Vollnarkose und Stillen
ich müsste mich operieren lassen, da ich in der SS und durch SS einen Bauchdeckenbruch erlitten habe.
Ein Bauchdeckenbruch ist nicht ungefährlich, so dass wohl eine OP unumgänglich ist.
Wir stillen noch voll. Töchterchen ist 9 Monate alt. Bis wir überhaupt 'mal abstillen, also gar nicht mehr stillen wird es noch ewig dauern.
Habt Ihr Erfahrungen, wie es mit Vollnarkosen und Stillen ist?
Außerdem müsste ich ein paar Tage im KH bleiben.
Nun weiß ich überhaupt nicht, wie ich das angehen sollte.
Ich könnte noch ein wenig mit der OP warten, aber auch nicht mehr sehr lange. Außerdem möchten wir irgendwann im nächsten Jahr gerne wieder schwanger werden. Ab da an wäre eine OP auch nicht mehr möglich.
Könntet Ihr mir bitte helfen?
Herzlichen Dank und liebe Grüße,
Fine
Vollnarkose und Stillen
Hallo Fine,
hast Du mal gefragt, ob eine OP jetzt unbedingt notwendig ist?
Ich habe durch die SS einen Nabelbruch (war vor gut 5 Jahren). Seither bin ich nochmal SS gewesen, war kein Problem.
DIe Docs meinten, eine OP in "absehbarer Zeit" wäre nicht schlecht, da sich Darm einklemmen könnte in den Bruch und dann wird's richtig aua aua.
Mein Opa hatte über 40 Jahre einen Nabelbruch, er wurde ohne OP (aber mit Bruchband) 93 Jahre alt ;-).
LG,
Karin
Vollnarkose und Stillen
ich danke Dir sehr für Deine Antwort. Ja, ich muss operieren lassen. Ich war heute im KH und es ist unumgänglich.
Liebe Grüße,
Fine
Vollnarkose und Stillen
ich hab persönlich keine Erfahrung mit Bauchdeckenbruch, aber ein Nabelbruch ist definitiv was anderes als ein Bauchdeckenbruch. Ich hatte seit Geburt 1 Nabelbruch, der dann operativ korrigiert wurde, Manuel (2J,1M) lebt mit seinem Nabelbruch (diese blöden Gene ;-)) im Moment noch sehr gesund.
Ich würde auf jeden Fall 1 OP machen lassen vor der SS. Schließlich wird die Bauchdecke extrem beansprucht während der SS und Geburt.
Du kannst das mit dem Anästhesisten besprechen. Die sollten auch bzgl. Stillen fit sein (alternativ durch deine Hebi bei embryotox anfragen). Eventl. muss man 1 paar Stilleinheiten "ausfallen" lassen, aber bei 9 Monats-Kind (dann ja auch schon wieder älter) ist das kein Problem. Bzgl. KH-Aufenthalt müsstest Du abklären, wie die Besuchszeiten für Familie sind. Wenn die Klinik in der Nähe ist, würde ich gucken, dass Dein Kind Dich 2-3x täglich besucht, damit du stillen kannst (wenn Du Dich überhaupt nach der OP danach fühlst!).
Es gibt noch die MuMi-Flasche durch Papa / Oma / Opa etc. Option. So behält Dein Kind den Geschmack. Dann müsstest Du ein paar Wochen vorher anfangen abzupumpen - die Arbeit würde ich mir aber, ehrlich gesagt, nicht unbedingt machen. Zumindest dann nicht, wenn sie bis dahin wenigstens an etwas Beikost "gewöhnt" wurde.
Wenn Du im KH 1 Pumpe brauchst, kannst Du ja mal auf der Wöchnerinnen-Station gucken. Die helfen bestimmt!
Manuel war das 1. Mal für 3 Tage ohne Mama, als er 13 Monate war. Hat mit Mumi-Flasche durch TaMu sehr gut geklappt.
LG
Nadine
Vollnarkose und Stillen
ich danke Dir herzlich für Deine Antwort. Heute war ich noch 'mal zur Abklärung im KH und die OP muss stattfinden - so bald wie möglich. Du hattest recht, auch dass diese OP unbedingt vor einer nächsten SS gemacht werden muss.
Ich soll am OP-Tag und den Tag danach die Milch abpumpen und wegschütten. Die Pumpe muss ich mitbringen, da dort im Haus keine Gyn ist. Ich habe mir nun eine zum Verleih in der Apotheke bestellt und hoffe, dass ich noch reichlich Vorrat abpumpen kann. Viel Zeit habe ich leider nicht mehr...
