Hallo Bettina,
Meine Tochter Svenja wird in einer Woche 6 Monate alt, und ich beobachte gerade sowohl im Bekanntenkreis als auch hier im entsprechenden Forum, daß reihenweise Mütter, die 6 Monate voll Stillen/Milchnahrung geben wollten, im Laufe des 6. Monats zur Beikost greifen. Die "beliebtesten" Begründungen sind "er/sie wurde nicht mehr satt" und "er/sie will die Brust nicht mehr".
Im 6. Monat steht bei ganz vielen Babys ein fieser Entwicklungsschub an. Sie wachen nachts häufiger auf (insbesondere auch diejenigen, die schon einige Wochen durchgeschlafen haben), sie trinken nur das Nötigste, weil alles andere spannender ist, und wollen dann entsprechend häufiger an die Brust, und besonders solche Babys, die Alternativen (Flasche, Beikost) kennen, treten gerne in den Stillstreik, da sie beim Stillen einfach nicht annähernd so viel mitbekommen wie sie gerne möchten.
Ich versuch im Moment, mich mit Kommentaren arg zurückzuhalten, denn schließlich muß jede Mutter selbst entscheiden, wie sie mit ihrem Kind umgehen möchte. Svenja hat das "Pech", daß ich mich auch nicht davon beirren lasse, wenn sie beim Stillen nur wenig Enthusiasmus aber viel Interesse an dem, was hinter ihr vorgeht, an den Tag legt. So muß sie eben weiter stillen (was sie aber auch nicht groß zu stören scheint ;-).
Gerade letzten Freitag traf ich eine Bekannte, deren Großer drei Wochen älter ist als meine Wiebke und deren kleine Tochter ein paar Tage nach Svenja geboren wurde. Sie erzählte begeistert davon, wieviel Beikost ihre Tochter schon zu sich nimmt und daß sie sie spätestens in 5 Wochen abgestillt haben will :-/. Anschließend fragte sie mich natürlich, ob ich denn Svenja diesmal etwa "wieder so lange" stillen will. Ich hab gekontert mit "Na bevor ich Svenja abstille muß ich ja eh erst mal Wiebke abstillen", was ihr ganz und gar die Sprache verschlagen hat. An ihrer Einstellung ändert es leider trotzdem nichts. Dabei hatte ich gehofft, sie hätte daraus gelernt, daß ihr Großer nach dem Abstillen monatelang mit Atemwegsinfekten und Eisenmangel kämpfen mußte (den sie mit 2er-Milch zu bekämpfen versuchte, wärend sie gleichzeitig alle Vitamin-C-haltigen Lebensmittel vom Speiseplan strich, da er davon einen wunden Po bekommen würde ...).
6 Monate ist wohl nach wie vor die Zeit, wo die Babys aufhören, "richtig" zu sein, und die Eltern anfangen, "unabhängige Menschen" aus ihnen machen zu wollen, koste es, was es wolle :-(. Dabei werden sie doch grade von selbst ein bischen unabhängig, nur die Begleiterscheinungen (Unruhe, eigenen Willen etc.) will keiner haben ...
Schwafelige Grüße, Meike mit Stilltandem Wiebke (3J 8M) und Svenja (25W 3T)

Mag es vielleicht die Flasche lieber? Könnte ja sein ...
Viele Grüße,
Christine (deren Kinder keine Flasche kennengelernt haben)

Ich vermute mal dass da die Flasche ein grosse Rolle gespielt haben muss, anders kann ich's mir nicht vorstellen.
LG Bettina (deren Kinder auch keine Flasche kennen).
P.S. ich liebe dieses Forum, so viele normale, nette Leute hier.....

Hi Bettina,
bei meinen beiden Kindern war es so, dass sie in dem Alter erstmal lernen mussten wie man vom Löffel isst und das ging ganz langsam - nie im Leben hätte ich auf einen Schlag sämtliche Stillmahlzeiten durch Brei ersetzen können. Das ging bei uns immer ganz langsam über Monate hinweg, von daher kann ich mir schlecht vorstellen, dass ein Kind "von null auf hundert" das Stillen verweigert.
Andererseits gibt es wohl Riesenunterschiede, meine essen total gerne und ich sehe schon bei meiner Kleinen, dass sie auch bald ohne Milch kann - sie entreißt einem bei Tisch alles Essbare.
Wenn ich also von meinen Kindern ausgehe kann ich es mir wiederum schlecht vorstellen, dass manche Kinder bis 1 Jahr oder länger ausschließlich von Milch leben, aber das gibt es ja auch öfters!
LG Annalisa