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Wielange ausschließlich stillen?

Hallo!
Mein Sohn ist jetzt 5 einhalb Monate alt. Ich habe vor, ihn mindestens 6 Monate voll zu stillen.
Wie lange kann man denn eigentlich ausschließlich stillen?
Meine Hebamme sagt, unter Umständen sogar ein ganzes Jahr, wenn das Baby damit zufrieden/satt ist.
Meine Freundin (Gynäkologin) sagte, ich muss auf jeden Fall spätestens mit 6 Monaten zufüttern, da das Eisen in der Mumi nicht mehr ausreicht.
Na und wat nu???
Kann mir jemand helfen?
LG Claudi :-X
Bisherige Antworten

Wielange ausschließlich stillen?

Meine Tochter habe ich ca. 8 Monate voll gestillt, meinen Sohn eigentlich fast 15 Monate. Er wollte einfach partout nichts essen und aus der Flasche trank er eh nicht, das hatte ich schon mit abgepumpter Milch öfters probiert. Alles, was er vor 15 Monaten gegessen hat, waren mikroskopische Mengen, hier 2 Minilöffelchen, da ein winziges Häppchen...
Es geht ihm jedenfalls gut dabei. Inzwischen ißt er wie ein Scheunendrescher und stillt nur noch abends zum Einschlafen!
LG, Nanna+Marleen*7/03+Johann*5/06+Ü-Ei ET15.5.08

Wielange ausschließlich stillen?

