jetzt hat sich auch die Amerikanische Akademie der Kinderaerzte angepasst, indem sie Muettern raten, mindestens ein Jahr lang zu stillen und dann so lange, wie Mutter und Kind es wuenschen.
Bis vor kurzem war Stillen bis zum Alter von drei-vier Jahren in den meisten Laendern der Welt ueblich, und auch heute noch wird es von vielen Voelkern praktiziert.
Warum sollte man laenger als sechs Monate stillen?
Weil es Muetter und Babys meist sehr geniessen. Aus welchem Grund sollte man eine freudenspendende Beziehung unterbrechen?
Muttermilch soll aber nach sechs Monaten keinen Wert mehr haben.
Ja, das wird gesagt, aber es stimmt nicht. Dass jemand so etwas behaupten mag, beweist nur, wie unwissend viele Leute unserer Gesellschaft sind, was das Stillen betrifft. Muttermilch ist schliesslich Milch. Selbst nach sechs Monaten enthaelt sie noch Proteine, Fett und andere fuer die Ernaehrung wichtige Inhaltsstoffe, die Babys und Kleinkinder brauchen. Muttermilch enthaelt weiterhin Immunfaktoren, die das Baby schuetzen. Tatsaechlich enthaelt Muttermilch im zweiten Lebensjahr des Kindes eine groessere Anzahl an bestimmten Immunfaktoren, die es vor Infektionen schuetzt, als im ersten Lebensjahr. Das ist so, wie es auch sein sollte, weil Kinder im zweiten Lebensjahr normalerweise haeufiger mit Krankheitserregern in Beruehrung kommen. Muttermilch enthaelt weiterhin Faktoren, die bei der Reifung und vollen Entwicklung des Immunsystems, Gehirns, Darms und anderer Organe eine wichtige Rolle spielen. Es ist erwiesen, dass Kindergartenkinder, die noch gestillt werden, weit seltener und weniger ernsthaft an Infektionskrankheiten leiden als die, die nicht gestillt werden. Eine Mutter, die ihr Kind weiterstillt verliert dadurch weniger Arbeitstage, wenn sie wieder ihre Taetigkeit ausser Haus aufnimmt.
Es ist interessant zu beobachten, wie die Werbung der Muttermilchersatzprodukte den Gebrauch ihrer Produkte (die eine ziemlich unperfekte Kopie des Originals sind) propagiert und gleichzeitig behauptet, dass Muttermilch (das Modell der unperfekten Kopie) nur sechs Monate lang gueltig ist. Zu viel Kinderaerzte haben diesen Refrain uebernommen.
Ich habe gehoert, dass die Immunfaktoren in der Muttermilch die Entwicklung des eigenen Immunsystems des Babys behindern, wenn dieses laenger als sechs Monate gestillt wird.
Das stimmt nicht und ist eigentlich absurd. Es ist wirklich unglaublich, wie so viele Leute unserer Gesellschaft die Vorteile des Stillens in Nachteile umaendern. Wir impfen unsere Babys, damit sie sich aus eigenen Kraeften gegen die echte Infektion wehren koennen. Auch die Muttermilch hilft dem Baby, Infektionen zu bekaempfen. Wenn es diese besiegt hat, ist es immun. Auf natuerlichem Weg.
Ich moechte aber, dass mein Baby unabhaengig wird!
Und Stillen macht Kleinkinder abhaengig? Glaube das nicht! Ein Kind, das gestillt wird, bis es sich aus eigener Entscheidung heraus abstillt (gewoehnlich im Alter von zwei bis vier Jahren) ist normalerweise selbstsicherer, und, was wichtiger ist, sicherer in seiner Selbststaendigkeit. Es erhielt von der Brust Trost und Sicherheit, und zwar so lange, bis es reif war, von sich aus den Schritt zum Abstillen zu unternehmen. Es weiss in diesem Fall, dass es etwas abgeschlossen hat, wozu es selbst die Entscheidung getroffen hat. Das ist ein Meilenstein seines Lebens.
Oft draengen wir Kinder dazu, zu bald "selbststaendig" zu werden: zu bald alleine zu schlafen, zu bald von der Brust entwoehnt zu werden, zu bald alles ohne Hilfe der Eltern zu meistern, kurz gesagt, zu bald alles alleine zu machen. Draenge es nicht, und das Kind wird bald genug selbststaendig werden. Wozu diese Eile? Bald wird es von zu Hause fortgehen. Willst Du, dass es mit vierzehn Jahren das Elternhaus verlaesst?
Natuerlich kann Stillen in gewissen Situationen eine Ueberabhaengigkeitsbeziehung beguenstigen, aber das gilt auch fuer das Essen und das Toilettentraining. Das Problem liegt nicht am Stillen, sondern hat andere Ursachen.
Was gibt es noch zu sagen?
