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darf ich mal was fragen

Ich bin noch schwanger und überlege hin und her ob ich nun bei diesem Kind stillen soll oder nicht. Klar die Vorteile sind mir bekannt und das ist auch alles sehr positiv.
Großkind habe ich nicht gestillt und er wurde mit Aptamil problemlos groß, war immer gesund und wir hatten nie Probleme, was eigentlich für mich ein Anreiz wäre auch dieses Mal wieder die Flasche zu geben.
Allerdings wollen wir mit Baby (ist dann etwa 2 Monate alt) in Urlaub fahren und da würde ich stillen schon viel praktischer finden weil ich halt nix mitschleppen müsste. Dazu kommt, das ich in beiden Schwagnerschaften gute 30 kg zugenommen habe und mir vom Stillen natürlich auch eine schnellere Wiederkehr zu meiner alten Figur verpreche:-) Keine Sorge das sind nicht die Hauptgründe warum ich nun überlege aber es ist ein zusätzliches Plus für ds stillen.
Trotzdem beschäftigen mich ein paar Dinge:
Habt ihr wirklich alle gut Gewicht reduziert durch das Stillen oder ist das ein "Mythos"?
Habt ihr bei der Umstellung auf Beikost probleme gehabt? Mir ist aufgefallen das viele Stillkinder die Beikost verweigern oder Probleme machen. Großkind hat problemlos alles gegessen und macht das auch heute noch.
Denkt ihr unser Großer könnte Probleme damit bekommen das er nicht gestillt wurde? Er wird Ende des Jahres 3 Jahre alt trinkt noch immer mit Begeisterung Morgens seine Milchflasche und wurde halt nicht gestillt. Irgendwann wird er sicher fragen wie das bei ihm als Baby war und wie kommt er sich dann vor, wenn er nicht gestillt wurde, Geschwiesterkind aber schon?!?
Für mich wäre das Stillen auch praktisch, weil es ja eine enge Bindung zum Kind schafft und der zweite Sprössling muss ja sicher etwas "zurück stecken" da ja noch ein Kind da ist um das man sich kümmern muss. ALso würde ich das quasi auch als Ausgleich dafür sehen, das der Große immer und überall mit hin genommen wurde (Tragetuch) und unsere volle Aufmerksamkeit hatte.
Ich hoffe ihr versteht was ich meine ich bin irgendwie hin und her gerissen.
Danke und gruß Enelya
Bisherige Antworten

darf ich mal was fragen

Hallo Enelya,
also mein altes Gewicht habe ich zurück, denke es geht wohl auch noch mehr runter :)
Die ersten Monate ging erst mal nichts herunter,dann ganz plötzlich viel mein Gewicht innerhalb weniger Tage. Wenns Dir also ums Gewicht geht solltest Du schon die empfohlenen 6-7Monate voll stillen. Ich hatte mir ums Gewicht keine Gedanken gemacht.
Ich stille meinen Sohn um sein Immunsystem zu unterstützen und um zu "kuscheln". So nah wie man seinem Kind beim Stillen ist, ist man ihm sonst nie. Das gilt zumindest für uns. Es gibt auch Mütter denen das ganze unangenehm ist, da sollten sie dem Kind lieber anderweitig ihre Liebe zeigen. Das Baby spürt ob man gerne stillt oder nicht.
Es gibt Kinder die eher krank werden und manche seltener, das bestimmen die Gene. Mit Mumi unterstützt du das ganze natürlich positiv. Das Immunsystem ist erst mit 6Jahren ausgereift. Ich habe als Kind 3Monate Mumi bekommen, mein Bruder nicht - du brauchst keine Gewissensbisse zu haben ein Kind zu stillen und das andere nicht. Wir sind beide selten krank, mein Bruder aber häufiger als ich. Mit Mumi hat ein Kind auch mehr Energie als ohne und die Eisenwerte, die ja superwichtig für die Gehirnentwicklung sind, sind bei einem Stillkind später auch noch viel besser.
In der Qualimedic Bib stehen auch noch interessante Dinge über Inhaltsstoffe der Mumi etc.
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Bei uns ists mit dem Stillen so gelaufen, am Anfang wars eine harte Zeit, da ich falsch beraten worden bin und dummerweise nicht auf meinen Instinkt gehört habe. Willst Du Stillen behalte dein Kind nach der Geburt bei dir, gib es nicht ab, keinen Schnuller, kein Tee, generell keine zusätzliche Fütterung.Halte Dich an Deinen Instinkt wann du es stillst... LaLecheLiga hilft gut in allen Fragen (auch per eMail).
Bei Wachstumsschüben muss man plötzlich öfter ran, auch nachts. Da brechen viele ab oder fangen mit der Flasche zusätzlich an, meistens klappts dann auch nicht mehr lange mit dem Stillen.
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Das praktische am Stillen ist:
Man nehme ein Familienbett oder ein Beistellbett zum ranschieben = Du bekommst viel schlaf.
Euer Schlafrhytmus passt sich aneinander an, ich merke schon gar nicht mehr wann ich stille. Beim Flaschenkind musst du nachts aus dem Bett, natürlich kann man sich abwechseln, aber wer auch immer das tut ist dann hellwach. Geld sparst du auch.
Vom Prinzip her finde ich es schade, dass mein Sohn Beikost bekommt. Gibt viel Dreck, kostet Geld und macht Arbeit, außerdem fehlt der Kuschelfaktor ;) Ich bin aber auch stolz auf ihn, das er das so gut macht.
Ob man ein Kind schwieriger an Beikost oder auch das Schlafen gewöhnen kann hat meines erachtens nichts mit dem Stillen zu tun. Es ist einfach eine Sache der eigenen Einstellung und damit des Verhaltens. Ich kenne genug Still-Mütter die nun schnell die Beikost wollten und es auch eben so schnell geklappt hat etc.
Was auch immer: "Probieren geht über studieren!" :))
lg GM

