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OT: Kindergarten- Wie läuft das bei Euch?

Hallo,

und erstmal vorweg: Ich weiß, es gibt ein Forum zum Thema Kindergarten, aber da ist soooooooooo wenig los - und ihr habt sicherlich auch alle Erfahrungen mit diesem Thema gesammelt, da dachte ich, die Mädels hier sind sicher so lieb und schreiben mir ihre Erfahrungen :-)

Bei uns gibts 6 öffentliche KiGas und einen Privaten. Bei den öffenltichen scheinen die Konzepte alle ähnlich und eine Betreuerin kommt auf 10Kinder.

Mein Sohn wird ja nun bald 3 und da habe ich ihn angemeldet. Wir dachten es sei bestimmt gut für ihn, für seine Entwicklung, wenn er mit anderen Kindern in Kontakt kommt. Zumal ja nun auch alle Spielkreise aufgehört haben.

Nun war ich die Tage oft im Kindergarten mit ihm, nur mal so zum Schnuppern. In den Ferien ist es sicherlich auch etwas anderes, da Kinder aus anderen Kindergärten dort sind und auch ein zwei Erzieher aus anderen KiGas dort sind. Der Ablauf ist so, dass es ein freies Frühstück bis 10Uhr gibt, dann kommen die Kinder raus. Draußen können sie dann bis 12Uhr selbstständig spielen. Die Erzieher beaufsichtigen die Kinder (1,5-7). Manchmal macht eine Gruppe einen Ausflug - die großen natürlich viel öfter als die Kleinen. Von den 4 mal die wir jetzt da waren waren die Großen schon 2x weg und die Kleinen werden morgen einen Ausflug zur Eisdiele machen.

Ich war ja jetzt auch immer dabei. Irgendwie finde ich für meinen Sohn ist das nicht wirklich gut so. Er ist nun mal nicht der Draufgänger. Traut sich nicht irgend ein Spielzeug zu nehmen, weil es vielleicht einem anderen Kind nicht gefallen könnte, dass er es hat. Die Erzieherinnen sagen das Spielzeug ist für alle, und man muss teilen - es teilt aber kein Kind freiwillig. Die Erzieherinnen kümmern sich, wenn sich ein Kind mal stößt, es streit gibt, oder ein Kind sie anspricht - ansonsten beaufsichten sie nur. Von daher kann ich meinen Sohn auch gut verstehen, dass er sich dort nicht so wohl fühlt. 1.Tag war ein Geburtstag, da gabs einen Sitzkreis mit Liedern, dass fand er total toll. Das gibts aber nur am Geburtstag - wobei auch mehrere Geburtstage zu einer Feier zusammengefasst werden - und 1. die Woche.

Wie läuft das bei Euch im KiGA ??

Mit welchem altern habt ihr Eure Kids dorthin gegeben?

Wie groß sind die Gruppen, wie viele Erzieher/innen?

Was wird mit den Kindern gemacht?

Was sagt ihr zu "Alle Kinder heulen am Anfang wenn die Mama weg geht, das ist halt so, da müssen sie durch" (Gonzales sieht das ja anders)

Wenn ich mein Sohn wäre würde ich mich auch völlig verloren fühlen, pädagogisch Wertvoll finde ich das ganze auch nicht. Wie seht ihr das bei Euren KiGas? Gibts da vielleicht noch andere bei denen das im KiGa Altag besser läuft? (Klar gibts Kinder die sind da eher die Draufgänger - und da klappt so was sicher auch super - meinte die Frage Charakter unabhängig).

Danke Euch schon mal allein fürs bisher Lesen - *Orden ansteck fürs lesen*

Gruß

Martina

Bisherige Antworten

OT: Kindergarten- Wie läuft das bei Euch?

Hallo,
und danke für den Orden. Bin zwar keine LZS-Mama, (mein Sohn ist 9 Monate) aber weil ich hier so gut beraten wurde, bin ich regelmäßige Gastleserin :-)
Ich habe somit noch kein Kind im Kiga Alter, möchte dir aber trotzdem meine Erfahrungen (beruflich) mitteilen.
Sehr ungewöhnlich finde ich, das Geburtstage zusammen gefasst werden, außer wenn ein Kind am Sonntag hatte und das anderen am Montag, dann ist es klar. Aber sonst finde ich das fragwürdig.
Das es nur Freispiel gibt ist auch eher selten. Üblicher ist Freispiel während der Früstücksphase und danach rausgehen und zum Ende hin noch ein Sitzkreis mit Spielen und singen. Es gibt Kindergärten mit einem offenem Konzept, das ist für schüchterne Kinder schwierig, da sie "untergehen". Bekanntlich sind die Betreuungsschlüssel in den Einrichtungen ja nicht so gut. Besser ist dann für ein schüternes Kind, wenn ertsmal viel (an)geleitet wird. Hast du die Möglichkeit in die anderen Kitas reinzu schnuppern, oder Telefonisch den Tagesablauf zu erfragen? Wenn du ihn nicht in eine Kita geben musst zum jetzigen Zeitpunkt, dann vielleicht nächstes Jahr!?
Für mich steht grade auch die Kiga Suche an, da ich meinen Sohn zur Vorsicht für nächsten Sommer anmelde, auch wenn ich hoffe das nicht in Anspruch nehmen zu müssen, den 3 finde ich früh genug. Hab in einer Kita mit Kids ab 4 Monaten gearbeitet und es war schrecklich für manche Kids... (obwohl die Einrichtung gut und sehr bemüht war)
LG und alles Gute
Aeonflux

OT: Kindergarten- Wie läuft das bei Euch?

Hallo Aeonflux,

erst mal Danke für die schnelle Antwort - das Thema beschäftig mich echt werde schon ganz Wahnsinnig.. %)

Mein Mann hatte sich die Konzepte der öffenltichen Kindergärten durchgelesen. Die seien alle ähnlich - aber in der Praxis läuft es eh immer etwas anders. Urlaubszeit ist ja sicherlich eh etwas anderes. Wenn ich aber höre das nur einmal die Woche ein Kreis gemacht wird finde ich das schon sehr schade. Freies Frühstück ist dort immer - 9.30/10Uhr dann können sich die Kinder wohl aussuchen in welchen Raum sie möchten um zu spielen. Aber wohl immer freies Spiel und wer zu erst kommt mahlt zu erst. D.h. wenn man zB in den Werkraum möchte passen dort nur ein paar Kinder rein. (:-() Bei schönem Wetter läufts aber wohl immer draußen. Das mit den Gebs weiß ich nicht obs immer so läuft. Habs ja nur 1x mitbekommen - da wurde der Geb an nem Dienstag gefeiert und der von den Kindern die davor hatten gleich mit. Die Geschenke haben die Kinder wohl auch vorher bekommen. Finde ich aber auch doof. Hoffe das wenn ein Kind zB am Monatag Geb hat, dass dann auch gleich gefeiert wird. Finde auch blöd, dass es keine Zwischenmahlzeit gibt. Gerade die ganz kleinen brauchen das doch dringend..

