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OT: Panik/Hilflos/Was mache ich nun?

Hallo,

ich weiß nicht was ich nun machen soll.

Eben ist mein Mann ausgetickt. Unser Kind 3,5J hat das Sicherungsgitter für die Treppe auf und zu geschlagen um das Haustier zu "rufen". Mein Mann hat das Kind gepackt, geschüttelt und auf den Boden geworfen.

Ich habe ihm gesagt das das nicht geht - er meinte das sei doch gerechtfertigt, denn es hätte ja so wild an der Tür herumgemacht. Ich habe es sofort auf den Arm genommen. Als mein Mann merkte, dass es beidseitiges Nasenbluten hatte sind ihm sofort die Tränen in die Augen geschossen und er saß ganz bedeppert da. Hat dem Kind versucht zu erklären warum er das getan hat und sich entschuldigt. Zum Glück ist sonst nichts weiter passiert - hoffe es gibt keine Nachwirkungen.

Ich bin total geschockt, dass kann ich doch keinem erzählen :SORRY:

Bin auch hier mit Absicht unter anderem Namen.

Ich weiß absolut nicht was ich nun tun soll. =-O

Bisherige Antworten

bei beidseitigem Nasenbluten würde ich an einen

Schädel-Basis-Bruch denken. Geht zum ARzt!!
Das Kind packen, OK, aber schütteln und auf den Boden schmeissen? Dem würde ich was erzählen. Was soll er von ihm lernen? Dass man Probleme mit Gewalt löst?
Jungs sind nun mal sehr impulsiv. Unser Kleiner rackelt auch an vielem rum und ist sehr mobil. Ich kenne das gut.
LG Jana

bei beidseitigem Nasenbluten würde ich an einen

hat nur kurz geblutet - und es sagt, dass nichts weh tut. Haben auch abgetastet.

Bluten hat nach kurzer Zeit aufgehört. Schmeißen ist vielleicht zu viel gesagt, aber aus Erwachsenenkörperhöhe auf Bauchlage fallen lassen trifft zu.

Ich habe ja gesehen wie es aufgekommen ist. Würde dabei nicht an Schädelbasisbruch denken. Das Schütteln hat bzw macht mir größere Sorgen.

OT: Panik/Hilflos/Was mache ich nun?

Hallo Kugelfisch,
ad1) RUHE BEWAHREN! Dein Kind trösten. Mann aus dem Raum (oder für einige Zeit aus der Wohnung) schicken. Kind untersuchen, beobachten. Wenn ihm morgen noch etwas weh tut, die Nase noch einmal blutet oder ähnliches: zum Arzt! Ehrlich beschreiben, was passiert ist. KiÄ sind i.d.R. gut geschult für derartige Sachen und sie werden Euch nicht gleich beim JA verpetzen, also, keine Angst!
ad2) Eine Nacht drüber schlafen. Morgen das Gespräch mit Deinem Mann suchen. Deutlich sagen, dass es mit Gewalt NICHT geht, dass DU das nicht akzeptieren wirst. Gewalt ist menschenverachtend und nach deutschem Gesetz strafbar. Punkt.
ad3) Dein Mann braucht offensichtlich Hilfe, er scheint überfordert. Irgendetwas belastet ihn. Er kann mit dem (für ein 3,5j. Kind normalen) Verhalten Eures Kindes nicht umgehen. Wie kannst Du ihm helfen? Möglicherweise an eine Erziehungsberatungsstelle wenden.
Alles Gute für Euch!
Koboldmama

OT: Panik/Hilflos/Was mache ich nun?

Hallo,
ich unterschreibe hier voll und ganz. Obwohl ich finde, man sollte gleich zum Arzt. Schütteln ist echt gefährlich. Deine erste Aufgabe ist jetzt, dein Kind zu schützen und nicht deinen Mann.
Alles Gute für euch auch von mir!
LG Daniela

OT: Panik/Hilflos/Was mache ich nun?

Ich kann mir auch nicht vorstellen wie ich an deiner Stelle reagieren würde. Ich frage mich ob ich meinem Mann danach noch vertauen könnte.
Och ich nicht immer Angst haben müsste daß er wieder die Beherrschung verliert. Oh, mann das ist eine schwierige Situation.
Ich wünsche Dir alles Gute. Ich hoffe daß ihr eine Lösung findet.
Gute Besserung deinem Kind ich hoffe es fehlt nichts.
Saiidi

Zum Arzt

Ohje, wie schrecklich. Ich würde heute noch mit dem Kind zum Arzt, um Kopfverletzungen oder sonstige Schäden auszuschließen.

