Meine Physiotherapeutin (die auch Trainings-Pläne für ihre Patienten organisiert) sagt, dass Sport absolut okay ist. Man muss einfach wissen, dass körperliche Anstrengungen (ob positiv oder negativ) auf jeden Fall Adrenalin produziert, was ja Gegenspieler Nr. 1 gegen Prolaktin und Oxytocin ist. Daher kann es klar zu einer Milchreduktion durch Sport kommen - auch wenn es frau beim Sport-Machen gut geht.
Finde ein Pensum, wo Du dich gut fühlst und wo nicht gleich die Produktion runterfährt. Wie wäre es denn mit ausgedehnten Spaziergängen/Walkings statt Geräte...?
Weniger essen finde ich persönlich fahrlässig. Deinem Kind wird es an nichts fehlen, keine Angst. Die Natur hat es so eingerichtet, dass es alles das bekommt was es braucht.
Der Nachteil wird bei DIR spürbar sein. Fehlendes Eisen, Kalzium, wasauchimmer, etc. - das regelt sich nicht einfach über "normales Abnehmen". Eingelagertes Fett kann Dir nicht das liefern, was eine gute, nahrhafte, frisch zubereitete Mahlzeit hat...
Ich selber (auch kein Leichtgewicht, 70-75kg bei 1,69m) habe in meiner Vollstillzeit (bei beiden Kindern) zu JEDER Mahlzeit mind. 1,5 bis 2 Portionen zu mir genommen und noch reichlich Schockolade gegessen, wenn ich "schnelle Energie" brauchte. Dabei habe ich kein Gramm zugenommen. Aber eben auch nicht abgenommen. Ich weiss nicht, wie ich es anders hätte managen sollen... Der Grosse hat so viel gestillt, er hat mir regelrecht die "Haare vom Kopf" gestillt *gg* und bei der Kleinen brauchte ich die extra Kraft, um in der schwierigen Anfangszeit beim "Grosser-Bruder-Werden", "Kleine-Schwester-Sein" und "Zweifache-Mama-Sein" allem halbwegs gerecht zu werden.
Mein Ausgangsgewicht hatte ich (bei beiden Kids) nach etwas mehr als 1 Jahr wieder. Diesmal bin ich sogar unter Vor-SS-Gewicht - ich war innerhalb von 2 Wochen 2x heftig krank mit MDV und Grippe... ("netter" Nebeneffekt).
Ich -persönlich- würde Dir raten: schau nicht auf Dein Gewicht, das ist *jetzt* wirklich erst mal egal. Wenn das für Dich nicht geht, dann überlege Dir, wie Du mit einer reduzierten Versorgung (und reduzierter Produkton durch sportliche Aktivitäten) eine mittelschwere bis schwere Krankheit überstehen kannst, ohne dass Dein Kind gleich wieder Stillstreiks fahren muss, weil zu wenig Mumi da ist. Du bist durch sowas auch viel anfälliger für leichte Krankheiten...
Und glaube mir: Milchflasche zubereiten ist das letzte, was Du in so einer Situation neu einführen willst.
Such Dir eine nette Stillberaterin. LLL, AFS oder IBCLC - es gibt sicher eine von den drei Organisationen in Deiner Nähe. Da gibt es sicher auch fachkundige Hinweise bzgl. Sport und Stillen. Hebammen -sorry- haben über Stillen meist keine Ahnung vom aktuellen Stand.
Gruss
Fanny mit
FannyBoy (3j6m) und FannyGirl (1j6m)

Vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Ich habe, muß ich ja sagen, noch gar nicht daran gedacht, daß mein Programm mir "schaden" könnte. Aber was Du schreibst leuchtet ein.... Wahrscheinlich geht es auf Dauer auf meine Kosten. Ich habe halt auch ziemlich anstrengenden Sport gemacht: Spinning. Werde da wohl ein etwas gemäßigteres Programm fahren das nächste Mal.
Das mit der Figur ist so ein leidiges Thema. Ich werde mich einfach mit dem Gedanken anfreunden erstmal mit meinen Pfunden rumzulaufen. Fertig. Das Stillen ist mir einfach wichtiger. Das ist halt auch eine Lektion, die man durch das Stillen und das Kind lernt: nicht immer die Kontrolle über alles und auch nicht über sich zu haben.
Schönen Tag noch, muß jetzt zu Johann, der ruft schon die ganze Zeit!