Wahrscheinlich sind die wichtigsten Aspekte beim Stillen von Kleinkindern nicht die die Ernaehrung oder Immunisierung betreffenden Vorteile, so wertvoll diese auch sind. Ich glaube, der groesste Vorteil beim Stillen von Kleinkindern ist die besondere Mutter-Kind-Beziehung. Stillen ist ein lebensbejahender Akt der Liebe. Dieser Aspekt dauert an, wenn aus dem Baby ein Kleinkind wird. Jeder, der unvoreingenommen beobachtet, wie ein aelteres Baby oder ein Kleinkind gestillt wird, kann feststellen, dass dabei etwas fast Magisches und Besonderes vor sich geht, etwas, das weit ueber die pure Nahrungsaufnahme hinausgeht. Ein Kleinkind an der Brust macht ab und zu eine Pause, um spontan, ohne ersichtlichen Grund zu lachen. Seine Freude am Stillen geht weit ueber die Nahrungsquelle hinaus. Wenn es sich die stillende Mutter erlaubt, kann das Stillen auch fuer sie zu einer Quelle von Freude werden, die weit ueber die reine Nahrungsspende hinausgeht. Natuerlich ist Stillen von Kleinkindern nicht immer grossartig, aber was ist das schon. Wenn es das jedoch ist, dann ist es wirklich der Muehe wert.
Wenn das Kind erkrankt oder sich verletzt hat (und das kommt vor, wenn es mit anderen Kindern in Kontakt kommt und wagemutiger wird), welch einfacheres Mittel, um das Kind zu troesten, als es zu stillen? Ich erinnere mich an Naechte in der Notaufnahme, wo Muetter ihre kranken, nicht gestillten Kleinkinder zu beruhigen versuchten, oft erfolglos, indem sie diese am Gang auf und ab trugen, waehrend die stillenden Muetter ruhig mit ihren getroesteten, wenn auch nicht unbedingt gluecklichen Babys an der Brust dort sassen. Die Mutter troestet ihr krankes Kind durchs Stillen und gleichzeitig troestet das Kind seine Mutter.
Stillen des ?älteren? Säuglings
Elizabeth Hormann, IBCLC
Vortrag, gehalten am Berlin-Brandenburgischen Stillseminar, 25. Oktober 1997
Wenn wir die Abstillkurven von 64 Gesellschaften (nicht USA und Europa) vergleichen, zu einer Zeit, als wenig kommerzielle und westliche Einflüsse das traditionelle Ernährungsmuster störten, so machen wir interessante Feststellungen: So gut wie keine dieser Gesellschaften hat ihre Kinder vor einem Jahr abgestillt. Bis 2 Jahre war es ein relativ kleiner Prozentsatz der Kinder, der keine Muttermilch mehr bekam. Dies stieg im nächsten halben Jahr rapid an. Bis zum dritten Geburtstag wurden immer noch über ein Viertel der Kleinkinder gestillt; die Restlichen stillten sich zum größten Teil im nächsten Jahr ab; einige wenige haben erst im fünften Lebensjahr die Stillbeziehung ganz beendet.
Auch in den USA gab es immer Langzeit gestillte Kinder, aber die Proportionen sind ganz anders. Die überwiegende Mehrheit ist in den frühen Lebensmonaten ganz abge-stillt worden; bis zum ersten Geburtstag gingen 90% nicht mehr an die Mutterbrust.
Die Beantwortung der Frage, wie es dazu gekommen ist, dass Kinder in Industrie-ländern im Vergleich zu denen in anderen Länder auf der Welt und im Vergleich zu den meisten Kindern im Laufe der Geschichte der Menschheit so früh abgestillt werden, würde den Rahmen dieses Referats sprengen. Sie besteht aus einer Kom-bination von geschichtlichen, kulturellen und kommerziellen Faktoren.
Was ich hier darlegen möchte, sind die wissenschaftlichen Begründungen für die Fortsetzung des Stillens nach den ersten Lebensmonaten, in denen die Vorteile des Stillens mehr oder weniger unbestritten sind.
Die ersten 6 Monate
Muttermilch hat alles, was ein Baby braucht, um sich optimal körperlich und geistig zu entwickeln. Es geht vor allem um die Entwicklung des Gehirns und nicht darum, das möglichst größte Baby in kürzester Zeit zu produzieren.
Der niedrige Eiweißgehalt der Muttermilch ist unter anderem dafür ein Vorteil. Aus der Erfahrung mit künstlicher Babynahrung mit hohem Eiweißgehalt wurde fest-gestellt, dass solche Nahrung nicht nur zum schnellen Körperwachstum - das erstrebte Ziel - führte, sondern auch zu hohen Aminosäurewerten im Blut, die eine permanent negative Auswirkung auf das Zentralnervensystem haben könnten (Cunningham 253).
DHA (Docosa Hexanoic Acid), eine langkettige Aminosäure, einzigartig in der Mut-termilch, sammelt sich im Gehirn (und in der Retina) und ist für deren strukturelle Entwicklung wichtig (Cunningham 254).
Diese und sämtliche anderen wissenschaftlichen Entdeckungen sind die Theorie, aber wie sieht es in der Praxis aus?
Stillende Mütter haben immer geglaubt, dass ihre Kinder deswegen klüger seien als die Nachbarskinder, die künstliche Babynahrung bekamen. Jetzt gibt es Forschungen, die diese Behauptung zu bestätigen scheinen. Frühgeborene, die in den ersten Lebens-wochen die Milch der eigenen Mutter durch Sonde bekommen hatten, hatten nach 8 Jahren durchschnittlich 10 Punkte mehr auf der 10 Skala als die Kinder die künstlich ernährt worden waren (Cunningham 254). Weil diese Studie nur die Muttermilch-ernährung ohne das Stillen an der Brust erfasst hat, hat sie effektiv die Interaktionen zwischen Mutter und Kind als Faktor in der intellektuellen Entwicklung ausgeklam-mert und dabei die Vermutung bestätigt, dass Muttermilch per se das Wachstum des Gehirns und Zentralnervensystems positiv beeinflusst.