Auch frage ich mich warum manche Kinder dort ganz alleine herumstehen oder ganz alleine Dinge machen. Ein Mädchen zB, dass sehe ich immer nur alleine auf der Schaukel oder auf der Bank sitzen - tut mir richtig leid (sie ist seit 1.6 dort). Wäre ich eine Erzieherin würde ich hin gehen und versuchen sie irgendwie einzubinden.

Ich werde auf jeden Fall noch mal die anderen Mamis fragen wies dort in den Kindergärten abläuft - leider sind die aber gerade in Urlaub und ich muss mein Problem weiter mit mir herumschleppen.

Ansonsten höre ich immer nur - klar schreien und weinen die Kids am Anfang immer, da muss man halt durch. Natürlich müssen sie sich erst einmal daran gewöhnen nicht mehr so viel Aufmerksamkeit zu bekommen wie bei Mama.

Es gibt hier auch einen Privaten Kindergarten - dort ist eine kleinere Gruppe und mehr Erzieher. Leider ist der dieses Jahr auf jeden Fall ausgebucht und nächstes Jahr auch nahezu voll.

Ich habe einfach nur etwas Angst, dass mein Sohn was verpasst wenn er jetzt noch ein ganzes Jahr zuhause bleibt. Dann kommt er in der Regel nur einmal die Woche mit anderen Kids zusammen (Turnen). Ich denke die anderen Mamis werden dann ihre freie Zeit auch mit ihren Kindern genießen - die sind ja dann auch alle im Kindergarten. Da ich zZ aus Gesundheitlichen Gründen LEIDER nicht arbeiten kann bin ich hier eh angebunden. Ich glaube einfach, dass ich zZ seine Entwicklung besser fördern kann. Er stellt gerade so viele Fragen und möchte so vieles wissen und entdecken, er liest so gerne und hört und erzählt so gerne Geschichten - das wird dort alles viel zu kurz kommen. Mich wundert ja, dass die KiGa leiterin gleich gesagt hat, dass man so was fördern muss (er ist sprachlich sehr weit für sein Alter) - da frage ich mich wie das dort geschehen soll?

Oh - so lange schon - bekommst den 2. Orden von mir ;-)

LG Martina - die hofft das ihr Sohn doch noch ganz plötzlich auftaut und mit den anderen Kindern spielen will.

OT: Kindergarten- Wie läuft das bei Euch?

Hallo Martina,

ganz ehrlich? Klingt für mich nicht so toll, euer Kindergarten.

Mein Großer geht in den Kindergarten, seit er drei Jahre ist. Er war zuerst in einer "Zwergengruppe". Das waren 10 Kinder, alle um die drei Jahre rum. Also ein etwas geschützter Raum, die Kleinen mussten sich nicht gegen Vorschulkinder behaupten.

Seit er vier Jahre ist, geht er in die normale Gruppe mit 25 Kindern und zwei Betreuerinnen. Sie haben dort Zeit mir Freispiel, aber auch viele Stuhlkreise, Puppenspiel und sonst was für Aktivitäten. Die Erzieherinnen kümmern sich sehr gut um jedes Kind und gehen drauf ein, wer was braucht.

Ich habe meinen Sohn nie heulend zurück gelassen. Er hatte am Anfang mit der großen Gruppe Probleme. Da bin ich so lange geblieben, bis er gesagt hat, dass ich gehen kann. Wenn er absolut nicht bleiben wollte, habe ich ihn wieder mit nach Hause genommen. Für ihn war das richtig so. Er wusste, dass er nicht muss, wenn er nicht will. Er hat einfach nur etwas gebraucht, sich dort zurecht zu finden. Nach einer Woche ist er strahlend rein gegangen und das ist bis jetzt so geblieben.

Gibt es bei euch einen anderen Kindergarten, wo es anders läuft? Und was sagen denn die Erzieherinnen?

LG, Britta

OT: Kindergarten- Wie läuft das bei Euch?

Hallo Britta,

erst mal Danke für die schnelle Antwort.

Leider weiß ich nicht genau wie es in den anderen KiGas abläuft. Das Konzept haben wir ja gelesen, aber dort steht auch nicht viel anderes drin als in dem KiGa wo wir jetzt sind. Meine Freundinnen sind zZ in Urlaub, da kann ich sie nicht befragen wies genau in den anderen läuft. Weiß aber jetzt schon, dass ich mir anhören muss, dass das immer schwer wird, dass die Kids immer mal heulen, gerade am Anfang und sich erst einmal an die geringere Aufmerksamkeitszufuhr gewöhnen müssen. Die anderen hatten wohl weniger Probs weil deren Kinder sehr aufgeschlossen sind.

Die Erzieherinnen habe ich nicht auf das "Problem" angesprochen, ich wüsste auch ehrlich gesagt nicht wie ich das machen sollte ohne ihnen" auf den Schlips zu treten". Wie würdest du das denn machen ?? Bin ja selber nicht Erzieherin - mein Mann ist zwar Pädagoge - aber d.h. ja auch nicht, dass er sich im Kindergartenbereich auskennt.

Das mit der Kleinen Gruppe, wie es bei euch war und den vielen Aktivitäten hört sich für mich sehr gut an - ist wohl auch ein öffentlicher KiGa??

LG Martina

OT: Kindergarten- Wie läuft das bei Euch?

Hallo Martina,

es ist ein Waldorf-Kindergarten, also privat. Sie achten dort sehr auf festen Rhythmus für die Kinder, das tut meinem Sohn sehr gut. Er weiß so genau, was als nächstes kommt und weiß auch, wann der Kindergarten zu Ende ist ;-)

Ich würde an deiner Stelle einfach selbstbewusst im Kindergarten ein Plätzchen für dich suchen und dort unauffällig sitzen. Mit meinem Sohn hatte ich ausgemacht, dass wir jeden Morgen hingehen, ich dort eine Weile bleibe und ihn dann frage, ob er im Kindergarten bleibt oder mit nach Hause will. Viele Mütter haben mich für verrückt erklärt. Es ging aber prima.

Ich bin solange sitzen geblieben, bis er angefangen hat zu spielen. Erst dann habe ich ihn gefragt, ob ich gehen kann. Anfangs wollte er wieder mit nach Hause, auch gut. Nach ein paar Tagen ist er dann geblieben, das Spielen dort hat ihm gefallen.

Keine Ahnung, ob sich das für jedes Kind eignet. Bei uns hat es so geklappt.

Es ist doch für Kind und Mutter ein besch... Start in den Tag, wenn man sich heulend verabschiedet.

LG, Britta

OT: Kindergarten- Wie läuft das bei Euch?

Hallo Martina!

