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Kann man ein Kind zu viel stillen???

Hallo liebe Langzeitstiller,

ich hoffe ja ganz sehr, auch irgendwann zu euch zu gehören.Denn ich lese hier sehr gerne mit!!

Zu meiner Frage: das Minimätzchen ist nun fast 15 Wochen alt und das Stillen klappt sehr gut. Wir haben noch keinen festen Rhythmus (außer nachts) und ich find das an sich nicht schlimm, weil mein Tagesablauf ja auch nicht rhythmisch abläuft.

Jonathan wird allerdings sehr häufig angelegt, wenn er unglücklich ist, dann ist dies meist mein erster Versuch. Und meist klappt es damit auch ganz gut und es geht ihm schnell besser. Ich bin mir allerdings auch bewusst, dass es sich oft wirklich nicht um Hunger handelt sondern eben viel Beruhigung ist. Doch wir fahren bisher ganz gut damit, denn er ist an sich sehr ausgeglichen und wächst und gedeiht. [:-}

Dennoch frage ich mich, ob ichs mir mit dem schnell Anlegen nicht auch ein bisschen leicht mache - ihn sozusagen abfertige, weil ich sooo oft lese wie selten andere (6-8 Mal am Tag) ihre Kinder anlegen brauchen. Ich legen schon öfter nach einer Stunde, manchmal sogar kürzeren Abständen an. Und auch wenn ich das Gefühl habe, dass die Abstände nach und nach länger werden, so sind wir dennoch deutlich über der Norm mit der Häufigkeit.

Wie seht ihr das? Findet ihr es okay, das Baby auch zur Beruhigung an die Brust zu lassen, wo ihm doch Mama am nächsten steht? Außerdem kann es ja auch sein, dass mein Mätzchen einfach nur ein bisschen Durst hat - ich trink ja dann auch nur ein paar Schlucke...

Wir haben keinen Schnuller und wollen das auch ungern einführen.

So, nun bin ich auf eure Meinung gespannt.

Liebe Grüße

Ina

Bisherige Antworten

Kann man ein Kind zu viel stillen???

Nein, wenn sie nämlich nicht wollen, docken sie gar nicht erst an.
Hallo Ina,
"Jonathan wird allerdings sehr häufig angelegt, wenn er unglücklich ist, dann ist dies meist mein erster Versuch." Das ist doch richtig. Stillen ist ja eben nicht nur Nahrung, sondern auch Nähe, Trost und Zuwendung, alles, was ein so junges Kind unbedingt braucht. Und stillen heißt so, weil es die Kinder still macht.
"Und meist klappt es damit auch ganz gut und es geht ihm schnell besser." dann war es doch richtig. Mein Mann nannte das immer "Zaubertrank", wenn unsere Kind durch das STillen wieder gut drauf waren.
"Ich bin mir allerdings auch bewusst, dass es sich oft wirklich nicht um Hunger handelt sondern eben viel Beruhigung ist. Doch wir fahren bisher ganz gut damit, denn er ist an sich sehr ausgeglichen und wächst und gedeiht. " Du richtest dich nach den Bedürfnissen deines Kindes.
Ich hab das auch immer so gemacht und sehr ausgeglichene Kinder gehabt. Verlass dich auf dein Intuition.
"Dennoch frage ich mich, ob ichs mir mit dem schnell Anlegen nicht auch ein bisschen leicht mache - ihn sozusagen abfertige, weil ich sooo oft lese wie selten andere (6-8 Mal am Tag) ihre Kinder anlegen brauchen." Nein, du machst es dir nicht zu leicht. Und selbst wenn, warum solltest du es euch beiden schwer machen. Stillen ist doch ein super Trostbringer.
"Ich legen schon öfter nach einer Stunde, manchmal sogar kürzeren Abständen an. Und auch wenn ich das Gefühl habe, dass die Abstände nach und nach länger werden, so sind wir dennoch deutlich über der Norm mit der Häufigkeit. " Wir sind nicht mal mit 1 Jahr mit 6-8 mal am Tag hingekommen. Also 10-12 mal war die Norm, tagsüber.
"Wie seht ihr das? Findet ihr es okay, das Baby auch zur Beruhigung an die Brust zu lassen, wo ihm doch Mama am nächsten steht? Außerdem kann es ja auch sein, dass mein Mätzchen einfach nur ein bisschen Durst hat - ich trink ja dann auch nur ein paar Schlucke..." Stillen nach Bedarf wird empfohlen. Du richtest dich nach seinem Bedarf. Wenn er keinen hätte, würde er nicht andocken. Hab mich wiederholt, aber trotzdem. Du machst es genau richtig. Hab Vertrauen in dein Kind. Es erwartet häufig gestillt zu werden.
"Wir haben keinen Schnuller und wollen das auch ungern einführen." So kann er an der Brust auch sein Saugbedürfnis befriedigen. Ist doch toll. Bei unserem 3. hatten wir auch keinen Nuckel. Ging viel besser als erwartet. Aber er stillt nun mit seinen 3 Jahren auch noch 5-6 mal am Tag und das ist OK für mich. Dass er dadurch ein lieber kleiner fröhlicher Kerl ist, zeigt mir, dass es richtig ist.
Alles Gute und schau, was für euch das Beste ist.
LG
"