darf ich mal was fragen

Hallo Enelya,
ich habe meinen Sohn (heute beinahe 13J) nur 6W lang gestillt, weil dann die Milch weg blieb. Er war also ein Flaschenkind. Er war sehr häufig krank. Mit der Umstellung auf Beikost hat es nicht geklappt, eigentlich hat er bis er 12M alt war nur Milch (eher wenig) getrunken und dann erst ganz langsam angefangen, was anderes zu essen. Es war eher ein Kampf mit dem Essen.
Meine Kleine (jetzt fast 3J+9M) stille ich bis heute. Sie war/ist ein recht gesundes/fittes Kind. Mit Beikost haben wir ohne Probleme mit 7,5M angefangen.
Mein Großer hat zwar mal gefragt, ob er denn auch gestillt wurde, aber eigentlich interessiert es ihn nicht weiter ;-)
Ich habe das Stillen als unheimlich praktisch angesehen, weil man es immer und überall tun kann. Und wenn ich lese, dass in Fertigmilchpulver irgendwelche Keime drin sind ... :-(( Katharina hat auch alle anderen Getränke abgelehnt bis sie 1,5J alt war. Erst dann hat sie angefangen, Wasser aus dem Glas zu trinken, die Flaschenphase wurde also bei ihr übersprungen.
Abgenommen habe ich erst einmal bei keinem meiner Kinder, bei meinem Sohn habe ich zusätzlich zu den 10 kg, die ich nach der SS noch zuviel hatte, noch 10 kg drauf gelegt, die ich mir dann 7J später mühsam wieder abgehungert habe. Der Vorteil vom Stillen war nur, dass ich essen konnte, soviel und was ich wollte, ohne ein Gramm zuzunehmen. Inzwischen bin ich aber wieder auf dem Stand vor der SS, mit ein bisschen Disziplin in knapp 10M geschafft (12 kg).
LG Lili m, Katharina *24.09.03, für die das morgendliche und abendliche Stillen einfach noch dazu gehört :-))

darf ich mal was fragen

Hallo Enelya,
"Habt ihr wirklich alle gut Gewicht reduziert durch das Stillen oder ist das ein "Mythos"?
Habt ihr bei der Umstellung auf Beikost probleme gehabt? "
Als die Beikost losging, habe ich es "verpasst" wieder normal zu essen und habe dadurch etwas zugenommen.
Stillen zu erlernen kann durchaus schwierig sein. Wenn du "nur" wegen der Diätwirkung stillen willst, dann wird es schwer, Stillprobleme lösen zu wollen.
LG Uta

darf ich mal was fragen

Hallo Uta,
natürlich möchte ich nicht nur wegen des Abnehmens stillen. Das wäre quasi nur ein netter Nebeneffekt:-)
Bin halt auf diesem Gebiet noch völlig unerfahren, da ich beim Großkind direkt gesagt habe das ich es nicht machen möchte und mich erst dann damit befasst habe. Hab es auch manchmal etas bereut und nun stehe ich halt wieder vor dieser Entscheidung mit dem Großen im Hinterkopf und Rücksicht auf ihn.
Ich selbst wurde nicht gestillt, meine Mutter konnte mir somit auch keine wirkliche Hilfe darin sein und ich denke das hat auch dazu beigetragen, das Großkind die flasche bekam.
Ich danke euch jedenfalls schon einmal für die Antworten, werde es einfach mal versuchen und mir im Vorfeld schon eine Stillberaterin suchen das kann ja nichts schaden. Hab eben schnell noch ein wenig Literatur bei LLL geordert und mach mich mit der Thematik vertraut.
Sicher werde ich aber noch mal auf euch hier zurück kommen denn da sind dann noch viele Fragen offen:
was braucht man?
welche Stilleinlagen sind die "Besten"?
wie rege ich die Milchproduktion an?
was mach ich bei welchem Problem ?
welche Kleidung brauch ich unbedingt (welche Still-BH-s, T-Shirts usw.)
Kann ich schwimmen gehen?
Du siehst ich bin neugierig und somit auch lernfähig:-)
gruß Enelya

darf ich mal was fragen

Hi Enelya,
ich reih mich mal hier unten rein und versuch mal, ein paar Fragen von dir zu beantworten.
was braucht man?
welche Stilleinlagen sind die "Besten"?
-Ich finde die ganz dünne von Nuk gut. Was ich zuviel an Milch hatte, lief schön ab und die haben so einen Saugkern, der dann zu Geel wird.
wie rege ich die Milchproduktion an?
-mit Malzbier, Fenchel- Anis- Kümmel- Tee, der Stilltee von Weleda ist sehr lecker, Ruhe,Ruhe, Ruhe, alkoholfreies Weizenbier, es gibt auch so ein Öl für die Brust (hab ich selber nicht gebraucht),
was mach ich bei welchem Problem ? hier oder bei Biggi Welter bei rund-ums-baby fragen stellen (und vorher schonmal viel anlesen)
welche Kleidung brauch ich unbedingt (welche Still-BH-s, T-Shirts usw.)
- Still- BHs erst nachher kaufen, damit sich die Grösse noch einpendeln kann
ich hab ein Stillnachthemd von Tchibo, das find ich gut, ist aber sehr warm,
ansonsten hab ich nicht viel Klamotten extra fürs Stillen gekauft
Kann ich schwimmen gehen?
- klar, sonst würd ich ja seit 26 Monaten nicht mehr ins Schwimmbad kommen...lach
Ich wünsch dir noch ein schönes Wochenende
Cat mit Nora

darf ich mal was fragen

was braucht man?

einen Busen ;-)


welche Stilleinlagen sind die "Besten"?

