O.T. Brauche mal Euren Rat (Vorsicht, lang)
ich bräuchte Mal einen Rat, der nichts mit dem Stillen zu tun hat.
Mein Großer geht nun seit Montag in den Kindergarten und er ist nicht wirklich glücklich. Es tut mir so leid. Er weint nicht, wenn ich ihn hinbringe (ist auch schon vorgekommen, aber eher in der Einführungsphase), er gibt mir einen Abschiedskuss und geht dann in den Gruppenraum. Ich dachte alles ist okay aber gestern sprach mich dann die KiGa-Leiterin an (sie betreut seine Gruppe), dass er immer wieder zwischendurch weinen würde, vor allem dann, wenn sie oder ihre Kollegin nicht mehr mit ihm spielen würden. Klar, sie haben noch 24 andere Kinder, die auch betreut werden wollen/sollen. Wenn die Kinder raus gehen um 11 ist dann alles wieder okay. Gestern kam der kleine Mann mir dann weinend entgegen, eine andere Mutter erzählte sie hätte ihm geholfen die Butterdose zu öffnen, er hätte geweint, weil er die Dose nicht aufbekam. Er beruhigte sich dann auch sofort und aß erst mal seine Brote. Er ist so beschäftigt im KiGa, dass er noch nicht mal Zeit zum Essen hat, obwohl wohl alle zusammen frühstücken. Immer wenn ich ihn abhole, will er erst mal essen.
Er tut mir so leid und ich weiß nicht was ich machen soll. Ich habe ihm schon versucht zu erklären, dass die Erzieherinnen sich auch um die anderen Kinder kümmern müssen und ihn gefragt warum er denn weint. Er meinte er fände den Kindergarten blöd und er weint weil ich nicht wiederkomme. :-(((
Er hatte auch in den Spielgruppen immer Schwierigkeiten auf andere Kinder zuzugehen oder sich mitreißen zu lassen, hat lieber auf meinem Schoß gesessen und zugeschaut. Alleine hingegen tobt er über den Spielplatz und wenn ein anderes Kind auftaucht spielt er auch damit.
Wie kann ich ihm denn nur helfen? Nächste Woche ist seine Cousine wieder da, die geht zum Glück in die gleiche Gruppe und mit ihr versteht er sich gut und spielt auch gerne mit ihr. Aber das kann ja nicht alles sein, oder?
Ach ja, Pascal ist jetzt 3 3/4 J.
Vielen Dank und ratlose Grüße
Mattina
P.S. Neulich hat Pascal ganz entsetzt festgestellt, dass die MiMi-Milch warm ist *g*. Gestern hat er sich wieder darüber beschwert und wollte lieber kalte Mimi-Milch, ich sollte ein Eis essen, aber kalt ist die Milch trotzdem nicht geworden. *gg*
Re: O.T. Brauche mal Euren Rat (Vorsicht, lang)
Viele Grüße,
Christine (deren Tochter im ersten halben Jahr mit niemandem geredet hat, und trotzdem Spaß am Kindergarten hat)
Re: O.T. Brauche mal Euren Rat (Vorsicht, lang)
ja, das ist bestimmt nicht so einfach für ihn.
Will er denn in den KiGa gehen oder nicht ? Ich meine, sträubt er sich morgens ?
Das mit der Brotdose ist zwar hart für ihn, aber andererseits finde ich es in Ordnung : er muss lernen, andere um Hilfe zu bitten und seine Bedürfnisse zu verbalisieren. Es ist ein grosser Fortschritt im Leben, wenn man sagen kann was man braucht (selbst ich kann das noch nicht immer, deswegen weiß ich wie schwer das ist).
Lass' ihm noch Zeit. Er kann sich entweder daran gewöhnen, dort alleine zu spielen, oder mit den anderen Kindern spielen. Seine Möglichkeiten sind ja noch gar nicht ausgeschöpft.
LG Carolin.
Re: O.T. Brauche mal Euren Rat (Vorsicht, lang)
Ich kann mir schon vorstellen, daß es Euch beiden sehr schwer fällt. Kindergarten ist eine große Anstrengung für die Kinder. Als Wiebke mit dem Kindergarten anfing war sie morgens auch oft schon nach 1 oder 2 Stunden völlig platt. Das Einstellen auf die neue Umgebung, die Gruppe, in der sie ihren Platz erst finden mußte, neue Regeln etc., das ist eine ganze Menge. Das Alter macht da auch nicht so den großen Unterschied, denn selbst nach dem Kindergartenwechsel jetzt im August lief es bei uns wieder genauso, nur daß sie sich diesmal dann doch etwas schneller eingelebt hat. Ich glaube aber eher, das lag einfach daran, daß sie ja doch schon einige KiGa-Erfahrung hatte, nicht so sehr am Alter.
