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Kinderzahnartz und Einschlafstillen

Hallo,
nachdem das hier vor ein paar Tagen schon mal Thema war, hier noch mein Senf dazu aus aktuellem Anlass: meiner Tochter (27 Monate), einschlafgestillt mit oftmals Dauergenuckel, naechtlichem Stillen bis heute, die nie Flasche, Schnuller o.ä. gewollt oder bekommen hat (genausowenig wie Säfte, gesüsste Tees oder unmaessige Suessigkeitenmengen), sind am Freitag under Vollnarkose die Zaehne saniert worden.
Sie hatte vier karioese Schneidezaehne sowie zwei stark karioese Backenzaehne (alle im Oberkiefer) von denen einer devitalisiert werden musste; klassisches nursing bottle syndrom also. Sowohl Kinderarzt als auch Zahnarzt, die wir bereits vor einem Jahr auf kleine Schaeden an den Schneidezaehnen hinwiesen, sagten nur abwarten, das sei ein Schmelzdefekt (es gab ja auch angesichts von Stillen auch keine rechte Indikation).
Ohne euch jetzt Angst machen zu wollen, scheint es also doch moeglich zu sein, dass Stillen, vor allem in der Nacht, aehnlich desastroese Auswirkungen hat wie das Dauerflaeschchen. Bei Nummer 2, gerade unterwegs, werde ich jedenfalls versuchen, sowohl Dauernuckeln als auch haeufiges naechtliches Stillen nach weitestgehendem Zahndurchbruch zu beschraenken.
Beste Gruesse und ich wuensche euch, dass ihr nicht solche Erfahrungen machen muesst,
Ninusia
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Kinderzahnartz und Einschlafstillen

Hallo Ninusia,
fuer deine Tochter tut mir das sehr leid! Hat sie es gut ueberstanden?
Ich persoenlich glaube, dass dabei eben auch Veranlagung eine ganz grosse Rolle spielt. Unsere Tochter ist 3,5 Jahre, wird einschlaf-und nachts gestillt und hat top(!) Zaehne.
Ernaehrungstechnisch leben wir ziemlich bewusst, aber eben auch viel Obst, was ja auch nicht optimal sein soll.
Mein Mann und ich haben beide sehr gute Zeahne, immernoch ;o)
Vielleicht liegt es einfach daran?
Ich kann mir schon rein evolutionsbiologisch nicht vorstellen, dass Einschlafstillen zu Zahnausfall fuehrt, das waere ja fuer das Ueberleben der Art ziemlich dumm!
LG
Ana

Kinderzahnartz und Einschlafstillen

Ich schließe mich hier mal an. Normalerweise ist das (nächtliche) Stillen unproblematisch, nur in Ausnahmefällen kann es dadurch zu Karies kommen - die Ursachen ist dann aber meist dünner, empfindlicher Zahnschmelz o.a., nicht das Stillen an sich. Sonst würde kaum ein Säugetierkind und schon gar kein Primatenkind den Zahnwechsel mit gesunden Milchzähnen erleben. Da wäre ja schon weit vorher alles weg. :o)
Für das zweite Kind bist du ja jedenfalls schon mal gewarnt und kannst evtl. rechtzeitig vorbeugend eingreifen (zu Prophylaxe-Maßnahmen kannst du dich ja noch mal umhören) und kannst so vielleicht doch einigermaßen bedarfsgerecht stillen.
Das Saugbedürfnis kann man/ein Kind nicht unterdrücken oder einfach unbefriedigt lassen, und ich gaube, zwischen Daumenlutschen, Stillen und Schnuller ist der Unterschied bzgl. Kariesrisiko dann nicht übermäßig groß.
LG, Sonne

