Sich raushalten - manchmal...
Wir ziehen ja im September nach England und ich freue mich schon sehr darauf, meine Freundinnen da wiederzusehen, die alle in den letzten Monaten ihre ersten Babies bekommen haben.
Eine davon hat mir neulich geschrieben, sie freue sich auch schon sehr, aber da sie Anfang September damit beginnen wird, ihrem Sohn feste Nahrung zu geben, möchte sie erst mal keine Ausflüge planen, bis sie sich daran gewöhnt haben. Der Kleine ist Ende März geboren. Vielleicht gehört er zu den Babies (die es ja angeblich geben soll???), bei denen diese planmäßige und durchorganisierte Breieinführung reibungslos klappt, aber in allen anderen Fällen klingt es mir nach SEHR viel vorprogrammiertem Frust :-(((
Bislang stillt sie, aber so wie das klingt, hat sie sicher vor, parallel zur Beikosteinführung auch abzustillen (ist ja wahrscheinlich in UK genauso üblich wie hier).
Am liebsten möchte ich ihr schreiben "MACH EUCH BLOSS KEINEN STRESS, LASS DEINEN SOHN ENTSCHEIDEN, OB ER SCHON ESSEN WILL!!!", aber wahrscheinlich sollte ich mich lieber raushalten...
LG, Marcia
Re: Sich raushalten - manchmal...
Biete Ihr doch an, das Buch "Mein Kind will nicht essen" auszuleihen.
LG Kerstin, die Deinen Frust versteht, aber hier in Savannah eine Kleindkindstillgruppe gefunden hat (alles Kinder zwischen 2 und 6, die noch stillen)
Re: Sich raushalten - manchmal...
wow, so eine Gruppe wär ja was - wird aber in UK sicher genauso schwer sein, sowas zu finden...außerdem würde mein Mann mich dann wahrscheinlich vollends für verrückt erklären, ich glaub, ihm ist das schon etwas peinlich :-)
Das Buch habe ich leider nicht mal selber, obwohl ich schon viel davon gehört habe. Bei meiner Großen dachte ich ja selber noch, dass das alles nach Plan verlaufen müsse und war NUR frustriert, weil es das eben nicht tat (und das Kind dann auch, mit dem Erfolg, dass sie bis heute sehr ungern isst). Leider wusste ich damals noch nichts von dem Buch. Bei der Kleinen hab ich es dann gaaaanz locker genommen, heute hat sie richtig Spass am Essen.
Naja, ich denke, wenn es einigermaßen klappt bei meiner Freundin und ihrem Kind, besteht vielleicht tatsächlich keine Notwendigkeit, sich einzumischen - immerhin hatte ich ihr schon ganz am Anfang meine gesammelten "Still-Unterlagen" (also WHO, den Abstilltext, Links zur LaLecheLeague usw...) zur Verfügung gestellt, was sie draus macht, ist ja dann doch ihre Sache, auch wenn es mir trotzdem leid tut. Aber sollte ich irgendwas von Problemen mitkriegen, werde ich ganz sicher mit Rat zur Seite stehen!
Danke und LG, Marcia
Re: Sich raushalten - manchmal...
Empfehle ihr das Buch einfach und berichte von den Erfahrungen mit Deiner Grossen. Dann kann sie es bei Interesse kaufen oder sein lassen.
LG Kerstin
Re: Sich raushalten - manchmal...
LG Bettina
Re: Sich raushalten - manchmal...
Bist Du z Zt in Deutschland oder eine Nachteule?
Die Stillgruppe habe ich bei der LLL ausfindig gemacht.
LG Kerstin
Re: Sich raushalten - manchmal...
Danke, Bettina
Re: Sich raushalten - manchmal...
Das Thema ist zwar manchmal heikel, aber im Grunde kann man doch
auch ganz unverfänglich mal darüber reden, oder?
