Hallo Claudia,
das Gewicht Deines Sohnes ist zwar nicht üppig, aber für sich allein genommen noch nicht wirklich besorgniserregend. Mein Sohn (ebenfalls Frühchen) wird im August 4 Jahre alt und wiegt ca. 15 kg, obwohl er ungefähr so viel isst wie ich als Erwachsene.
Wichtiger ist die Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen. Bei dem, was er isst, nimmt Dein Sohn vermutlich kaum Eisen zu sich. Hier solltest Du mal beim Kinderarzt den Eisenwert kontrollieren lassen.
Was trinkt Dein Sohn? Kannst Du ihm mit Getränken Kalorien und Nährstoffe "unterjubeln", z.B. durch Milch, Trinkyoghurt oder Fruchtsäfte? Was hält er von Suppe (Brühe, püriertes Gemüse oder Cremesuppe)?
Wenn er gekochtes nicht mag, wie sieht es denn mit gebackenem aus (z.B. Aufläufe, selbstgemachte Pizza, Tarte, pikantes Gebäck wie Hackfleischschnecken oder auch Obstkuchen)? Macht es einen Unterschied, ob Dein Sohn das Essen problemlos selbst essen kann (Fingerfood) oder Besteck braucht? Bei meinem Sohn ist es so, dass er zwar gerne isst, mit Besteck aber teilweise noch ungeschickt ist. Wenn es für ihn dann mühsam ist, mit Besteck zu essen oder wenn ich ihn ausschimpfe, wenn er kleckert, dann sagt er oft, er hätte keinen Hunger mehr. Wenn ich ihn dann aber füttere oder ihm beim Essen helfe, isst er wieder.
Geht Dein Sohn in den Kindergarten? Wenn ja, wie sieht es dort aus mit der Ernährung? Wir haben das Problem, dass unser Sohn bei uns zu Hause nicht trinken mag. Im Kindergarten gehört er erstaunlicherweise dagegen zu den Kindern, die am meisten trinken. Seit ich das weiß, mache ich mir nicht mehr so viele Gedanken, wenn er zu Hause wenig trinkt. Falls Dein Sohn in Gegenwart anderer Kinder besser isst, kannst Du vielleicht ab und an mal seine Freunde zum Abendessen einladen.
Wie geht Ihr als Eltern mit dem Thema Essen um? Ich glaube, es ist wichtig, dem Kind zu signalisieren, dass Essen etwas angenehmens ist. Ich habe manchmal den Verdacht, dass Frühchen, die über längere Zeit per Magensonde ernährt wurden, mit Essen und / oder Trinken eher etwas unangenehmes verbinden. Wir kochen jeden Tag (oder gehen auch öfter mal ins Restaurant, das findet unser Sohn meistens besonders toll), loben das Essen, nehmen uns noch nach, weil es lecker schmeckt. Wenn unser Sohn nicht mehr essen will, darf er zwar meistens aufstehen (es sei denn, er hat noch fast gar nichts gegessen), aber mein Mann und ich essen in Ruhe zu Ende und gehen nicht mit Tobi in ein anderes Zimmer, um dort zu spielen. Deshalb bleibt er dann meistens am Tisch sitzen und isst auch häufig noch etwas. Süßigkeiten / Nachtisch gibt es i.d.R. nur, wenn er vom Hauptgang bzw. von seinem Kindergartenfrühstück ausreichend viel gegessen hat - das lockt unser Schleckermaul übrigens sehr. Wenn er Schokolade / Eis o.ä. bekommen kann, ist er auch gerne bereit, davor ein normales Hauptgericht oder Obst / Rohkost zu essen.
Ansonsten kann ich Dir nur raten - so schwer es Dir vermutlich fällt, man sorgt sich ja als Mutter doch - den Druck vom Thema Essen zu nehmen. Mehr als Essen anbieten kannst Du nicht. Wenn Dein Sohn nicht essen will, solltest Du das möglichst nicht kommentieren, sondern abräumen. Umgekehrt solltest Du gegenüber Deinem Sohn aber immer wieder deutlich machen, dass Du gerne isst und es Dir schmeckt.
Viele Grüße
Stefanie