Tipps für Breiverweigerer?
vielleicht hat hier jemand Tipps für mich- meine Tochter ist jetzt 7 Monate alt und verweigert Brei komplett. Allerdings ist sie ziemlich hungrig, sie trinkt tagsüber alle 2 und nachts alle 2-4 Stunden.
Gemüsebrei (Karotte, Kürbis, Pastinake)fand sie so schlimm, dass sie sich regelrecht geschüttelt hat. Obst (Birne, Banane) isst sie pur 3-4 Löffelchen, danach ist Schluss. Getreidebreie verweigert sie ebenfalls.
Dafür will sie aber bei unseren Mahlzeiten unbedingt dabei sein, grabscht in meinen Teller und versucht sich mein Essen in den Mund zu stecken. Ich habe ihr daraufhin ein bisschen Brot gegeben, das hat sie mit Begeisterung in sich hineingestopft. Zwieback findet sie auch gut (leider aber nicht die Vollkorn-Variante ohne Geschmack...), aber Banane kann sie nicht gut halten (zu flutschig) und Apfelschnitze sind auch frustrierend, weil sie ja nur dran lutschen kann, da weint sie dann irgendwann.
Gut, offensichtlich möchte sie was "richtiges"- nur, wie mache ich jetzt weiter? Schließlich braucht sie ja auch Vitamine und Eisen! Und sie hat ja noch keinen einzigen Zahn.
Ich bin da ein bisschen ratlos. Vielen Dank schonmal, und gute Nacht!
LG, Nina
Tipps für Breiverweigerer?
als erstes würde ich mal aufhören zu viel auszuprobieren und erst einmal bei einem Gemüse bleiben.
Aber mit Brot/Zwieback/Banane/Apfel/Getreide/Karotte/Kürbis/Pastinake haben sie ihr einfach zu viel angeboten.
Das das Mädchen gerade einen Wachstumsschub hat, ist in dem Alter "normal".
Da hilft dann nur weiter stillen nach Bedarf, bzw. wenn Flaschennahrung gibt, das man weiter bei einer Pre Milch bleibt.
Und dann erst mal bei einer Sorte bleiben.
Ich würde vermutlich bei Pastinaken bleiben, weil die so schön "fleckfreundlich" sind, dazu dann Birne.
Diese Mischung friert man in einem Eiswürfelbehälter ein, so das man nach Bedarf Mini-Mengen entnehmen kann.
Und dann probiert man einfach jeden Tag 2-3 Teelöffel voll, bis sich die Menge langsam steigert.
Es ist nicht unüblich, das Kinder eben nicht mit 6 Monaten schlagartig davon begeistert ist, wenn Muttern (Vatern/Oma/Opa/Tante/Onkel/Nachbarin) mit irgendwas anderem als Milch vor dem Mund auftauchen.
Es ist auch vollkommen normal, das das Kind nun viel mehr mitbekommt und es ganz spannend findet, was die anderen um einen herum so machen.
Kinder stecken dann alles in den Mund - angefangen vom Essen, das ja auch noch interessant schmeckt ...
über
- Spielzeug
- Hände (wunderbar - die fallen wenigstens nicht runter ;-) )
- Radiergummi vom Nachbarn
- etc.
Sie würde vermutlich sogar den Autoschlüssel in den Mund stecken und/oder damit spielen, das bedeutet aber nicht automatisch, dass sie deshalb gleich eine Runde um den Block fahren wird ;-)
Viele Kinder haben nicht so die typische Breiphase, sondern steigen dann mit 10-12 Monaten mit Fingerfood ein.
Vielmehr ist es so, das das Kind für die Beikost bereit sein muss, und das unabhängig davon, ob es 6 oder 7 oder 8 oder 9 Monate alt ist.
Als Elter ist man halt schon länger in dem Metier.
Bitte nicht streßen lassen.
Es ist nämlich noch kein gesundes Kind vor dem gedeckten Tisch verhungert.
Wenn man ständig mit etwas neuen vor dem Kind ankommt, dann
- steigert sich die eigene Erwartungshaltung ins unermeßliche
- das Kind ist einfach nur genervt, weil Mama schon wieder mit was komischen ankommt.
Dieser gegenseitige Frust überträgt sich auf den jeweils anderen und macht keinen Beteiligten wirklich fröhlich.
Also: Cool down 8-)
Liebe Grüße,
Christa
Tipps für Breiverweigerer?
vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Keine Sorge, ich habe ihr nicht alles durcheinander angeboten. Karotte war das erste, da hat sie gewürgt. Nach drei Tagen Kürbis, das Gleiche. Dann zerdrückte Banane über 14 Tage, das ich dann langsam durch Birne ersetzt habe. Dann Getreide dazu. Nach weiteren 14 Tagen hat sie mal einen halben GOB gegessen, danach aber nie wieder. Mund ist zu.
Nach einer Woche Pause isst sie jetzt wenig stückigen Birnen- Apfelbrei, weil es Birne pur nicht gibt.
Beim Essen habe ich ihr, weil ich dachte, sie will halt spielen, zunächst auch nur einen Löffel zum Spielen gegeben. Den hat sie aber nicht in den Mund gesteckt- nur das Brot, und davon eben dann eine halbe Scheibe gemampft. Weil ich ihr kein Brot geben wollte, habe ich es mit Baby-Dinkelzwieback versucht, den wollte sie aber nicht- im Gegensatz zum "Klassiker"... NUR Spieltrieb kann das doch nicht sein, oder?
Gerade weil ich keinen Stress machen will, möchte ich sie mit Brei in Ruhe lassen, den mag sie eben nicht. Ich mache mir keine Sorgen, dass sie verhungert, nur um den Eisenspiegel. Und darum, wann ich malwieder 3 Stunden am Stück schlafen darf.
Gibt es denn sonst nichts, was sie aus der Hand essen kann? Bin ratlos..
Vielen lieben Dank, Nina
Tipps für Breiverweigerer?
stillst du noch - dann ist eisen erstmal kein vorrangiges Problem, genausowenig wie Calzium etc...
Bzgl Breiverweigerung kann ich ein Lied singen...meine Tochter wllte das auch nicht...Such doch mal im Internet nach "Baby Led Weaning" da findest du bestimmt ein paar Anregungen...
Versuch doch mal weichgekochte Karotte am Stück, die kann siei auch mit den Kauleisten zerdrückken und braucht keine Zähne..das geht auch mit Kürbisstückem, Kartoffeln, Kolhrabi....
Das mit dem Schlafen muß nicht unbedingt am essen liegen, heiß auch wenn sie ist muß es nicht sein das sie dich länger schlafen läßt...
lg und gute Nerven, Sue
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