Würde ich ausprobieren, oft bekommt man welche im KH oder Geburtshaus. Ich habe nicht so gerne welche genommen die man am BH festkleben kann


wie rege ich die Milchproduktion an?

Anlegen, anlegen, anlegen.


was mach ich bei welchem Problem ?

Fragen, fragen, fragen


welche Kleidung brauch ich unbedingt (welche Still-BH-s, T-Shirts usw.)

Still-BHs hab ich nur am Anfang benutzt, ich habe keine gefunden die optimal waren und bin dann schnell auf "normale" BHs umgestiegen.


Kann ich schwimmen gehen?

Wenn Du es kannst, sonst musst Du es lernen. ;-) Du kannst ja auch mit Deinem Kleinen zum Babyschwimmen gehen.

LG Mattina

wenn du zeit hast...

Vortrag, gehalten am Berlin Brandenburgischen Stillseminar, Berlin, 25. Oktober 1997
Wenn wir die Abstillkurven von 64 Gesellschaften (nicht USA und Europa) vergleichen, zu einer Zeit, als wenig kommerzielle und westliche Einflüsse das traditionelle Ernährungsmuster störten, so machen wir interessante Feststellungen: So gut wie keine dieser Gesellschaften hat ihre Kinder vor einem Jahr abgestillt. Bis 2 Jahre war es ein relativ kleiner Prozentsatz der Kinder, der keine Muttermilch mehr bekam. Dies stieg im nächsten halben Jahr rapid an. Bis zum dritten Geburtstag wurden immer noch über ein Viertel der Kleinkinder gestillt; die Restlichen stillten sich zum größten Teil im nächsten Jahr ab; einige wenige haben erst im fünften Lebensjahr die Stillbeziehung ganz beendet.
Auch in den USA gab es immer langzeit gestillte Kinder, aber die Proportionen sind ganz anders. Die überwiegende Mehrheit ist in den frühen Lebensmonaten ganz abgestillt worden; bis zum ersten Geburtstag gingen 90% nicht mehr an die Mutterbrust.
Die Beantwortung der Frage, wie es dazu gekommen ist, dass Kinder in Industrieländern im Vergleich zu denen in anderen Länder auf der Welt und im Vergleich zu den meisten Kindern im Laufe der Geschichte der Menschheit so früh abgestillt werden, würde den Rahmen dieses Referats sprengen. Sie besteht aus einer Kombination von geschichtlichen, kulturellen und kommerziellen Faktoren.
Was ich hier darlegen möchte, sind die wissenschaftlichen Begründungen für die Fortsetzung des Stillens nach den ersten Lebensmonaten, in denen die Vorteile des Stillens mehr oder weniger unbestritten sind.
Die ersten 6 Monate
Muttermilch hat alles, was ein Baby braucht, um sich optimal körperlich und geistig zu entwickeln. Es geht vor allem um die Entwicklung des Gehirns und nicht darum, das möglichst größte Baby in kürzester Zeit zu produzieren.
Der niedrige Eiweissgehalt der Muttermilch ist unter anderem dafür ein Vorteil. Aus der Erfahrung mit künstlicher Babynahrung mit hohem Eiweissgehalt wurde festgestellt, dass solche Nahrung nicht nur zum schnellen Körperwachstum das erstrebte Ziel führte, sondern auch zu hohen Aminosäurewerten im Blut, die eine permanent negative Auswirkung auf das Zentralnervensystem haben könnten (Cunningham 253).
DHA (Docosa Hexanoic Acid), eine langkettige Aminosäure, einzigartig in der Muttermilch, sammelt sich im Gehirn (und in der Retina) und ist für deren strukturelle Entwicklung wichtig (Cunningham 254).
Diese und sämtliche anderen wissenschaftlichen Entdeckungen sind die Theorie, aber wie sieht es in der Praxis aus?
Stillende Mütter haben immer geglaubt, dass ihre Kinder deswegen klüger seien als die Nachbarskinder, die künstliche Babynahrung bekamen. Jetzt gibt es Forschungen, die diese Behauptung zu bestätigen scheinen. Frühgeborene, die in den ersten Lebenswochen die Milch der eigenen Mutter durch Sonde bekommen hatten, hatten nach 8 Jahren durchschnittlich 10 Punkte mehr auf der 10 Skala als die Kinder die künstlich ernährt worden waren (Cunningham 254). Weil diese Studie nur die Muttermilchernährung ohne das Stillen an der Brust erfasst hat, hat sie effektiv die Interaktionen zwischen Mutter und Kind als Faktor in der intellektuellen Entwicklung ausgeklammert und dabei die Vermutung bestätigt, dass Muttermilch per se das Wachstum des Gehirns und Zentralnervensystems positiv beeinflusst.
Das gestillte Kind hat nicht nur ein ganz anderes Gehirn und Zentralnervensystem; auch seine Körperentwicklung verläuft anders. Gestillte Kinder haben eine Tendenz, etwas weniger zu wiegen als künstlich ernährte Kinder. Das Fettpolster ist anders aufgebaut und durch den natürlichen Sättigungsmechanismus lernen sie, ihren Appetit zu steuern.
Haut und Muskulatur fühlen sich bei Stillkindern anders an (Stuart Macadam 20). Unterschiede im Blutbild und in der Darmflora sind messbar.
