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Halb OT: Wann kriegt man die Kurve mit schlafen "lernen"?

Hallo,

das ist ja eher so eine halbe OT frage - Schlafen hat ja eigenltich nichts mit LZS zu tun, aber andererseits halt doch s.u. Auch denke ich, dass es hier viele Tragetuchmamis gibt, von daher die Frage hier.

Irgendwie hatte meine Hebi doch recht, mit den 5Wochen.. auf jeden Fall lässt sich meine Kleine seit ein paar Tagen nicht mehr ablegen. Vorher konnte ich sie einfach mal hinlegen, dass hielt zwar nicht lange, aber etwas. Oder ich konnte sie einfach Männe/Großeltern schlafend in den Arm legen und sie schlief weiter. Nun ist das anders. Sie schläft nur, wenn sie meine Brust als Nukel hat, oder ich sie ins Tragetuch stecke, im KiWa hatte sie beim Versuch neulich, auch gut geschlafen, dass mache ich aber nicht regelmäßig. -Im KiWa und im Tuch schlaft sie dann so lange, dass ich sie nach 4Stunden wecke.. Sonst mag sie alle 1,5-2Stunden an die Brust.

Mit dem Tuch wirds mir viel zu warm, sie war heute schon, von mir, ganz nass geschwitzt.. :-( Selbst wenn sie nicht nass gewäsen wäre, wie und wann bekommt man denn rechtzeitig die Kurve?

Wie wars bei Euren Kindern? Irgendwann schlafen sie ja mal im Bett, aber wie bekommt man das hin? (Rede nicht von alleine im Zimmer liegen, rede von im Bett schlafen, egal ob im Beistellbett oder Stubenwagen etc.'). Ins Babybay lässt sie sich ja auch nicht schieben (und wir haben ein Wasserbett).

Ich frage deshalb, weil es ja zu einem Problem werden kann. Meinen Sohn mussten wir irgendwann 2Stunden im KiWa fahren, bis er einschlief, und das auch noch über unebenes Gelände, auf Teer ging gar nichts. Auch das Einschlafstillen hatten wir irgendwann auf 2Stunden.. Das beides möchte ich nicht nochmal haben. Die Umgewöhnung war mit Geschrei verbunden und durch meinen Mann möglich.
Ich habe Angst davor, dass sie irgendwann immer häufiger in der Nacht aufwacht, weil sie meine Brust als Nuki haben möchte. Der große schlief auch erst super, dann war er 6mal die Nacht wach und das ging erst mit 7Monaten langsam zurück. Davor habe ich einen Horror, noch schläft sie ja gut mit ca. 2mal stillen die Nacht.

Liebe Grüße und hoffe ihr habt nen Rat für uns.

Baghira

Liebe Grüße

Baghira

Bisherige Antworten

kann mich da fast nur anschließen...

Das ist nun mein drittes und es ist im Prinzip genauso wie bei dir nur, dass er Nachts zwischen 4 und 10 mal zum trinken aufwacht.
Wüsste aber auch keinen Rat, da er mit allem auch recht empfindlich ist. Was jetzt zum Beispiel ins eigene Bett legen angehen würde.
Ich muss gestehen, noch störts mich nicht.
Bin auf Anworten jedoch gespannt. :-)
Lg
Synicachen mit Elias 22w2t alt, so ne schöne Schnapszahl

Lass ihn doch bei dir schlafen..

.. das ist das Beste was du tun kannst für dich und dein Kind! Das eigene Bett ist für ein Kind völlig unnötig, solange es bei dir schlafen kann. Wichtig wären nur "dünne"Decke und Kopfkissen, also keine voll mit Federn, damit sich das Kind notfalls selber "retten" kann. -- Ich habe einfach nur Angst, weil wir ja ein Wasserbett haben und zwar eines mit einer Kammer für mich und einer für meinen Mann. D.h. wenn ich mich umdrehe, kann es sein, dass sie gleich hinter mich rutscht oder von der Rücken auf die Bauchlage gedreht wird. Blöd ist nur, wenn sie meine Brust als Dauernuckel benutzt, so muss ich dann nciht nur stundenlang in einer unbequemen Position bleiben (und man muss sich ja nun im Schlaf so und so mehrmals drehen), sondern ich müsste auch jedes Mal aufwachen, weil sie ihren Brustschnuller verloren hat und ihn nicht findet..

Tagsüber ist es dann problematisch, wenn es warm ist, wenn sie von mir nass geschwitzt ist, ist das ja nicht schön. Außerdem gibt es ein paar Dinge, die ich nicht mit ihr umgeschnallt machen kann, wie zB Wäsche und die untere Geschirrspühlschublade (das geht mit Kind zu sehr i.d. Rücken, da man dabei nicht einfach in die Knie gehen kann).

Liebe Grüße

Baghira

Tut er ja auch. :-) ...

Na da hast du mit deiner Situation ja wirklich ein kleines Problem. Hoffe du hast schon Tipps bekommen...ich geh mal lesen. ;-)
Lg

Leider..