Kann man ein Kind zu viel stillen???

Hallo Ina,

ich habe ganz nach Bedarf gestillt, das heißt, auch zum Einschlafen, Beruhigen etc.

Stillen ist mehr als nur Nahrungsaufnahme - deswegen ist es mehr als okay (und das nicht etwa nur nach persönliche Meinung), nach Bedarf zu stillen.

In ursprünglicheren Kulturen und bei unseren Mit-Menschenaffen sind die Kleinen bis zu mehrmals in der Stunde an der Brust. Das ist natürlich, unsere Biologie.

Darfst gern so weiter machen - allerdings darf auch jede Frau jederzeit damit aufhören, wenn es nicht mehr passt. Ist dann schade für´s Kind, mehr aber auch nicht. ;-)

Eines noch: Stillen wird in unserer Kultur oft als ein Akt der Mutter gesehen. Sie stillt das Kind. Dabei gibt man als Mutter dem Kind nur die Gelegenheit, die Brust zu erreichen, wenn es das will, unterstützt es, bis es die Brust erreichen kann.

Wenn man Menschenaffen beobachtet, ist das mehr als deutlich. Unsere Kleinen sind nur zu unreif, um von Anfang so an zur Brust zu krabbeln, wie ihre haarigen Cousins und Cousinen (es sei denn, man legt sie nackt auf den Bauch der Mutter - dann geht das durchaus - "breast crawl").

LG, Sonne

Kann man ein Kind zu viel stillen???

hi ina

du machst das genau richtig,babys decken 80 prozent ihrer bedürfnisse an der brust.

tatsächlich ist die vordermilch wasserreicher ,babys trinken deshalb bei hitze öfter und kürzer.

in anderen kulturen werden babys alle 20min angelegt und es ist normal,da würde sich solch eine frage nicht stellen.nur weil bei uns große abstände erstrebenswert zu scheinen seien,müssen sie nicht normal sein.

wenn ihr beide euch damit wohl fühlt-macht so weiter

lg,sylvi-die die oma-kommentare noch im ohr hat *er kann doch nicht SCHONWIEDER!!! hunger haben.... :-|

Kann man ein Kind zu viel stillen???

Danke für Eure Antworten - ich hatte genau auf sowas gehofft... :-[ Manchmal braucht man einfach so eine Bestätigung! Danke Euch. :ROSE:

Kann man ein Kind zu viel stillen???

Hallo schnaak!
Häten wir einen sohn bekommen, hätte er auch jonathan geheißen!
Mir gefällt deine einstellung.
Ich möchte allerdings noch kurz schreiben, dass es sehr wichtig ist, die bedürfnisse des kindes zu erkennen und entsprechend zu beantworten. Denn so lernt es für's leben: "Ich habe ein bedürfnis - mama hat es erkannt, mich verstanden - und mir mit dem richtigen geholfen!"
Wenn nun aber die bedürfnisse, die, wie du ja schon schreibst, von unterschiedlicher natur sein können, immer mit "essen" befriedigt werden, wird das baby verlernen, angemessene reaktionen auf seine bedürfnisse zu erwarten, und lernt stattdessen anzunehmen, was du ihm anbietest. Es geht hier um den unterschied von verstandenwerden und mißverstandenwerden. So liebevoll du es ja auch meinst. Verstandenerden führt zusicherheit, vertrauen und selbstvertrauen, auch in die dem baby eigenen wahrnehmungen. Wenn wir nun zB ein weinendes baby immer mit nahrung oder saugen beruhigen, besteht die gefahr, so ein falsches orales bedürfnis nach nahrung und saugen zu erzeugen. (Nachzulesen in "Dein baby zeigt dir den weg" von magda gerber)
Alles liebe euch und weiterhin gutes wachsen und gedeihen!
feenglanz mit Linn :IN LOVE: 14 monate