Nicht nur dank den nutritiven Komponenten, sondern auch wegen der bioaktiven Zusammensetzung Immunfaktoren, Enzyme, Wachstumsfaktoren und Hormonen, die in der Muttermilch einzigartig sind hat das Stillkind lebenslänglich einen anderen Körper als seine nicht gestillte Kohorte, also flaschenernährte Kinder.
Um nur einen Faktor unter die Lupe zu nehmen: Die Rolle der Immunfaktoren ist auch in Industrieländern nicht unerheblich. Kurzfristig und langfristig stimuliert das Stillen den Aufbau und die Steuerung des Immunsystems des Kindes und bietet Schutz gegen die Entwicklung sowohl von Autoimmun und Herzkranzarterienkrankheiten als auch vor Allergien.
All dies sind mehr als genug Gründe, ein Kind 6 Monate voll zu stillen. Aber welche Vorteile hat es, das Stillen danach fortzusetzen?
Stillen bis ca. ein Jahr
Ab Mitte des ersten Lebensjahrs zeigt das Kind großes Interesse an dem, was seine Mitmenschen essen. Wird es ihm nicht angeboten, drückt es sein Missfallen ganz deutlich aus ein intellektueller Sprung, aber auch eine Reaktion auf Körpersignale, dass die Zeit gekommen ist, seinen gastronomischen Horizont etwas zu erweitern. Das heißt aber nicht, dass Muttermilch plötzlich nicht mehr wertvoll ist. Sie bleibt während dem ersten Lebensjahr und oft darüber hinaus das wichtigste Nahrungsmittel, nach wie vor eine Quelle von hochwertigen Kalorien, Eiweiss, Vitaminen und Mineralien. Die nächsten sechs Monate oder länger sind eine Kennenlernzeit, in der feste Nahrung Muttermilch ergänzt, aber nicht ersetzt.
Auch der Immunschutz und die Entwicklung des Zentralnervensystems wird im zweiten Halbjahr fortgesetzt. Hier gilt das Prinzip von dosisbezogener Auswirkung. Bei der o.g. Studie mit Frühgeborenen war ein Verhältnis ganz eindeutig. Je mehr Muttermilch, desto höher der IQ Wert (Stuart Macadam 18).
Die Verbindung zwischen Muttermilchdosis und der Wahrscheinlichkeit der Entwicklung bestimmter Krankheitsbilder ist noch klarer.
o Allergien Kinder, die 6 Monate oder länger gestillt wurden, haben weniger Allergien (5%) als die, die weniger als 6 Monate gestillt wurden (36%) (Strimas JH, Chi OS, 1988).
o Haemophilus Influenza Typ B Stillen länger als sechs Monate schützt gegen diese Krankheit (Takala, AK et al 1989).
o Otitis media Stillen länger als sechs Monate reduziert Otitis media drei bis fünffach bis zum Alter von 27 Monaten (Teei, DW, Klein, JO, Rosner, B, 1980).
o Malocclusion Als die Stilldauer von 12 auf 3 Monate reduziert wurde, stieg die Prävalenz von Malocclusion von 3% auf 16% (Labbok, MH und Hendershot, GE, 1987).
o Lymphoma in der Kindheit Für Kinder unter 15 Jahren ist das Risiko fünf bis achtfach höher, wenn sie weniger als 6 Monate (oder gar nicht) gestillt wurden (Davis MK, Savitz, DA und Graubord, BI, 1988).
o Diabetes Wenn Kinder 12 Monate oder länger gestillt wurden, ist die odds ratio für die Entwicklung dieser Krankheit 0.54 im Vergleich zu nicht gestillten Kindern.
o Multiple Sklerose Ein zwei bis dreifach erhöhtes Risiko für Multiple Sklerose entsteht, wenn ein Kind weniger als 7 Monate oder gar nicht gestillt wurde.
Stillen im zweiten Lebensjahr und danach
Was spricht für das weitere Stillen nach dem ersten Geburtstag? Überraschend viel: Ernährung, z. B.:
Zwischen dem 6. und 24. Lebensmonat beträgt die Muttermilchmenge rund 500 ml täglich. Sie kann also einen großen Teil der Kalorien, die ein Kind in diesem Alter braucht, liefern. Im Notfall kann die Milchmenge gesteigert werden und auch ein Kind, das normalerweise Beikost isst, kann wieder ausschließlich mit Muttermilch ernährt werden.
Muttermilch liefert 70 Kilokalorien pro 100 ml zweimal die Energiedichte eines Abstillbreis. Kinder im zweiten Lebensjahr können ihren Energiebedarf zu 31% durch Muttermilch decken. Stillkinder im Alter von 13 18 Monaten erhalten bei gleicher Nahrungsmenge 25% mehr Energie als nicht gestillte; ältere Kinder erhalten 17% mehr. Je nach Studie gibt es auch Hinweise darauf, dass Muttermilch noch mehr Energie im zweiten Lebensjahr liefern könnte. Eine Studie aus Uganda machte deutlich, dass dort die Energiebedürfnisse in dieser Lebensphase durch Muttermilch zu 53% gedeckt wurden. Wenn man daran denkt. wie wenig viele Kinder im zweiten Lebensjahr essen sie haben einfach keine Zeit; die Welt ist dafür viel zu interessant sind diese Ergebnisse nur logisch. Wenn ein Kind vor dem zweiten Geburtstag abgestillt wird, braucht es selbstverständlich viel mehr feste Nahrung als vorher laut einer Studie wurden die anderen Nahrungsmittel um 60% erhöht und auch das reicht nicht immer aus. Unter Umständen kann ein abgestilltes Kind unter einem Energiedefizit leiden einem 28%igen Defizit laut einer Studie von 1982.
