Könnt ihr mir was übers Tandemstillen erzählen?
unser Sohn ist nun 2 Jahre und 3 Monate alt und ich stille ihn seit ca. einem halben Jahr noch 1x täglich (übrigens mit Stillhütchen - von Anfang an :-) - hat immer gut geklappt und mittlerweile holt er es schon alleine).
Nun ist er aber mit Sicherheit kein Stilljunkie (eigentlich bin ich es, die ihm das Trinken anbietet) und wenn ich mal nicht da bin (und dann unterwegs mal ein bisschen pumpe, damit die Milch bleibt) vermisst er es auch nicht besonders und fragt auch nicht danach.
Aber dieses 1x stillen genießen wir trotz allem sehr, vor allem, wenn ich von der Arbeit komme, freuen wir uns darauf.
Ich denke aber, dass Abstillen auch kein großes Problem wäre, weder für ihn noch für mich, wir sehen das alles recht entspannt.
Nun denken wir mittlerweile über ein zweites Kind nach und ich frage mich nun, ob es 'besser' wäre, vorher (oder während einer möglichen SS) abzustillen oder ob man Tandemstillen in Erwägung ziehen sollte?
Ist Tandemstillen eher Stress oder ist man entspannter, wenn das große Kind auch noch hin und wieder trinkt? Wird es bei einem großen Kind dann wieder mehr oder kann man es bei einem Mal belassen?
Kann das helfen bei einem möglichen Milchstau? Wie sieht es aus mit der Eifersucht?
Wird das Abstillen des größeren Kindes dann wohl schwieriger, oder gibt es Kinder, die dann gar nicht mehr trinken wollen, wenn wieder ein Säugling da ist? Oder das Baby dann vielleicht gar nicht 'ranlassen' wollen?
Also, sollte ich besser jetzt abstillen, wo es entspannter und problemloser gehen würde und ich mich ganz um unseren 'großen' Sohn kümmern kann?
Nachteilig sehe ich so etwas den Druck von außen. Ich bin ja jetzt schon der Exot als LZS'ler. Aber Tandemstillen ist ja noch eine Spur 'heftiger' :-)
Also - seht ihr eher Vor- oder Nachteile?
Ich denke, fürs ss werden ist das momentane Stillen kein Problem, da ich einen sehr regelmäßigen Zyklus mit ES habe.
Meint ihr, dass ein Kind in dem Alter sich dann erinnert, falls ich doch jetzt abstille und dann wieder einen Säugling habe?
Nicht, dass das dann ein Problem ist für ihn.
Tja, irgendwie schwierig, ich würde mich über eure Erfahrungsberichte freuen und vielleicht habt ihr ja ein paar Ratschläge für mich?
Vielen Dank im Voraus!
LG,
luna83
Re: Könnt ihr mir was übers Tandemstillen erzählen?
hmm, ist ein bisschen schwer, da was zu raten. Ich bin ja immer dafür, den
Dingen einfach ihren Lauf zu lassen und dann zu gucken, was passiert.
Sprich: Ich bin stillend schwanger geworden, aber nicht mit richtiger Planung
(nicht mehr verhütet und halt geguckt, was passiert). Abstillen wäre nicht
möglich gewesen, Yannick war da erst 1,5 und hing noch sehr an der Milch.
Er hat dann in der Schwangerschaft mehr oder weniger trocken gestillt und
jetzt stille ich halt beide seit 9 Monaten.
Bei dir klingt das so, als würde er eh aufhören, wenn die Milch weniger wird,
weil er jetzt schon nicht mehr so dran hängt - aber wer weiß, vielleicht
kommt es auch anders. Stillen in der Schwangerschaft ist nicht immer
angenehm, die Brustwarzen sind einfach empfindlicher, ich habe ihn immer
nach ein paar Minuten abdocken müssen, weil es einfach so unangenehm
wurde.
Tandemstillen ist beides, Stress und entspannend. Wenn man schon einen
kleinen Dauernuckler hat, kann es zusätzlichen Stress bedeuten, wenn dann
auch noch der Große ran will. Nachts mache ich das jetzt nicht mehr mit,
auch wenn es regelmäßig Protest gibt (der wird allerdings immer leiser *g*).
Auf der anderen Seite war ich schon ein paar Mal auch froh, wenn David
tagsüber schlecht trank, dass mir Yannick half, den Überschuss loszuwerden.
Macht aber auch nicht jedes große Kind auf "Befehl" mit, vielen ist so eine
ganz volle und harte Brust dann unheimlich - auch darauf kann man sich also
nicht verlassen. Aber ich denke mal, Milchstaus sind bei Tandemstillenden
schon seltener (ich hatte zum Glück noch nie einen *toitoitoi*).
Am Anfang wird er mit Sicherheit wieder mehr stillen wollen, darauf kann
man sich einstellen, ist aber gerade in der Anfangszeit mit dem Säugling auch
eine zusätzliche Belastung. Wobei, anhänglicher werden sie so oder so erst
mal, ob mit oder ohne Stillen, vielleicht ist Stillen dann auch hier wieder die
einfachste Art der Zuwendung. Eifersucht gibt es bei uns zum Glück kaum,
man kann ja schon in der Schwangerschaft ganz gut erklären, dass das Baby
gar nichts anderes trinken kann als Milch (während der Große ja auch ein
Käsebrot essen könnte, wenn er Hunger hat - hat der's gut! So in dem Stil),
dann gibt es da auch meist keine Diskussionen. Und wenn man selbst keine
Angst hat, dass der Große dem Kleinen die Milch wegtrinken könnte - bei uns
hat am Anfang immer das Mantra "Ist genug da, das reicht für euch beide"
geholfen, sowohl mir als auch Yannick. :)
Abstillen - keine Ahnung, ist bei uns noch in weiter Ferne. :) Im Moment kann
ich mir gar nicht vorstellen, dass eins meiner Kinder jemals aufhört mit
Stillen, aber sie überraschen einen ja doch immer wieder. Was den Druck von
außen angeht, da spüre ich nicht viel, weil ich einfach nicht drüber rede. Geht
ja auch keinen was an, und von selbst kommen die wenigsten drauf. Den
Großen stille ich ja schon seit längerem nur noch zu Hause. Wenn mich
natürlich einer fragt, wie lange ich Yannick eigentlich gestillt habe, sage ich
schon die Wahrheit und ernte meist Erstaunen bis Unglauben - aber ich wäre
auch exotisch, wenn ich "nur" einen 3,5-Jährigen stillen würde, von daher ist
es eh egal. Ist mir aber auch nicht so wichtig, was andere denken.
Also für uns passt es zwar gut, aber das würde ich jetzt nicht verallgemeinern
wollen. Wie gesagt, ich würde weniger planen, sondern einfach den Dingen
ihren Lauf lassen. Irgendwie kommt es doch meistens so, wie es für alle
richtig ist.
LG Yuri mit Stilltandem Yannick (3 J.) und David (9,5 M.)
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