Das gestillte Kind hat nicht nur ein ganz anderes Gehirn- und Zentralnervensystem; auch seine Körperentwicklung verläuft anders. Gestillte Kinder haben eine Tendenz, etwas weniger zu wiegen als künstlich ernährte Kinder. Das Fettpolster ist anders aufgebaut und durch den natürlichen Sättigungsmechanismus lernen sie, ihren Appetit zu steuern.
Haut und Muskulatur fühlen sich bei Stillkindern anders an (Stuart-Macadam 20). Unterschiede im Blutbild und in der Darmflora sind messbar.
Nicht nur dank den nutritiven Komponenten, sondern auch wegen der bioaktiven Zusammensetzung - Immunfaktoren, Enzyme, Wachstumsfaktoren und Hormonen, die in der Muttermilch einzigartig sind - hat das Stillkind lebenslänglich einen an-deren Körper als seine nicht-gestillte Kohorte, also flaschenernährte Kinder.
Um nur einen Faktor unter die Lupe zu nehmen: Die Rolle der Immunfaktoren ist auch in Industrieländern nicht unerheblich. Kurzfristig und langfristig stimuliert das Stillen den Aufbau und die Steuerung des Immunsystems des Kindes und bietet Schutz gegen die Entwicklung sowohl von Autoimmun- und Herzkranzarterien-krankheiten als auch vor Allergien.
All dies sind mehr als genug Gründe, ein Kind 6 Monate voll zu stillen. Aber welche Vorteile hat es, das Stillen danach fortzusetzen?
Stillen bis ca. ein Jahr
Ab Mitte des ersten Lebensjahrs zeigt das Kind großes Interesse an dem, was seine Mitmenschen essen. Wird es ihm nicht angeboten, drückt es sein Missfallen ganz deutlich aus - ein intellektueller Sprung, aber auch eine Reaktion auf Körpersignale, dass die Zeit gekommen ist, seinen gastronomischen Horizont etwas zu erweitern. Das heißt aber nicht, dass Muttermilch plötzlich nicht mehr wertvoll ist. Sie bleibt während dem ersten Lebensjahr - und oft darüber hinaus - das wichtigste Nahrungs-mittel, nach wie vor eine Quelle von hochwertigen Kalorien, Eiweiß, Vitaminen und Mineralien. Die nächsten sechs Monate - oder länger - sind eine Kennenlernzeit, in der feste Nahrung Muttermilch ergänzt, aber nicht ersetzt.
Auch der Immunschutz und die Entwicklung des Zentralnervensystems wird im zweiten Halbjahr fortgesetzt. Hier gilt das Prinzip von dosisbezogener Auswirkung. Bei der o.g. Studie mit Frühgeborenen war ein Verhältnis ganz eindeutig. Je mehr Muttermilch, desto höher der IQ-Wert (Stuart-Macadam 18).
Die Verbindung zwischen Muttermilchdosis und der Wahrscheinlichkeit der Entwicklung bestimmter Krankheitsbilder ist noch klarer.
Allergien - Kinder, die 6 Monate oder länger gestillt wurden, haben weniger Allergien (5%) als die, die weniger als 6 Monate gestillt wurden (36%) (Strimas JH, Chi OS, 1988).
Haemophilus Influenza Typ B - Stillen länger als sechs Monate schützt gegen diese Krankheit (Takala, AK et al 1989).
Otitis media - Stillen länger als sechs Monate reduziert Otitis media drei- bis fünffach bis zum Alter von 27 Monaten (Teei, DW, Klein, JO, Rosner, B, 1980).
Malocclusion - Als die Stilldauer von 12 auf 3 Monate reduziert wurde, stieg die Prävalenz von Malocclusion von 3% auf 16% (Labbok, MH und Hendershot, GE, 1987).
Lymphoma in der Kindheit - Für Kinder unter 15 Jahren ist das Risiko fünf- bis achtfach höher, wenn sie weniger als 6 Monate (oder gar nicht) gestillt wurden (Davis MK, Savitz, DA und Graubord, BI, 1988).
Diabetes - Wenn Kinder 12 Monate oder länger gestillt wurden, ist die odds ratio für die Entwicklung dieser Krankheit 0.54 im Vergleich zu nicht-gestillten Kindern.
Multiple Sklerose - Ein zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko für Multiple Sklerose entsteht, wenn ein Kind weniger als 7 Monate oder gar nicht gestillt wurde.
Stillen im zweiten Lebensjahr und danach
Was spricht für das weitere Stillen nach dem ersten Geburtstag? Überraschend viel: Ernährung, z. B.:
Zwischen dem 6. und 24. Lebensmonat beträgt die Muttermilchmenge rund 500 ml täglich. Sie kann also einen großen Teil der Kalorien, die ein Kind in diesem Alter braucht, liefern. Im Notfall kann die Milchmenge gesteigert werden und auch ein Kind, das normalerweise Beikost isst, kann wieder ausschließlich mit Muttermilch ernährt werden.