Eine andere Studie zeigte, daß nicht gestillte Kinder nur 84% der vorgeschlagenen Kalorieneinnahme hatten, während noch gestillte Kinder 108% der optimalen täglichen Kalorien zu sich nahmen.
Bioverfügbarkeit, Vitamine und Mineralien
Die Kalorien der Muttermilch sind keine leeren Kalorien. "Muttermilch bleibt auch die wichtigste Quelle an hochqualitativem Eiweiss, Vitaminen und anderen Nährstoffen" (Helsing und King, 1982). Hochqualitativ und gut bioverfügbar. Wieviel eines Nährstoffes in der Milch ist, ist nicht die interessante Frage. Wir müssen danach fragen, wie bioverfügbar er ist. Es nutzt also nichts, wenn der Nährstoff nur da ist und das Kind nicht darüber verfügen kann.
o Eiweiss wird in der Muttermilch besonders gut absorbiert. Im zweiten Lebensjahr deckt Muttermilch die Eiweissbedürfnisse zu 38%.
Und die Ergebnisse bei den Vitaminen und Mineralien sind noch eindrücklicher:
o Vitamin A wird im zweiten Lebensjahr 100%ig durch Muttermilch gedeckt. In Entwicklungsländern kann dies besonders wichtig sein. Es wurde da festgestellt, dass nicht gestillte Kinder einem sechs bis achtfach höheren Risiko an Xerophthalmie (einer Vitamin A MangelErkrankung des Auges) zu erkranken ausgesetzt sind als gestillte Kinder. Der Schutz bleibt auch nach dem Abstillen erhalten.
o Eine tägliche Einnahme von 500 ml Muttermilch liefert 19 mg Vitamin C, 95% der Menge, die Kinder im zweiten Lebensjahr brauchen (Armstrong, 1987). Gegen Ende des ersten Lebensjahres ist die Vitamin CKonzentration der Muttermilch 3,3 mal höher als im Blutplasma der Mutter. Selbst wenn die Mutter erniedrigte Vitamin C Werte hat, wird es in der Milch bis zu 6 12fach angereichert. Stillkinder erhalten so höhere Konzentrationen an Vitamin C als Kinder, die mit Vitamin C angereicherter künstlicher Babynahrung, Gemüse und Früchten ernährt werden.
o Eisen ist zu 50% in der Muttermilch im zweiten Lebensjahr erhalten, Kalzium zu 44%, Niacin zu 41 %, Folsäurezu 26% und Riboflavin zu 21%.
Eisen ist eines der wichtigen Beispiele der Bioverfügbarkeit. Es ist zwar niedriger in der Muttermilch als in der Kuhmilch, nur wird es aus der Muttermilch zu rund 70% absorbiert (vgl. 10% in Kuhmilch), so dass ein Stillkind besser mit Eisen versorgt ist als ein nichtgestilltes Kind.
Immunfaktoren
Immunfaktoren sind auch noch wichtig. Früher wurde angenommen, dass nur im Kolostrum sehr hohe Anteile bereitstünden, die sich im Verlauf der Laktation zurückbildeten und nach sechs Monaten nur noch von geringer Bedeutung seien. Heute ist bekannt, dass die Immunglobulinmengen nach dem sechsten Monat steigen, offensichtlich als Reaktion auf die absinkende Milchmenge. Mit 20 Monaten entspricht der Spiegel von IgA und IgG der Höhe, die nach einer Laktationsdauer von zwei Wochen gemessen wurde. Wenn wir darüber nachdenken, ist es auch ganz logisch, dass einige Schutzfaktoren in dieser Zeit steigen, weil Kinder ab sechs Monaten sehr mobil werden; sie kommen überall hin und stecken die unmöglichsten Dinge in den Mund. Sie brauchen viel Schutz. Dieser Schutz erfolgt durch verschiedene Immunfaktoren in der Muttermilch, darunter: Lysozym, ein unspezifischer antimikrobieller Faktor wird in Muttermilch angereichert und erreicht in einigen Fällen nach 12 Monaten die gleiche Menge wie im Kolostrum. Nach neueren Untersuchungen weiss man, dass es bis zum 25. Lebensmonat des Kindes'
ansteigt und erst dann abfällt. 1 ml Muttermilch enthält rund 4000 lebende Zellen (überwiegend Lymphozyten und Makrophagen) , die das Wachstum von Bakterien, Viren, Pilzen und Parasiten hemmen.
Der Bifidusfaktor in der Muttermilch fördert nach wie vor das Wachstum des Lactobazillus bifidus im kindlichen Darm, so dass sich Staphylokokken gar nicht erst ausbreiten können. Interferon, ein antiviraler Faktor, und Laktoferrin, das durch seine Eisenbindung ein Wachstum von E. coli, Staphylokokkus aureus und einigen Candidapilzen verhindert, sind ebenfalls in der Muttermilch enthalten. Laktoferrin zeigt kontinuierlich ansteigende Werte.
Wie wichtig ist dieser immunologische Aspekt für das ältere Stillkind? Diesbezüglich ist die Studie von Chandra aus Kanada sehr interessant, weil seine Studienobjekte gesunde Kinder der Mittelklasse in einem gut entwickelten Industrieland waren. 60 Kinder wurden über einen Zeitraum von 24 Monaten untersucht. Im Hinblick auf drei übliche Erkrankungen fand er erhebliche Unterschiede bei deren Auftreten bei gestillten und künstlich ernährten Kindern :
