Suchen Menü

Kuhmilch, Milchmenge, Honig

Hallo!

Valentin ist "erst" 18 Wochen alt und ich möchte noch ne ganze Weile warten mit der Beikost, jedoch vorab schon ein paar Fragen (komischerweise nervt es mich langsam, wenn ich mich gegenüber der Verwandtschaft immer rechtfertigen muß, warum ich immer noch "nur" stille und es doch jetzt mal langsam Zeit wird für was anderes ...).

1. Im 1. Lebensjahr soll man überhaupt keine Kuhmilch geben?

2. In diesen Fertig-Milch-Breien, die man dann nur mit Wasser anrührt, ist doch aber Milchpulver ala Flaschennahrung drin, oder? Zählt das nicht zu "Kuhmilch"?

3. Wieviele Milchmahlzeiten pro Tag sollte ein Baby zu sich nehmen?? Gab es hier nicht mal irgendwo so Listen, welches Alter, welche Milchmenge (und vor allem, als wieviel Milch zählt z.B. ein Joghurt, eine Scheibe Käse etc.). Hab leider nix gefunden.

4. Kinder unter 1 Jahr sollen ja auch keinen Honig bekommen. Warum eigentlich?

Mir wurde die Tage gesagt, "daß man nicht um alles so ein Drama machen muß, das hat halt mal ein Kind unter tausenden nicht vertragen und jetzt wird das für die Allgemeinheit so behauptet". Aber irgendwas war doch mit dem Honig, warum den Babys noch nicht bekommen sollen?

Danke, lg, Silke

Bisherige Antworten

Kuhmilch, Milchmenge, Honig

Hallo,
1. Im ersten Lebensjahr können Sie Kuhmilch geben, allerdings nicht mehr als 200 ml am Tag, das entspricht der Menge zB beim Milchbrei.
2. In den Fertig-Milchbreien ist idR Folgemilch enthalten. Diese ist im Eiweiß etwas angepasst, enthält jedoch unnötige Kohlenhydrate, wie Zucker + Stärke.
Wenn bei Ihrem Kind keine erhöhte Allergiegefahr besteht, können Sie Kuhmilch in einem selber zubereiteten Brei anbieten. Der Brei ist genauso schnell zubreitet wie ein Fertigbrei, bei dem Sie nicht wissen was genau darin enthalten ist.
3. Ihre Frage kann man nicht so einfach beantworten. Denn es kommt auf das genaue Alter des Säuglings an.
Mutter- oder Pre Milch kann ein Säugling jedoch nach Bedarf bekommen.
Folgemilch kann ein Säugling, aufgrund der Zusammensetzung, nicht nach Bedarf bekommen.
100 g Joghurt entspricht ca. 100 ml Milch.
30 g Weichkäse (wie Quark, Frischkäse Camenbert o.ä.) entsprechen 100 ml Milch
15 g Schnittkäöse (wie Gouda, Edamer, Schweizer etc.) entsprechen 100 ml Milch.
4. Wegen dem Botulismus sollte man Säuglingen keinen Honig geben.
->http://www.qualimedic.de/Anfangsnahrung.html

Kuhmilch, Milchmenge, Honig

Hallo!

und ganz herzlichen Dank für die ausführliche Antwort.

Also wenn dann die Brei-Zeit beginnt, lieber nur die Flocken, die man auch für den GOB nimmt, kaufen und selber mit normaler 1,5er milch zubereiten, oder? Wir haben in der Familie keine Allergien. Und wenn zusätzlich noch MuMi getrunken wird, dann bekommt er auf keinen Fall zuviel Milch, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe.

ich habe vor, solange wie möglich die Nacht- und Morgens-Milchmahlzeiten zu stillen, und nur später dann einen Abendbrei einzuführen.

Wieviel Milch darf denn ein Baby mit 8 Monaten zu sich nehmen und dann mit einem Jahr?

Ich denke das ist dann das Alter, wo die Mahlzeiten so langsam ersetzt werden.

Danke nochmal, lg, Silke

Kuhmilch, Milchmenge, Honig

Hallo Silke,
kaufen Sie sich am besten "Schmelzflocken", die Sie dann jeweils für den
- GOB und den
- vegetarischen Brei
brauchen können.
Für den Milchbrei können Sie dann zB. Schmelzflocken wie Hafer, Grieß, Dinkel oder ähnliches verwenden.
Bereiten Sie bitte den Brei mit einer Vollmilch zu und nicht mit einer fettarmen oder fettfreien Milch.
Die Kinder brauchen das Fett der Vollmilch bis mind. zum Schulalter (meist bis ins Jugendlichen Alter.
Muttermilch darf Ihr Kind nach Bedarf trinken, unabhängig ob es 8 oder 12 Monate alt ist.
Mit 8 Monaten sollte Ihr Kind jedoch nicht mehr als 200 ml Kuhmilch am Tag bekommen bzw. mit über einem Jahr nicht mehr als 300 ml am Tag.
Beachten Sie dabei, das Ihr Kind ggf. dann auch noch andere Milchprodukte wie Joghurt oder Käse zu sich nimmt.
100 g Joghurt entspricht -> 100 ml Milch
30 g Weichkäse entspricht -> 100 ml Milch
15 g Schnittkäse entspricht -> 100 ml Milch.
HTH?
C.