..habe ich noch keinen Tipp bekommen :-(

Halb OT: Wann kriegt man die Kurve mit schlafen "lernen"?

Wir haben Ella damals im Sommer ne ganze Weile im Kinderwagen in den Schlaf gefahren und dann reingetragen.
Dennoch war auch bei ihr irgendwann phasenweise nächtliches Dauergenuckel angesagt. Aber ich wusste schon von der Großen, dass das nicht am Einschlafstillen liegt, da es eben auch genügend Phasen gab, wo die Nächte besser waren.
Deshalb plädiere ich dafür, nicht so viel drüber nachzudenken und dann zu handeln, wenn die persönlichen Grenzen dauerhaft überschritten werden.
LG,
Susanne

Da habe ich eine andere Erfahrung gemacht..

Hey Susanne,

mein großer hat erst angefangen Durchzuschlafen, als er ein Jahr alt war. D.h. er fing an da nachts nicht mehr so oft die Brust zu fordern. Grund dafür war eindeutig, dass wir da das einschlafstillen abgeschafft haben. (Also das stillen, wo er an der Brust eingeschlafen ist). Das hatte ja immer länger gedauert wie im ersten Posting beschrieben. Mit einem Jahr fing mein Mann an ihn ins Bett zu bringen, nach dem stillen. D.h. er hat mit ihm Bilderbuch geschaut und ist bei ihm geblieben bis er schlief. Ich habe abstand gehalten. Nach einer Woche konnte ich ihn dann auch ins Bett bringen, ohne dass er mich als Dauernuckel wollte. Nachts stillte ich ihn wie eh und je. Aber das entwöhnen von einschlafstillen/Dauernuckeln brachte uns/mir endlich schlaf.

LG Baghira

Halb OT: Wann kriegt man die Kurve mit schlafen "lernen"?

Hallo

ich habe den ersten auch bis zum 1.LJ in meinem Bett schlafen lassen,was mal besser mal schlechter ging.Alles nur Phasenweise.eine woche vo dem ersten GEB.umgezogen ins eigene Bett und Zi.und kam dann 1-2x die nacht für flasche(mußte abstillen),dann nach 3wochen schlief er durch.

Meine kleine schläft übertag im laufstall oder in der Manduca,abends schläft sie bei mir auf dem Arm ein und wenn ich Glück habe kann ich sie in meinem Bett legen,wenn nicht bleibt sie bei mir auf´n Arm.Dann gehe ich mit ihr zusammen zu Bett.Nachts ist unterschiedl.mal nur 4h schlafen jetzt hatten wir 3Nächte mit 7h schlaf am stück

LG Ani mit Leon 17,5M und Alyssa 4,5M

Halb OT: Wann kriegt man die Kurve mit schlafen "lernen"?

Hi Baghira,
Deine Frage ist schwierig, da kann man in Buchlänge antworten! Mein Großer hat nie nennenswerte Probleme beim Schlafen gemacht, klar, die normalen Phasen, wo sie z.B. 30 mal wieder aus dem Bett kommen ... Das "Problem" war eher, dass Flexibilität nicht drin war, sondern immer schlafen um die gleiche Zeit, am gleichen Ort, mit dem gleichen Ritual ... nervig! Er hat übrigens von Anfang an in Abstand von mir schlafen können.
Meine Tochter hat 11 Monate auf mir draufgelegen.
Der Kleine jetzt hat anfangs auch nur auf mir drauf geschlafen und ich hatte auch schon Angst ... Aber er liegt nun neben mir und braucht nicht mal Körperkontakt, Atemgeräusche scheinen zu reichen.
Kinder sind verschieden, man kann das nicht verallgemeinern. Aber für normaler halte ich das, was meine Tochter gemacht hat :-) Sie hätte jedenfalls den größten Überlebensvorteil vor 100.000 Jahren gehabt ...
Ich habe Tochter und Kleinen einfach immer wieder von mir abgeklaubt, wenn sie schliefen, und neben mich gelegt; bei Protest eben wieder auf mich drauf ... Bis die Zeiten neben mir immer länger wurden. Bei meiner Tochter hat es halt 11 MOnate gedauert, mein Kleiner ist noch nicht mal 11 Wochen :-)
Wenn Du die größte Chance haben willst, dass Dein Baby nicht so viel betüddelt werden muss, dann mußt Du feste Rituale zu festen Zeiten einführen. Dann geht es eher, ist aber keine Garantie dafür, dass es klappt!
Meine Tochter ist irgendwann nicht mehr beim Stillen eingeschlafen. Die Phase fand ich ziemlich zermürbend, es dauerte endlos. Also bin ich mit ihr einige Male hin und her gelatscht, bis sie beruhigt war, hab sie dann hingelegt au fdie Seite, die Decke etwas fester um sie gehalten (zum Pucken war sie schon zu alt) und hab sie leicht geruckelt. Das hab ich in "Schlafen und Wachen" von William Sears gelesen ... Mache das auch so bei dem Kleinen, der dadurch prima wieder einschläft. Er schläft nämlich schon jetzt nicht beim Stillen ein! Hoffe, dass es dann wenigstens später leichter wird, wenn das so bleibt, dass er die Brust nicht zum Schlafen braucht, dann kann wenigstens eine andere Person ihn hinlegen.
Ach, zum Ruckeln summe ich leise ein Liedchen oder mache nur Schschsch ...
Als meine Tochter älter war, habe ich dann was Vorgelesen, das war auch anfangs ausartend von der Büchermenge, wurde dann letztendlich auf eine Geschichte begrenzt.
Mit der langsamen Entwöhung vom (Wieder)einschlafen vom Stillen hab ich sehr spät begonnen, das ist doch echt zu früh, da kannst Du mal frühestens drüber nachdenken, wenn sie 12 - 14 Monate alt ist (es sei denn, Du ersetzt stillen durch Flasche).
Deine Tochter hat doch wahrscheinlich noch nicht mal einen richtigen Tag-Nacht-Rhythmus, wenn sie erst 5 Wochen alt ist, oder? Also ein bisschen warten würde ich schon noch!
Und dann kannst Du eben Rituale einführen, aber echt, das kannst Du jederzeit, auch erst, wenn sie drei ist, wenn es vorher ohne besser paßt!
Wie meine Vorrednerin schon sagt, erst mal abwarten, ob sich überhaupt der Druck ergibt, dann kann man immer noch handeln. Vielleicht wacht Deine Tochter ja schon mit einem halben Jahr nur noch ein mal Nachts auf oder gar nicht mehr ... Mein Großer ist auch nur 1-2 mal aufgewacht und dann sehr schnell nur 1 mal, ohne dass ich da was forciert hätte. Und dann blitzschnell wieder eingeschlafen.
Grüße von Einzigartig