Ihr wart 4mal da und du warst dabei, was erwartest du was die erzieher machen? sollen die einem anderen Kind das Spielzeug wegnehmen, und es deinem Kind geben? Sorry für die Frage, aber so richti gverstehe ich nicht was du erwartest.

Meine Kinder sind mit 8 Mon bzw mit 13 Mon in die Krippe gegangen. Eingewöhnung waren jeweils zwei wochen. Jeden tag ei bisschen länger und in der zweiten Woche dann stückchenweise ohne Mama.

Das einzige was mich an eurer Kita stören würde, ist das freie Frühstück, weil dann weiß keiner wann ein Kind und ob ein Kind gegessen und getrunken hat oder nicht.

In der Krippe sind 2,einhalb Erzieher auf 16 oder 17 Kinder bei den Großen (3-7 Jahre) ist eine Erzieherin auf 15 Kinder.

Mit den Kindern wird gebastelt (natürlich vorwiegend im Winter) , gemeinsam gegessen und draußen gespielt. Kleinere ausflüge gibt es eher für die Großen die Krippe ist eher so auf kleinen stadterkundungen unterwegs.

Ich finde die Zeitpunkt für eine Eingewöhnung sehr ungpnstig gewählt, da es auch in der Kita jetzt eine Ausnahmesituation (mit "fremdkindern" und Fremderzieherinnen" darstellt. Warte doch bis die Ferienzeit vorbei ist und dann versucht es einfach. Ich finde ein sanfte Eingewöhnung ist wichtig. Das aber natürlich ein Kind, was drei JAhre auf seine Mama fixiert ist (und da ändern auch spielkreise nichts dran m.E.) weint wenn es plötzlich von jemand fremden betreut wird finde ich normal. Ich fand es aber toll, als ich gemerkt habe, das sich meine Kinder auch von jemand fremden trösten lassen, da ist dann das vertrauen da. Der Spruch geht allerdings gar nicht ;-)

Sorry für die Länge meienr Ausführungen kriegst auch nen Orden:-)

Lg Antje mit zwei total happy KitaKids

OT: Kindergarten- Wie läuft das bei Euch?

Hey Antje,

danke dir für die Antwort.

Nein, natürlich nicht das Spielzeug weg nehmen. Ich erwarte, dass wenn ein Kind längere Zeit alleine herumsteht oder sitzt, ein Erzieher von alleine auf es zugeht und es integriert.

Auch werden wir es nach den Ferien noch einmal probieren - trotzdem denke ich wird mein Kind dort eher "untergehen" als andere die offener sind. Jedes Kind hat einen anderen Charakter, dass konnte ich auch in den Spielkreisen sehen. Gibt halt (Nicht Kindergartenkinder)Kinder die gleich mit anderen spielen und welche die eher zurückhalten sind .

LG Martina

OT: Kindergarten- Wie läuft das bei Euch?

Hallo Martina,
Katharina, die ja jetzt die letzten Wochen im KiGa verbringt (im September geht sie schon in die Schule, wie die Zeit vergeht), ist mit 3 Jahren in den KiGa gekommen. Geweint hat sie nie. Die Erzieherinnen waren von Anfang an erstaunt, dass sie so selbstbewusst an die Sache ran geht. Es sind 50 Kinder (ein offener KiGA nach dem Montessori-Prinzip) mit 5 Erzieherinnen, von denen 1 halbtags arbeitet + die Leiterin, die auch immer mal verfügbar ist. Spielsachen gibt es reichlich, die Kinder finden sich immer zu Grüppchen zusammen, die etwas spielen. Es ist auch meistens so, dass es größere Kinder gibt, die die Kleinen an die Hand nehmen und mit ihnen was machen, besonders, wenn sie noch ein wenig schüchtern oder ängstlich sind. Katharina mach das mit wahrer Begeisterung :-)
Es gibt auch "Gruppenarbeit", wenn man es denn so nennen will, Plauderkreise, Minichor, verschiedene Turngruppen (je nach Können und Mut), Arbeit mit Montessori-Spielzeug, Malen, Basteln. Das ist aber alles freiwillig. Wenn ein Kind lieber in die Bau- oder Puppenecke will, dann macht es halt das. Zum Mitmachen gezwungen wird niemand. Was ich für Katharina immer ein wenig als Nachteil empfunden habe, weil sie ein bisschen einen Schubs braucht, um was zu machen (malen tut sie von selber gar nicht).
LG Lili

Kleiner Nachtrag

Hallo Martina,
was ich noch vergessen habe:
Die Kinder kommen morgens zwischen 8h und 8.30h in den KiGa. In dieser Zeit können sie Brotzeit machen. Danach werden die ersten Aktivitäten angeboten. Ab 10.30h ist Spiel im Garten angesagt (oder bei ganz schlechtem Wetter Freispiel). 11.30/12h Mittagessen, danach Mittagschlaf, danach können die Kinder wieder frei entscheiden, was sie bis zum Abholen machen wollen. Wie das aber nachmittags genau abläuft, weiß ich nicht so genau, da ich Katharina immer schon vor dem Mittagessen abgeholt habe.
LG Lili

Kleiner Nachtrag

Hey Lilli,

danke auch für deine Antwort! Montessori gibts bei uns leider nicht -aber auch schön zu wissen wie es dort abläuft.

LG Martina

OT: Kindergarten- Wie läuft das bei Euch?

Liebe Martina,

mal sehen, ob Du auch einen Orden erwerben kannst :-)

Ich werde jetzt mal ins Schwärmen geraten und Dir meinen Idealkindergarten malen! Mal sehen, ob meine Tochter weiterschläft, ich glaube, das dauert länger ... Dieses Ideal würde ich mit der Realität vergleichen und den Kindergarten auswählen, der möglichst nah dran kommt, bzw. so habe ich das damals gemacht ... Ich habe Pädagogik studiert und mir somit auch was dabei gedacht.

Räumliche Ausstattung:

Mehrere Funktionsbereiche und oder Räume: Schlafen, Ruhe, Leseecke, Toberaum mit Matten und Klettermöglichkeiten, Küchen/Essbereich, Bastel/Mal/Puzzle/Experimentebereich (also Arbeitstische), Werkraum zum Hämmern - Bohren - Schrauben - Sägen ..., Bauen, Puppen/Rollenspielbereich, natürlich Klo und Garderobe :-)

Draußen: Fester Grund (Steinboden oder geteert) zum Fahrzeugfahren, Grünfläche für Ball- u.ä.spiele, Bäume zum Klettern, unübersichtliche Flächen (Gebüsch, hohes Gras ...) zum Krokeln, Entdecken, Verstecken usw., Tiergehege, klassischer Spielplatzbereich mit Schaukel, Sandkasten, Rutsche, Baumhaus und oder Bauwagen, Nutzfläche zum Anbauen/Anpflanzen

BetreuerInnen:

Hälfte/Hälfte Frau/Mann, mehrheitl. in Festanstellung, Praktikanten aber auch für den Input

Betreuungsschlüssel MINDESTanforderung:

unter einem Jahr und noch nicht Läufer 1:1, eine Tragehilfe wird benutzt

1-2 Jahre: 1:2

2-5 Jahre: 1:4

ab 5 Jahre: 1:8

wenn dabei gewährleistet ist, dass alle Funktionsbereiche betreut werden können.

