Ich bitte dringend um Hilfe!
Ihre Abstände waren schon immer sehr groß (mind. 4 h).
Meine Brüste sind nie hart. Ich spüre jedes Mal erst die Milch einschießen, wenn sie an der Brust nuckelt.
Seit heute schießt keine Milch mehr ein!!! Sie hat auch schon gemeckert. Gestern war es noch so wie immer. Ich habe gerade die Pumpe angelegt, um eine Kontrolle zu haben. Die Milch schoss auch da nicht ein wie gewohnt und somit kam fast nichts (ca. 20 ml)!
Ich bin gerade sehr verzweifelt. Was kann ich tun? Ich habe auch nichts als Alternative zu Hause. Habe auch keine Ahnung, was ich ihr geben könnte. Mit diesen Themen habe ich mich nie beschäftigt, da ich nie Probleme mit der Milchmenge hatte. Ich hatte immer eher zu viel als zu wenig.
Stilltee trinke ich schon eine Weile, das würde auch nicht mehr bringen. Gibt es noch andere Möglichkeiten? Homöopathie vielleicht?
Ab wann müsste ich ihr andere Milch geben, wenn es nun wirklich vorbei sein sollte, damit sie nicht verhungert oder verdurstet? Sollte ich das noch heute machen? Und vor allen Dingen, was gebe ich ihr dann???
Oh Gott, ich kann das noch gar nicht glauben, was hier gerade los ist...
Könnt Ihr mir bitte helfen?
Liebe Grüße,
Fine
Ich bitte dringend um Hilfe!
Was ist passiert ?
Ich lese heraus dass Du keinen Milchspendereflex wahrgenommen hast und Deine Tochter gemeckert hat. Dazu 2 Dinge: Mit der Zeit spürt Frau das nicht mehr, das kann also ganz normal sein. 2. Deine Tochter könnte wegen einem ganz anderen Grund meckern. Außerdem ist pumpen zum kontrollieren ungeeignet. Ich konnte z.B. nie abpumpen und stille seit fast 5 Jahren.
Du hörst Dich gerade ziemlich panisch an und das verstehe ich sehr gut. Besteht die Möglichkeit dass das ein Teil des Problems ist ? Milch fließt ja wenn Frau entspannt ist, Deine Panik wäre da kontraproduktiv.
Ist irgendwas passiert ? Im Umfeld oder eine schlimme Nachricht ? Könntest Du schwanger sein ?
Hast Du Bachblüten daheim ? Ich würde welche nehmen damit Deine Angst erstmal etwas gelöst wird. Ich würde meine Tochter auch weiter anlegen wenn SIE möchte. Nicht aufdrängen um zu kontrollieren. Das Stillverhalten der Kinder ändert sich öfter. Möglicherweise hat auch sie ein Problem. Zähne, Impfung, irgendwas in der Art.
Bleib erstmal ruhig und kontrolliere alle möglichen Faktoren.
Grüße
Dagmar
Ich bitte dringend um Hilfe!
Als erstes: Ruhe bewahren! Streß (auch und gerade der "oh Gott, wo ist meine Milch hin"-Streß) hemmt den Milchspendereflex und macht es unter Umständen sehr viel schwieriger, die Milch zum Fließen zu bringen.
Gründe für plötzlichen Milchmangel gibt es viele:
- im Rahmen von Infekten ( Fieber, Magen-Darm etc.) oder einfach an sehr heißen Sommertagen zu wenig getrunken (kommt bei Dir aber wohl eher nicht in Frage)
- ein Wachstumsschub, bei dem das Kind plötzlich viel mehr Milch verlangt
- hormonbedingt kann die Milch um den Eisprung herum, in den Tagen vor der Blutung oder in der Schwangerschaft weniger werden
- manche Kinder verweigern die Milch (bzw. das richtige Saugen zum Auslösen des Milchflusses) auch bei bestimmten Geschmacksrichtungen der Milch mit entsprechendem Gemotze ... hast Du vielleicht irgendwas ungewöhnliches gegessen?
