Hallo Urmel,
Erinnere ich es recht, daß Deine Kleine so langsam auf den ersten Geburtstag zusteuert? Jenseits des ersten halben Jahres ist das Stillbedürfnis eher selten von Hunger (oder Durst) verursacht (zumindest bei häufigem Stillen).
Viele Kinder werden in dem Alter mobil, bekommen dadurch plötzlich viele neue Eindrücke, und diese müssen sie nachts erst mal verarbeiten. Das macht sie unruhig. Eine Freundin meiner Großen fing schon mit knapp 6 Monaten das Krabbeln an und hat das Stillen tagsüber dann (trotz super heißem Sommers und als voll gestilltes Kind) erst mal komplett eingestellt und nur noch nachts gestillt. Die Mutter hat sie dann entnervt abgestillt und durfte zum Dank stattdessen nachts stündlich Fläschchen reichen. Meine Große hatte selbst mit 8-9 Monaten so eine Phase, wo sie tagsüber kaum noch Zeit und Interesse am Stillen hatte, nachts dafür aber umso mehr. Das geht vorbei.
Außerdem drücken in dem Alter gerne mal die Zähne. Stillen gibt aber nicht nur Nähe, die MuMi hilft durchaus auch gegen die Schmerzen. Ich hab es bei meiner Großen besonder gut beobachten können, als sie (mit rund 27 Monaten) die letzten Backenzähne bekam. Wir waren zu der Zeit in Griechenland im Urlaub, und sie kam tagsüber alle 2-3h, um kurz zu stillen. Nachts war sie dagegen stündlich da (obwohl sie vorher ewig nur noch max. 1x/Nacht gestillt hat). Kurz nach den letzten Zähnen hat sie das nächtliche Stillen übrigens von sich aus komplett aufgegeben (was allerdings nicht Durchschlafen bedeutete, das tut sie selbst jetzt mit fast 6 noch nicht zuverlässig).
Einschlafstillen ist ein ganz anderes Thema. Irgendwann kommt einfach der Punkt, an dem die Kinder nicht mehr so einfach einschlafen, bei manchen Kindern schon mit 6 Monaten, bei anderen erst ein Jahr später. Teils ist der Schlafbedarf einfach anders und die Kinder sind zur Schlafenszeit vielleicht nicht mehr so müde wie sonst, teils finden sie aber auch andere Mechanismen, um sich selbst am Einschlafen zu hindern (um nichts zu verpassen). Wenn sich das Einschlafstillen bei Euch derart herauszieht, daß Du es nicht mehr magst, dann kannst Du aber versuchen, das Einschlafen anders zu gestalten.
Wir haben damals das Abendritual so geändert, daß es Stillen im Wohnzimmer nach dem Umziehen aber vor dem Zähne putzen gab. Danach wurden dann die Zähne geputzt und einer von uns hat sich mit ihr zum Kuscheln hingelegt. Das Ritual haben wir auch so beibehalten, bis wir abstillen mußten (seitdem gibt es statt Stillen dann eine Geschichte). Die Kleine, die ich leider schon im ersten Jahr abstillen mußte, trinkt übrigens heute (sie ist heute genau 2,5 Jahre alt) noch vor dem Zähne putzen abends eine kleine Flasche Pre.
Versteif Dich also bitte nicht aufs Essen. Nach dem, was Du aufzählst, kann ich nicht glauben, daß der Stillbedarf Deiner Tochter auf Hunger beruht. Wenn Du nicht stillen magst, dann versuch sie zu kuscheln, probiere, ob sie (vor allem nachts) mit Osanit ruhiger ist, und verlaß Dich drauf, daß die Phase auch bald wieder vorbei geht!
Schöne Grüße
Meike
mit Wiebke (01/03, gestillt bis 10/06) und Svenja (03/06, gestillt bis 11/06)