Konzept:

Altersgemischte Gruppe, die schon recht groß sein sollte, damit jedes Kind eine Wahl der Spielkameraden hat, also mind. 30 Kinder, Jungen und Mädchen ausgeglichen nicht nur insg., sondern auch in den jeweiligen Altersgruppen.

Die BetreuerInnen machen Angebote, die Kinder können frei wählen, woran sie teilnehmen wollen. Das heißt nicht, dass es in jedem Bereich ein Angebot gibt, aber es sollte immer mind. ein Angebot "laufen". Kinder spielen frei, suchen sich den Bereich aus, den sie machen wollen; sie können jederzeit rausgehen und sich selber Projekte überlegen, zu denen sie manchmal die BetreuerInnen brauchen, die sie dann unterstützen, aber nur soweit wie nötig.

Zu Freizeitakivitäten gehen alle Kinder mit, es gibt aber besondere Angebote für ältere Kinder: z.B. Theater und andere Bildungsunternehmungen, für die die anderen einfach zu klein sind.

Die Kinder, die in einem Jahr in die Schule kommen, bekommen noch mal gesonderte Bildungsangebote, bei denen sie selbst möglichst viel gestalten, organisieren, sich mit den anderen einigen müssen, mal stillsitzen müssen, die dann auch verpflichtend sind _> als Vorbereitung auf die Schule

Es ist üblich, dass die BetreuerInnen Musik- und Tanzangebote machen, nicht nur singen, sondern mit Instrumenten oder Materialien, die als solche genutzt werden.

Es ist üblich, dass wissenschaftliche Experimente mit den Kindern durchgeführt werden.

Materialien: Klötze, Holzeisenbahn, Lego, Bücher, Verkeidungskiste, Decken/Bettlaken, Puzzle, Stifte, Papier ... (Mal und Bastelkram), Sammlung an Bastelkram, wie Klorollen, Kastanien ..., Musikinstrumente (besonders Trommen, Rasseln ...), Puppen und Zubehör für die Puppenecke, vielleicht noch Puppenhaus, große Kartons zum drin spielen; für draußen verschiedene Bälle, Seile (klar unter Aufsicht ...), Kreide, alle Fahrzeuge, die Kinder interessieren vom Bobycar bis Fahrrad. Andere Spielsachen sollten möglichst nicht vorhanden sein, besonders nicht solche, die nur eine Bespielungsmöglichkeit haben, wie blöde Plastikteile, die auf Knopfdruck Geräusche machen usw.

Es werden freiwillige "Sportangebote" einschließlich Schwimmen gemacht.

Die BetreuerInnen glauben an die Kompetenzen der Kinder, trauen ihnen also erst mal zu, alles allein zu regeln. Sie greifen ein, wenn die Kinder nicht mehr allein klarkommen. Sie schlichten Konflikte mit den Kindern zusammen, schreiben also möglichst wenig vor. Sie können aktiv zuhören. Regeln zum Umgang untereinander werden mit den Kindern gemeinsam entwickelt.

Also alles sehr frei, damit die Potentiale, die Kreativität der Kinder nicht im Zwangsbasteln erstickt wird, es gibt aber auch Struktur als Halt und um bestimmte Kulturtechniken einzuüben:

Dazu gehört ein Begrüßungsritual, wenn alle da sind;

gemeinsame Mahlzeiten, bei der alle am Tisch sitzen, GEMEINSAM heißt, dass nicht jeder vereinzelt seine Büchse mitbringt, sondern das alle das Gleiche vom Tisch essen. Vorher Händewaschen, hinterher Zähneputzen ist ja logisch!

Rituale für die Wochentage, die dadurch eingeübt werden und die die Woche strukturieren, das gilt auch für die Monate und das Jahr (kann auch schon beim Essen anfangen, Mo. Brötchen, Di. Brot ...) oder für jeden Tag ein best. Lied oder oder oder.

Als Ritual wird natürlich auch der Geburtstag eines Kindes gestaltet.

Die Kinder haben je nach Alter verschiedene Aufgaben beim Essen zubereiten, Tischdecken, Abdecken, helfen bei den Kleineren, Garten, Tiere pflegen und füttern usw.

Ach ja, somit gehört auch noch dazu, dass zumindest tw. die Nahrung selber zubereitet wird, an einem best. Wochentag oder die Zwischenmahlzeiten ...

Die Kinder können außerhalbder Mahlzeiten jederzeit Obst essen, was nett angerichtet im Essbereich steht und Wasser trinken. Sie lernen, dass man sich zum Essen hinsetzt an einen bestimmten Platz.

Zum Essen habe ich jetzt recht viel geschrieben, weil ich mir unter "freies Frühstück" nichts vorstellen kann. Natürlich wird kein Kind zum Essen gezwungen oder zum Tellerabessen. Und das Essen ist ausgewogen und gesund ...

Innerhalb der Jahresrituale gibt es gemeinsame Übernachtungen, Freizeit oder ähnliches.

Insgesamt sollten die Kinder sich möglichst kreativ frei entfalten können und Anregung dazu erhalten. Ziel sollte NICHT sein, dass die Kinder dauernd möglichst ruhig spielen. Für die Motorik ist abwechselungsreiche Bewegung wichtig und Kinder wollen das auch, wenn man es ihnen nicht austeibt. Gibt es z.B. keinen Tobe- oder Sportraum, der ständig benutzt wreden kann, dann sollte es Räumlichkeiten geben, die zumindest zu bestimmten Zeiten von ihrer für uns Erwachsene üblichen Funktion befreit werden dürfen, z.B. im Speisesaal dürfen die Kinder dann über Tische und Bänke, dürfen mit Decken Höhlen bauen usw.

So, jetzt fällt mir gerade nichts mehr ein! Es gibt bestimmt noch nicht so viele Kindergärten, die dies alles erfüllen, aber ich muss sagen, dass der Kiga, in dem mein Sohn war und meine Tochter kommen wird, fast alles davon erfüllt!

Zu Deiner Spielzeug-Wegnehm-Frage/ schüchternes Kind:

Die BetreuerInnen sollen möglichst nicht eingreifen, so lange die Kinder sich selbst regulieren. Es ist erst mal genau richtig, nur zu beaufsichtigen und nicht gleich einzugreifen. Eingreifen, am besten noch von oben bestimmend, also Spielzeug dem "Draufgänger" wieder abnehmen und dem "Schüchternen" in die Hand drücken, ist kontraproduktiv. Was soll ein Kind dabei lernen? Dass es hilflos ist und nichts selber kann? Dass es immer gleich jemanden rufen muss, bitte hilf?! Und wenn das Kind dann "groß" geworden ist? Ach ja, immer gleich zum Anwalt, Polizei ... so Leute gibt es ja.