Muttermilch liefert 70 Kilokalorien pro 100 ml - zweimal die Energiedichte eines Ab-stillbreis. Kinder im zweiten Lebensjahr können ihren Energiebedarf zu 31% durch Muttermilch decken. Stillkinder im Alter von 13-18 Monaten erhalten bei gleicher Nahrungsmenge 25% mehr Energie als nicht-gestillte; ältere Kinder erhalten 17% mehr. Je nach Studie gibt es auch Hinweise darauf, dass Muttermilch noch mehr Energie im zweiten Lebensjahr liefern könnte. Eine Studie aus Uganda machte deutlich, dass dort die Energiebedürfnisse in dieser Lebensphase durch Muttermilch zu 53% gedeckt wurden. Wenn man daran denkt, wie wenig viele Kinder im zweiten Lebensjahr essen - sie haben einfach keine Zeit; die Welt ist dafür viel zu interessant - sind diese Ergebnisse nur logisch. Wenn ein Kind vor dem zweiten Geburtstag abgestillt wird, braucht es selbstverständlich viel mehr feste Nahrung als vorher - laut einer Studie wurden die anderen Nahrungsmittel um 60% erhöht und auch das reicht nicht immer aus. Unter Umständen kann ein abgestilltes Kind unter einem Energiedefizit leiden - einem 28%igen Defizit laut einer Studie von 1982.
Eine andere Studie zeigte, dass nicht-gestillte Kinder nur 84% der vorgeschlagenen Kalorieneinnahme hatten, während noch gestillte Kinder 108% der optimalen täglichen Kalorien zu sich nahmen.
Bioverfügbarkeit, Vitamine und Mineralien
Die Kalorien der Muttermilch sind keine leeren Kalorien. ?Muttermilch bleibt auch die wichtigste Quelle an hochqualitativem Eiweiss, Vitaminen und anderen Nährstoffen" (Helsing und King, 1982). Hochqualitativ und gut bioverfügbar. Wie viel eines Nährstoffes in der Milch ist, ist nicht die interessante Frage. Wir müssen danach fragen, wie bioverfügbar er ist. Es nutzt also nichts, wenn der Nährstoff nur da ist und das Kind nicht darüber verfügen kann.
Eiweiss wird in der Muttermilch besonders gut absorbiert. Im zweiten Lebensjahr deckt Muttermilch die Eiweissbedürfnisse zu 38%.
Und die Ergebnisse bei den Vitaminen und Mineralien sind noch eindrücklicher:
Vitamin A wird im zweiten Lebensjahr 100%ig durch Muttermilch gedeckt. In Ent-wicklungsländern kann dies besonders wichtig sein. Es wurde da festgestellt, dass nicht-gestillte Kinder einem sechs- bis achtfach höheren Risiko an Xerophthalmie (einer Vitamin A-Mangel-Erkrankung des Auges) zu erkranken ausgesetzt sind als gestillte Kinder. Der Schutz bleibt auch nach dem Abstillen erhalten.
Eine tägliche Einnahme von 500 ml Muttermilch liefert 19 mg Vitamin C, 95% der Menge, die Kinder im zweiten Lebensjahr brauchen (Armstrong, 1987). Gegen Ende des ersten Lebensjahres ist die Vitamin CKonzentration der Muttermilch 3,3 mal höher als im Blutplasma der Mutter. Selbst wenn die Mutter erniedrigte Vitamin C-Werte hat, wird es in der Milch bis zu 6-12fach angereichert. Stillkinder erhalten so höhere Konzentrationen an Vitamin C als Kinder, die mit Vitamin C angereicherter künstlicher Babynahrung, Gemüse und Früchten ernährt werden.
Eisen ist zu 50% in der Muttermilch im zweiten Lebensjahr erhalten, Kalzium zu 44%, Niacin zu 41 %, Folsäurezu 26% und Riboflavin zu 21%.
Eisen ist eines der wichtigen Beispiele der Bioverfügbarkeit. Es ist zwar niedriger in der Muttermilch als in der Kuhmilch, nur wird es aus der Muttermilch zu rund 70% absorbiert (vgl. 10% in Kuhmilch), so dass ein Stillkind besser mit Eisen versorgt ist als ein nichtgestilltes Kind.
Immunfaktoren
Immunfaktoren sind auch noch wichtig. Früher wurde angenommen, dass nur im Kolostrum sehr hohe Anteile bereitstünden, die sich im Verlauf der Laktation zurück-bildeten und nach sechs Monaten nur noch von geringer Bedeutung seien. Heute ist bekannt, dass die Immunglobulinmengen nach dem sechsten Monat steigen, offen-sichtlich als Reaktion auf die absinkende Milchmenge. Mit 20 Monaten entspricht der Spiegel von IgA und IgG der Höhe, die nach einer Laktationsdauer von zwei Wochen gemessen wurde. Wenn wir darüber nachdenken, ist es auch ganz logisch, dass einige Schutzfaktoren in dieser Zeit steigen, weil Kinder ab sechs Monaten sehr mobil werden; sie kommen überall hin und stecken die unmöglichsten Dinge in den Mund. Sie brauchen viel Schutz. Dieser Schutz erfolgt durch verschiedene Immunfaktoren in der Muttermilch, darunter: Lysozym, ein unspezifischer antimikrobieller Faktor wird in Muttermilch angereichert und erreicht in einigen Fällen nach 12 Monaten die gleiche Menge wie im Kolostrum. Nach neueren Untersuchungen weiss man, dass es bis zum 25. Lebensmonat des Kindes ansteigt und erst dann abfällt. 1 ml Muttermilch enthält rund 4000 lebende Zellen (überwiegend Lymphozyten und Makrophagen) , die das Wachstum von Bakterien, Viren, Pilzen und Parasiten hemmen.
