Re: Eifersucht beim Stillen - wie es weiter ging
Ich wollte euch noch berichten, wie es weiter ging (http://www.qualimedic.de/forum/325306):
Das einfache liegt so nah. Ich bin tatsächlich nicht auf den Gedanken gekommen, beide gleichzeitig zu stillen -obwohl es genau das war, was ich mir unter Tandemstillen vorstellte, als ich noch nicht wusste, was das war.
Beim nächsten "Anfall" hab ich sie mir geschnappt, dem Grossen (in klassischer Stillpossition quer vor mir liegend) in den Schoss gelegt und an die andere Brust angedockt. Der Grosse spielte ihr verträumt im Haar und sie fand es wohl recht interessant: bei Mama trinken, der Bruder tut was nettes... Sie hat da so eine Weile gelegen - 5min vielleicht - dann war gut. Der Grosse hat da länger gestillt als sie.
Das ganze haben wir noch ein zweites Mal praktiziert. Seither ist es gut.
@ Sonne ez: Du schriebst: *warfürmichmiteinGrundnichttandemstillenzuwollen,auchwenndasnichti
mmervorkommenmuss*
Ich denke, es ist egal WAS der Auslöser ist. Die Eifersucht kommt früher oder später. Soll sie auch, denn es ist Teil der natürlichen Entwicklung eines Kindes. Es ist für mich jedenfalls kein Grund, dem Grossen etwas vorzuenthalten, dass er offensichtlich noch braucht. Es ist halt Rückzugsmöglichkeit für ihn und das einzige, was immer noch da ist - in seiner Welt die sich so dramatisch schnell ändert...
Ich danke euch allen für eure Gedanken dazu!
Schönen Abend!
Fanny mit
FannyBoy (3j1m) und
FannyGirl (1j)
Re: Eifersucht beim Stillen - wie es weiter ging
Wenn man dem großen Kind etwas verweigert, verschärft das sicher nur die Eifersucht - ich bin ja gar keine Tandemstill-Gegnerin!!! Halte es nur für sinnvoll, wenn machbar, ausreichend Abstand zu lassen, so dass sich jedes Kind eigenständig entwöhnt, die Mutter "für sich" hat (zumindest was Stillen, Tragen, Schlafen betrifft) und es deswegen nicht zu Eifersucht kommen muss (egal von wem ausgehend, dem großen oder dem kleinen Kind). Wenn der Abstand (ob gewünscht oder nicht) klein ausfällt, muss man halt schauen, wie man seinen Kindern am ehesten gerecht wird. ;o)
Ich hätte dir nie empfohlen, den Großen abzustillen!
Schön, dass das gleichzeitige Stillen eine Lösung für euch war. :o)
GLG, Sonne
Re: Eifersucht beim Stillen - wie es weiter ging
So hatte ich Dich auch nicht verstanden - dass Du mir raten würdest abzustillen. Ich habe gerade bemerkt, dass man so spät am Abend vielleicht keine Postings mehr machen soll. Da kommt manchmal Mist raus.
Wenn man Deinen Gedanken über die Eifersucht wegen dem Stillen weitertreibt, könnte man auch wie folgt weiter schlussfolgern:
Bei uns war es das Stillen, was Eifersucht produzierte. Bei anderen ist es die elektrische Eisenbahn, der Knuddelteddy oder wasweissich... Es ist meist schlecht machbar, zu warten, bis das eine Kind sein Spielzeug nicht mehr mag, bevor ich ein weiteres Kind bekomme, weil es evtl. durch die Spielsachen eifersüchtig wird.
Die Eifersucht ist wichtig für die Entwicklung eines Kindes. Es lernt sich dadurch abzugrenzen und in die Gruppe einzufügen, seinen Platz zu suchen. Dem Kind ist es völlig egal, ob es dabei ums Stillen oder um die Spielsachen geht. Das alles ist für ihn gleichwichtig bzw. gleichwertig (denke ich jedenfalls). Es ist halt vielleicht doch "nur" unsere Gesellschaft, die uns das Stillen -oder Tandemstillen im speziellen- so herausheben lässt.
Weiss nicht, ob das jetzt klarer ist was ich meinte.
Ich meinte auf jeden Fall nicht, Deine Meinung zum Thema in einem schlechten Licht hinzustellen (so wie es evtl. angekommen ist...)
Liebe Grüsse
Fanny
Re: Eifersucht beim Stillen - wie es weiter ging
Bei uns war es das Stillen, was Eifersucht produzierte. Bei anderen ist es die elektrische Eisenbahn, der Knuddelteddy oder wasweissich... Es ist meist schlecht machbar, zu warten, bis das eine Kind sein Spielzeug nicht mehr mag, bevor ich ein weiteres Kind bekomme, weil es evtl. durch die Spielsachen eifersüchtig wird."