Kann man ein Kind zu viel stillen???

hi feenglanz

darüber habe ich auch schon nachgedacht.habe aber,wie schon geschrieben wurde eher die erfahrung gemacht,dass das baby das stillen verweigert,wenn es ein anderes bedürfnis hat.das,was du schreibst,würde ich eher in das spätere babyalter/kleinkindalter schieben.

was das kleinkindalter betrifft,stimme ich dir vollkommen zu.viele eltern stellen ihre kinder mit schnullern oder essen ruhig.das kind verlernt dadurch ,was es tatsächlich bräuchte und verlangt irgendwann nach dem permanent angebotenen.

lg,sylvi-was will ein so kleines baby denn viel mehr als stillen,getragen und gewickelt werden;-) ?

aber-guter gedanke!

Ergänzung

Ich schließe mich aber auch meinen vorschreiberinnen an.
Und auch wir haben immer nach bedarf gestillt -tun es noch- und hatten phasen, in denen wir stündlich gestillt haben.
Besonders bei einem wachstumsschub oder wenn es sehr warm war.
Die erste milch ist ja auch durstlöschend, aber das weißt du ja selbst ;-)
Nochmal liebe grüße

Hmmmmm.....

Hallo feenglanz,

der Ansatz ist richtig und hat seine Berechtigung, aber beim Stillen ist es eben so, dass es weit mehr ist als nur "Essen".

Emotionale Bedürfnisse an der Brust zu befriedigen und dort Trost zu finden, bewirkt keine "orale Abhängigkeit". Anders sieht es aus, wenn das Baby Schnuller, Flasche oder einen Keks bekommt - das sind Dinge, die es nicht braucht und auf die seine Bedürfnisse umgeleitet werden, ohne dass es wirkliche Hilfe/Erleichterung erfährt. ;-)

Affenbabys/-kinder haben "ständig" die Brust im Mund; jeder Schreck, jeder Frust, jede Aufregung, jede Angst, jedes emotionale Tief wird bei Mama an der Brust ausgeglichen. Das ist etwas sehr komplexes und mit einer Prägung auf Frustessen, Trostschokolade oder Kummersaufen nicht zu verknüpfen.

Im Gegenteil: Wer in den ersten Jahren eben diese Art des Trostes und der "Wiederherstellung des inneren Gleichgewichtes" erlebt hat, läuft sehr viel weniger Gefahr, im späteren Leben einmal Essen oder Trinken als Krisenhilfe zu "brauchen". Das hängt natürlich auch mit einigen weiteren Faktoren zusammen. Aber die emotionale Sicherheit, die Kinder durch das Stillen nach Bedarf haben, fördert die Entwicklung ihrer Resilienz. ;-)

Ich weiß nicht, wie Magda Gerber es konkret in ihrem Buch schreibt, aber so finde ich es bedenklich. Weil es Mütter verunsichern und das intuitive Stillen nach Bedarf hemmen kann. So steht dann die ein oder andere Mutter da mit ihrem weinenden Baby, weiß nicht, was es hat und was sie machen soll - und gibt ihm dann doch irgendwann die Brust oder auch nicht. Zumindest erleben beide unnötige Stresszeiten.

Bei jeder Gelegenheit die Brust zur Verfügung zu stellen, ist nicht verkehrt. Niemals. [:-}

LG, Sonne

Ich finde die Aussage von M. Gerber auch bedenklich und irreführend

magda gerber

grad mal geschaut..ist ja auch schon ein bisschen antiquiert.50er jahre und so...aber für damals war sie bestimmt revolutionär unterwegs.

lg,sylvi

magda gerber, ach so, deshalb die antiquierten Ansicht. LG

Ich halte es durchaus nicht für antiquiert,mir die mühe zu mache,hinzuspüren,was mein kind braucht!Und wenn es die

.. brust ist, dann ist es ja gut!

Kann man ein Kind zu viel stillen???