Der Bifidusfaktor in der Muttermilch fördert nach wie vor das Wachstum des Lacto-bazillus bifidus im kindlichen Darm, so dass sich Staphylokokken gar nicht erst aus-breiten können. Interferon, ein antiviraler Faktor, und Laktoferrin, das durch seine Eisenbindung ein Wachstum von E. coli, Staphylokokkus aureus und einigen Candi-dapilzen verhindert, sind ebenfalls in der Muttermilch enthalten. Laktoferrin zeigt kontinuierlich ansteigende Werte.
Wie wichtig ist dieser immunologische Aspekt für das ältere Stillkind? Diesbezüglich ist die Studie von Chandra aus Kanada sehr interessant, weil seine Studienobjekte gesunde Kinder der Mittelklasse in einem gut entwickelten Industrieland waren. 60 Kinder wurden über einen Zeitraum von 24 Monaten untersucht. Im Hinblick auf drei übliche Erkrankungen fand er erhebliche Unterschiede bei deren Auftreten bei gestillten und künstlich ernährten Kindern:
Atemwegserkrankungen auf 10 gestillte Kinder kommen 23 Flaschenkinder
Durchfall auf 10 gestillte Kinder kommen 35 Flaschenkinder
Mittelohrentzündungen auf 10 gestillte Kinder kommen 95 Flaschenkinder
Nach der Einführung fester Nahrung, sind Stillkinder besonders in Entwicklungsländern für Durchfall anfällig. In Bangladesch wurden noch-gestillte Kinder und nichtgestillte Kinder zwischen 6 und 35 Monaten bezüglich Durchfallerkrankung ver-glichen. Die Energieaufnahme bei nicht-gestillten Kindern fiel um 40%; bei gestillten Kindern blieb sie fast unverändert. Die Stillkinder bekamen auch 2,5 mal soviel Eiweiß wie die nicht-gestillten. Bei Durchfall ist ein Appetitverlust häufig - auch in Industrieländern. Doch viele Stillkinder trinken sehr gerne, auch wenn sie sonst keinen Appetit haben. Es wird vermutet, dass das hochqualitative Eiweiß in der Muttermilch dazu führt, dass ein krankes Kind wieder Appetit auf Kohlenhydrate hat, die für die Gewichtszunahme so wichtig sind (Armstrong, 1987) - und dies ist bei unseren Kindern auch nicht unwichtig.
Das ?natürliche" Abstillalter
Aus dem bisher Gesagten ist klar geworden, dass Muttermilch ihre Nahrungs- und immunologischen Werte behält, so lange sie produziert wird. Trotzdem muss die Stillbeziehung irgendwann zur Ende kommen - aber wann?
Die Anthropologin Katherina Dettwyler hat versucht, durch kulturvergleichende Studien und durch Vergleiche der Säugetiere untereinander diese Frage in etwa zu beantworten. Ich werde hier auf die Vergleiche der Säugetiere verzichten - obwohl sie hoch interessant und überzeugend sind, und nur kulturenvergleichende Studien berücksichtigen. Auf ihrer Suche nach einem ?hominiden Entwurf" (hominide blue-print) für das ?natürliche" Abstillalter hat sie verschiedene Kriterien angeschaut:
Alter, in dem das Kind das Geburtsgewicht vervierfacht hat
Alter, in dem das Kind ein Drittel des durchschnittlichen Erwachsenengewichts erreicht hat
Bezug auf das Gewicht einer erwachsenen Frau (Abstillalter in Tagen = 2,71 mal das Gewicht einer erwachsenen Frau in Gramm)
Vergleich zu Schwangerschaftswochen (6 x Schwangerschaftswochen - auf vergleichenden Primatendaten basiert.
Alter beim Durchbrechen der ersten Backenzähne.
Nach keinem der Kriterien würde ein Kind unter 2,3 Jahren abgestillt und die Gren-zen reichen bis 6 Jahre für Mädchen und 7 Jahre für Jungen. Sechs Jahre übrigens ist der Zeitpunkt, wann das eigene Immunsystem des Kindes reif und eigenständig wird. Bis zu diesem Punkt, schreibt Dr. Dettwyler, können die Lymphokine in der Muttermilch die aktive Immunantwort - sowohl im Serum als auch sekretorisch - steigern (Dettwyler, 56).
Ist die Idee, dass Muttermilch eine positive Auswirkung auf das Immunsystem des Kindes bis zu 6 Jahren haben könnte, so weit hergeholt? Ganz und gar nicht. Ge-spendete Muttermilch als Behandlung für verschiedene Krankheitsbilder ist mittlerweile weit verbreitet:
Marinkovich (1988) behandelt IgA-lnsuffizienz mit 100ml frischer Frauenmilch täglich
Asquith berichtet über den Einsatz von Frauenmilch bei der Therapie für Leukämie oder Knochenmarktransplantation
Erichson (1990) berichtet, dass verbrannte Kinder Frauenmilch besser vertragen als die übliche hypermolekulare Nahrung und
Wright benutzt - mit Erfolg - frische Frauenmilch für Erwachsene in den ersten Tagen nach Lebertransplantation (Springer, persönliche Kommunikation, 1996).