Also erst mal nicht eingreifen. Sich durchsetzen lernt man nur durch durchsetzen. Wenn man da snihct macht, dann ist es eine logische Konsequenz, dass man den Kürzeren zieht, so ist das Leben. Schüchtern sein hat dann andere Vorteile.

Wenn ein Kind Hilfe wünscht, dann kann die BetreuerIn mit ihm drüber reden (aktiv zuhören, keine Lösungsvorchläge aufdrücken!)

Wenn es zu grob wird, dann greift das Personal ein, durch eigene Gefühle ausdrücken, aktiv zuhören ...

Einem chronisch gedisstem Kind hilft eine regelmäßige Ansprache, in dem die Gefühle des Kindes reflektiert werden und aktiv zugehört wird, so lernt das Kind selber Lösungsmöglichkeiten finden und überwindet die Ohnmacht, die es erfahren würde, wenn immer ein Erwachsener zur Seite springt.

Eine offene Gruppe ist für Schüchterne gut. Von Schutzgruppen für Schüchterne halte ich gar nichts, da wird das Verhalten ja zementiert. Wie soll da Selbstwirksamkeit erfahren werden? Das bedeutet ja nicht, dass Schüchterne gezwungen werden, sich in den großen Tumult zu stürzen, man trifft sie dann eben eher in der Bauecke als im Toberaum, eher beim Lesen als draußen beim Klettern.

Zu Deinen anderen Fragen: Mein Sohn ist mit 2 1/4 in den Kiga gekommen. Auf knapp 40 Kinder kommen 11 BetreuerInnen. Es ist weitestgehend so wie oben beschrieben. Stuhlkreis gibt es nicht.

Mein Sohn ist in fremden Sitationen megaschüchtern, ist er irgendwo eingelebt, dann wird er zum Draufgänger. Er hat die ersten Monate im Kiga auch zu kämpfen gehabt. Z.B. hat er immer Riesendurst gehabt zu Hause, weil er sich nicht getraut hat zu fragen, wenn die Gläser alle waren. Wollte er ein Stück Obst, dann hat er so leise gesprochen, dass es kaum wahrnehmbar war, somit ist er dann auch mal leer ausgegangen. Tat mir weh, aber da muss ein Kind durch, sonst kommt es im Leben mal nicht klar. Nach ein paar Monaten war die Sache erledigt.

Ein Kind kann ruhig auch mal bei Abgabe heulen. Wenn es sich danach sofort beruhigen läßt, dann ist das nicht schlimm. Ein wildes an Mama Klammern und Dauergeschrei, Horror vor dem Kiga, sollte es nicht sein/werden. Auch da darf man seinem Kind ruhig mal was zutrauen! Meine Tochter heult jeden Tag, wenn Papa zur Arbeit geht, ja soll er denn deshalb zu Hause bleiben?! Ich weiß nicht, wie ich es hier so hektisch beschreiben soll, aber es gibt himmelweite Unterschiede von Heulen und Heulen. Ein Kind soll selbstverständlich erst richtig eingewöhnt sein und sich weitestgehend wohlfühlen, die Kontaktperson sollte auf jeden Fall eine Beziehung zum Kind aufgebaut haben, das Kind in emotional aufwühlenden Situationen diese Person als Vertrauensperson akzeptiert haben, sonst sollte man ein Kind noch nicht allein im Kiga lassen. Kigas mit mehr Struktur sind anfangs für die Kids einfacher, da es mehr Halt gibt. Auf Dauer finde ich sie tödlich für die freie Entwicklung der Potentiale eines Kindes!

Guck Dir doch mal die anderen Kigas an, wenn Dir der nicht gefällt, Geburtstage zusammen fassen find ich unmöglich, allerdings gibt es Schlimmeres. Wie gesagt, das Perfekte wird es wohl nicht geben und man muss dann schauen, welche Abstiche einem am wenigsten wehtun.

Nun muss ich aber mal haushaltsmäßig aktiv werden ...

Grüße von Einzigartig

Wow... (einschleich)

Hallo,
wow, viel Text und sehr interesant. Wo ist der Anmeldebogen? Und einen Job hätte ich da auch gerne. Bei so einem Betreuungsschlüssel, und den anderen Rahmenbedienungen, könnte ich mir echt vorstellen im Kindergarten zu arbeiten :-)
"Freies Frühstück" kenne ich wie folgt. Die Kinder bringen von Zuhause ihre Brotdose mit und setzen sich an den Frühstückstisch wenn sie Essen wollen und essen dann. Evtl räumen sie hinterher ihr Gedeck weg (evtl auch spülen) und stellen sauberes fürs nächste Kind hin.
LG Aeonflux

OT: Kindergarten- Wie läuft das bei Euch?

Toll, deine Beschreibung. Ich will gar nicht näher drüber nachdenken, ob unser KiGa das erfüllt... Aber sag mal, wie hast du denn das alles rausgefunden, hast du in allen KiGä deiner Stadt eine Woche hospitiert? Wir haben zur Zeit auch das Problem, dass meine Große - seit Mai 5 und ab Sept. Vorschulkind - wegen jeder Kleinigkeit angerannt kommt und das sagt. Auch im Kindergarten, sie erzählt dann z.B. "Heute saß ich neben XY beim Essen - eigentlich eine ihrer Freundinnen -. XY hat dann gesagt, 'immer willst du neben mir sitzen, ich will aber nicht immer neben dir sitzen'". Ich dann "Und das hat dich traurig gemacht?" - sie bejaht. Ich frage, wie es weiterging, Antwort "ich hab's dann gesagt". Hm. Find ich ja nicht so toll. Ich red schon immer mit ihr, was man Erwachsenen sagen muss (Gewalt) und was eher nicht, aber sie wird auch oft ungewollt drin bestärkt denk ich. Wenn sie z.B. kommt und ein Fehlverhalten eines anderen Kindes berichtet (X hat die Schere, Y läuft nur in Unterhose auf dem Gang) kommt ein Erwachsener und unternimmt was dagegen (sowohl Erzieher, aber auch Mamas bei Spieltreffen). Das ist dann für sie denk ich schon ein Signal, dass das jetzt richtig war, dass sie es gesagt hat. Ich bin echt zur Zeit unsicher, wie ich damit umgehen will. Hab ein bisschen Angst, später im Schulalter eine unbeliebte, unglückliche Petze im Haus zu haben (jetzt bisschen übertrieben, sie hat eig. viele Freunde und auch einige sehr gute, mit denen sie immer gut spielen kann und macht auch mal Quatsch, aber trotzdem...)
Tja, eigentlich wollte ich gar nicht so viel darüber schreiben, aber das beschäftigt mich wohl mehr als ich selbst wusste.
LG Daniela

OT: Kindergarten- Wie läuft das bei Euch?