Dann würde ich versuchen herauszufinden, warum Dein Mann so überfordert ist. Zu wenig Schlaf? Existenzängste? ...?

Wenn Du Angst hast, dass sich das wiederholen könnte, würde ich vielleicht anonym bei einer Beratungsstelle anrufen und um Hilfe bitten.

Vielleicht kannst Du eine kleine Auszeit bei Deinen Eltern oder Freunden nehmen (MIT Kind)?

Ich wünsche Dir, daß Ihr als Familie schnell wieder ins Lot kommt.

lg, Annette

Sofort! Jetzt! zum Arzt/ ab ins Krankenhaus!

Liebe Anonyme!

Du musst jetzt SOFORT Dein Kind nehmen und ins Krankenhaus fahren, wenn Du noch nicht beim Arzt warst (ich denke, dass ein Kinderarzt nicht unbedingt die erforderlichen Gerätschaften hat, um Schäden auszuschließen).

Du hast zu Recht Sorge: Sollte Dein Kind ein Schütteltrauma erlitten haben, dann kann das böse Folgen haben, die KEINESWEGS sofort zu erkennen sind! Kind ist ja nicht sofort tot. Durch das Gerüttel stößt das Gehirn an den Schädel, es kann anschwellen, es kann zu Blutungen kommen; Blutergüsse im Gehirn reichen aus, damit der Druck im Schädel sich so erhöht, dass Teile des Gehirns nicht mehr richtig durchblutet werden. Das kann zum Tod führen! Wenn nicht, dann kann es trotzdem noch zu Behinderungen kommen!

Schütteltrauma ist die häufigste Folge von Kindesmißhandlungen bei kleinen Kindern/Babys.

Es muss also nicht gleich ersichtlich sein, dass ein Schaden entstanden ist, es schwillt vielleicht gerade jetzt!

Bitte geh sofort zum Arzt. Wenn Du nicht ehrlich sein willst, dann erfinde eine Geschichte. Wenn sie total unwahrscheinlich ist,dann wirst Du eben schief angesehen, aber was solls. Die Gesundheit Deines Kindes geht vor. Irgendwie mußt Du aber erwähnen, dass das Kind geschüttelt wurde, damit das richtige untersucht wird! Bei richtiger Diagnose kann Deinem Kind geholfen werden, wenn tatsächlich Blutergüsse/Schwellungen entstanden sind.

Sollte das Kind ein Schütteltrauma haben, dann wird das sowieso festgestellt!

Zu Deinem Mann: Wende Dich auf jeden Fall an eine Beratungsstelle. Dort herrscht Schweigepflicht! Jemand, der so was macht, der macht es wieder. Die Reaktion nach der Kindesmisshandlung ist normal und so üblich. Die wenigsten Täter sind Sadisten, sondern aus einer persönlichen Überforderungssituation heraus wird das Kind misshandelt. Wenn Dein Mann nun reuig und fertig mit der Welt ist, dann ist das leider keine Garantie, dass die Sache damit erledigt ist. Bitte verharmlose die Sache nicht und lass sie nicht von Deinem Mann verharmlosen. Er hat Eurer Kind misshandelt.

(Ich arbeite in dem Bereich und hab schon viele misshandelte Kinder betreut, eins wurde z.B. verbrannt und erst nach einem halben Tag in der Klinik vorgestellt, das ganze Verhalten des Kindes schrie danach, dass es misshandelt wurde. Die Geschichte der Eltern war hahnebüchen, die Misshandlung konnte nicht nachgewiesen werden. Okay, das Kind landete trotzdem bei mir, aber es war schon das 3. Kind, das herausgenommen wurde, die Familie war schon vorher als misshandelnd, vernachlässigend, überfordert .... beim Jugendamt bekannt. So leicht wird kein Kind aus der Familie rausgenommen. Sogar, wenn das Jugendamt involviert wird, dann stehen vor Herausnahme des Kindes aus der Familie eine Vielzahl von ambulanten Maßnahmen zur Unterstützung Eurer Erziehungskompetenz zur Verfügung. Mach Dir nicht ins Hemd deshalb!)