Wenn wir nun zB ein weinendes baby immer mit nahrung oder saugen beruhigen, besteht die gefahr, so ein falsches orales bedürfnis nach nahrung und saugen zu erzeugen. (Nachzulesen in "Dein baby zeigt dir den weg" von magda gerber)
Nein, das stimmt nicht. Denn stillen wird von den Kleinen erwartet. Das nicht ernaehrungsbedingte Saugen
Autor: Dr. Katherine Dettwyler PhD
zugeordneter Professor fuer Anthropologie und Ernaehrungswissenschaft
Texas A & M University
Originaltitel des Textes: "Non-nutritive sucking"
Mir gefaellt diese Bezeichnung nicht, weil man sie automatisch mit der Definierung "ernaehrungsbedingtes" Saugen konfrontiert, wobei angedeutet wird, dass es sich nur bei diesem letztgenannten um echtes Saugen handelt. Sie laesst auch die Schlussfolgerung zu, dass der Hauptgrund und die einzige Aufgabe des Stillens die Uebermittlung von Naehrstoffen ist. Das ist das, was uns die Flaschenmilchindustrie seit langer Zeit weis machen moechte: Stillen ist NUR eine Methode, sein Baby zu fuettern und hier ist eine Alternative, die besser/gleich gut/fast gleich gut ist.
Ich glaube nicht, dass Stillen "nur" der Fuetterung des Babys dient, so wie der Sex nicht "nur" fuer die Fortpflanzung da ist. Stillen versorgt das Baby mit Nahrung, Fluessigkeit, es uebermittelt ihm Immunfaktoren, die der Grund sein moegen, aus dem ein Baby nach der Brust verlangt und Kinder so oft gestillt werden wollen, wenn sie krank sind, nicht nur um getroestet zu werden. Der Stillprozess selbst reguliert die Temperatur und den Herzschlag des Neugeborenen, senkt seinen Blutdruck und bringt es zum Schlafen. Dazu kommen noch all die wichtigen sozialen und emotiven Faktoren, die waehrend dem Stillen stattfinden.
Dr. Blackburns Studie ueber die Evolution der Brustdruesen nimmt an, dass der urspruengliche Zweck der Milchsekretion war, die Keime im Darmtrakt des Nachwuchs zu toeten und diesen vor Infektionen zu schuetzen und dass sich die Ernaehrungskomponenten der Muttermilch erst spaeter entwickelt haben.
Solange das Stillen nur oder hauptsaechlich als Fuetterungsmethode angesehen wird, wird das Flaschenfuettern als gleichwertig oder gut genug gelten. Wir muessen wirklich versuchen, von dem Gedanken wegzukommen, dass Saugen, wenn es nicht ernaehrungsbedingt ist, ein Optional ist, oder mit einem Schnuller befriedigt werden kann. Viele Leute denken, dass das Baby nicht "schon wieder" das Beduerfnis zum Saugen haben sollte, und sie wundern sich, wie es schon wieder hungrig sein kann. Es ist moeglich, dass es in diesem Fall nach der Brust verlangt, weil es friert, weil es sich alleine oder aufgeregt/ schlaefrig/kraenklich fuehlt. All diese Beduerfnisse sind gleich berechtigt. Es stimmt, dass Muetter imstande sein sollen, zu erkennen, wann das Baby saugt, ohne Milch zu erhalten und dass sie ihre Babys beobachten sollen, dass sie jemanden brauchen, der kontrolliert, ob das Baby richtig angelegt ist und dass sie sein Gewicht regelmaessig kontrollieren usw. Ich kritisierte einige Anthropologen, die mit einer "Stopuhr" Studien ueber die Zeit, die Babys an der Brust verbringen machen, ohne zu beachten
- ob und wieviel Milch das Baby trinkt
- ob die Mutter wirklich Milch produziert, oder nicht (ich zum Beispiel stille Alex noch, habe jedoch keine Milch mehr. Wird er gestillt? Es handelt sich zweifelsohne um ein nicht ernaehrungsbedingtes Saugen, aber verliert es dadurch an Wichtigkeit?)
Wir sollten wirklich beginnen, den Leuten zu erklaeren, dass Stillen ein Multifaktor ist, eine komplexe Interaktion zwischen zwei Personen, die der Ernaehrung des Kindes dient, die aber auch bei der Abwehr von Krankheiten eine Rolle spielt und fuer eine physiologischen, emotionalen und cognitive Entwicklung wichtig ist.
Ich finde, die Bezeichnung "nicht ernaehrungsbedingt" hoert sich an wie "nicht wichtig", "nicht echt", "ohne Bedeutung", auch wenn es nicht so gemeint ist.
Copyright © Katherine Dettwyler PhD

Kann man ein Kind zu viel stillen???

Hallo

Ich würde so weiter machen :THUMBS UP: Das hört sich gut an:-)nd du hast es ja schon beschrieben es ist auch einfach nur trost suchen.Und das ist vollkommen in Ordnung :BRAVO:

LG Ani mit kl.Motte 6,5M noch vollgestillt :ROSE:

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