Kinderzahnarzt und Einschlafstillen

Hallo Ana,
danke fuer dein Mitleid und ja, sie hat es gut ueberstanden (sehr lustig uebrigens auch ihr erstes Drogenerlebnis, das Beruhigungsmittel vor der eigentlichen Betaeubung). Sicherlich spielt die Anlage auch eine Rolle; das zeigt aber doch nur, dass offensichtlich bei entsprechender Anlage auch Dauer-Stillen ein Risikofaktor ist. Mehr wollte ich ja gar nicht gesagt haben; hier wird sonst haeufig so argumentiert (nicht, dass ich deinen Beitrag so aufgefasst habe), als sei jede Warnung gleichzusetzen mit einer Verteufelung des LZS.
Das Primatenargument ist immer so ein Totschlagargument, das doch unserer menschlichen Lebenswirklichkeit nur in Massen entspricht (nix fuer ungut).
LG,
Ninusia

Kinderzahnarzt und Einschlafstillen

Zum "Primatenargument": Wenn man mit Zahnhygiene ausgleicht, was die Zähne durch zivilisierte Gepflogenheiten "erleiden" müssen (sonstige Ernährung), dann sind die Grundlagen die gleichen. Aus biologischer Sicht haben wir uns genetisch kaum verändert in den letzten Millionen Jahren - v.a körperliche "Grundlagen" sind weitestgehend unbetroffen.
Bei Naturvölkern gibt es natürlich wie bei allen anderen Primaten auch Karies - aber dort ist es eben auch nicht häufig oder die Regel, auch wenn die Kinder viele Jahre zum Einschlafen und nachts stillen (dort stillen sie außerdem auch noch weit häufiger als hier, mehrmals die Stunde ist nicht selten).
Normal ist, das Stillen den Kinderzähnen nicht schadet (im Gegenteil) - Ausnahmen gibt es selbstverständlich, wie überall. Das weiß hier aber auch jede, glaube ich. ;o)
LG, Sonne

Kinderzahnarzt

Hallo Ninusia,
tut mir echt leid, dass Deine Süße (und Du) diese Erfahrung machen musstet. Meine Kleine hatte mit knapp 18 Monaten auch die erste Entkalkung. Sie ist auch so ein Dauernuckler, aber betroffen war erstmal nur der zweite Schneidezahn oben rechts. So langsam kamen dann die weiteren Schneidezähne, und zwei Backenzähne dazu. Laut ihrer Tante (Zahnarzthelferin) dasselbe Bild wie bei ihrem (ungestillten) Vater - war also sicher ein Teil Vererbung dabei.
Was mich am meisten aufgeregt hat: wir waren gleich, als die erste Entkalkung zu sehen war, beim Zahnarzt. Dort nur Kopfschütteln, Aussagen wie "da kann man nix machen", Bilder von völlig zerfallenen Kindergebissen und die strenge Anweisung, das Kind nur noch mit Wasser zu tränken, Süssigkeiten völlig zu streichen und überhaupt nach jeder Mahlzeit Zähne zu putzen. Völlig unpraktikabel also.
Die Zähne verfielen also munter weiter, regelmäßige Zahnarztbesuche dienten nur der Dokumentation, gemacht wurde nix. Irgendwann habe ich dann mal über Ozontherapie gelesen. (healozone.net) Tut nicht weh, meine dann Zweijährige hat brav 40 sec den Mund aufgemacht und (mehr oder weniger brav) die Zähne 3 Monate lang mit einer ziemlich scharfen Zahnpaste nebst Mundwasser gesäubert. Fazit: Karies gestoppt (okay, braun sind die Zähne immer noch, und der abgebrochene Zahn ist auch nicht nachgewachsen), und die Entkalkungen sind zurückgegangen. Und nun, mit fast 4 Jahren, hat sie sich schon soweit an den Zahnarzt gewöhnt, dass sie bohren lässt.
LG,
Claudia

Kinderzahnarzt

Hallo Claudia,
bloed, dass dir das auch nicht erspart geblieben ist und danke fuer den Tip mit der Ozontherapie. Ich hoffe, dass wir bei uns nach der Behandlung jetzt auch erst mal die Karies vom Weiterfressen abhalten koennen.
Zaehneputzen ist immer noch jeden Abend ein Kampf, aber das Stillen haben wir schon direkt nach der Diagnose vom Einschlafen aufs Vor-dem-Zaehneputzen verlegt, was erstaunlicherweise ohne allzu grossen Protest funktionierte. Erfreulicher Nebeneffekt: endlich sehe ich unsere Tochter mal einschlafen und fuehle sie nicht nur nuckelnd ins Traumreich entschwinden, das hat auch was..
LG,
Ninusia

