Liebe Claudia,
bitte verzeih mir, dass ich immer wieder schmunzelnd vor dem PC sitze, wenn ich von Dir lese! :-)
Bei Krankheit finde ich es ziemlich schwierig, dann das Stillen einzuschränken. Vielleicht kannst Du ihre Erkältung einfach noch so überstehen?
Kalter Entzug, da bin ich total dagegen. Ich kann das gut nachvollziehen, dass Mama es nicht ertragen kann, wenn Kind verzweifelt und anhaltend weint. Ich kann so was auch gar nicht gut ab. Für das Kind ist es aber nun mal einfach besser, wenn Mama da ist. Es ist ja für sie eine doppelte Belastung, wenn sie auf Mamamilch und Dich verzichten muss.
Es gibt nun mal immer wieder in unserem Leben Dinge, die sind so, die sind traurig, zum Verzweifeln oder was auch immer. Wenn es nicht zu ändern ist - und für Deine Tochter ist es nicht zu ändern, wenn Du sie nicht stillen willst - dann hilft es noch am meisten, wenn eine liebe Person da ist, die uns einfach nur beisteht, diese unangenehme Lage hinter uns zu bringen; die gar nicht versucht, dauernd nur abzulenken, zu beschwichtigen oder den Schmerz sonst wie beiseite zu schieben, sondern die es aushalten kann uns einfach dadurch zu begleiten. Die meisten Menschen haben damit ein Problem, es ist einfacher aktiv zu werden, als den Kummer von jemanden (mit-)zu tragen.
Ich muss mir das selber auch immer wieder vor Augen halten, wenn meine Tochter wg. irgendwas weint, dass es einfach Momente gibt, da bin ich nur als emotionale Begleitung gefragt und sonst nichts. Ich kann ihr den Schmerz nicht abnehmen und die Lage nicht ändern, sondern nur beistehen. Also bleib lieber bei ihr und ertrage es, halte sie, streichle sie, sei einfach da, auch wenn Du bei Deinem "Nein" bleibst!
Wenn Dir was wirklich wichtig ist, dann machst Du es eben. Wenn Du nachts nicht stillen willst, dann mußt Du das nicht.
Bei uns hat es sich so halbwegs ausgeschlichen, indem ich meiner Tochter immer erst einen Becher mit Wasser in die Hand gedrückt habe. Manchmal hat sie einfach getrunken, manchmal gejammert, manchmal wütend geschrien. Die erste Zeit hat sie immer, wenn sie wollte, danach die Brust bekommen. Ich habe dann versucht, sie nach einer Seite hinzulegen (sie will eigentlich immer beide Seiten), wenn das nicht ging, wieder der Wasserbecher und wenn das nicht ging dann eben die zweite Brust. So nach und nach wurde es dadurch weniger mit dem Stillen und inzwischen schläft sie manchmal ohne alles, auch ohne Wasser weiter (ich sage inzwischen zu ihr, sie soll sich einfach hinlegen und weiter schlafen, oft sagt sie dann "Mama Arm" und dann schläft sie halt in meinem Arm wieder ein), manchmal trinkt sie ein bisschen Wasser, manchmal muss die Brust noch sein (und manchmal in den letzten Nächten eine Schüssel Müsli, die sie echt isst, aber dafür muss ich hier wohl mal einen eigenen Thread eröffnen, grrrrr).
Wenn ich sie noch stille, dann sage ich ihr nach kurzer Zeit, dass es jetzt genug ist, oder?, dass wir jetzt schlafen und versuche sie abzumachen. Wenn sie absolut nicht will, dann trinkt sie eben noch kurz weiter, ich sage ihr, dass ich jetzt schlafen will und versuche sie dann noch mal abzumachen. Insgesamt hat sich der Stillvorgang dadurch erheblich verkürzt und nach und nach hat sie sich daran gewöhnt und nimmt das jetzt ohne Theater hin. Also kurz an die Brust lassen und dann abmachen kann auch ein Abstillweg sein, den viele Kinder wohl leichter akzeptieren können, als gleich gar nicht mehr an die Brust.
Okay, das ist ein langwieriger Weg, aber für mich ging es nur so. Schnellere Methoden wären nichts für mich gewesen, da hätte ich dann trotzdem nicht gut geschlafen. :-) Momentan stille ich sie gerade wieder öfter - auch nachts - weil sie eine Antibiotikaprophylaxe bekommt und ich mir denke, sie kann es jetzt gut gebrauchen. Gerade vor einer guten halben Std. gab es aber riesen Geschrei, weil sie unbedingt stillen wolle und ich nicht. Sie hat ziemlich rumgeschrien, aber sich dann ja auch wieder abgeregt und jetzt ist sie mit Papa unterwegs. Bei uns ist es wie bei Dir - wir sind wieder mehr drin, da fragt sie wieder öfter. Da hab ich auch keinen Bock drauf.
Es gibt noch ein "Programm", das bei den Rabeneltern nachzulesen ist, ich schicke Dir mal den Link dazu. Ich hätte das so nicht machen wollen, fand es aber gut, es im Hintergrund zu haben, wenn ich dachte, neee, jetzt kann ich bald nicht mehr, dann konnte ich mir immer noch sagen, na ja im Notfall ziehe ich halt dieses Programm durch.
Viele Grüße von Einzigartig, 2-4x stillend in 24 Std.

Hallo!
Mach das mit dem Hotel/Freundin etc.,das ist kein "kalter Entzug" und Du wirst Dich wundern,wie locker sie das wegsteckt!
Allerdings ist es nicht gleichzusetzen mit abstillen.
Nele ist so alt wie Luisa,stillt 4x/24 std und ich war im Mai 2 Tage in HH und fahr morgen 3 Tage nach B,in der Zeit gibts halt keine Mama-Milch,wenn ich zurück bin wird halt wieder gestillt und das gewiß über den Winter-auf dauerkrankes Krippenkind hab ich keine Lust!
Also:Gönn Dir was und den Papa freuts auch-oder fahr doch mal mit Deiner Großen weg-muß ja nicht weit sein.
LG meike

Ich lasse hin und wieder mal meinen Mann die Kleine ins Bett bringen und dann geht das ohne Dauerstillen und als kalten Entzug sehe ich das auch nicht. Wir legen Joana allerdings in ihr eigenes Bett, wenn wir selbst zu Bett gehen. Sie schläft so durch und wir auch. In unserem Bett gabs öfter mal die ganze Nacht Gezappel.

Als nächsten Schritt kannst du gut mal einen Tag und / oder eine Nacht wegbleiben und der Papa bleibt beim Kind. Wirst sehen, kein Problem!

Und wenn du wieder zurück bist, magst du auch wieder stillen und geniesst die stillen momente der nähe wieder.

Bettina