Du kannst Dich an eine Familienberatungsstelle wenden. Die findest Du bspw. bei der AWO, Caritas, Diakonie. Du kannst noch unter "Erziehungsberatung" suchen. Bei der Diakonie wirst Du nicht mit dem christlichen Glauben konfrontiert :-) Ich arbeite selber dort und bin felsenfeste Atheistin. Wie es bei der Caritas aussieht, weiß ich nicht, aber die Berater/innen belästigen Dich sicherlich nicht mit solchen Dingen.

Du kannst noch beim Elterntelefon anrufen: 08001110550

Oder bei der Telefonseelsorge: ev.: 08001110111 kath: 08001110222

Ich habe mal beim Kinder- und Jugendtelefon gearbeitet und hatte dort eine Kollegin, die vorher bei der Telefonseelsorge gearbeitet hat. Daher weiß ich, dass das Prinzip ähnlich ist. Du findest dort 1. einen Zuhörer, der Dich nicht verurteilt, sondern Dir hilft, Deinen eigenen Weg zu finden; Du bist dort anonym, Deine Telefonnummer wird dort nicht angezeigt 2. erhälst Du Auskunft über sämtliche Beratungsangebote und Institutionen, die Dir helfen können, zu meiner zeit hatten wir da noch so dicke Bücher liegen, heute geht das bestimmt am REchner leichter und noch umfassender.

Bitte werde sofort tätig und für mich - sicherlihc auch für die anderen - ist es hilfreich, wenn Du Dich noch mal meldest und erzählst, was sich ergeben hat. Ich bitte Dich also darum, dass Du uns den Fortgang berichtest.

Ganz viel Kraft und viele Grüße von Einzigartig

Sofort! Jetzt! zum Arzt/ ab ins Krankenhaus!

Hallo noch mal,

hab jetzt Google befragt und kopiere Dir einfach mal den ersten Text, den ich gefunden habe, hier rein. Link einstellen geht ja nicht ... Ist vielleicht nicht der tollste Text, aber Du wirst sehen, wie dringend Du Dein Kind in die Klinik bringen musst! Quelle: Medizinauskunft mit dem üblichen Davor und Dahinter.

Schütteltrauma bei Kindern
Dass Eltern ihre Kinder und ihre Babys nicht schlagen sollen, das weiß jeder. Aber dass sie sie auch auf keinen Fall schütteln dürfen, ist längst nicht allen bekannt. Denn ein sogenanntes Schütteltrauma kann tödlich enden.
Das Baby schreit und schreit und lässt sich einfach nicht beruhigen. Die Eltern sind genervt, hilflos, übermüdet und frustriert. Manchmal verspüren sie dann den Drang, den Säugling zu schütteln, nur damit er endlich einmal still ist. Das kann aber beim Kind schwere Verletzungen verursachen.
Mediziner sprechen auch vom Shaken-Baby-Syndrom, zu deutsch Schütteltrauma. In den Vereinigten Staaten von Amerika ist das Schütteltrauma die häufigste Todesursache bei körperlicher Kindsmisshandlung und für die meisten langjährigen Behinderungen bei Kleinkindern und Kindern verantwortlich.
Symptome, die auf ein Schütteltrauma hinweisen könnten sind Schlappheit, Schläfrigkeit, Erbrechen, Krampfanfälle oder Atemaussetzer. Das Trügerische ist: Man sieht dem Kind äußerlich oft nichts an – keine blauen Flecken, keine Verletzungen. Aber: Durch die Schüttelbewegungen schleudert der im Verhältnis zum Körpergewicht noch relative große und schwere Kopf des Säuglings vor und zurück.
Die Nackenmuskulatur des Babys ist noch zu schwach, um den Kopf genügend zu stabilisieren. Die Folge: Das Gehirn schwillt an, es kommt zu Blutungen im Gehirn und in der Augennetzhaut. Charakteristischerweise können Gefäße unmittelbar unter der Schädeldecke einreißen und zu größeren Blutergüssen führen. Diese Blutergüsse wiederum erhöhen den Druck im knöchernen Schädel, drücken damit auf die Hirnsubstanz und können sekundäre Durchblutungsstörungen auslösen. In schweren Fällen kann das Schütteltrauma zum Tod führen.
Lange glaubten Forscher, dass nur absichtliche, starke Rüttelbewegungen den Tod von Kleinkindern verursachen können. Im Juni des Jahres 2001 schlugen Ärzte des Royal London Hospital Alarm: Bereits leichtes Schütteln, so hatten die Neuropathologin Jennian Geddes und ihre Kollegen herausgefunden, können Nervenfasern im Nackenbereich des Kindes schädigen und so einen Atemstillstand verursachen. Auch wenn ein Baby nicht an den Folgen des Schüttelns stirbt, trägt es häufig gravierende Nerven- und Knochenschädigungen davon.
Eine kanadische Studie ergab, dass zwei Drittel der überlebenden Kinder schwere Langzeitschäden zeigen. Die Wissenschafter prüften die Daten von 364 Kleinkindern, die mit Schütteltrauma in elf kanadische Kliniken eingeliefert wurden. 19 Prozent der Kinder starben an den Verletzungen. Von den Überlebenden trugen 65 Prozent Sehprobleme davon, und 55 Prozent behielten bleibende neurologische Schäden zurück.