Atemwegserkrankungen auf 10 gestillte Kinder kommen 23 Flaschenkinder
Durchfall auf 10 gestillte Kinder kommen 35 Flaschenkinder
Mittelohrentzündungen auf 10 gestillte Kinder kommen 95 Flaschenkinder
Nach der Einführung fester Nahrung, sind Stillkinder besonders in Entwicklungsländern für Durchfall anfällig. In Bangladesch wurden noch gestillte Kinder und nichtgestillte Kinder zwischen 6 und 35 Monaten bezüglich Durchfallerkrankung verglichen. Die Energieaufnahme bei nicht gestillten Kindern fiel um 40%; bei gestillten Kindern blieb sie fast unverändert. Die Stillkinder bekamen auch 2,5 mal soviel Eiweiss wie die nicht gestillten. Bei Durchfall ist ein Appetitverlust häufig auch in Industrieländern. Doch viele Stillkinder trinken sehr gerne, auch wenn sie sonst keinen Appetit haben. Es wird vermutet, dass das hochqualitative Eiweiss in der Muttermilch dazu führt, dass ein krankes Kind wieder Appetit auf Kohlenhydrate hat, die für die Gewichtszunahme so wichtig sind (Armstrong, 1987) und dies ist bei unseren Kindern auch nicht unwichtig.
Das "natürliche" Abstillalter
Aus dem bisher Gesagten ist klar geworden, dass Muttermilch ihre Nahrungs und immunologischen Werte behält, so lange sie produziert wird. Trotzdem muss die Stillbeziehung irgendwann zur Ende kommen aber wann?
Die Anthropologin Katherina Dettwyler hat versucht, durch kulturvergleichende Studien und durch Vergleiche der Säugetiere untereinander diese Frage in etwa zu beantworten. Ich werde hier auf die Vergleiche der Säugetiere verzichten obwohl sie hoch interessant und überzeugend sind, und nur kulturenvergleichende Studien berücksichtigen. Auf ihrer Suche nach einem "hominiden Entwurf" (hominide blueprint) für das "natürliche" Abstillalter hat sie verschiedene Kriterien angeschaut:
o Alter, in dem das Kind das Geburtsgewicht vervierfacht hat
o Alter, in dem das Kind ein Drittel des durchschnittlichen Erwachsenengewichts erreicht hat
o Bezug auf das Gewicht einer erwachsenen Frau (Abstillalter in Tagen = 2,71 mal das Gewicht einer erwachsenen Frau in Gramm)
o Vergleich zu Schwangerschaftswochen (6 x Schwangerschaftswochen auf vergleichenden Primatendaten basiert.
o Alter beim Durchbrechen der ersten bleibenden Backenzähne.
Nach keinem der Kriterien würde ein Kind unter 2,3 Jahren abgestillt und die Grenzen reichen bis 6 Jahre für Mädchen und 7 Jahre für Jungen. Sechs Jahre übrigens ist der Zeitpunkt, wann das eigene Immunsystem des Kindes reif und eigenständig wird. Bis zu diesem Punkt, schreibt Dr. Dettwyler, können die Lymphokine in der Muttermilch die aktive Immunantwort sowohl im Serum als auch sekretorisch steigern (Dettwyler, 56).
Ist die Idee, dass Muttermilch eine positive Auswirkung auf das Immunsystem des Kindes bis zu 6 Jahren haben könnte, so weit hergeholt? Ganz und gar nicht. Gespendete Muttermilch als Behandlung für verschiedene Krankheitsbilder ist mittlerweile weit verbreitet:
o Marinkovich (1988) behandelt IgA lnsuffizienz mit 100ml frischer Frauenmilch täglich
o Asquith berichtet über den Einsatz von Frauenmilch bei der Therapie für Leukämie oder Knochenmarktransplantation
o Erichson (1990) berichtet, dass verbrannte Kinder Frauenmilch besser vertragen als die übliche hypermolekulare Nahrung und
o Wright benutzt mit Erfolg frische Frauenmilch für Erwachsene in den ersten Tagen nach Lebertransplantation (Springer, persönliche Kommunikation, 1996).
Ist es so schwierig zu glauben, dass die Milch der eigenen Mutter lange Zeit. bis ins Schulkindalter als effektiver Stimulus für das kindeseigene Immunsystem dienen kann?
Sollten wir unsere Abstillvorschläge so hoch setzen? Nicht unbedingt. Die Vorschläge bleiben nach wie vor die Gleichen: "Im Idealfall wird die Still beziehung fortgesetzt, bis das Kind ihr entwachsen ist" (Grundsatz 6, La Leche Liga).
Das eine Kind wächst aus seinem Stillbedürfnis früher, das andere später hinaus. Weil das Stillen eine Partnerschaft ist, spielen auch die Bedürfnisse der Mutter eine Rolle. Wir möchten hier keine neue Vorschriften erstellen, sondern durch das Anschauen der wissenschaftlichen und anthropologischen Daten einen erweiterten Blick für das "normale" Abstillalter und eine grössere Toleranz für die Mütter, deren Stillpraktiken von der kulturellen Norm abweichen schaffen.
Ich hoffte, mit diesem Referat dazu beigetragen zu haben.

