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OT: Kindergarten und andere Tränenauslöser

Guten Morgen!
Heute muss ich mal jammern. Mein Dreijähriger ging ja schon ein Jahr lang in eine Spielgruppe. Er ist immer gerne hingegangen, nie gab es Tränen.
Jetzt ist er bei der gleichen Erzieherin mit teilweise den gleichen Kindern im Kindergarten, es sind 10 Kinder.
Im August kam unser zweiter Sohn auf die Welt, das hat ihn ziemlich umgehauen. Er liebt zwar seinen kleinen Bruder, aber die Eifersucht ist doch sehr deutlich zu spüren. Beim Stillen hängt er nachts an mir und streichelt unentwegt meinen Arm. Er selber kann nicht mehr stillen, hat es nach der Geburt kurz versucht (er hat 2 Jahre, 4 Monate gestillt). Er ist auch sehr viel ruppiger seit er großer Bruder ist, er haut, schreit und schubst mehr.
Seit Kindergartenstart im September war es schon irgendwie anders. Er war nicht mehr so begeistert. Manchmal hat er sogar gesagt, er hätte Bauchweh. Hab ihn dann auch mal zuhause gelassen, dort ging es ihm dann prima und er spielte. Am nächsten Tag ging er dann wieder ohne Bauchweh in den Kiga.
Aber jetzt: Seit drei Wochen steigert sich sein Unwillen massiv. Seit letzter Woche gibt es großes Geschrei und Tränen, wenn ich gehen will. Er klammert sich an mich, weint, sagt "ich will meine Mama" und so weiter. Laut Erzieherin hört er ziemlich schnell auf, wenn ich weg bin und spielt dann.
Er weint auch so, wenn ich von zuhause weggehe und er beim Papa bleibt. Als ich mal abends wegging, weinte er noch über eine Stunde und schlief irgendwann tränenüberströmt vor Erschöpfung im Arm meines Mannes ein.
Wenn die beiden zusammen das Haus verlassen und mich alleine lassen, weint er nicht ;-)
Nachts wacht er neuerdings auch auf und schreit "nein, nein, nicht". Mir kommt es so vor, als ob er dabei gar nicht richtig wach wird.
Es tut mir in der Seele weh, wenn ich mein Kind so unglücklich sehe. Wie kann ich ihm denn am besten helfen? Es liegt sicher auch daran, dass ich gesundheitlich nicht auf der Höhe bin, habe ständig Migräne und bin dann sehr gereizt. Kann ihn das so sehr mitnehmen?
Bin um jeden Gedanken dazu dankbar!
LG und eine schöne Adventszeit - nur noch eine Woche bis Weihnachten!
Bondgirl
Bisherige Antworten

OT: Kindergarten und andere Tränenauslöser

Hallo,
lass dich mal drücken!
Bei meiner Tochter war es so, dass sie schon drei Jahre lang täglich zur TaMu ging, als sie im Mai (ich war im 8. Monat) im KiGa anfing. Anfangs super-gern, dann wechselte sie auf meinen Wunsch die Gruppe und nach einer Woche hat sie total geschrieen als ich gehen wollte. Aber immer nur ganz kurz (ein bis zwei Minuten). Nach Rücksprache mit einer Kollegin und sehr kompetenten Kleinkind-Psychologin hab ich das Abschiedsritual extrem verkürzt und bin gegangen. Nach drei Tagen hat sie nicht mehr geweint.
Die Geburt ihrer Schwester hat sie auch verändert. Sie war eine Zeitlang sehr aggressiv gegen mich und hat zur Zeit mindestens drei Mal täglich eine Baby-Phase, wo sie krabbelt, unverständlich brabbelt...
Ich glaube schon, dass Geschwisterankunft und Stress der Eltern sich enorm auf die Kinder auswirken. Bei uns wurde es besser, seit ich ihren Trotz nicht mehr persönlich nehme, ruhig und freundlich bleibe, aber auch konsequent, z.B. sage, so lange sie mich anschreit rede ich nicht mit ihr. Außerdem versuche ich mind. einmal am Tag mit ihr so richtig wild Quatsch zu machen, also kitzeln, raufen, kuscheln, laut lachen, das tut uns beiden total gut.
Als Buchtipp hätte ich noch von Jan-Uwe Rogge "Kinder dürfen aggressiv sein" und "Wenn Kinder trotzen", da waren in beiden viele Gedanken drin, die mir in meiner Situation helfen.
Ich wünsche dir viel Kraft und euch allen viel Geduld, Liebe und Wohlwollen!
LG; Daniela