Sofort! Jetzt! zum Arzt/ ab ins Krankenhaus!

Hallo Einzigartig,
neulich habe ich einen Vortrag über Kindesentziehung gesehen und in der MDR-Sendung "Unter uns" wurde auch über mehrere Fälle berichtet, wo Kinder scheinbar grundlos und ohne Gerichtsverhandlung aus Familien genommen wurden. Google mal unter Kinderklau. "So leicht wird kein Kind aus der Familie rausgenommen. Sogar, wenn das Jugendamt involviert wird, dann stehen vor Herausnahme des Kindes aus der Familie eine Vielzahl von ambulanten Maßnahmen zur Unterstützung Eurer Erziehungskompetenz zur Verfügung." Daran zweifle ich nach dieser Sendung.
LG Jana

Nein, das kann ich nicht bestätigen

Liebe Jana,

ich kann Dir versichern, dass das Panikmache ist. Ja - es wird immer Fehlentscheidungen geben. Das ist die Ausnahme, leider ist es nach wie vor die Regel, dass Kinder unnötig lange im Elternhaus verbleiben - schon allein aus Kostengründen. Diese unzähligen Fälle werden nie der Öffentlichkeit bekannt, ausgenommen die, bei denen es zum Tode des Kindes kommt, wo dann auf einmal alle schreien, warum das JA so spät eingreifen würde.

Du weißt ja, ich arbeite in dem Bereich. Es ist frustrierend, wenn man sieht, was ein Kind erleiden mußte, weil es noch ewig lang in der Familie blieb, obwohl das JA oft genug informiert wurde. Grauenhaft ist auch, wenn man dann ein Kind betreut, dass aus der Familie genommen wurde, aber die kleinen Geschwister noch drin sind, weil sie sich selbst nicht wehren können und noch nicht in Zusammenhängen (Kindergarten z.B.) sind, wo jemand immer wieder beim JA Druck macht. Die Verantwortung wird so auf die großen Geschwister abgewälzt, die den Druck beim JA aufbauen müssen, um ihren Geschwistern zu helfen.

Der verbrannte Junge, mit dem parallel ein weiteres Geschwister aus der Familie genommen wurde, hatte damals noch eine kleine Schwester von drei Jahren, schon deutlich verhaltensauffällig, die in der Familie verblieb. Argument: Die anderen Kinder sind weg, damit weniger Belastung für die Eltern, denen die Betreuung eines Kindes zuzutrauen ist. Was draus geworden ist, weiß ich nicht, weil ich nicht mehr in der Wohngruppe gearbeitet habe. Ganz sicher ist das Kind irgendwann in der Schulzeit rausgenommen worden.

So Fälle kann ich Dir unzählige nennen. Ich war selbst in genug Familien zu Hause und hab das Elend gesehen, das JA informiert und ganz lang passiert nichts.

Grüße von Einzigartig

muss mich Einzigartig anschließen!

