OT "Erziehungsfrage"
in meinem Geburtsforum fragte gerade jemand wie die Mütter mittlerweile mit dem Schreien ihrer Babys umgehen und wie sie reagieren. Die Antworten gaben mir zu denken, gerade was die Reaktionen angeht, wenn die Kleinen tagsüber schreien.
Ich hatte es die ganze Zeit so gehandhabt, dass wenn einer meiner Zwillinge (8 Mo.) schrie, bin ich hin, habe sie/ihn auf den Arm genommen und rumgetragen. Da gerade Leon ein ziemlich anstrengendes Kind ist, könnt Ihr euch vorstellen, was ich tagsüber zuhause geschafft bekomme - nämlich fast gar nichts.
Ich bin mir sicher, dass er meistens aus Langeweile oder weil er gerade was möchte und nicht kann (robben, etc.) schreit. Oder er schreit sofort los, wenn ich ihn gerade ablegen will. Ein paar Mal hab ich ihn schon "ausgetrickst", wenn ich ihn einfach an einem anderen Platz wie normal abgelegt habe.
Was meint ihr denn, wie soll ich mich den verhalten. Ich will meine Kinder nicht schreien lassen, aber auf der anderen Seite müssen sie doch auch irgendwann anfangen zu lernen, dass ich mal andere Sachen machen muss, wie sie den ganzen Tag zu "bespaßen".
Was eigentlich gut klappt ist Ergo oder Tragetuch, aber nur mit demjenigen der gerade drinsitzt :-(. Der andere meckert natürlich.
Habt Ihr vielleicht ein paar Tipps für mich?
LG Saskia
OT "Erziehungsfrage"
hallo Saskia,
ich muss ja auch immer gleich zwei Kinder bespassen und der, der gerade nicht bespasst wird, fühlt sich dann oft zurückgesetzt.
Raus gehe ich oft mit Ergo und Kiwa oder Ergo und Dreirad (so eines mit Haltestange). Im Haushalt hilft es bei uns sehr, wenn man die Kinder etwas mit einbezieht. Aber ich denke, bei deinen musst du einfach noch ein wenig Geduld mitbringen. Mit 8 Monaten ist das Einbeziehen noch richtig schwierig. Ausserdem ist das ja gerade die schlimmste Mamaklammerphase. Da sind sie jetzt mittendrin.
Björn ist ein Jahr alt. Ihn setze ich manchmal in den Hochstuhl, wo er "helfen" kann beim Kochen. Das heisst, ich rüste die Aepfel und er kriegt hin und wieder ein Stück ab. Dazu darf er mit einer Bürste, die sonst keinen Zweck hat in einem Siebbecken rühren oder seine Küchenschublade ausräumen.
Jasmin ist drei Jahre alt und bäckt unterdessen mit ein paar Anweisungen meinerseits alleine Kuchen und sie ist zuständig für unsere Salatsauce. ;-) Beim Putzen muss ich einfach zusätzliche Zeit einberechnen, um die hilfsbereiten Kinder danach auch wieder sauber zu kriegen, aber ich mache so definitiv mehr im Haushalt, als wenn ich von ihnen verlange, sie müssten sich selbst beschäftigen.
Klar tun sie das auch ab und zu aber dann ist es für mich ein Extra.
Bettina
OT "Erziehungsfrage"
ja, das mit dem einbeziehen ist noch nicht so einfach; es ist zwar mal ganz interessant der Mama beim Kochen zuzusehen, aber bitte nicht so lange und vom Boden aus geht das auch nicht so gut. Wenn sie selbstständig sitzen können, ist die Idee mit dem Hochstuhl bestimmt gut, aber bis dahin muss ich wohl einfach da durch :-)
LG Saskia
OT "Erziehungsfrage"
8 Monate finde ich noch soo klein um so was zu begreifen :-(
Ich habe bei unseren Jungs festgestellt, dass das Quengeln viel schneller vorbei geht, wenn man sich dem Kind/den Kindern in dem Moment richtig widmet (ohne die Wäsche oder so im Hinterkopf), mit ihnen spielt etc. Irgendwann (wenn die Wäsche dann doch ruft) versuche ich sie immer an irgendetwas zu interessieren, was Tolles aus der Küchenschublade zaubern, einen Küchenschrank aufmachen zum Erkunden oder was die kids eben sonst noch gut finden könnten. Manchmal hilft auch singen oder Kaspereien machen (kann man gut nebeher beim Kochen z.B.). Und wenn gar nichts hilft dann geht Vieles auch einhändig mit einem Kind auf dem Arm. Ganz oft ist eh einer der Unzufriedenen bei uns und der andere ist ganz vergnügt.
Eine gute Buchempfehlung von mir ist "Smart Love: Erziehung mit Herz und Verstand".
LG - Corri
OT "Erziehungsfrage"
normalerweise mache ich genau das, was Du beschrieben hast. Mein Repertoire an Kinderliedern ist mittlerweile so groß, dass ich in der Krabbelgruppe immer vorsingen muss :-) Genauso mit irgendwelchen Spielen.
