Ihr Lieben,
vor kurzem habe ich symbolisch meinen Hut genommen.
http://kind.qualimedic.de/forum/621895
Jetzt möchte ich ihn hier wieder aufhängen und Euch erzählen wie es war.
Meine Gynäkologin sagt ich müßte nicht abstillen ! Da wurde es mir gleich besser.Keine Kinder mehr haben können und dann Zwangsabstillen hätte ich nicht gekonnt. Ich stillte also bis ich in die Klinik ging. Anna ist ja schon 15 Monate, hatte noch überwiegend gestillt aber ich machte mir keine Sorgen dass sie essen würde. Wir hatten große Angst wegen dem Einschlafstillen das ja fehlen würde.
Am OP-Tag kam meine Familie morgens noch kurz und ich stillte Anna gerade als ich in den OP abgerufen wurde.
Alle waren informiert dass ich stille, da ich Angst hatte falls ich Fieber bekäme würde jeder an den Bauch denken und nicht an die Brust. Ihr Lieben die waren alle so positiv dort ! Der Chefarzt der mich operierte trägt das Kürzel IBCLC. Wo wäre ich besser aufgehoben ?
Die Op war sehr schwer, Gebärmutter, anliegendens Gewebe und über 50 Lymphknoten wurden entfernt. Ich habe sehr viel Blut verloren. Trotzdem ging es schnell wieder Bergauf. Besonders als ich erfuhr dass ich jetzt geheilt bin.
Ich bekam immer Unterstützung beim abpumpen. Ich pumpte nur soviel dass nichts staute, da ich es den Kinder überlasen wollte ob sie später wieder stillen wollen. Krampfhaft den Milchfluss aufrecht erhalten wollte ich nicht, dazu war ich einfach zu krank.
Die Zeit in der Klinik war sehr hart. Ich habe praktisch alles allein getragen da mein Mann nur für die Kinder da war. Wenn sie mich besuchten mußte er sie in Schach halten. Wenn wir telefonierten plärrte garantiert eines los. Wir haben gestern Abend das erste Mal in Ruhe miteinander reden können. Er hat seine Sache großartig gemacht !
Meine Kinder erwähnten das stillen in der Klinik nicht, es war offensichtlich dass ich zu krank war.
Anna ißt wie ein Bauarbeiter ! Und sie lernte schnell neben meinem Mann einzuschlafen.(Nein sie schläft NICHT durch*grins*)
Seit gestern bin ich daheim.
Anna hat sich leider total von mir entfremdet. Ich denke das ist normal, es tut aber trotzdem weh. Ich habe sie 15 Monate Tag und Nacht gestillt und sie tut so als erinnerte sie sich nicht daran ! Mal sehen wann sie mir wieder näher kommt und ob sie dann stillen möchte.
Nelli hat heute morgen vehement ihr stillen eingefordert. Wir haben ausgemacht nur morgens, da ich noch nicht ganz gesund bin. Aber ich stille !
Es ist schon merkwürdig, in nur 4 Wochen war der Albtraum vorbei. Der Krebs ist wie ein Tornado in unser Leben gestürmt und gleich wieder verschwunden. Wie ein Tornado hat er eine Riesenverwüstung hinterlassen. Keine Kinder mehr bekommen zu können tut furchtbar weh. Und ich finde diese Trauer kann und darf neben dieser unendlichen Dankbarkeit stehen. Der Dankbarkeit dass ich geheilt bin und, so Gott will, noch lange für meine beiden Kinder da sein kann.
Ich bin froh dass ich wieder zuhause in meinem Forum bin !
Liebe Grüße
Dagmar mit Nelli, stillend +
Anna evtl. in Warteposition