Ich erlebe es auch so häufig, dass den Kindern erst sooo spät effektiv geholfen wird. Die haben schon zig Lehrern, Erziehern, Eltern, z.T. auch Jugendamtmitarbeitern von Misshandlungen erzählt, dann geht das JA hin und redet mit dem Eltern "wegen dem Schlagen". Und was sagen die Kinder dann mir? "das hat aber auch nichts geändert"...
Bis Kinder rausgenommen werden, muss echt so viel passieren und meist sind die ältesten Kinder dann die Deppen, man muss es echt so sagen, weil die immer wieder zu den Lehrern gehen, z.T. von dem Müttern geschickt, dort die blauen Flecken zu zeigen, die Lehrer melden dem JA, das will nicht zu invasiv eingreifen, um die Zusammenarbeit mit den Eltern nicht zu gefährden, es ist echt ein Trauerspiel. Wenn die Kinder dann rausgenommen sind, sind alle auf das älteste Kind sauer, weil es "schuld" ist, dass die Kinder im Heim sind.
Bei sexuellem Missbrauch läuft es meist etwas besser, aber auch hier nehmen immer noch Erwachsene Erzählungen der Kinder nicht ernst genug, wenn diese aus Problemfamilien kommen und vielleicht selber verhaltensauffällig sind. "ich dachte, die will sich nur wichtig machen, sich vorm Sport drücken..."
Und das was du schreibst, hindert dann Mütter und andere mögliche Helfer, etwas zu unternehmen aus einer Angst, die in Fallzahlen gesehen sicher das geringere Problem darstellen!
LG Daniela

muss mich Einzigartig anschließen!

Ich habe die Anwältin angehört und die sagte, dass das keine Einzelfälle sind. Dazu gibt es sogar eine EU-Petition, die aber von Deutschland ignoriert wird.
LG

muss mich Einzigartig anschließen!

Hallo,
die Kinder meiner Schwester sind alle naselang im KH gewesen, als sie kleiner waren, weil die Treppe hinunterfallen, die Finger in irgendwelchen Türen geklemmt, die Kleine hatte mal eine offene Kopfwunde, weil sie mit der größeren Schwester kollidiert ist u.s.w.
Nach dem dritten Mal sagte mein Schwager zu meiner Schwester: "Ich fahre jetzt nicht mehr ins KH, die denken ja ich misshandle meine Kinder!" Von da an sind meine Schwester und meine Mutter mit den Kindern gefahren. Bis heute hat kein JA gefragt, wie das alles zustande gekommen ist (zumal keines der Kinder je geschlagen wurde).
LG Lili

OT: Panik/Hilflos/Was mache ich nun?

Hallo,
fahr ins KH! Selbst, wenn nichts passiert ist, bist Du dann auf der sicheren Seite.
Wenn doch, dann wirst Du Dir ewig Vorwürfe machen, dass Du nichts unternommen hast.
LG und alles Gute Lili

Status

Hallo,

bisher keinerlei Nachwirkungen bei Kind festgestellt. Es war mit Pa gestern auch gleich danach beim Turen und heute im KiGa. Morgen gehe ich zum Kinderarzt (Termin) - ich weiß nicht ob ich dem Artzt davon berichten kann. Mein Mann wäre seinen Job los, wenn jemand davon erfahren würde - dass ist meine absolute Hemschschwelle, deshalb möchte ich Anonym sein.

Es ist nicht so als müsste ich unter ständiger Angst leben.

Mein Mann hatte vor zwei Jahren eine Phase, da stand er unter enormen Prüfungsdruck. Da hat er viel herumgeschrien und es gingen ein paar Gegenstände dabei kaputt. Daraufhin habe ich ihn raus geworfen. Er war 3 Wochen weg, hat wo anders für seine Prüfungen gelernt. Danach waren die Prüfungen vorbei. Er ist dann auch, denn das war meine Bedingung, zu einem Psychologen gegangen. Wir waren auch bei einer Eheberatung. Seit dem war alles gut. Ja, wenn er mal Stress hatte ist er noch mal laut geworden, aber das wars. Körperliche übergriffen gab es bisher nur 2mal. Einmal hat er mich mit einem Kissen auf den Kopf gehauen. Was lange her ist. Nun das bei unserem Kind. Ich habe ihm gestern nur gesagt, dass ich das nun erst einmal verarbeiten muss. Das es so unvorstellbar für mich war, dass er dem Kind jemals weh tun könnte. Auch habe ich ihm gesagt, dass ich nicht sicher sein kann, dass er es noch einmal tut.Er selber sagt, er wäre auch total geschockt über sich selber und wäre zu tiefst traurig darüber.

Er ist an sich ein total lieber, gefühlvoller Ehemann und Vater. Auch ist er danach mit dem Thema sehr pädagogisch umgegangen und hat dem Kind alle Fragen dazu liebevoll beantwortet und sich bei ihm entschuldigt und seine Gefühle erklärt. Das macht das Ganze nicht ungeschehen, aber für das Kind besser zu verarbeiten. Es hat mich, als es von Papa getröstet wurde sogar gestreichelt. Was für eine Empathie das Kind schon hat, echt krass.