Wenn ich mich recht erinnere ist Pascal kein großer Freund von Kuscheltieren und Co., oder? Habt ihr vielleicht trotzdem irgendwas von zuhause, was ihr ihm als eine Art Sicherheit mitgeben könnt, etwas, was er in den Momenten, in denen ihm alles zuviel wird, aus der Tasche holen könnte um einen Moment damit zu kuscheln? Wiebke hatte damals dann eine ganze Weile ihren Schuffeltuchbären mit (der war auch schon mit zur Tagesmutter) und hat sich den bei Bedarf aus ihrer Tasche geholt. Das Weinen wurde gleich weniger, sie brauchte blos eine kleine Sicherheit von zuhause, um sich ein paar Minuten Auszeit vom KiGa-Streß nehmen zu können.
Ganz in der Anfangsphase (in beiden Kindergärten), wenn es besonders schlimm war, ist auch schon mal Oma oder Opa im KiGa aufgetaucht und hat sich da eine halbe Stunde in den Hintergrund gesetzt. Wiebke hat das super gut getan, sie konnte dann beim Spielen immer mal kurz vorbei gehen, eine Runde kuscheln, und dann wieder abdüsen. Sobald sie die Kinder und die Erzieherinnen besser kannte war das aber auch nicht mehr nötig.
Ich glaube, ungewöhnlich ist das nicht, das es Pascal schwer fällt, sich im Kindergarten einzugewöhnen. Schlag ihm doch vor, daß Ihr zusammen etwas Schönes aussucht, ein kleines Kuscheltier, Kuscheltuch o.Ä. was Du dann zuhause kräftig knuddelst und was dann mit in den KiGa kommt und ihm Deine Knuddeleinheiten weiter gibt wenn er sie braucht. Du kannst das ja vorher kurz mit den Erzieherinnen absprechen, damit es keine Irritationen gibt, wenn Pascal plötzlich einen Tröster dabei hat.
Rausnehmen würde ich ihn nicht aus dem Kindergarten. Wir haben Wiebke anfangs mal abgeholt, weil sie auch etwas kränkelte, aber nach ein paar Minuten wollte sie dann doch wieder hin, weil ihr ohne die anderen Kinder auch zu langweilig war. Versuch lieber, es nächste Woche, wenn seine Cousine wieder da ist, noch mal ein paar Tage zu beobachten, und sprech mit den Erzieherinnen, ob es in ihren Augen Sinn macht, wenn Du zwischendurch mal für eine halbe Stunde hospitieren kommst, am Besten am späten Vormittag, wenn er schon vom KiGa-Alltag geschafft ist.
Ich bin mir sicher, daß Pascal sich bald an den anstrengenden Kindergartenalltag gewöhnen wird und auch mehr mit den anderen Kindern spielen wird. Und ehrlich gesagt finde ich auch, daß es der Job der Erzieherinnen ist, auf ein Kind einzugehen, daß sich in der ersten(!) Kindergartenwoche noch nicht gleich prima einfügt sondern etwas zurückhaltender ist.
Schöne Grüße und trotz allem viel Spaß im Kindergarten wünscht Meike mit Wiebke (die heute auch sehr hin- und hergerissen war, ob sie nun in den Kindergarten wollte oder nicht)
Re: O.T. Brauche mal Euren Rat (Vorsicht, lang)
du durchlebst jetzt bestimmt ambivalente Gefühle aller Art - ich kann es dir gut nachfühlen!
Zunächst einmal finde ich es erfreulich, dass Pascal mit seiner Cousine eine vertraute Person in seinem Kindergarten hat. Schön, wenn sie nächste Woche wieder da ist! Das wird ihm sicher die Trennung erleichtern. Irgendwann wird er von ihrer Abwesenheit unabhängig sein.
Wir hatten im August erst eine Kindergartenkrise, dann eine Schulkrise. In beiden Fällen hat geholfen, den Verlauf möglichst ruhig abzuwarten und viel Zeit für das Kind außerhalb der Institutionen zu haben.
Für Charlotte wurde Schule erst interessant, als sie mit der Freiarbeit beginnen durfte. Seitdem lernt sie in Riesenschritten und hat richtig viel Spaß (der soweit geht, dass sie jetzt gar keine Ferien haben möchte).
Helene hat es geholfen, dass ich ihr ihren Stoffhasen in die Hand gedrückt habe mit den Worten: "Er soll dich daran erinnern, dass ich wiederkomme!" Bis dahin war nie ein Kuscheltier oder etwas ähnliches interessant für sie. Nun schleppt sie - allerdings auch ausschließlich im Kindergarten - ihren Hasen oft mit durch die Gegend.