- Streß ist immer ein großer Milch-Killer
Bei (fast) allen Situationen gilt einfach Ruhe bewahren und abwarten, bis sich das nach ein paar Tagen wieder von selbst einpendelt. Fast deshalb, weil es eine Ausnahme gibt, nämlich die Schwangerschaft. Solltest Du Schwanger sein, so kann es tatsächlich sein, daß Du auf Dauer nicht mehr genug Milch produzierst und ggf. (wenn Deine Tochter beharrlich die Beikost ablehnt) sogar Pulvermilch zufüttern mußt. In allen anderen Fällen aber wird sich die Situation in ein paar Tagen spätestens von alleine wieder einpendeln, und Deiner Tochter wird es nicht schaden.
Ich hab selbst in den Tagen vor der Regelblutung immer Mühe mit dem Milchflußreflex gehabt, was meine Tochter auch sehr doof fand. Zum Glück war sie aber schon mehr als ein Jahr alt, bevor ich überhaupt wieder einen Zyklus hatte, und sie aß normal am Familientisch, so daß das für uns kein Problem war. Ich weiß aber von anderen Frauen, die schon eher wieder einen geregelten Zyklus hatten, daß sie die Tage vor der Blutung teilweise als sehr anstrengend empfanden (was wiederum natürlich noch zusätzlich Streß erzeugt).
Reichen tut die Milch übrigens (außer bei einigen Frauen in der Schwangerschaft oder bei wirklich ausgedehnter Krankheit der Mutter) immer, andere Milch mußt Du normalerweise gar nicht anbieten, wenn Du es nicht möchtest.
Schöne Grüße
Meike
*anschließ*
hi fine
kann es ein,dass du deine tage bisher nicht hattest?ich hab so ähnlich reagiert wie du bei meinem sohn damals.und 2tage später hatte ich den "salat" und wußte,warum.also bleib erstmal ruhig.dein kind wird überleben.was du tun kannst,ist anbieten (wasser,zerdrückte banane.)wenn sie das nicht nimmt,reicht ihr die mumi.
lg,sylvi
Ich bitte dringend um Hilfe!
Hallo Fine,
mit 8 Monaten ist wieder eine gaga-Phase angesagt, dann noch eine "gefährliche" mit 11 Monaten. Alle Phasen danach dürften keine Stillangst mehr machen (die regen dann anderweitig auf gg). Viele Frauen stillen jetzt ab, weil es ihnen zu schwierig/suspekt wird: Zahnerei, Zappelei, schlechter schlafen u.ä. Aber das wirst du auch alles ohne stillen haben. Wenn das überstanden ist, kommen auch wieder schönere Zeiten. Immer dran denken, dass sich die WHO was dabei gedacht hat, mindestens 2 jahre Stilldauer zu empfehlen. ;-)
Wie oben schon geantwortet wurde, beginnt jetzt die Zeit, wo nicht mehr so die Milch auf Vorrat sondern auf Abruf gebildet wird und sich der Milchflussreflex schwerer auslösen lässt (vor allem mit der Pumpe). Positiver Nebeneffekt: Man läuft nicht mehr in unmöglichsten Situationen aus. ;-)
Anbei noch meine Lieblingsstilltipps.
Außerdem ist die Seite uebersstillen.org super!
LG Uta
Die Milchbildung wird durch den Saugreiz angeregt, deshalb können auch Frauen, die nicht geboren haben, ein Adoptivkind stillen.
Die Milchmenge regelt sich nach Angebot-Nachfrage. Wird mind. 2 Tage lang die 20%-Reserve der Brust abgerufen, produziert sie mehr Milch.
Zu viel trinken hemmt die Milchbildung. Einfach erklärt "schwemmt" es die Milchbildungshormone aus.
Tee ist ein Arzeneimittel, kein Getränk. daher nicht mehr als 2-3 Tassen davon täglich trinken.
Milchbildend ist:
sehr häufig stillen, wechselstillen, Stillöl von Weleda, Ruhe, Wärme, Kartoffelsuppe, ausreichend essen und trinken, mit Müttern reden, die selber erfolgreich gestillt haben, eine Stillberaterin (bzw Hebamme) kommen lassen, eine Stillgruppe besuchen...
Milchhemmend sind:
Streß, nach der Uhr stillen, mit der Waage stillen, Kälte, Salbei, Pfefferminze, Kohlensäure, zufüttern...
Wichtig ist eigentlich nicht, wieviel Milch da ist, sondern daß man sie zum "Laufen" bringt. Dazu gehört Vertrauen, Ruhe, Loslassen können. Die Milch kommt aus dem Kopf.