Liebe Grüße

Status

Hallo,
danke für diese Statusmeldung. Ich kann die Ausführungen von Einzigartig zu typischem Täterverhalten nur unterschreiben. Ich habe auch mit missbrauchten und misshandelten Kindern beruflich zu tun.
Bitte schütze dein Kind! Wenn es dich streichelt ist das tolle Empathie seinerseits, aber m.E. auch ein Zeichen, dass er das Gefühl hat, dich trösten zu müssen und stark sein zu wollen. Du musst aber die Starke sein, auf die er sich verlassen kann. Er muss sicher sein, dass du ihn beschützt.
Ich meine, du solltest auch mit deinem Sohn reden und ihm sagen, dass das was der Papa da gemacht hat, absolut nicht in Ordnung ist, dass Papas das nicht dürfen, egal was die Kinder vorher gemacht haben. Und dass dein Sohn dir das IMMER erzählen kann und soll, wenn so was passiert, damit du ihm und dem Papa helfen kannst. Denn das Erklären vieler Eltern nach so einer Situation ist ja häufig ein Rechtfertigungsversuch und eine Erklärung, wie es soweit kommen konnte. So eine Misshandlung ist aber nicht zu rechtfertigen und kein Kind der Welt sollte das verstehen müssen!
Eine Erziehungsberatung finde ich in dieser Situation absolut notwendig.
Kindererziehung bringt einen eben an seine Grenzen und solche Situationen wird es noch tausendfach geben, euer Kind ist noch klein. Und auch wenn dein Sohn keine körperlichen Schäden davon getragen hat, so heißt das nicht, dass ihm das nicht geschadet hat. Seine Psyche hat es sicher erreicht.
Ich wünsche euch alles Gute und dir viel Kraft!
Daniela

Stimme vollkommen überein und danke, dass Du uns erzählst, wie es weiter gegangen ist!

Danke für den Status...

Hallo Kugelfisch,
Du machst auf mich den Eindruck, als würdest Du ALLES tun, um Dein Kind zu schützen. Ich wünsche Dir viel Kraft dafür!
Koboldmama