Hi Daniela,

also wie gesagt, auch "unser" Kindergarten erfüllt das NICHT alles!!!! Das war nur meine Idealvorstellung und er erfüllt schon einiges davon.

Ich habe sehr früh angefangen, mich um einen Kindergarten zu kümmern. Am Tag, als die Schwangerschaft festgestellt wurde :-), also fünf Tage über Termin meiner Periode :-) Kurz nach dem Pinkeln über den Streifen hab ich das Telefon in die Hand genommen. Früher mal war ich eine perfektionistische Planerin, das wurde mir selbstverständlich inzwischen von meinen Kindern ausgetrieben :-)

Tja, ich habe nicht nur die Kindergärten angerufen, sondern jede Person, die überhaupt nur in Frage kam, gelöchert; bin tatsächlich um Kindergärten herumgeschlichen und hab sie mir angesehen, vorm Waldorfkindergarten im Gebüsch hatte ich mal Bedenken, dass sie mich für eine Psychopathin oder so halten :-) Sonst wird man ja immer auf den "Tag-der-offenen-Tür" verwiesen und das war mir zu ineffektiv.

Da ich ja Pädagogin bin, hatte ich den Vorteil, dass ich jede Menge Leute im ARbeitszusammenhang befragen konnte.

Unser Kindergarten hat übrigens durchaus Nachteile. Man muss in eine AG und was für den Kindergarten tun, echt stressige Sachen (Rasen mähen, Fahrräder reparieren, Tiere am Wochenende und Ferien pflegen, streichen, bauen usw.) UND in regelmäßigen Abständen den gesamten Kiga nach Ende "aufräumen" (saugen, fegen, Küche endreinigen usw.) UND in regelmäßigen Abständen den Kiga samt Klos putzen. Es sind auch nur 6 festangestellte BetreuerInnen da, der Rest PraktikantInnen, das finde ich auch nicht so toll. Ansonsten wäre der Kiga wohl nicht für Otto Normalverbraucher finanzierbar.

Abgesehen davon war 1x im Monat Elternabend, da musste man in peinlichen Rollenspielen zu pädagogischen Lösungen kommen, hin und wieder ein Referat zu einem päd. Thema vorbereiten und andere anstrengende Sachen machen.

Zu Deiner "Petze"-Tochter :-)

Es wird immer Erwachsene geben, die einfach eingreifen, sogar, wenn ein Kind gar nicht die Hilfe eingefordert hat. Das nervt mich jeden Tag auf dem Spielplatz, wie wenig Freiraum den Kiddis gelassen wird. Wenn Du es anders machst - oder versuchst, wer ist schon ganz frei davon?!- dann hat das auf jeden Fall eine Wirkung! Wenn Du es für ein Problem im Kiga hälst, wie die Betreuerinnen damit umgehen, dann würde ich das einfach ansprechen.

Für ein fünfjähriges Kind ist es ganz schön schwer abzuschätzen, wann ein Erwachsener über etwas informiert werden muss, wann besser nicht, wenn es sich nicht gerade um so Fälle handelt, dass jemand verblutend auf der Erde liegt. Ich denke, es ist verwirrend, wenn man mal gelobt wird fürs Bescheidsagen und wenn es dann wieder gar nicht ankommt. Sie wird das langsam lernen, nicht nur durch Erwachsene, sondern auch durch die anderen Kinder. Wenn man nicht in der Lage ist einen Konflikt selber zu lösen, dann ist es immerhin besser, wenn man in der Lage ist sich aktiv Hilfe zu holen, als nur erstarrt und hilflos stumm davor zu stehen.

Deine Tochter redet mit Dir über ihre Nöte und Konflikte, das ist toll, für Dich und besonders für sie. Bestimmt merkt sie, dass Du dich darüber freust. Vielleicht hat sie auch mitbekommen, dass Du oder andere sich freuen, wenn sie sich öffnet und über ihre Gefühle redet. Vielleicht möchte sie auch im Kiga nur ihre Gefühle bei der Betreuerin los werden und erwartet eigentlich gar nicht, dass die Betreuerin z.B. in Deinem Beispiel das andere Mädchen ausschimpft. Sondern einfach nur Mitgefühl für ihre verletzten Gefühle. "Habs gesagt" muss ja keineswegs "petzen", also anschwärzen und am besten noch darauf hoffen, dass der Angeschwärzte gerügt und bestraft wird, bedeuten.

Wenn es jetzt wirklich nur um reines Fehlverhalten geht, dass dem Erwachsenen mitgeteilt wird und sie das oft macht, dann bedenke auch noch:

Sie ist in dem Alter, in dem sie langsam mitbekommt, dass die Welt nicht unbedingt gerecht ist. Sie muss irgendwie verarbeiten (und wird das auch verknusen), dass es nicht nur Gut-Schlecht, Schwarz-Weiß gibt. Die Welt ist viel unübersichtlicher als angenommen und manchmal sind die angeschmiert, die doch eigentlich die Guten sind und im Recht!

Ohje, das war jetzt viel Bla bla ...

Grüße von Einzigartig

OT: Kindergarten- Wie läuft das bei Euch?

Das war gar nicht viel Blabla!
Vielen Dank für deine Gedanken. Du hast absolut Recht in dem, was du schreibst. Ich war zurzeit so unter Druck, das Problem zu bekämpfen, dass ich gar nicht mehr an ihre Gefühle gedacht hab. Ich werde jetzt öfter wieder sagen "das war sicher nicht schön", oder "und das macht dich wütend", wenn sie sich über andere beschwert. Du hast absolut Recht, ich beobachte sogar oft, dass die ehrlichen, braven die Dummen sind. Die sich an die Regeln halten, ihre Impulse kontrollieren, dann vielleicht manchmal genervt oder empört von den anderen was "sagen" und dann dafür noch ausgeschimpft werden. Und ich glaube auch, dass es nicht so leicht für sie ist einzuschätzen, was man sagen muss und was nicht.
Ich werde mich jetzt mal wieder locker machen und mein Kind mehr lieben als zurechtstutzen zu wollen.
Danke dir und Respekt- fünf Tage nach Ausbleiben der Regel, das nenn ich mal wirklich FRÜH! Und, hast du das Gymnasium auch schon ausgesucht *kleiner Scherz* (oder vielleicht doch nicht?)??
LG Daniela

OT: Kindergarten- Wie läuft das bei Euch?

Öhm ....
Ja!
Aber es gibt noch zwei andere Schulen (Schulformen) zur Auswahl und wie gesagt, ich seh ich mittlerweile auch eher lustig!
Grüße!