wenn du zeit hast...

Danke, das war sehr informativ.
Stillen werde ich wohl in jedem Fall versuchen und mir auch vorab eine Stillberaterin suchen. Wie lange ich dann stillen werde weiß ich nicht aber ich kann mir nicht vorstellen, das ich auf Flasche umsteige, wenn es gut klappt. Sehe ja bei Großkind (wird Ende des Jahres ja 3) das er seine Milch noch braucht und finde da auch ncihts schlimmes bei. Ob nun Brust oder Flasche macht da für mich keinen Unterschied auch wenn ich mir so langes stillen nicht vorstellen kann.
Da wächst man dann wohl rein:-)
VIelen dank jedenfalls.
gruß Enelya

wenn du zeit hast...

"Ob nun Brust oder Flasche macht da für mich keinen Unterschied"
Genau da liegt der Unterschied:)
In das lange Stillen wächst man hinein...oder auch nicht. Gebt euch beiden eine Chance auf eine wunderschöne Stillbeziehung. Wende Dich bei Problemen an "Fachleute" und dann überwindet man auch das eine oder andere Problem. Je länger man stillt desto besser läuft es:)
viel Erfolg
LG Lavi

darf ich mal was fragen

Hallo, Enelya,

"Habt ihr wirklich alle gut Gewicht reduziert durch das Stillen oder ist das ein "Mythos"?"

Nicht alle nehmen beim Stillen ab; es kommt natuerlich auch auf die Kalorienzufuhr an ;) Fakt ist, dass man zum Vollstillen ca. 800 kcal/Tag taeglich benoetigt bzw. dem Koerper abgerungen werden.

Ich bin mit Vollstillen und Sport (!) nach einem halben Jahr das komplette ueberfluessige Gewicht losgeworden (23 kg Zunahme, und, nein - das war nicht alles Wasser ;)


"Habt ihr bei der Umstellung auf Beikost probleme gehabt? Mir ist aufgefallen das viele Stillkinder die Beikost verweigern oder Probleme machen. Großkind hat problemlos alles gegessen und macht das auch heute noch."

Hier kommt es auf das Kind an. Es gibt auch Flaschenkinder, die keine Beikost wollen.

Unser Sohn hatte nach 6 Monaten problemlos Brei akzeptiert. Ich muss dazu aber auch sagen dass ich einen ziemlich pflegeleichten Saeugling hatte! Er akzeptierte auch Muttermilch aus der Flasche und zeigte keinerlei Probleme danach wieder an die Brust zu gehen. Auch heute ist er ein entspannter Esser zur Freude aller ;)

Wie so ein (Still-)kind sich entwickelt (Schlecht- oder Guttrinker, Schlecht- oder Gutschlaefer) halte ich fuer Schicksal oder Glueck und nicht unbedingt abhaengig von der Art der Nahrung.

Unser Stillkind hatte nach 3 Wochen Vollstillen schon einen routinierten mindestens 7stuendig durchgaengigen Schlafrhythmus......

Wir bekommen im August unser 2. Kind - schauen wir mal *g* da werden die Karten neu gemischt;)


"Denkt ihr unser Großer könnte Probleme damit bekommen das er nicht gestillt wurde? Er wird Ende des Jahres 3 Jahre alt trinkt noch immer mit Begeisterung Morgens seine Milchflasche und wurde halt nicht gestillt. Irgendwann wird er sicher fragen wie das bei ihm als Baby war und wie kommt er sich dann vor, wenn er nicht gestillt wurde, Geschwiesterkind aber schon?!?"

Ich glaube nicht, dass die das durchblicken. Da wuerde ich mir keine Sorgen machen. Schon gar nicht sollte das ein Grund fuers Nichtstillen sein.


"Für mich wäre das Stillen auch praktisch, weil es ja eine enge Bindung zum Kind schafft und der zweite Sprössling muss ja sicher etwas "zurück stecken" da ja noch ein Kind da ist um das man sich kümmern muss. ALso würde ich das quasi auch als Ausgleich dafür sehen, das der Große immer und überall mit hin genommen wurde (Tragetuch) und unsere volle Aufmerksamkeit hatte."

ich fand stillen super praktisch. Stillen ist halt was fuer faule Schlampen, sag ich immer ;)))


LG, Karen

darf ich mal was fragen

Hallo Enelya,

Habt ihr wirklich alle gut Gewicht reduziert durch das Stillen oder ist das ein "Mythos"?

Ja, ich habe eher schnell nach der Entbindung abgenommen. Wie es ohne Stillen gewesen wäre, kann ich nicht sagen.