Ne, geht so nicht. :o) Da würde ich klar unterscheiden wollen zwischen grundlegenden Bedürfnissen wie Stillen und Körperkontakt nach Bedarf und ohne Konkurrenz und Neid auf Spielsachen bzw. "noch nicht teilen können". Wenn Spielzeuge u.ä. "bedroht" sind durch ein jüngeres Geschwister ist das doch etwas ganz anderes, als wenn man die Mutter teilen muss.
Wäre vielleicht wie: Dein Mann sucht sich eine Zweitfrau und/oder die will mit etwas rumhantieren, was dir unheimlich wichtig ist. Wenn ein Ex von dir, an dem du wirklich nicht mehr hängst, sich eine Neue sucht - wenig schlimm, oder? Und wenn dein Mann dich um etwas bittet, gibst du ihm sicher eher etwas als jemandem, den du nicht magst oder von dem du nicht weißt, wie er mit deinen Sachen umgeht, oder?
Also, solange ein Kind sich in der sehr engen Bindungsphase befindet, sind andere, die der Mutter zu nahe kommen, unerwünscht bis bedrohlich - egal ob es das Geschwister ist oder (wie bei uns) der Vater oder sonstwer. Da ist dann Stillen nicht der Auslöser für Eifersucht, da zeigt sie sich nur mal deutlich, weil sie vom Kind aus gesehen "notwendig" wird, um seinen "Weltmittelpunkt und Überlebensgaranten zu verteidigen".
Kinder müssen nicht teilen - aber wenn ein Kind erst großes Geschwister wird, wenn es sich selbst abgestillt hat etc., dann ist es normalerweise auch so weit, dass es auf jüngere Rücksicht nehmen kann (angenommen ein Kind stillt sich mit drei bis vier Jahren ab, dazu kommen dann neun Monate Ss und nochmal sechs bis zwölf Monate, bis das Spielzeug des Großen für das Kleine interessant wird...). Und was das Kleine dann gar nicht haben darf, wird einfach aus seiner Reichweite genommen.
Ich halte Eifersucht nicht für wichtig und normal. ;o) Unter normalen Umständen (die Biologie des Menschen im Auge) gäbe es kaum Anlass für Eifersucht. Und ein Kind Stress auszusetzen, fördert eben nicht die Fähigkeit, mit Stress umgehen zu können - im Gegenteil. Je stressfreier die frühe Kindheit verläuft, desto stressresistenter und konfliktfähiger ist man im Erwachsenenalter. Übersteigerte Eifersucht im Erwachsenenalter kann man (u.a.) auch darauf zurückführen, dass der/die Betroffene als Kleinkind keine sichere Bindung zur Mutter hatte, aus der er/sie sich eigenständig lösen konnte. Wenn das der Fall gewesen wäre, würde er/sie mehr "in sich selbst ruhen" und nicht alles an einen Menschen hängen. Auffällig ist, dass in den Kulturen, in denen Polygamie kein Problem ist, die Kinder sehr lange gestillt werden, bei der Mutter schlafen etc. Ihr Bedürfnis, einen Menschen ganz für sich zu haben, konnten sie als Kind befriedigen und sind so "freier" in ihren Bindungen im Erwachsenenalter. Gleichzeitig sind die Bindungen aber auch intensiver - also keineswegs "mal mit dem, dann mit dem, ohne Gefühle zu investieren". Sie klammern nur nicht an einem Einzelnen (sie sind aber auch in einem großen Familienverband fest vernetzt).
Also, Eifersucht ist normal, normal wäre aber auch, dass sie nur selten zum Einsatz kommen müsste. Und: Je weniger sie anfangs zum Einsatz kommen muss, desto stabiler wird ein Kind in seiner Persönlichkeit (da spielt natürlich auch noch eine Menge anderer Faktoren eine Rolle, allg.: Je weniger Stress, desto besser).
So, ich hoffe ich habe dich nicht erschlagen. :o) Freue mich auf "Fortsetzung",
Sonne
Re: Eifersucht beim Stillen - wie es weiter ging
Danke für Dein ausführliches Posting. Und es ist jetzt sonnenklar. Ich stimme Dir voll zu!
(Mannmann, was habe ich da für einen Stuss gequasselt...)
Irgendwie hatte ich einen Bericht im Kopf, der über Eifersucht bei Kindern sprach und dort war der Grundtenor: die Eifersucht kommt früher oder später. Aber da ging es halt nicht um's Stillen, sondern generell Eifersucht bei grösseren Kindern, Eifersucht aufeinander wegen ... irgendwas.
Das habe ich dann irgendwie zu sehr für bare Münze genommen.
Also nochmal: Danke Dir für's Augen öffnen!
GLG
Fanny
(Hoffe, Du liest das hier noch...)
Re: Eifersucht beim Stillen - wie es weiter ging
Ich hatte schon befürchtet, ich hätte dich "vergrault" und würde keine Antwort mehr bekommen. :o)
GLG zurück,
Sonne
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