OT: Kindergarten- Wie läuft das bei Euch?

Hallo!

Also das hört sich wirklich nicht gut an...

Ich arbeite in einem altersgemischten Kindergarten und da ist das Konzept sehr wichtig, weil nämlich sonst entweder die Großen oder die Kleinen "durchfallen" - oder aber die eher zurückhaltenden Kinder.

Nun ist die Sommerferienzeit für eine Eingewöhnung auch eher eine sehr ungünstige Zeit für die Eingewöhnung. 1.Weil vielleicht Not/bzw. Besucherkinder aus anderen Kitas mit dabei sind und vielleicht 2. nicht das ganze Personal da ist, z.b. wegen eigener zu betreuenden Ferienkinder.

Bei uns dauert die Eingewöhnung bis zu 4 Wochen. In der ersten Woche begleitet die zukünftige Kontakterzieherin Kind und Mutter (oderv eine andere enge Bezugsperson - Vater, Oma, Tante...) jeden Tag eine Std.. In der zweiten Woche darf das Kind entscheiden, ob die Mama schon mal gehen darf. Sagt das Kind nein, dann läuft es wie in der ersten Woche. Erst inder dritten Woche fangen wir an, die Mutter für einen Zeitraum von 5-10 Minuten weg zu schicken. Klappt es, wird die Zeit am nächsten Tag verlängert, wenn nicht, dann beibt es bei 5-10 Min.. So dauert die Eingewöhnung selten nur 2 Wochen, im Durchschnitt reichen 4 Wochen und manchmal dauert es eben 8-10 Wochen, selten noch länger.

Erste Spielkontakte werden IMMER von der Kontakterzieherin begleitet und unterstützt. Einige brauchen mehr, andere weniger Hifestellungen. In der ersten Woche findet ein ausführliches Gespräch zwischen der Kontakterzieherin und den Eltern/ Mutter/ Oma(wer eben der AnsprechpartenerIn für die Eigewöhnung ist) statt. In diesem Gespräch ist z.B. ein Punkt/Frage: Was könnte Ihrem Kind/Enkel die Eingewöhnung erleichtern? Was mag Ihr Kind -was nicht so gerne?

Es gibt Kinder die brauchen ihr Kuscheltier, Schnuller, Schnuffeltuch, Bilderbuch, eigene Trinkfasche oder auch besondere Aufmerksamkeit, eine Hand, ein Lächeln, aufmunternde Worte oder aber genau umgekehrt: Wollen eher in Ruhe gelassen werden, nicht angefasst werden, schreien ihre Wut raus oder zihen sich zurück.

Jedes Kind ist anders und braucht etwas anderes in der Eigewöhnungsphase etwas anderes.

Eind Pauschalaussage wie: "Die müssen alle heulen, da müssen sie durch!" zeugt von sehr wenig Fachkompetenz und Einfühlungsvermögen. Das hört sich eher nach totaler Abstumpfung an!

Eine wirklich gute Eingewöhnung schließt auch die Eltern mit ein, denn nur, wenn auch die Eltern ein gutes Gefühl haben und ihr Kind gut aufgehoben wissen, kann sich das kind wirklich gut einleben.

Die Erzierinnen und Erzieher sollten jederzeit in der Lage sein ihre Arbeit zu dokumentieren und transparent zu machen, gerade in der Eingewöhnungszeit.

Ich würde Dir raten auch die anderen Kitas an zu schauen und gezielt Fragen zu stellen, die Dir wichtig sind. Dafür gibt es in unserer Kita extra Termine, die die Leiterin druchführt. Kita Begehung, Vorstellung der Konzeption und gespräch mit fragen und Antworten.

Ich hatte heute ein Jahresabschluss Elterngespräch zum Entwicklungsstand des Kindes (bekommen alle Eltern), dass das erste Jahr bei uns/mir war. Die Eltern erzählten mir am Ende des Gespräches, dass sie sich damals 13 Kitas angeschaut haben und welch große Unterschiede es dabei gab!

Hier in Berlin gibt es natürlich sehr viel mehr Auswahl.

Ich hoffe, Du findest eine Kita in der Ihr Euch beide wohlfühlt!

Viel Glück!

Noch ein kleiner Nachtrag am Ende. Vor vielen Jahren hatte ich den Fall, dass Eltern wegen eines Umzuges an das andere Ende der Stadt ihre Tochter abmeldeten. Nach vier Wochen rief mich die Mutter an und bat, ob sie nicht doch wieder zu uns kommen könnten. Die andere Kita sei so schrecklich, sie könnte nicht mehr schlafen und lieber nähme sie die Stunde Fahrtweg in Kauf. Sie fuhr dann ein Jahr lang jeden Tag eine Stunde, um ihre Tochter zu bringen und eine Stunde, um sie wieder ab zu holen - und war glücklich...

Waldorf ;o)

Hallo Martina,
unsere Aelteste ist sehr aengstlich und zurueckhaltend.
Mit 2,5 Jahren haben wir sie sehr bewusst in einen Waldorfkiga gegeben.
In der Gruppe sind 15 Kinder im Alter von 2,5-4 Jahren (danach muessen sie hier zur Schule). Die Gruppe wird von einer Erzieherin und einer Praktikantin geleitet. Bei Waldorf ist eine deutliche Tagesstruktur sehr wichtig.
Momente von Ruhe und Spiel wechseln sich ab, immer nach dem gleichen Schema.
Fuer unsere Tochter war/ist das optimal. Heute geht sie dort zur Schule.
Ich durfte bei ihr bleiben, bis sie eingewoehnt war. Das hat 4 Wochen gedauert. Die Erzieherin ist der Auffassung, dass sie sich an die Familien anpasst. Wer eine "Augen zu und durch" Methode anwendet, gut,wer lieber dabei bleiben will und kann, auch gut.
Ich wuerde auf dein Gefuehl vertrauen und einen anderen Kiga suchen (1,5-7 Jahre finde ich uebrigens persoenlich eine unzumutbare Gruppenzusammensetzung, da prallen ja Welten aufeinander)
LG
Ana
p.s. wobei ich noch anmerken moechte, bevor hier wieder die waldorfdiskussion beginnt, dass unsere waldorfschule sehr offen ist (manchmal sogar zu offen, finde ich, wenn sie zb Kerzen mit Glitter giessen) ;-)

Dorf ;-)