Die Vormilch ist immer dünn und durstlöschend und die Hintermilch ist immer fettreich und sättigend.
Hier ein paar Buchtipps:
Für den Anfang:
Das Stillbuch
Hannah Lothrop
Kösel Verlag
ISBN 3-466-34431-X
Für mittendrin:
Stillen einfach nur stillen
Gwen Gotsch
La Leche Liga
ISBN 3-932022-08-4
Wenn das Baby dann laufen kann:
Wir stillen noch
Norma Jane Bumgarner
La Leche Liga
ISBN 3-932022-13-0
Die 10 Gebote für stillende Mütter
Du sollst nicht kochen, den Haushalt putzen, Wäsche waschen oder Gäste unterhalten.
Du sollst Dir eine „Doula*“ nehmen.
Du sollst Dein Nachthemd anbehalten und solange wie Du möchtest in Deinem Schaukelstuhl sitzen bleiben.
Du sollst Deinen Mann ehren, indem Du ihm seinen Teil der Hausarbeit übergibst.
Du sollst Dein Baby nicht an eine fremde Kinderbetreuung abgeben.
Du sollst in einem schönen Wald oder auf grünen Wiesen spazieren gehen,
gut essen und genügend trinken.
Du sollst keinen Fremden und nicht hilfsbereiten Gast in Dein Haus lassen.
Du sollst Deine Frisur herrichten und Deinen Körper mit Schönheitspflege verwöhnen.
Du sollst Dich nicht in die Gesellschaft von Menschen begeben, die Dir unsinnige Ratschläge rund um Dich und Dein Baby aufdrängen.
Du sollst schlafen, wenn das Baby schläft.
Von Dr. William Sears
Übersetzt aus der amerik. Elternzeitschrift Ausgabe 1993, Titel: a family is born
Ins Deutsche übersetzt von Birgit Persch und Diedra Pulver
Überreicht von Elizabeth Hormann
* Eine Frau, die für die Erfüllung der Bedürfnisse der jungen Mutter um die Geburt herum da ist, wird »Doula« genannt, ein aus dem Griechischen stammendes Wort, welches Dienen bedeutet. Vielleicht findest du für dich eine »Doula« (siehe auch S. 96), wenn auch nur für kurze Zeit, jemand, die dir den Anfang deiner Beziehung zu deinem Kind erleichtert. Umsorgt zu sein ist gut für den Milchfluss. Manchmal übernehmen auch Partner stellvertretend die »Doula«-Rolle. (Hannah Lothtrop)
Beim Stillen haben 3 Hormone Bedeutung:
Prolaktin
Milchbildungshormon
wird angeregt durch häufigen Saug- oder Pumpreiz an der Brust und durch gründliche Entleerung der Brust über mind. 2 Tage.
Oxytocin
Milchflußhormon
Dieses Hormon bewirkt ein Zusammenziehen der Alveolen (Ort der Milchbildung). Die Milch wird in die Milchseen gedrückt - die Milch fließt.
Dieses Hormon ist auch für Orgasmus und Geburt verantwortlich.
Es kann nur bei Entspannung wirken.
Adrenalin
DAS ist der gefähliche Gegenspieler des Oxytocins!
Es hebt dessen Wirkung auf.
Es ist das Fluchthormon. Evolutionär hat es den Zweck der Selbsterhaltung. Selbsterhaltung geht vor Arterhaltung (Zeugung, Geburt, Stillen).
Die Natur verzichtet im Gefahrenmoment auf das EINE Nachkomme, weil die Mutter noch viele andere Nachkommen bringen kann.
Ich bitte dringend um Hilfe!
Meine Vorschreiberinnen haben ja schon ziemlich alles gesagt. Auch für ich das Wichtigste:
Ruhig bleiben, entspannen. Nimm vielleicht ein Bad und verbanne die "Oh Gott"-Gedanken. Vielleicht fliesst die Milch auch leichter, wenn du die Brust vorher ein wenig wärmst mit einem waremen Lappen zum Beispiel.
Mit der Pumpe kriege ich grad bei kühler Witterung sozusagen nichts raus. Es ziept und schmerzt nur. Björn trinkt aber gleichzeitig genussvoll und ist danach zufrieden. Also eignet sich die Pumpe nicht als Kontrollgerät.