Kannst ihr ja einfach schreiben, wie es bei euch war oder was du bei
anderen mitbekommen hast (hier z.B. ;o) ), ohne den Eindruck zu
erwecken, dass das das einzig Wahre und richtige ist. Vielleicht ist sie
Infos zum Thema ggü. gar nicht abgeneigt (bzgl. von der Brust an den
Tisch, länger stillen), manche nehmen den Ernährungsfahrplan für das
erste Jahr inkl. Abstillen zum ersten Geburtstag einfach so hin, ohne da
völlig festgefahren zu sein, einfach weil es so üblich ist und sie nichts
anderes kennen. Eine Buchempfehlung ist auch ertsmal nicht
verpflichtend (z.B. "Babybernährung gesund&richtig" von Gabi Eugster).
Usw.
Wenn du merkst, sie springt nicht drauf an bzw. sie ist da sehr
skeptisch, lässt du das Thema einfach ruhen.
LG, Sonne
Re: Sich raushalten - manchmal...
Aber ich kann mich erinnern, dass sie und ihr Mann es schon sehr seltsam fanden, dass ich immer noch stille, als sie uns (noch unschwanger) besuchten, da war Theresa etwas über ein Jahr alt. Sie schlief auch nicht durch, worauf der Mann mit "schlauen Tipps" aus seinem Bekannten- und Verwandtenkreis kam, dass es gut sein solle, das Kind doch mal 1-2h (in Worten STUNDEN!!!) schreien zu lassen, damit es merke, dass das zu nichts führt. DA habe ich dann schon massiv argumentiert und erzählt, in der Hoffnung, dass was hängen bleibt, falls sie selber mal Eltern werden.
Ich werde mich auf alle Fälle mal ausführlicher mit ihr unterhalten (sowieso) wenn wir erst mal in England sind. Vielleicht ist ja auch alles halb so wild.
Es kommt mir nur einfach so komisch vor, wenn man schon über einen Monat vorher weiß, dass man keine Pläne und Verabredungen machen kann, weil man im September mit der Beikosteinführung beschäftigt sein wird :-(
Danke und LG, Marcia
Re: Sich raushalten - manchmal...
Re: Sich raushalten - manchmal...
Danke und LG, Marcia
Re: Sich raushalten - manchmal...
ja, das ist es. Man will sein Glück mit jemandem teilen. Finde ich auch sehr schade, dass man sich real so wenig darüber austauschen/sich verstanden fühlen kann.
LG Uta
Re: Sich raushalten - manchmal...
ich halte es mit Karl Schwarzenberg:
'Ratschläge machen nur diejenigen glücklich, die sie geben'
und mische mich bei so etwas grundsätzlich nicht ein, denn es geht mich auch überhaupt nichts an, außerdem muss der Frust nicht sein und du solltest da jetzt mal nichts hineininterpretieren.
LG Tina
Re: Sich raushalten - manchmal...
Danke und LG, Marcia
Re: Sich raushalten - manchmal...
ja die Stillrate ist in England leider nicht toll. Ich zähle unter meiner Verwandschaft schon als Unikum;-)
Könnt Ihr Euch ein Leben in UK leisten? Ist doch alles so wahnsinnig teuer:-( Aus dem Grund sind wir noch hier in D.
lg, Malati
Re: Sich raushalten - manchmal...
bin schon sehr gespannt, ob bzw. wie wir uns das Leben dort leisten können...
Mein Mann hat ein Stipendium, da wird schon in gewisser Weise das jeweilige Land und die Familiensituation des Stipendiaten berücksichtigt. Aber große Sprünge können wir sicher trotzdem nicht machen. Und ich muss schon schlucken, wenn ich sehe, dass wir dort z.B. ca. dreimal so viel Miete zahlen werden wie hier...und der Rest, den man so braucht, ist ja auch nicht billiger.
Aber da wir nicht für immer gehen, müssen halt unter Umständen auch mal Ersparnisse herhalten, für 2 Jahre geht das schon. Wir wollen ja auch was haben von der Zeit dort und nicht nur sparen :-) Ich freu mich jedenfalls drauf (vom Umzugsstress mal abgesehen...).
LG, Marcia
Re: Sich raushalten - manchmal...
LG Iris
Re: Sich raushalten - manchmal...
Aber du hast es getroffen. Gute Ratschläge hören die Betroffenen eh genug. Mich hätte selbst dein "Unterton" zur Weissglut gebracht.