OT: Kindergarten und andere Tränenauslöser

Hallo Daniela,
danke für deine Antwort. Mein Sohn ist seit Wochen eine kleine Babykatze, er krabbelt dann, miaut und will gestreichelt werden. Er kratzt sogar, wenn man es nicht richtig macht ;-)
Wir backen zur Zeit Plätzchen und ich war erstaunt, wie geduldig er dabei war. Lag wohl daran, dass wir nur mal was zu zweit gemacht haben. Müssen wir wohl öfter machen.
Mal sehen, wie es nach den Weihnachtsferien läuft.
LG, Britta

OT: Kindergarten und andere Tränenauslöser

Ach ja, das ist nicht einfach. Geschwisterankunft und kurz danach in den Kiga - kein Wunder, dass er sich an Mama klammert, die aber a) weniger Zeit für ihn hat und b) überhaupt geschafft ist.
DCMA hat ja schon super geantwortet, ich würde eben zusehen, ihn zu Hause so weit es geht, tatsächlich zu "verwöhnen", extra in den Arm nehmen (so gewünscht), mal in Ruhe gemeinsam spielen (vielleicht das Baby mal mit Papa eine Runde spazieren schicken?), gaaanz viel Liebe geben und einfach akzeptieren, dass es für ihn eine belastende Situation ist (mir hilft immer dieser Vergleich: Was würdest du denken, wenn dein Mann plötzlich eine Zweitfrau anbrächte?)
Und für Dich zum Erholen: Papa mal mit beiden eine Runde spazieren schicken und ab in die Badewanne oder ins Bett oder so?
Alles Gute für Euch,
Regentrude

OT: Kindergarten und andere Tränenauslöser

Ja, das mit der Zweitfrau kenne ich aus Gonzales Büchern :-) Und nein, das fände ich gar nicht lustig.
Wir werden das mal machen, Papa soll mal mit dem Kleinen an die frische Luft und ich widme mich mal ganz dem Großen. Gekuschelt wird hier ansonsten viel mit Mama, er schläft ja nur ein, wenn er meine Haare am Arm zupfen kann. Noch mehr Kuscheln geht eigentlich fast gar nicht ;-)
LG, Bondgirl

OT: Kindergarten und andere Tränenauslöser

Oh ja, das kennen wir zu gut.
Mein Grosser war 2 als die Kleine ankam. Es ging eigentlich alles recht gut bis sie anfing mobil zu werden und sich Sachen, die so rumlagen, anzueignen und evtl. sogar noch zu besabbern. Hauen (mich, nicht die Kleine - gottseidank) war an der Tagesordnung.
Zu dem, was die anderen sagten, kann ich glaube ich noch was hinzufügen.
Bei uns hat es sehr geholfen, wenn ich ihn mit einbezogen habe. Also ganz klassisch Windeln holen oder die alte Windel in den Eimer bringen. Aber insbesondere auch dann, wenn die Kleine was komisches gemacht hat oder was neues konnte: da habe ich ihn dann drauf aufmerksam gemacht - fast so, wie ich einen anderen Erwachsenen darauf aufmerksam machen würde - habe ihm erklärt, was sie jetzt neu kann und wir haben wie zwei Alte einander die Köpfe zugeneigt und die Kleine beobachtet. Ich habe ihn also versucht, auf meine Seite zu ziehen - auf die Seite der Grossen ohne den üblichen banalen Spruch "...aber Du bist doch jetzt... musst Du lieb sein... blablabla" zu machen. Das hat gut funktioniert. Insbesondere hat er recht zeitig gegenüber anderen Partei für sie ergriffen bzw. hat ihr geholfen, wenn sie was brauchte (z.B. wenn ich am Tel. war und sie gerade aufwachte und weinte, ist er hin und hat sie die ganze Zeit gestreichelt und getröstet bis ich kam).
Vielleicht hilft euch das auch noch ein bissl weiter.
Gruss
Fanny mit
FannyBoy (4j2m) und FannyGirl (2j2m)
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