Vielleicht musst du auch einige Tage häufiger anlegen, damit die Milch wieder fliesst wie zuvor. Ursachen wurden bereits genannt und gehen alle rasch vorbei ausser einer Schwangerschaft natürlich.;-)
Halte durch und glaub an deinen Körper, dann wirds schon wieder
Bettina
Tue mich absolut zustimmend hier anschliessen. Alles Gute! --->
Ich bitte dringend um Hilfe!
Liebe Fine,
das finde ich ja den Hammer, dass Du jetzt - nachdem Du so viele Gedanken an den Arztbesuch hattest - Stillprobleme bekommst! Könnte Dein Streß etwas damit zu tun haben, dass der Arzt Dein Stillen in Frage gestellt hat? Das hat Dir doch Streß bereitet ... Wenn Adrenalin ausgeschüttet wird, dann behindert das die Ocitocyn-Ausschüttung. Ocitocyn (oder Oxitocyn) ist das Hormon, was die Milch fließen lässt.
Oxytocin gibt es als Spray, wenn also wirklich gar nichts mehr geht, dann kannst Du es von Deiner Frauenärztin bekommen (hat aber viele Nebenwirkungen, das ist nur, damit Dir vielleicht etwas Steß genommen ist, es gibt notfalls was!).
Es ist leider, wie meine Vorrednerinnen sagten: Du mußt Dich entspannen. Ha ha, leichter gesagt, als getan! Aber Du kannst es schaffen, Du stillst Dein Kind seid über 7 Monaten, es geht also und wird weiter gehen!
Ruhe ist angesagt, also alle Pflichten sausen lassen. Machs Dir auf der Couch bequem oder wo auch immer es für Dich entspannend ist, mit dem Getränk oder der Schokolade, das/die Dich glücklich macht.
Kennst Du eine Entspannungsübung? Egal, welche, mache sie. Gut sind Bewegungsabläufe, die Du einige Zeit machen kannst, wie der Sonnengruß. Vielleicht weißt Du eine Übung aus dem Rückbildungskurs. Mache den Bewegungsablauf so lange, bis alle Gedanken aus Deinem Kopf verbannt sind.
Es hilft auch, jeden Körperteil von unten nach oben bewußt anzuspannen und dann loszulassen. Gesicht nicht vergessen!
Nimm bewußt die Schultern nach unten und lasse sie kreisen.
Atme tief ein und so langsam es geht aus (mehrmals).
Reiße Deinen Mund ganz weit auf wie beim Gähnen.
Vielleicht hast Du jemanden (Dein Mann?), der Dir eine ausgiebige Massage verpasst. Dein Gesicht kannst Du auch selber massieren.
Ich lege mich manchmal auf die Erde und bewege nur die ausgestreckten Arme über den Boden vom Körper über den Kopf und zurück (wie Engelchen im Schnee). Lege dann mit angezogenen Knien die Waden auf den Gymnastikball und rolle ihn seitwärts hin und her, dann vor und zurück ... lockert den Rücken. Geht beides gut, wenn Baby auf der Krabbeldecke neben einem liegt, daher mache ich das öfter.
Beim Stillen kannst Du den Mund weit aufmachen, aber nur so weit, dass es für Dich nicht unangenehm ist. Das erleichtert das Loslassen. Den englischen Begriff: "Let-Down- Reflex" finde ich sehr treffend.
Ich versuche, wenn ich gestreßt bin, beim Anlegen alles um mich herum zu vergessen, beame mich innerlich weg, damit mich das Genörgel von meiner Tochter nicht noch mehr streßt. Ich merke Stress sofort, dann kommt mein Milchspendereflex manchmal erst nach 3 Minuten. Versuche, an was Schönes zu denken oder stelle Dir was Fließendes vor (Milchbäche wie im Schlaraffenland :-) )
Versuche, Dein Kind anzulegen, bevor sie sich meldet. Dann musst Du nicht angespannt sein, weil sie Hunger hat, wenn es dann "läuft", dann merkst Du, dass es wieder geht und bist beim nächsten Hunger von ihr wieder entspannter.
Es ist "nur" eine Sache des Kopfes! Es geht seid 7 Monaten und wird wieder gehen, davon bin ich überzeugt.
Grüße von Einzigartig
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