Ist es so schwierig zu glauben, dass die Milch der eigenen Mutter lange Zeit - bis ins Schulkindalter - als effektiver Stimulus für das kindeseigene Immunsystem dienen kann?
Sollten wir unsere Abstillvorschläge so hoch setzen? Nicht unbedingt. Die Vorschläge bleiben nach wie vor die Gleichen: ?Im Idealfall wird die Stillbeziehung fortgesetzt, bis das Kind ihr entwachsen ist" (Grundsatz 6, La Leche Liga).
Das eine Kind wächst aus seinem Stillbedürfnis früher, das andere später hinaus. Weil das Stillen eine Partnerschaft ist, spielen auch die Bedürfnisse der Mutter eine Rolle. Wir möchten hier keine neue Vorschriften erstellen, sondern durch das Anschauen der wissenschaftlichen und anthropologischen Daten einen erweiterten Blick für das ?normale" Abstillalter - und eine größere Toleranz für die Mütter, deren Stillpraktiken von der kulturellen Norm abweichen - schaffen.
muss mich ständig rechtfertigen... (lang)
mensch du bist ja verrückt - hast dir soviel arbeit gemacht. ich danke dir sehr dafür.
ich werde mir das ausdrucken und meiner mama mal hinlegen oder ihr bei weiteren kommentaren mal daraus vorlesen.
lg von tasia mit stillendem finn matteo
muss mich ständig rechtfertigen... (lang)
Den und mehr findest du bei uebersstillen.org (direkte Adresse in meinem Profil).
LG, Sonne
mach ich! danke liebe sonne ;-)
muss mich ständig rechtfertigen... (lang)
das war nicht viel Arbeit - nur kopieren und einfügen :-)
Ich bin begeistert von diesen Texten und geb sie gern weiter, wenn es um dieses Thema geht.
LG von Jana mit stillender Jana-Marie 3,5 Jahre
muss mich ständig rechtfertigen... (lang)
Ich hab schon recht früh begonnen relativ angriffslustig auf solche Sprüche zu antworten. Das geht niemanden etwas an und das sag ich auch.
Als die ersten Versuche kamen Sophie essen in den Mund zu stecken hab ich klar gesagt, dass ich das nicht möchte und wers trotzdem tut, der kann sich gleich verabschieden (Schwiemu wollte sie mit 4,5 Monaten an einem Weihnachtskeks aus Schoko und Nüssen mit Alkoholischer Füllung lutschen lassen - denn "das wird sie ja wohl dürfen").
Ich weiß, das ist böse, und nicht gerade die feine englische Art, aber das ist mir wurscht.
GLG Verena
muss mich ständig rechtfertigen... (lang)
Hi Tasia,
nein, du brauchst dich nicht rechtfertigen, du machst das, was dir und deinem Kind aus eurer Ansicht am besten tut und das ist ganz alleine eure Angelegenheit und geht sonst niemanden etwas an! Du wirst sehen, auch später wird es Leute geben, die es total positiv sehen.
Lass die Leute reden und meinetwegen auch ihre 'stillunfreundlichen' Meinungen kundtun und ignorier es.
Antworten kann ich dir leider keine geben, da ich eigentlich nie wirklich negativ darauf angesprochen worden bin.
LG Tina
muss mich ständig rechtfertigen... (lang)
ich kann dir leider nicht weiterhelfen, da ich das gleiche Problem habe wie du. Ich stille meine Kleine nun fast 1 Jahr und vor allem meine Schwiegermutter, aber auch andere im näheren Umfeld (manchmal sogar mein Freund) regen sich darüber furchtbar auf. Da wird sie nicht selbständig, sie ist ein Mamakälbchen und und und. Ich bin schon auch der Meinung dass ich und Marie selbst entscheiden, wie lange wir stillen, hab aber nun Angst, dass negative Einflüsse diesbezüglich auf Marie ausgeübt werden wenn ich im Juni wieder arbeite. Arbeitest du denn?
Die Antworten die du bekommen hast haben mir aber auch sehr geholfen ;-)
LG, Marion
muss mich ständig rechtfertigen... (lang)
Hi Marion,
zum Thema Selbständigkeit, vielleicht hilft dir das als Argument gegenüber den lieben Verwandten ...
Gerade gestillte Kinder genießen durch das Stillen einen großen Rückhalt bei der Mutter was ihnen Sicherheit gibt und durch diesen Rückhalt fällt es ihnen auch leichter, Selbständigkeit und Selbstbewusstsein aufzubauen. Ich sehe das immer wieder bei meiner Tochter.
LG tina
muss mich ständig rechtfertigen... (lang)
Als kleine Anmerkung:
Bin selber auch arbeiten gegangen, als die Kids 13 Monate alt waren - das ist kein Problem!
Nun sind die Kids 21Monate und wir stillen noch ;-))
Was meinst Du denn mit negative Einflüsse auf Marie??
glg und frohes Weiterstillen :-)
Berit mit Twins
muss mich ständig rechtfertigen... (lang)
Euch glg zurück
muss mich ständig rechtfertigen... (lang)
Also meine 40% sind so 65-70h monatlich und halbtags wär ja toll - ne ich arbeite im KH (Psychiatrie) und das sind 9,5-10h Schichten, also mit Fahrt locker 11h weg - das war am Anfang etwas übel - weil der Busen spannte ohne Ende als ich heimkam (ich hatte am Anfang Stilleinlagen drinnen - bin tatsächlich am Anfang im Geschäft ausgelaufen - nicht viel aber bissel und hab Pfefferminztee getrunken...).....also dann gleich gestillt........mittlerweile ist das kein Problem mehr - ich merks zwar auch, dass es jetzt gut tut zu stillen, aber auslaufen ist schon lang net mehr!