Hallo Claudi,
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still einfach so lange ausschließlich, bis dein Sohn etwas essen will. Kannst ihm auch (irgendwann mal) einfach was anbieten und schauen, was er dazu sagt. :o)
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Muttermilch darf und sollte im ersten Lebensjahr Hauptnahrungsmittel sein, alles andere ist mehr oder weniger nebensächlich. Auch im zweiten Lebensjahr ist Muttermilch noch ein wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung, deswegen empfiehlt ja die WHO das Stillen nach Bedarf bis mindestens zum zweiten Geburtstag.
Die Sorge, dass Muttermilch irgendwann nicht mehr reicht, ist etwas veraltet und meist unbegründet.
Wenn man sein Kind machen bzw. entscheiden lässt, ist es in der Regel gut versorgt.
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Meine Tochter hat zwar "schon" mit 6,5 Monaten etwas bekommen bzw gegessen, aber nur in Miniportionen. Ein Löffelchen hier, eines da. "Richtige" Portionen hat sie erst im zweiten Lebensjahr zu sich genommen (und dabei unverändert oft gestillt). So machen es auch die anderen Menschenaffenkinder. ;o)
Mein Sohn ist fast sieben Monate alt und fängt an zu würgen, wenn er etwas im Mund hat (außer bei Popcorn). Er lutscht gerne an etwas herum (Möhre, Apfel, Birne, Gurke) und trinkt gern mal ein Tröpfchen Wasser und/oder Saft, mehr geht noch nicht. Und trotz quasi Vollstillen wiegt er stattliche 12 kg (bei 75 cm Länge) und ist fit, dauernd in Action und gesund. :o)
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LG, Sonne
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Zur Veranschaulichung noch dies hier (den ganzen Artikel findest du bei den rabeneltern.org ->Wissenswertes zum Stillen, Artikel von Fr. Hormann):
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Stillen im zweiten Lebensjahr und danach
Was spricht für das weitere Stillen nach dem ersten Geburtstag? Überraschend viel: Ernährung, z. B.:
Zwischen dem 6. und 24. Lebensmonat beträgt die Muttermilchmenge rund 500 ml täglich. Sie kann also einen großen Teil der Kalorien, die ein Kind in diesem Alter braucht, liefern. Im Notfall kann die Milchmenge gesteigert werden und auch ein Kind, das normalerweise Beikost isst, kann wieder ausschließlich mit Muttermilch ernährt werden.
Muttermilch liefert 70 Kilokalorien pro 100 ml - zweimal die Energiedichte eines Abstillbreis. Kinder im zweiten Lebensjahr können ihren Energiebedarf zu 31% durch Muttermilch decken. Stillkinder im Alter von 13-18 Monaten erhalten bei gleicher Nahrungsmenge 25% mehr Energie als nicht-gestillte; ältere Kinder erhalten 17% mehr. Je nach Studie gibt es auch Hinweise darauf, dass Muttermilch noch mehr Energie im zweiten Lebensjahr liefern könnte. Eine Studie aus Uganda machte deutlich, dass dort die Energiebedürfnisse in dieser Lebensphase durch Muttermilch zu 53% gedeckt wurden. Wenn man daran denkt, wie wenig viele Kinder im zweiten Lebensjahr essen - sie haben einfach keine Zeit; die Welt ist dafür viel zu interessant - sind diese Ergebnisse nur logisch. Wenn ein Kind vor dem zweiten Geburtstag abgestillt wird, braucht es selbstverständlich viel mehr feste Nahrung als vorher - laut einer Studie wurden die anderen Nahrungsmittel um 60% erhöht und auch das reicht nicht immer aus. Unter Umständen kann ein abgestilltes Kind unter einem Energiedefizit leiden - einem 28%igen Defizit laut einer Studie von 1982.
Eine andere Studie zeigte, dass nicht-gestillte Kinder nur 84% der vorgeschlagenen Kalorieneinnahme hatten, während noch gestillte Kinder 108% der optimalen täglichen Kalorien zu sich nahmen.
Bioverfügbarkeit, Vitamine und Mineralien
Die Kalorien der Muttermilch sind keine leeren Kalorien. ?Muttermilch bleibt auch die wichtigste Quelle an hochqualitativem Eiweiss, Vitaminen und anderen Nährstoffen" (Helsing und King, 1982). Hochqualitativ und gut bioverfügbar. Wie viel eines Nährstoffes in der Milch ist, ist nicht die interessante Frage. Wir müssen danach fragen, wie bioverfügbar er ist. Es nutzt also nichts, wenn der Nährstoff nur da ist und das Kind nicht darüber verfügen kann.
Eiweiss wird in der Muttermilch besonders gut absorbiert. Im zweiten Lebensjahr deckt Muttermilch die Eiweissbedürfnisse zu 38%.
Und die Ergebnisse bei den Vitaminen und Mineralien sind noch eindrücklicher:
Vitamin A wird im zweiten Lebensjahr 100%ig durch Muttermilch gedeckt. In Entwicklungsländern kann dies besonders wichtig sein. Es wurde da festgestellt, dass nicht-gestillte Kinder einem sechs- bis achtfach höheren Risiko an Xerophthalmie (einer Vitamin A-Mangel Erkrankung des Auges) zu erkranken ausgesetzt sind als gestillte Kinder. Der Schutz bleibt auch nach dem Abstillen erhalten.
Eine tägliche Einnahme von 500 ml Muttermilch liefert 19 mg Vitamin C, 95% der Menge, die Kinder im zweiten Lebensjahr brauchen (Armstrong, 1987). Gegen Ende des ersten Lebensjahres ist die Vitamin C­Konzentration der Muttermilch 3,3 mal höher als im Blutplasma der Mutter. Selbst wenn die Mutter erniedrigte Vitamin C-Werte hat, wird es in der Milch bis zu 6- 12fach angereichert. Stillkinder erhalten so höhere Konzentrationen an Vitamin C als Kinder, die mit Vitamin C angereicherter künstlicher Babynahrung, Gemüse und Früchten ernährt werden.
Eisen ist zu 50% in der Muttermilch im zweiten Lebensjahr erhalten, Kalzium zu 44%, Niacin zu 41 %, Folsäurezu 26% und Riboflavin zu 21%.
Eisen ist eines der wichtigen Beispiele der Bioverfügbarkeit. Es ist zwar niedriger in der Muttermilch als in der Kuhmilch, nur wird es aus der Muttermilch zu rund 70% absorbiert (vgl. 10% in Kuhmilch), so dass ein Stillkind besser mit Eisen versorgt ist als ein nicht gestilltes Kind.

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort! LG

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