Mein Mann wird in der Zeit zu Hause bleiben. Ich werde wohl 5 Tage im KH bleiben müssen.
Unsere Maus isst bis heute keine Beikost. Ich biete ihr jeden Tag einmal Brei an, aber sie nimmt nur 1-2 Löffelchen und verschließt dann fest den Mund.
Liebe Grüße,
Fine
Vollnarkose und Stillen
mach dir nicht zu große Sorgen, deine Kleine wird das schon überstehen. Einen kleinen Vorrat kannst du noch anlegen, aber mach dir jetzt keinen Druck wegen der Beikost. Vielleicht isst sie dann bei Papa, wenn nichts anderes da ist. Notfalls MuMi oder Pulvermilch vom Löffelchen, wenn sie keine Flasche will. Und sollte es hart auf hart kommen sind ja "nur" zwei Tage, die wird sie nicht verhungern, wenn sie sich verweigert. Trinken sollte sie halt was. Vielleicht kannst du nochmals über Embryotox (geht aber nur noch durch Fachpersonal, also z.B. die Narkoseärzte) anfragen, ob es wirklich den ganzen Tag danach notwendig ist. Vielleicht kannst du dann auch schon acht oder zwölf Stunden nach der OP schon wieder stillen. Ich erinner mich, dass wir früher im Forum die Frage schon öfter hatten...
Alles Gute,
Daniela
P.S.: hab grad mal in Qualimedic Narkose und Stillen als Suchworte eingegeben und bin auf Folgendes gestoßen:
Lokalanästhesie
Mittel zur lokalen oder regionalen Betäubung werden vom Magen des Säuglings nicht aufgenommen und sind sicher.
Wirkstoffe für die Vollnarkose gelangen nur in winzigen Mengen in die Milch, und aufgrund der kurzen Halbwertszeit und der schnellen Ausscheidung dieser Wirkstoffe sind Nebenwirkungen auf das Baby extrem unwahrscheinlich. Sobald Sie aus der Narkose erwachen und sich dazu imstande fühlen, können Sie wieder stillen.
Vielleicht kannst du nochmals mit denen reden vor diesem Hintergrund und dann eher wieder stillen? Oft sagen die ja aus Vorsicht und Halbwissen heraus, dass Stillen nicht kompatibel ist, sowie mir immer noch Frauen erzählen, sie hätten ne schlimme Erkältung gehabt und deshalb abstillen MÜSSEN...
LG nochmals
Nachtrag...
ich hab jetzt nochmal im Wartezimmer gesucht und da folgende Postings von Felidae gefunden, die selbst Anästhesistin ist:
Hallo,
Narkose und Stillen: das geringste Problem !
Du darfst nach einer Narkose stillen, sobald DU Dich dazu physisch und psychisch in der Lage fuehlst!
So Quintessenz eines ausgezeichneten Artikels in der Zeitschrift "Der Anaesthesist" aus dem Jahre 2003.
Sag' dem Dich betreuenden Anaesthesisten, dass Du stillst - man kann ja auch eine Narkose mit durchaus kurzwirksamen Substanzen machen.
Allgemein kann man sagen (abgesehen von obigem statement), dass man problemlos mit gutem Gewissen 4 h nach der OP stillen "darf".
Und:
Hallo,
Du brauchst keinen 24h Stillstopp. Das steht zwar rein rechtlich bei den Medikamenten immer dabei, ist aber nicht erforderlich. Gemäss einem sehr ausführlichem Artikel in der Zeitschrift "Der Anästhesist" von 2003 zum Thema Narkose und Stillen steht als Quintessenz:
Man darf zu dem Zeitpunkt wieder stillen, wenn sich die Mutter dazu physisch und psychisch wieder in der Lage fühlt.
Wenn überhaupt eine zeitl. Pause eingehalten werden soll, dann maximal 4 h bei den meisten Medikamenten.
Sag' dem Anästhesisten, dass Du stillst.
In diesem Sinne,
alles Gute für dich und deine Kleine.
Daniela ;-)
noch was gefunden
Als Schmerzmittel postop eignet sich bei Stillenden dann natuerlich Paracetamol (gibts in der Klinik auch als intravenoese Gabe: heisst "Perfalgan" und ist sehr gut wirksam). Auch Ibuprofen kannst Du nehmen.
LG
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