DANKE für die hilfreichen Infos!!!

You are welcome :-)

Honig - Säuglingsbotulismus

Honig - Säuglingsbotulismus

Babys bis zu einem Jahr sollen keinen reinen Honig erhalten. Der Grund ist eine seltene, aber unter Umständen lebensbedrohliche Erkrankung. Honig kann Spuren der Bakterien Clostrdium botulinum enthalten, die sich im Darm des Babys vermehren, auskeimen, ein muskellähmendes Gift produzieren können und den Säuglingsbotulismus hervorrufen können.

Bakterien vermehren sich im Darm der Säuglinge
Die Clostridien können sich nur im unreifen Darm des Säuglings halten. Im ersten Lebensjahr ist die Bakterienflora noch nicht so weit entwickelt, dass sie krank machende Keime wie Clostridien in Schach halten kann. Im Darm gesunder älterer Kinder oder Erwachsener sind diese Bakterien nicht lebensfähig. Für sie ist Honig unbedenklich.

Honig ist nicht gleich Honig
Im (nicht erhitzten) Honig können Clostridium-Bakterien oder deren Sporen enthalten sein - auch bei sorgfältigster Arbeit der Imker, auch bei Markenhonig oder Honig aus biologischem Anbau. Für Honig als Bestandteil von Baby-Fertignahrung gilt die Warnung nicht: Die Hersteller garantieren eine ausreichende Erhitzung, die die Clostridien abtötet. 15 Minuten lang gekochte Speisen können keinen Botulismus verursachen.
Weil der Säuglingsbotulismus so selten auftritt, ist das Wissen um die Erkennung und Gefährdung entsprechend wenig verbreitet. Häufig werden Getränke fürs Baby mit Honig gesüßt und der Schnuller in den Honig getunkt. Vereinzelt wird immer noch empfohlen, Brustwarzen oder Sauger mit Honig zu bestreichen, um Saughemmungen zu überwinden.

Symptome
Unerkannt und unbehandelt kann der Säuglingsbotulismus zum Tod des Kindes führen.
Atem- und Schlucklähmungen, Obstipation (Verstopfung), Augenmuskellähmungen (Ptosis, Akkomodationsstörungen, Behinderung der Pupillenreaktionen), fehlende Mimik, Saug- und Schluckstörungen, Heiserkeit, Stridor (pfeiffendes Atemgeräusch), allgemeine Muskelschwäche (Bewegungsarmut, fehlende Kopfkontrolle), Ateminsuffizienz durch Lähmung der Atemmuskulatur, fehlende Muskeleigenreflexe, Parese (Teillähmung) aller Muskeln bei Erhalt des Bewusstseins.

Ein Beispiel
Das zeigt der Fall eines drei Monate alten Babys aus dem Berliner Umland, das mit Lähmungen der Muskulatur und beginnender Atemlähmung auf die Intensivstation verlegt werden musste, wo es Wochen zubrachte. Als Ursache wurden Clostridien im kindlichen Darm identifiziert. Dass es sich die über einen mit Honig gesüßten Tee zugezogen hatte, bestätigte eine Überprüfung des häuslichen Honigs. Die Bakterien konnten zwar durch eine Behandlung mit Penicillin ausgemerzt werden. Aber die Lähmung der Atem- und Schluckmuskulatur ging erst langsam, im Lauf von Monaten zurück.
"B.T. wurde von Mai bis Oktober 1998 in der II.Klinik für Kinderheilkunde und Jugendmedizin am Klinikum Buch (Berlin) stationär behandelt .... Ein Jahr nach Beginn der Erkrankung muss sie noch immer über eine nasogastrale Sonde ernährt werden, obwohl der Schluckreflex wieder auslösbar ist...."

Therapie
Im Unterschied zur Botulismusintoxikation ist beim Säuglingsbotulismus eine Behandlung mit Antitoxin nicht erfolgreich, da nur freies Toxin gebunden werden kann.
Bei Beginn der Symptomatik ist eine gute Beobachtung und der rechtzeitige, großzügige Einsatz intensivtherapeutischer Maßnahmen (Beatmung, Infusionen) nötig.
Die Darmsanierung mit oral verabreichtem Penicillin wird nicht einhellig empfohlen. Die Überwindung der Obstipation (Verstopfung) mit Darmspülungen, Laxantien und medikamentöser Unterstützung der Peristaltik ist dringend erforderlich, um die anhaltende Toxinaufnahme zu unterbinden.
Der Heilungsprozess wird durch intensive physiotherapeutische Maßnahmen unterstützt.

Meistgelesen auf 9monate.de
Diskussionsverlauf
Rat und Hilfe zur Bedienung
Übersicht aller Foren

Mit der Teilnahme an unseren interaktiven Gewinnspielen sicherst du dir hochwertige Preise für dich und deine Liebsten!

Jetzt gewinnen