Ich glaub kaum, dass sie ihr das STillen mies machen kann--------ich glaub da könnt mein Mann den Kids viel erzählen während ich weg bin - und sie würden bestimmt trotzdem stillen wenn ich komm ;-)) Milch (Kuh) trinken meine schon lange (Kaba) anfangs eher wenig und jetzt ganz gern - stillen tun wir trotzdem noch locker 5-xmal in 24h - also keine Sorge!!
glg Berit
muss mich ständig rechtfertigen... (lang)
Darf ich noch was andres schreiben: zur Zeit sind wir wieder soweit, dass wir Einschlafstillen praktizieren. Grad eben wieder. Seit 8 hab ich probiert sie schlafen zu legen, aber immer wenn ich sie wieder von der Brust nahm (sie nuckelte nur noch) und legte sie ins Bett schreit sie. Würdest du versuchen etwas dagegen zu tun (ggf. was??) oder soll ich sie einfach nuckeln lassen, solange sie will. Das macht sie halt ziemlich abhängig von mir, weil kein andrer sie ins bett bringen kann. Hast du Erfahrungen (ggf. aus dem Forum) was das beste für uns ist? oder soll ich einen neuen Beitrag ins Forum schreiben? Ich hatte das Einschlafstillen schon mal, hatte es ihr dann "gewaltsam" (mit weinen lassen) abgewöhnt was ich ungern nochmal mache. es hat sich aber wieder eingeschlichen, kam jetzt jeden abend ein bisschen länger, heute war´s am längsten, 1,5 Std...
gute nacht u. lg, Marion
muss mich ständig rechtfertigen... (lang)
Ganz ehrlich: wir einschlafstillen auch ;-)))
Wenns nen anderen - ohne Schreien - Weg geben würde - der genauso schnell geht - würd ich s machen - aber so ist das einfach der ruhigste Weg, den Tag ausklingen zu lassen - außerdem kann ich dabei ganz gemütlich liegen bleiben und muss aufpassen, dass ich nicht auch einschlaf....:-)
Mein Rat: nimm sie zu Dir ins Bett, da brauchst Du sie nicht umbetten, sondern stehst einfach auf, wenn sie eingeschlafen ist :-)
Das macht meine 2 auch nicht "abhängiger" von mir als nicht-gestillte Kinder - ich arbeite ja teilweise auch bis 22 Uhr, das heißt mein Mann muss die Kids ins Bett bringen - und es geht - mal besser mal schlehcter, aber er findet da halt eigene Wege: Bilder bücher lesen, durchs Bett toben Quatsch machen - summen--------und dann schlafen sie auch ohne Stillen ein :-)
Also: ich würd mal sagen: irgendwann hört das von allein auf und angesichts der 20Jahre, die unsere Kinder zuhaus verbringen, sind die paar Järchen die sie gestillt werden doch nichts ;-)
Ich hab letzt mit ner Freundin gesprochen, deren Sohn 10 ist und da ist fast nichts mehr mit Kuscheln: ist uncoool!! also genießen wir doch die Zeit etwas, in der die kids so sehr an Mama/Papa hängen (wenn ich paar Tage schaffen war, dann heißt es den ganzen Tag: Papa.........so wie mein Mann erzählt, dass sie immer Mama....rufen ;-))))
glg und Gut Nacht :-)
ach, wenns einschlafstillen zu lang dauert, ist sie vielleicht einfach noch nicht so müde - so ists bei uns!
muss mich ständig rechtfertigen... (lang)
schönen Tag,
wir fahren jetzt zu meiner Mama
Marion mit Marie
muss mich ständig rechtfertigen... (lang)
Hi Marion,
ich kann mich twinnies nur anschließen, vermiesen kann den Kleinen das Stillen niemand und auch wenn die Schwiemu ihr x-Mal erzählt, es wäre nichts Gutes, die Kleine weiß es besser ;-)
Marja trinkt auch normale Milch, das hält sie nicht vom Stillen ab.
Was das Einschlafstillen betrifft: Wenn ich daheim bin, bin ich die erste Wahl und sie möchte nur mit mir und 'Trinken' schlafen gehen, ist nur mein Mann da, geht es problemlos ohne, ebenso in den seltenen Fällen wo meine Mutter (wohnt weit weg) zu Besuch ist. Selbst eine Nacht, die ich letzte Woche im KH verbracht habe, war kein Problem obwohl sie sonst zumindest 1x nachts trinken will.