Kinderzahnarzt

Hallo Ninusia,
"Zaehneputzen ist immer noch jeden Abend ein Kampf"
Ich hatte als Kind sehr kariöse Zähne und habe sogar noch einen Milchzahn da mit Kariesloch. Der liegt vor meinem Monitor und Tom hat einen heiden Respekt vor dem Loch. *fg*
d.h. Er isst vor dem Schlafengehen KEINEN Süßkram und wenn ich sage, dass er wieder mal putzen müsste, dann rennt er los. Ansonsten putzt er auch schon mal zwischendurch selber, wenn er das Gefühl hat, dass er Zahnbelag oder Speisereste zwischen den Zähnen hat.
Einschlafgestillt und nachtgestillt haben wir 21 Monate lang.
LG Uta

Kinderzahnarzt

Hallo Claudia,
hast du genaueres zu diesen Therapien? Meine Tochter (16 Monate) hat Karies an den Schneidezähnen. Wir putzen jetzt zwar immer, es gibt auch nur noch Wasser und keine Süßigkeiten mehr. Aber irgendwie glaube ich nicht an die Ursache Saft, zumindest nicht allein, da sie eher selten welchen getrunken hat... habe auch das Gefühl, dass der Karies weiter fortschreitet. Wäre schön, wenn man was machen könnte!
LG Alanna

Kinderzahnarzt

Hi Alanna,
schau mal auf www.healozone.net Und wenn Du mehr wissen willst, frag mich gern nochmal. Falls der Zahnarzt in Deiner Nähe sich an eine Einjährige noch nicht rantraut, kann ich Dir gern die Nummer unserer Ärztin geben - die war hellauf begeistert, wie gut das Zeig gerade bei Minizähnen wirkt.
LG,
Claudia

Kinderzahnarzt

Danke! Werde mir das mal anschauen. Gestern hab ich schon nach Kinderzahnärzten geguckt. In der nächstgrößeren Stadt gibt es eine Praxis. Da man da ja nicht laufend hin muss, ist es schon mal ok, ein Stückchen zu fahren, denke ich.
LG Alanna

Kinderzahnarzt

Hi Alanna,
naja, wir fahren ca. alle 3 Monate - mit einer Behandlung ist es bei schweren Fällen oft nicht getan, und es bilden sich ja leider auch immer mal neue Stellen. Bei uns ist die nächste Praxis übrigens komischerweise in einer Kleinststadt, ca 80 km weg. Aber das ist es uns wert - alles, nur nicht Vollnarkose. Und für uns Eltern ist es auch super - im gegensatz zu unserer Vorzahnärztin gibts da nämlich sogar einen Laserbohrer.
LG,
Claudia

Kinderzahnartz und Einschlafstillen

Hallo Ninusia,
Katharina wird nun bald 3,5J gestillt und hat Top-Zähne. Süssigkeiten isst sie auch gerne. Nur Säfte oder gesüsste Tees mag sie nicht. Mmeine Nachsorge-Hebi hat mir erklärt, beim Stillen kommen die Zähne eigentlich kaum mit der MuMi in Berührung, weil sie quasi ganz hinten ankommt und gleich geschluckt wird.
Wobei ich die ersten 2J es auch mit dem Zähneputzen nicht so genau genommen habe. Inzwischen putzt sie sich 1x/Tag freiwillig die Zähne und wird dann anschließend noch zum Einschlafen gestillt.
LG Lili