Status

Hallo,
es tut mir leid, dass Du Dich in einer so schwierigen Situation befindest.
Ärzte unterliegen zunächst mal der Schweigepflicht!!! Ich würde dem Arzt schon sagen, was passiert ist (siehe AW von Einzigartig). Nur wenn der Arzt weiß, was passiert ist, kann er auch korrekt untersuchen u. nach Symptomen fanden bzw. die richtigen Tests durchführen. Hier steht das Kindeswohl im Vordergrund.
Ja, die Reaktion Deines Partners (ausrasten, danach schlechtes Gewissen, Kind trösten) ist verständlich und "normal" (was die Reihenfolge der Emotionen angeht). Ich oute mich hier mal, wenn ich sage, dass mir bei Manuel auch mal "die Hand ausgerutscht ist". Eine harmlose Formulierung...sicher. Aber es ist mir nie wieder passiert. Ich bin dann eher schnell aus dem Raum gegangen, hab einfach mal laut geschrien - ja klar, alles nicht pädagogisch wertvoll, aber was solls.
Schütteln: Glaub mir, ich war 1x nachts um 4 Uhr morgens soweit. Manuel war ein Baby (ein paar Monate alt), hatte grad 2 Std. geschrien, ich bin seit der SS alleine mit ihm, konnte also nichts "abgeben". Alle Muskeln im Körper waren bei mir angespannt. Ich hab ihn dann im Bett liegen lassen u. bin raus ins Wohnzimmer. Da hab ich dann erst ein paar Mal durchgeatmet (vllt auch geweint od. geschrien, das weiß ich nicht mehr), dann bin ich wieder rein. Ich kann verstehen, dass man an diesen Punkt des Schüttelns kommt, ABER mir war total klar u. bewusst, dass ich mein Kind niemals schütteln würde.
Was ich sagen will? Es gehört eine große Portion Selbstbeobachtung und Selbstkontrolle dazu, wenn Kinder einen an die eigenen Grenzen bringen. Leider lernt man diese Grenzen eben oft erst durch das Tun der Kinder kennen bzw. man muss selbst lernen, wie man mit seinen Gefühlen umgehen kann. Dein Partner sollte unbedingt eine Möglichkeit finden, wie er mit diesen Stressituationen umgehen kann bzw. wie er bei sich die ersten Signale fürs "Ausrasten" erkennen kann.
Ich behaupte nicht, dass ich das für mich jetzt alles "total locker und gut" im Griff habe. Ich habe eine Mehrfachbelastung (wie so viele hier auch) u. bin vor allem in den letzten 3,5 Jahren körperlich an Grenzen gekommen (Stichwort: Schlafmangel, nicht durchschlafen können). Aber ich versuche es eben, so gut es geht.
Ich finde Wut ja ein total "schönes" Gefühl - wenn man die Energie einfach so rauslassen kann wie ein 3-jähriger vor dem Eingang des Tchibo-Geschäftes (nein, nicht vor dem Schaufenster - vor dem Eingang müssen ja ALLE an ihm vorbei, das ist besser). Toll, danach ist mein Sohn das ausgeglichenste Kind der Welt - wie fabelhaft, wenn wir das auch noch so könnten!
Für Erwachsene gibts dann als Lösung eben Türen knallen (ohne Kinderhände dazwischen!), aus dem Raum laufen, Schreien od. 1 Runde ums Haus gehen (das konnte ich leider nie, weil ich mein Kind ja nicht alleine in der Whg. lassen kann).
Glaub mir, ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man total unter Strom steht - und ich weiß auch, dass man es in den Griff kriegen kann. Dein Partner hat Glück, dass er nicht alleine ist - wenn noch eine 2. Betreuungsperson da ist, ist es viel einfacher, mit diesem Druck umzugehen.
Ich sehe hier eine potentielle Gefahr für das Kind UND Dich - also handele, bevor die Situation sich verschlimmert oder wiederholt.
Alles Gute
Nadine
PS: Potentielle Traumata bei meinem Kind nehme ich in Kauf, wenn ich mich mal wieder total aufrege. Ich kann mich (wenn begründet) aber danach auch entschuldigen bzw. ihm in einfachen Sätzen sagen, warum ich so furchtbar wütend war. Ist jetzt nur ein Gefühl, aber ich glaube, dass Kinder gar kein so großes Problem damit haben, wenn man MAL ausrastet (also nicht täglich wie Rumpelstilzchen durch die Whg. läuft). Schließlich sind sie oft genug selbst 100% Wut - warum sollte das bei Erwachsenen so viel ander sein ;-)? Ich habe mich als Kind immer gefragt, warum meine Mutter immer SO TUT, als wäre alles in Ordnung...das hat mich viel nachhaltiger verstört u. geprägt, als wenn sie mal mit der Hand auf den Tisch gehauen hätte...

Status

Hallo!

Das hast Du so schön geschrieben, Nadine! Ich habe mich hier ja auch schon mal geoutet, dass ich meinen Sohn schon mal geschlagen habe. Das war dann der "Klaps auf den Po", es läßt sich schlecht so ausdrücken, dass es weder verharmlosend ist, noch sich so anhört, als wäre das Kind in Gefahr gewesen.

Ich kann auch sehr gut nachvollziehen, dass man sein Kind am liebsten schütteln möchte. Die meisten Eltern kommen wohl mal an den Punkt, haben dann aber Ressourcen, um das Umsetzen in die Tat zu verhindern.

Ich denke nach wie vor, dass Ihr/Dein Mann was machen sollte, sonst besteht eine potentielle Gefahr.

Buchmäßig kann ich noch Gordons "Familienkonferenz" und "Wenn Eltern die Wut packt" von McKay u.a. empfehlen, ist aber anstrengend, das umzusetzen und geht eben mit professioneller Unterstützung besser!

Grüße von Einzigartig

Status

Hallo Kugelfisch,
ich kann verstehen, dass Du dich in einer wirklich schwierigen Situation befindest, aber ich habe wirklich KEIN Verständnis dafür, dass ich nicht nur nicht sofort mit dem Kind zum Arzt geht, sondern es auch noch zum TURNEN lasst. Und was den job Deines Mannes anbelangt, arbeitet der bei Eurem KiA?
Und dem, was hier zur "tollen" Empathie Eures 3-Jährigen gesagt wurde, kann ich voll unterschreiben. Du und Dein Mann, ihr seid die Erwachsenen!
Viele Grüße
Daniela
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