Ja, ich finde ja auch das man mit 8 Monaten noch zu klein ist um was zu begreifen. Im Moment erklärt mir halt jeder, dass Leon das alles doch schon sehr bewusst machen würde, mittlerweile sogar mein Mann. Und der junge Mann nimmt mich wirklich sehr ein. Ich habe eben dauernd das Gefühl, ich vernachlässige seine Schwester. Und dann noch dieses Posting, außerdem werden unsere Nächte im Moment immer doller, Paula ist jetzt auch noch krank, wir dürfen nicht mal spazieren gehen, usw.
GLG Saskia
OT "Erziehungsfrage"
oh man, ich erinnere mich gut! Meine Zwillinge sind jetzt fast vier Jahre alt. Mir ging es in den ersten 1 1/2 Jahren auch wie Dir.
Ich kann Dir sagen: dann wird es besser!
Du musst Dich zum Teil einfach damit abfinden, dass Du nichts gebacken kriegst. Und mal ehrlich: ob das Haus in dieser ersten Zeit mit den Kids blitzt und blinkt oder nicht, interessiert später keinen mehr - aber die Zeit mit den Kleinen holst Du nie zurück.
Du kannst sie noch nicht "verwöhnen", bzw. erziehen. Das geht erst später los.
Momentan ist die Zeit für "Dreisamkeit".
Ich habe mir in schwierigen Phasen Hilfe geholt (zu Zweit mit den Tragesäcken los z.B.) oder ich habe versucht, sie gemeinsam zu bespassen (häufig habe ich sie mir auf die Beine gelegt, diese geschaukelt und gesungen. Oder ich hatte Lina auf dem Rücken mit dem Ergo und habe Lukas auf den Arm genommen...ein Glück waren die Beiden nicht schwer!).
Ich wünsche Dir viel Hilfe und alles Gute!
LG,
Karin
OT "Erziehungsfrage"
ich habe es eben oben schon geschrieben, bei uns kommt im Moment einfach wohl zu viel zusammen. Leider bin ich den ganzen Tag auf mich gestellt und mein Mann ist sehr stark beruflich eingebunden.
Es beruhigt mich schon, wenn ich mal wie gesagt bekomme, das es nur eine Phase ist. Meistens ist es mit den Zwillingen ja einfach nur schön und wir haben viel Spaß miteinander.
Meine größten Bedenken habe ich einfach, weil Leon mich viel mehr fordert als Paula; ich habe immer Angst, ich vernachlässige sie. Er ist ganz oft wirklich nur durch rumtragen zufriedenzustellen, da "darf" ich mich dann nicht mal hinsetzen. Und wenn's ganz schlimm ist, dann trage ich sie auch beide, aber mittlerweile sind das 15 kg und da tue ich mir dann schon schwer.
LG Saskia
OT "Erziehungsfrage"
bei uns war es so, dass ich Lina immer getragen habe, weil sie viel fordernder war als LUkas.
Irgendwann wollte Lukas abends nicht mehr schlafen. War nix zu machen. Ich habe mir das Buch "Schlafen und Wachen" von Sears gekauft und bin beim Querlesen auf eine Stelle im Buch gestossen, die auf uns passte wie die FAust auf's Auge: er berichtete von seiner Tochter, die immer schlief, wenn die großen Geschwister aus der Schule kamen - also dann, wenn viel Trubel war und für sie keine Zeit.
Abends, wenn dann alle schliefen, holte sie sich die ungeteilte Aufmerksamkeit der Eltern.
Plötzlich war es mir klar: Lukas musste am Tag so viel zurück stecken - das holte er Abends auf. Ab da konnte ich gut damit leben und ließ ihn Abends einfach länger auf.
Aber auch das hat sich "verwachsen".
Vertraue auf Deine Kinder. Du kannst nicht mehr geben, als Du hast.
Deine Tochter weiss das sicher und wird sich rechtzeitig "melden", wenn sie Dich braucht!
LG,
Karin
OT "Erziehungsfrage"
ein schönes Posting. Danke dafür.
Liebe Sasikia,
ich habe es hier im Forum schon öfter geschrieben.
Joshua war als Baby sehr fordernd, ich habe ihn z.B. solange rumgetragen, bis ich Blasen an den Füssen hatte.
Kaum ein Tag verging in der schlimmsten Phase, wo ich nicht heulend meinen Mann angerufen habe.
Ich habe mich bemüht auf ihn einzugehen.
Jetzt ist er 4 Jahre alt und ich blicke voller Stolz auf damals zurück. Was wir damals geschafft haben- Toll!
Joshua ist ein fröhlicher, ausgeglichener Junge der in sich ruht. Und ein tiefes Vertrauen in sich als Person und in uns als seine Eltern hat.
Ich bin froh um das, was wir gemacht haben.
Und ich bin sicher, er wäre ohne diesen "Einsatz" nicht das was er heute ist- der tollste Junge der Welt. Das tollste Mädchen der Welt habe ich nämlich auch ;-)
Viel Kraft- es lohnt sich
Imke
OT "Erziehungsfrage"
vielen Dank, das Kompliment gebe ich doch gleich zurück! Werde Dein Posting meiner Schwester schicken, die ihren Sohn - ein sogenanntes "Schreibaby", bzw. ein Baby mit starken Bedürfnissen, auch ständig trägt!
LG,
Karin
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