Kinderzahnarzt und Einschlafstillen

Hallo Lili,
freut mich, dass es fuer dich und Katharina so gut geklappt hat, ich wollte auch nicht sagen, dass es fast zwangslaeufig zu dem kommen muss, was meine Tochter erleiden musste.
Das mit der Beruehrung der Zaehne stimmt so wohl nicht ganz, richtig ist, dass der Unterkiefer komplett von Umspuelung verschont bleibt (wegen der Zunge darueber), der Oberkiefer bekommt je nach Dauer und Frequenz schon was ab. Wie die Zaehne darauf reagieren, haengt dann von verschiedenen Faktoren ab, Anlage ist sicherlich wichtig.
Wollte auch gar keine Panik machen, sondern nur kurz berichten, wie's bei uns war und dass man bei geringem Verdacht (siehe auch Claudias Erfahrungen) eben darauf bestehen sollte, dass genau nachgeschaut und behandelt wird.
LG, Ninusia

Kinderzahnarzt und Einschlafstillen

Ach so - deswegen sind bei meiner Süßen wohl nur die Zähne im Oberkiefer betroffen.
Übrigens, bei uns hat eben nicht geholfen, dass ich darauf bestanden habe, dass genau nachgeschaut wird. Einige Zahnärzte scheinen sowas wie Weiterbildung nicht zu kennen. Oder - noch schlimmer - sie kennen sehr wohl schmerzfreie Methoden, ein Kind von der Karies zu befreien, aber da sie selbst kein solches Gerät haben, verraten sie es den Eltern gar nicht erst, um sie als "Kunden" zu behalten.
Was ich noch vergessen hatte: die Ozontherapie ist natürlich keine Kassenleistung. Aber durchaus bezahlbar. Unsere Zahnärztin berechnet z.B. pro Behandlung, nicht pro Zahn - waren knapp 30 EUR + 20 EUR für die Zahnpaste/Mundwasser (davon ist immer noch was übrig, reicht also). Und die Folgebehandlungen hat sie sozusagen als Service-Nachbesserleistung gemacht.
LG,
Claudia

Kinderzahnartz und Einschlafstillen

Hallo Ninusia,
das tut mir leid für Deine Kleine. Hoffentlich hat sie es gut überstanden.
Ich habe mal irgendwo gelesen, dass es für schlechte Zähne eine Veranlagung gibt. Meine große Tochter (18) hat bis heute noch keinen Bohrer gesehen. Nun gut, ich hab sie auch nur 8 Monate gestillt. Und mit Zähneputzen stand sie auch auf Kriegsfuß.
Meine Kleine (im Mai 4) stillt noch, hat lange Zeit nachts dauergestillt. Und Zähneputzen mag sie auch nicht. Bis heute sind ihre Zähne 1A
Ich denke, dass Deine Tochter einfach Pech hatte. Am stillen kann es nicht liegen, weil die Milch ja hinten am Gaumen ankommt. Beim nursing bottle syndrom wird sie durch den ganzen Mund gespült.
Ach so, ich wurde nicht gestillt und meine Zähne waren schon in der Kindheit sehr kaputt. Ich würde auf Veranlagung tippen, weil es bei meinem Vater auch so war.
LG von Jana

Kinderzahnartz und Einschlafstillen

Hallo Ninusia,
wieso bist du dir so sicher, dass das vom Stillen kommt?
Meine Tochter ist 16 Monate und hat schon kariöse Schneidezähne. Wir sind auch etwas ratlos warum. Ich tippe allerdings eher auf eine Kombination aus fehlender Fluorgabe, mangelnder Zahnhygiene (beim nächsten Kind wird ab dem ersten Zahn mit Zahnpasta geputzt! Irgendwie hatte ich immer gehört, man soll das bei den Kleinen noch nicht...), Veranlagung zu schlechten Zähnen und vielleicht auch das ständige Gekaue auf Reiswaffeln und anderen kohlenhydrathaltigen Sachen... hm...
Da sie eben diese Zähne mit vier Monaten bekam, hätte ich das Stillen nicht einschränken können ohne uns beide fertig zu machen. Aber die Schneidezähne vom Stillen??? Backenzähne kann man ja noch nachvollziehen...
LG Alanna
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