Vielleicht bringt es am meisten, wenn man mit den Leuten spricht, lange bevor sie Kinder haben.
Bettina
Re: Sich raushalten - manchmal...
für mich hört sich das im Gegenteil eher nach einer Mama an, die sich vorausschauend kluge Gedanken macht - Vollstillen wird 6 Monate empfohlen und wenn das Kind mag, verträgt es doch ab dann andere Kost. Dass sie das im Kopf hat und gerade für diese Zeit eine ruhige Umgebung ohne Ausflüge plant spricht doch dafür, dass sie sich bewusst ist, dass die Umstellung ein großer Schritt ist und nicht mal so eben durchgezogen werden kann...wieso soll das also vorprogrammierten Frust geben? Wer so vordenkt um seinem Kind wenig Stress zuzumuten wird doch wohl in der Lage sein, auch die Beikosteinführung ruhen zu lassen, falls das Kind nicht möchte, oder?
Du kannst ja ruhig von deinen Erfahrungen berichten (hat dein Kind erst später essen wollen?) und anmerken, dass viele Kinder mit 6 Monaten noch gar nichts anderes probieren wollen, dann ist sie ja vorgewarnt...
LG Annalisa
Re: Sich raushalten - manchmal...
klar macht sie sich Gedanken, sie ist ja auch eine ganz liebe, immerhin eigentlich meine beste Freundin, falls ich sowas habe.
Mir kam es einfach komisch vor, so als wäre die Einführung der Beikost in dem Moment unumgänglich und würde alles andere für Monate lahmlegen - das hat sie so nicht gesagt, ich weiß, aber wenn ich von meinen Kindern ausgehe, dann hat es VIELE Monate gedauert, bis da irgendwas geregelt war. Vielleicht hätte ich anders reagiert wenn sie eher sowas geschrieben hätte wie "ich wollte Anfang September mal probieren, ob er schon essen möchte" und es ist alles nur eine Formulierungssache. "Ich werde ihm feste Nahrung geben" klingt so endgültig und Mutter-aktiv/Kind-passiv.
Und einerseits möchte ich ihr gerne den Frust ersparen, den ich damals hatte, andererseits bin ich auch egoistisch und möchte sie bald sehen und auch ihren Sohn kennenlernen :-)
Bei meiner Großen haben mich die Breiversuche damals auch ziemlich eingeschränkt, es sollte immer zu einer ganz bestimmten Zeit sein, dann ging immer die Hälfte daneben, da ist man ja auch lieber daheim, das Kind hatte sowieso keine rechte Lust usw... Unterwegs fand ich das alles noch weniger lustig als zuhause. Bei der Kleinen war es eben viel entspannter, sie hat, sobald sie Lust dazu hatte, mal hier und mal da probiert, wenn wir anderen sowieso gegessen haben, es war überhaupt kein Problem, sie irgendwohin mitzunehmen. Ganz im Gegenteil, in größerer Gesellschaft fand sie Essen noch toller. Und im Endeffekt hat sie dann viel schneller als die Große ganze Mahlzeiten gegessen und dazu noch mit Spaß. Ich würde es bei einem weiteren Kind immer wieder so machen: auf Interesse des Kindes eingehen, aber mir ansonsten keine speziellen Breipläne machen...man hat dabei doch Zeit und es kommt nicht auf ein paar Wochen (oder auch Monate) hin oder her an. Das ist eben meine persönliche Erfahrung, die ich so gerne mit ihr teilen würde, ohne missionarisch zu wirken und ihr auf die Nerven zu gehen.
Ob man die einmal begonnene Beikosteinführung nochmal ruhen lässt kommt glaub ich schon sehr auf das Umfeld an. Diese Möglichkeit wird ja nicht gerade öffentlich propagiert, ebensowenig wie das längere Stillen.
Naja, wenn wir umgezogen sind, werde ich sicher mal länger mit ihr telefonieren. Mal sehen, was sie dann sagt.