Hallo Martina,
ja, KiTa (i.S.v. jedweder Fremdbetreuung) ist, so finde ich, die erste richtig schwere "gesellschaftliche" Entscheidung im Leben mit Kindern. Insofern kann ich Deine Überlegungen und Sorgen sehr gut nachvollziehen. Uns ging es mit dem Großen ähnlich. Was sich bei uns bewährt hat, aber das schreibt sich eben viel leichter, als es dann tatsächlich zu realisieren ist, war das Vertrauen in die Bezugspersonen - sowohl das Vertrauen des Kindes in seine Mutter/ seinen Vater, als auch das Vertrauen der Eltern in die Erzieher/in, das sich auf das Kind überträgt und letztlich zu einer rundum sicheren Bindung führt. Diese wiederum ist die BASIS einer guten KiTa-Zeit und zwar für alle Beteiligten (Kind, Eltern, Erzieher/in). Die KiTa kann noch so toll sein und das schönste und beste Konzept haben, wenn das Kind keine Bindung zu einer/einem der Erzieher/in aufgebaut hat, wird es sich verloren fühlen. Das zur Vorrede, nun zu Deinen Fragen:
"Wie läuft das bei Euch im KiGA ??"
Wir sind vor kurzem von einer 4,5-Mio.-Stadt in ein 450-Seelen-Dorf umgezogen. In der Stadt hat unser Sohn ab seinem 13. Monat eine Tagespflegegroßstelle besucht (weil ich wieder arbeiten gehen musste), also eine TaMu, die fünf Kinder im Alter von 1,5-3 Jahren betreut. Die TaMu-Gruppe wurde für ihn mit der Zeit zu einer zweiten Familie, die wir auch jetzt noch häufig besuchen. Sie gehören einfach zu unserem Leben und werden zu Geburtstagen etc. immer eingeladen.
Im Dorf geht er nun in die einzige vorhandene KiTa. Von Sprüchen wie dem mit dem Heulen halte ich absolut nichts, finde sie ein bisschen dümmlich, aber sie sind im besten Fall nur so daher gesagt wie "Schönes Wetter heute" o.ä. Wie oben schon geschrieben, ist für mich das A und O: eine gute Eingewöhnung, die dem Kind ermöglicht, zu einer Person in der KiTa einen Bezug/ eine Bindung zu entwickeln. Unser Sohn scheint Deinem charakterlich zu ähneln. Er ist ein ruhiger, nachdenklicher Kerl und eher unter den Tüftlern als unter den "wilden Kerlen" zu suchen. Insofern sind wir es mit der Eingewöhnung sehr langsam angegangen. Die ersten beiden Wochen waren wir nachmittags für ein paar Stündchen in der KiTa (da sind nur eine Handvoll Kinder da, es ist ruhiger, wir hatten viel Zeit, um uns mit seiner Erzieherin zu unterhalten, eine Beziehung zu ihr zu entwickeln), in der dritten Woche bin ich ab und zu mal spazieren gegangen, habe mich aber vorher versichert, dass es für ihn okay ist, ohne große Worte, eher so: "Mama geht dann jetzt mal wie verabredet. Ich hole dich dann bald wieder ab. Tschüss.". Seit der vierten Woche geht er nun regelmäßig vormittags für drei Stunden. Ab September werden es sechs Stunden sein, also mit Mittagsschlaf. Er ist glücklich und wir auch.
"Mit welchem altern habt ihr Eure Kids dorthin gegeben?"
Knapp 4.
"Wie groß sind die Gruppen, wie viele Erzieher/innen?"
Die ganze KiTa besteht aus einer einzigen Gruppe mit 15 Kindern (einschließlich unseres Sohnes) im Alter von 1,5 - 6 Jahren. Die Kinder werden von zwei Erzieherinnen und einer 1-Euro-Kraft betreut.
"Was wird mit den Kindern gemacht?"
Die KiTa liegt im Wald. Die Kinder sind praktisch ununterbrochen draußen, bei Wind und Wetter. I.d.R. sieht der Tagesablauf so aus:
07:00: KiTa öffnet, freies Spielen drinnen
08:00: Bastel- und Malrunde
09:00: Freies Spielen draußen (diverse schöne Spielgeräte, viel Sand zum Buddeln, Baggern etc.)
09:45: Zweites Frühstück mit Obst
10:00: Ausflug in den Wald, zur Pferdekoppel, zur freiwilligen Feuerwehr, aufs Fußballfeld ODER Malen/Basteln ODER Singen/Tanzen ODER Sport/Bewegung ODER Geburtstagsfeier eines Kindes ODER zum Singen mit den Rentern vom Heimatverein ODER...
11:30: Händewaschen, Mittagessen, Zähneputzen, WC-Gang
12:00: Geschichte vorlesen, Mittagsruhe (die Kleinen schlafen, die Großen, die nicht mehr schlafen können, sind leise in einem separatem Raum beschäftigt)
14:30: Aufstehen, leichtes Vesper
15:00: Freies Spielen draußen, wer will, kann malen oder basteln
17:00: KiTa schließt
Was ich besonders schön finde an dieser KiTa ist, dass die Erzieherinnen den Kindern immer wieder Tricks und Kniffel zeigen. Das fängt an dabei, wie man sich die Schuhe möglichst gut und schnell zumacht und hört auf damit, wie man aus Spitzwegerich Pfeil und Bogen bastelt oder dass man Löwenzahn und Gänseblümchen essen kann. Sie basteln eigentlich fast jeden Tag irgendetwas. Unserem Sohn macht das einen Riesenspaß. Neulich hat er ein Perlenarmband gemacht, das er nun schon seit Tagen (auch beim Baden und Schlafen) voller Stolz und Bewunderung trägt ;-) .
Ich weiß nicht, ob Dir meine Beschreibung jetzt wirklich hilft?
Alles Gute für Euch!
Koboldmama
mit Kobold 09.05 und Hexlein 12.08

OT: Kindergarten- Wie läuft das bei Euch?

hallo

ich glaub mich erinnern zu können das bei anika

4 gruppen a 25 kinder waren

es wurden viele sitzkreise gemacht

es wurde viel nach draussen gegangen

und es wurde viel gespielt.

mittwochs war frühstückstag

dienstags war spielzeugtag

und donnerstag war ein offener tag da konnten die kinder entscheiden in welche gruppe sie gehen

ausflüge wurden leider wenig gemacht....das fand ich sehr schade

das ist aber schon jahre her..sie wurde jetzt 12

nun kommt hanna geb. 08.01.07

in den kia der ist gleich um die ecke

es ist ein kleiner! 10 kinder

1 erzieherin und eine abm stelle (sehr nettes mädchen)

und ein elternteil pro tag ( man kommt circa alle 2 wochen dran)

es gibt gemeinsames frühstück und gemeinsames mittagessen dort

und einmal die woche gibt es einen waldtag

es sind 3 räume

ein kuschelraum . ein spielraum , und ein bastelraum

mir sagte es gleich zu weil es nicht so viele sind...sondern man besser auf die kinder eingehen kann..

er wird als verein geführt.

und kostet von 8-13 uhr 104 ,-

und denn noch für frühstück und mittag 40,-

und 3,- mitgliedgebühr

LG yvonne

ich wrd in den nächsten wochen berichten wie es wird..

da es ab dienstag den 4.8. losgeht

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