Außerdem hat sie ein festes Ritual entwickelt. Erstens muss ich sie morgens so früh wecken, dass sie noch einmal ausgiebig stillen kann (das ist sehr früh, da wir an manchen Tagen um 7.20 Uhr losmüssen). Dann begleite ich sie in den Kindergarten und sehe ihr zu, wie sie alleine ihre Hausschuhe anzieht. Das Signal mich zu verabschieden gibt dann sie selbst. Wir gehen zur Uhr, die im Eingangsbereich hängt und ich erkläre ihr, wo der Zeiger steht, wenn sie abgeholt wird, wer sie abholt, ob sie Mittag isst und wenn ja, was es zu essen gibt. Dann schiebt sie mich zur Tür hinaus, gibt mir einen dicken Kuss, lässt die Tür zufallen, wirft mir Handküsse zu und winkt, bis ich das Gelände verlassen habe.
Dass Pascal jetzt eine pausenlose Betreuung durch die Erzieherinnen haben möchte, kann ich gut verstehen. Er ist es ja sicher gewöhnt, dass er zu Hause überall dabei sein kann. Plötzlich wird von ihm erwartet, dass er sich auch "alleine" beschäftigen kann - das ist ein harter Brocken, wenn er die anderen Kinder noch nicht so gut kennt. Im Laufe der nächsten Monate wird er sie sicher als gleichwertige Bezugspersonen ansehen lernen. Und irgendwann ist er froh, wenn die Erwachsenen ihn im Kindergarten in Ruhe lassen.
Auch Helene wollte anfangs im Kindergarten weder essen noch trinken. Ungefähr eine Woche hat sie sich sogar geweigert, dort die Toilette zu benutzen und mit voller Absicht eingenässt, und zwar solche Mengen, dass sie eine Pfütze hinterließ. Auch das hat sich von alleine gegeben. Inzwischen hat sie genug Vertrauen, um auch ihre elementaren Bedürfnisse im Kindergarten wahrzunehmen. Es ist eine ganz normale Reaktion des Körpers, dass er unter Stress Hunger, Durst und Harndrang nicht registriert.
Alles Gute für euch und lG,
Katja
Re: O.T. Brauche mal Euren Rat (Vorsicht, lang)
ich würde erst mal abwarten und immer versuchen, mit ihm zu besprechen, was im KiGa so los war.
Und: ich würde eine Dose kaufen, die er auch alleine aufbekommt (gibt z.B. von Tchibo oder Tupperware welche, die auch kleine Kinder gut alleine aufbekommen), denn wenn er Hunger hat und sich nicht zu fragen traut, ob ihm jemand mit der Dose hilft, kann die Zeit ja schon ziemlich lang werden.
Mit vollem Magen sieht meist alles auch ganz anders aus.
lg, annette mit sophie 2j3m
Re: O.T. Brauche mal Euren Rat (Vorsicht, lang)
ich kann Deinen Kummer gut verstehen.
Mir würde es genauso gehen.
Und nicht immer weint ein Kind, das Kummer hat, aber das weisst Du ja.
Für mich klingt es so, als würde Pascal die Kinderanzahl und die Unruhe stressen.
Bleibt er denn gerne bei anderen z.B. Oma?
Wenn ja, würde es meine Theorie bestätigen.
Für diese Kinder ist es oft hilfreich sehr früh gebracht zu werden.
Es sind dann noch wenige Kinder da, alles überschaubar. Er hat die Erzieherin einfacher für sich.
Im Freispielkönntest Du die Erzieherin bitten ihm zu helfen sich in Kleingruppen zu interegieren, wie im Nebenraum oder Turnhalle.
Dort ist es meist auch nicht so unruhig.
Pach ihm am besten kleine, leichte Sachen ein, die er schnell und alleine essen kann.
Wie ist Dein Gefühl bei der Sache?
LG Imke
Re: O.T. Brauche mal Euren Rat (Vorsicht, lang)
unsere Erzieherin sagt, daß es ein halbes Jahr mit der Eingewöhnung dauert. Es stürmt sehr viel auf die Kinder ein und wenn ich mir die Alpträume der ersten Wochen ansehe, dann ist das auch nicht spurlos an meiner kontaktfreudigen Großen vorübergegangen.
Es wird bestimmt besser, wenn er sich an die anderen Kinder gewöhnt hat.
Meine Tochter wurde während der Eingewöhnung von einem ältern Mädchen adoptiert. Die kommt jetzt immer sofort, wenn morgends Tränen fließen. Manchmal reicht es nicht, dann muß die Erzieherin ran, aber das ist ihr Job. Wir sprechen dann mittags immer ausführlich über das, was nicht so gut gelaufen ist, was sie bedrückt oder ängstigt. Ich lege aber auch viel Wert darauf, daß sie mir erzählt, was schön war. Über die tollen Erlebnisse verliert der Rest auf einmal an Bedeutung. Von Woche zu Woche wirds besser und so langsam kommt ein bisschen Routine rein.
Abnehmen kannst Du ihm das nicht, er muß es letztlich selbst schaffen.
LG
Claudia
Re: O.T. Brauche mal Euren Rat (Vorsicht, lang)
klingt so, als wäre es ihm im haus zu laut oder so... dass er da unbequem ist ...
LG gonschi mit wald-kind
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