Danke und LG, Marcia
Re: Sich raushalten - manchmal...
ich dachte auch, abstillen und beikosteinführung klappt nach plan :-)) bis mir mein sohn einen strich durch die rechnung machte und bis heute stillt.
ich würd mich raushalten, wenn sie dir von frust berichtet, kannst du ja immer noch deine meinung sagen.
glg tina
Re: Sich raushalten - manchmal...
eben, mir ging's ja genauso bei meinem ersten Kind.
Ich will ihr das auch gar nicht zum Vorwurf machen (auch wenn es bei manchen anscheinend so rüber kam). Es fällt mir halt nur (gerade wegen meiner schlechten Erfahrungen und weil ich sie so gerne mag) so schwer, mich nicht neunmalklug einzumischen und schon vorher "die Pferde scheu zu machen".
Ich werde in den kommenden Monaten sicher sowieso öfter mit ihr reden als bisher und mitkriegen, wenn es Probleme gibt...
Danke und LG, Marcia
Re: Sich raushalten - manchmal...
Außerdem hab ich ne Nachbarin, die mit ihren Kids essensmäßig so ziemlich alles in meinen Augen "falsch" macht, was man so falsch machen kann. Ich frage höchstens mal vorsichtig, warum sie dies oder das macht, mehr nicht. Ansonsten verstehen wir uns nämlich sehr gut (was mich manchmal selbst wundert).
Wenn das Kind nicht mag, wird es ihr das schon zeigen. Und dann kannste ja immer noch kommen mit Deinen guten Tipps *zwinker*.
LG,
Susanne
Re: Sich raushalten - manchmal...
meine Schwägerin war auch der Meinung, sie müsse Beikost bei ihrer Tochter einführen, als diese 5 Monate alt war. Kann ja durchaus auch funktionieren, aber ihre Tochter war wohl der Meinung, es sei zu früh - auf jeden Fall hat mir meine Schwiegermutter dann immer erzählt, dass die Kleinen ja keinen Brei essen wolle, und sie würden sich alle solche Sorgen machen... Ich habe größtenteils meinen Mund gehalten und nur mal schüchtern angemerkt, es könne ja auch sein, dass es etwas zu früh für Beikost gewesen sei, dieser Einwand wurde abgetan und ich habe mir meinen Teil gedacht!
LG Katrin
Re: Sich raushalten - manchmal...
Du hier? :-) Dachte erst, ich bin im anderen Forum (Frühchen) gelandet (obwohl ich da ja nur eher noch seltener zu lesen bin...)
Das ist eben das Doofe, wenn alle in der Umgebung es für absolut nötig und unumgänglich halten (inkl. wahrscheinlich dem Kinderarzt), Beikost nach Plan einzuführen, dann kommt man gar nicht auf die Idee, dass es auch anders prima gehen kann.
Ich hoffe eben, dass ich das mal bei Gelegenheit einfließen lassen kann, ohne allzu aufdringlich zu wirken...bei meiner Großen wäre ich vielleicht schon dankbar gewesen, wenn mir mal jemand gesagt hätte, dass es ganz normal ist, wenn Kinder da mal nicht so mitmachen...
Danke und LG, Marcia
Re: Sich raushalten - manchmal...
ja, ich hier. ;-)
Meine "Kleine" (eher Große) wird in 5 Tagen ein halbes Jahr alt sein, und ich habe noch gaaar keine Lust, mit Beikost anzufangen. Deswegen habe ich ein bißchen hier im Langzeitstillen-Forum geschmökert. Bei Svenja hätte ich ja auch noch länger vollgestillt, aber der KiA war ganz entsetzt, dass ich sie mit unkorrigiert 8 Monaten (also damals korrigiert 5,5 Monate) noch ausschließlich gestillt habe, und so habe ich auf sein Anraten mit der Beikost angefangen... würde mir heute nicht mehr passieren, aber zum einen war ich damals total verunsichert, und zum anderen nicht so gut informiert.
Aber meine Schwägerin hat sich beim ersten Kind auch beim ersten Schub einreden lassen, dass "die Milch nicht mehr reicht" (*uaaaaah*), und abgestillt, bzw. Fläschchen dazugegeben, was ja im Prinzip das Gleiche ist.
LG Katrin
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