Habt ihr bei der Umstellung auf Beikost probleme gehabt? Mir ist aufgefallen das viele Stillkinder die Beikost verweigern oder Probleme machen. Großkind hat problemlos alles gegessen und macht das auch heute noch.

Was sind Probleme?

Meine Große hat im ersten Lebensjahr überwiegend stillen wollen. Nachdem ich verstanden hatte, dass sie nicht nach Beikostplan essen muss, war das unproblematisch.

Die Kleine hingegen war mit einem halben Jahr dem Essen nicht fernzuhalten und hat mit acht Monaten schon Pflaume, Joghurt und Fleischwurst verlangt.

Denkt ihr unser Großer könnte Probleme damit bekommen das er nicht gestillt wurde? Er wird Ende des Jahres 3 Jahre alt trinkt noch immer mit Begeisterung Morgens seine Milchflasche und wurde halt nicht gestillt. Irgendwann wird er sicher fragen wie das bei ihm als Baby war und wie kommt er sich dann vor, wenn er nicht gestillt wurde, Geschwiesterkind aber schon?!?

Umgekehrt gefragt: Ist es dem neuen Baby gegenüber "gerecht", es nicht zu stillen, weil der große Bruder nicht gestillt wurde? Du machst es bei einem eben so, beim anderen so und hast gute Gründe dafür. Gerechtigkeit ist nicht Gleichbehandlung. Wir tun bei jedem Kind unser Bestes und behandeln damit zwangsläufig jedes unterschiedlich.

LG Katja

darf ich mal was fragen

Ich habe meine Große auch nicht gestillt und ein extrem immunstarkes Kind bekommen :o) Beim Kleinen wollte ich es einfach versuchen, die Ausgangsbedingung war besser, ich war neugierig usw.
Habt ihr wirklich alle gut Gewicht reduziert durch das Stillen oder ist das ein "Mythos"?
Na jaaaa. Sagen wir mal so: Ich habe (wie auch beim ersten Mal) ordentlich zugenommen, bestimmt an die 20 kg. Beim ersten Kind konnte ich "einfach" etwas kürzer treten mit dem Essen, viel Sport machen etc. Beim zweiten hatte ich keine Zeit mehr für Sport und eine Diät kam nicht in Frage. Mein Kleiner ist jetzt 14 Monate alt, und ich habe noch 4 kg mehr als vor der SS auf den Rippen. Das Gewicht ist sehr langsam, aber stetig verschwunden, ohne auch nur ein klitzekleines Bisschen Hungern oder Einschränken. Ich liiieeebe Süßes und haue eher rein :o) DAS hat das Stillen auf jeden Fall gebracht. Ich denke, mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährungsumstellung, die auf Gewichtsverlust ausgelegt ist, hätte ich schneller mehr verloren. Aber das war nicht mein Ziel.
Habt ihr bei der Umstellung auf Beikost probleme gehabt? Mir ist aufgefallen das viele Stillkinder die Beikost verweigern oder Probleme machen. Großkind hat problemlos alles gegessen und macht das auch heute noch.
Nö, im Gegenteil. Wie seine Schwester ist Finn ein gnadenloser Allesfresser, der mit 6 Monaten das erste Mal Interesse zeigte und ein wenig probierte und nun alles isst, was bei 3 nicht vom Tisch ist.
Denkt ihr unser Großer könnte Probleme damit bekommen das er nicht gestillt wurde? Er wird Ende des Jahres 3 Jahre alt trinkt noch immer mit Begeisterung Morgens seine Milchflasche und wurde halt nicht gestillt. Irgendwann wird er sicher fragen wie das bei ihm als Baby war und wie kommt er sich dann vor, wenn er nicht gestillt wurde, Geschwiesterkind aber schon?!?
Kann ich dir nicht sagen, das frage ich mich auch immer noch. Ich habe ehrlich gesagt gelogen und bestätigt, dass sie auch gestillt wurde. Sie sieht, dass es wichtig ist und schön für das Baby, also will ich ihr noch nicht sagen, dass es bei ihr anders war. Wenn sie älter ist und verstehen kann, was mich damals bewogen hat, die Flasche statt Mamamilch zu geben, reiche ich diese Info nach :o)
Für mich wäre das Stillen auch praktisch, weil es ja eine enge Bindung zum Kind schafft und der zweite Sprössling muss ja sicher etwas "zurück stecken" da ja noch ein Kind da ist um das man sich kümmern muss. ALso würde ich das quasi auch als Ausgleich dafür sehen, das der Große immer und überall mit hin genommen wurde (Tragetuch) und unsere volle Aufmerksamkeit hatte.
Jep. Sehe ich auch so. Es ist eine ganz enge Bindung, die dadurch entsteht. Als flaschengebende Mutter habe ich seinerzeit zwar nichts vermisst, aber aus meiner jetzigen Erfahrung heraus muss ich sagen, dass ein gut funktionierende Stillbeziehung irgendwie enger bindet als heiße Milch mit Pulver anzurühren. Tut mir ein bisschen leid für meine Große :o( Aber die hat andere "Faktoren", die mich an sie binden... Allerdings lief das Stillen auch absolut unproblematisch, nachdem wir die erste Woche überwunden hatten. Wäre ich oft krank oder zerbissen gewesen, hätte das bestimmt anders ausgesehen.
LG, Joan
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