Ich fing auch zu arbeiten an, also Marja auch tagsüber noch gestillt werden wollte (da war sie allerdings schon 1,5 Jahre alt), bei der Tamu hat sie aber nie danach gefragt ;-)
LG Tina
muss mich ständig rechtfertigen... (lang)
Gute Nacht aus Bayern
Marion mit der schon schlafenden Marie
muss mich ständig rechtfertigen... (lang)
Hallo Marion,
ab wann man ein Kind fremd betreuen lässt, lassen kann oder lassen will, ist glaube ich sowohl von Mutter zu Mutter als auch von Kind zu Kind verschieden; für mich selbst war die Zeit mit so eineinhalb Jahren reif, Marja selbst wäre wohl schon früher so weit gewesen ;-)
Die Fremdbetreuung hat der Beziehung von Marja und mir auf keinen Fall geschadet und, auch wenn sie ihre Tamu liebt und sehr gerne hingeht, was mir das abgeben und arbeiten gehen von Anfang an sehr leicht gemacht hat, bin ich immer noch die Mama und somit Bezugsperson Nummer eins. Auch meine Mutter, welche auf die zwei Kinder meiner Schwester schaut, seit diese ganz klein waren (inzwischen 4 und 8 Jahre alt), erzählt immer, dass sobald meine Schwester daheim ist, sie als Oma abgeschrieben ist. Da brauchst du dir echt keine Sorgen machen, du bleibst immer die Mama!
Marja ist jetzt 2 3/4 Jahre alt und seit einem Jahr bei der Tamu.
Was mir auffällt, an dem Tag an dem sie den ganzen Tag (von 8:30 - 17:00, ansonsten immer nur bis 14:30) bei der Tamu ist, braucht sie mehr Hautkontakt als sonst, da krabbelt ihre Hand schon beim Heimfahren im Bus unters Leiberl auf den Bauch, was sonst nur beim Einschlafen der Fall ist ;-)
LG Tina
muss mich ständig rechtfertigen... (lang)
ich hab ja jetz auch in deinem Profil deine Geschichte gelesen und das Foto von deiner Marja, sie ist ja ein Goldstück, ehrlich. Wie du so schreibst, dass sie mehr Hautkontakt braucht wenn sie den ganzen Tag bei eurer Tagesmutter war, das ist echt rührend, ich fand das gestern abend so schön zu lesen. Bin nur nicht mehr zum Antworten gekommen, weil meine Kleine das 1. Mal Fieber hatte (40,1°). Heute ist es aber schon wieder besser. Gestern hat sie übrigens jegliches Essen (sogar ihr Lieblingsgläschen) verweigert, wollte den ganzen Tag nur Buba-Trinken. Aber nicht einmal da hat meine Schwiegermutter eingesehen, wie toll das stillen doch ist. Aber sie kann mich jetzt gernhaben, wir machen es so, wie wir wollen und ich bin jetzt auch beruhigter was meinen Arbeitsbeginn angeht, dank deiner Erzählungen.
Noch was: in deinem Profil schreibst du, dass du schon eher ein Kind gewollt hättest, wenn du gewußt hättest, wie schön es ist. Mir/uns geht es da ganz genauso. Man kann dann Leute, die keine Kinder wollen gar nicht verstehen. Aber Gott sei Dank wissen die gar nicht, was ihren Leben fehlt.
Schönen Sonntag und liebe Grüßli
Marion und Marie
muss mich ständig rechtfertigen... (lang)
Ja, Marja ist auch unser absoluter Liebling, naja sie ist ja (bislang) auch die Einzige ;-)
Und recht hast du, lass die liebe Schwiemu reden und mach' was du willst, gerade wenn sie krank sind, ist es extrem praktisch; ich hoffe, deine Kleine ist bald wieder fit, sie sind ja echt arm, wenn sie so hoch fiebern.
LG tina
muss mich ständig rechtfertigen... (lang)
nein ich arbeite erst wieder, wenn finn ein jahr alt ist. aber nicht gleich voll, sondern so 20-30 stunden.
werde aber wenn möglich und von dem kleinen gewünscht, trotzdem weiterstillen. ich finde es nämlich außerdem noch superpraktisch!
lg von tasia
muss mich ständig rechtfertigen... (lang)
ich arbeite ja auch erst wenn marie 1 1/4 ist. glaube aber mittlerweile auch, dass weiterstillen dann kein problem ist. das werden wir schon hinkriegen nicht?
gut nacht
marion
muss mich ständig rechtfertigen... (lang)
auf den fußbankspruch hab ich geantwortet "echt?DAS ist ja schlau!!!!".
übrigens hätte mein sohn das mit der fussbank mit 12 mon noch nicht geschafft.davon abgesehen habe ich keine *lol*
extremsport-willst du marathon laufen,berge erklimmen,iron-woman werden?
die tollsten antworten kannst du erst beim 2. stillkind geben,da bist du gelassen-ich freu mich schon drauf!!!!
lg,sylvi *bloßnichtrechtfertigen*
muss mich ständig rechtfertigen... (lang)
das Problem kenne ich auch sehr gut. Und ich habe aufgehört mich für irgendwas zu rechtfertigen.
Emma hat erst mit einem Jahr angefangen essen zu akzeptieren und ich hatte immer eine gute "Ausrede", die aber der tatsache entspricht. Hätte ich Emma nicht gestillt, hätte sie wahrscheinlich mit Sonde ernährt werden müssen und dassagte ich meinem gegenüber immer und damit war ruhe.
Das mache ich nicht mehr, weil es darauf hinaus läuft, das ich ihre behinderung zum schutz vor blöden kommentaren nehme.
Wir stillen und wem es nicht passt, der soll einfach weg sehen.
Ich würde mich nicht rechtfertigen und erst recht nicht aufregen!
LG, Maria
danke dir :-)
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