Halb OT: Wann kriegt man die Kurve mit schlafen "lernen"?

Hey du,

danke für deine Antwort.

Siehst du nicht das einkammerige Wasserbett als Problem?? Steht sogar im Buch von LLL als Gefahr, dass man dort nicht sein Kind mit schlafen lassen sollte... Ansonsten habe ich damit Nachts keinerlei Probleme, solange ich nicht zum Dauernuckeln werde (siehe meine Antwort auf die erste Antwort meines Postings).

Klar, jedes Kind ist anders und Tragen und Familienbett sind am besten, da gehe ich ganz klar konform mit.

Trotzdem habe ich ja ein entscheidendes Problem, wenn sie jetzt schon vom Tragen, von mir bis auf die Haut durchnässt ist und es waren ja noch nicht mal 20C draußen. Ich wohne halt am Berg und in einer Wohnung die superschnell auf Saunatemperatur ist... Das hat nichts mit der Grundeinstellung zu tun.

Mit dem einschlafen geht es mir vor allem ums vorbeugen, denn ich bin, aufgrund meiner eigenen Erfahrung, der Meinung, dass folgende Erkenntniss stimm:
Es ist ja so, dass jeder Mensch im Schlaf mehrmals aufwacht und überprüft ob alles noch in Ordnung ist (zu heiß zu warm etc.) Das ganze passiert unbewusst. Wenn man also einschläft und etwas ist nicht mehr in Ordnung wacht man auf oder korrigiert es unbewusst (zB zudecken). Daraus erfolgt also folgende Erkenntnis: Schläft man ein und bekommt die Decke gestohlen, wacht man irgendwann auf. Bekommt man sie jedes Mal gestohlen, wenn man eingeschlafen ist, braucht man immer länger zum einschlafen, weil man ja wachsam sein möchte.
So ließe sich das auch auf ein Kind/Baby übertragen, ist der Nukel beim einschlafen da und in der Nacht weg, wacht es auf und brüllt/meckert. Liegt es plötzlich woanders als da wo es eingeschlafen ist, wacht es auch früher oder später auf und meckert (nicht sofort, erst bei der "Überprüfung").
(Dabei ist es ja egal ob es im Bett eingeschlafen ist und dann aufwacht weil es durch die Gegend getragen wird, oder auf dem Arm eingeschlafen ist und aufwacht weil es im Bett liegt)

Aufgrund der Erfahrung mit meinem Sohn (einschlafstillen, wie hier schon mal beschrieben) glaube ich das o.g.Theorie stimmt.

Aus diesem Grund würde ich dem gerne vorbeugen, wie du sicher verstehst. Das heißt aber nicht, dass ich sie deshalb brüllen lassen will etc. Das heißt, dass ich gepostet habe um andere Wege zu finden, damit ich auch rechtzeitig die Kurve kriege und nicht aufgrund meines Verhaltens dazu beitrage, dass ich sie später mal schreien lassen muss (daher gibts bei mir zB auch keinen Nukel).

LG Baghira

Halb OT: Wann kriegt man die Kurve mit schlafen "lernen"?

Liebe Baghira,
ich finde die Theorie nicht plausibel und sie deckt sich auch nicht mit meiner Erfahrung. :-)
Ich trage meine Kinder nach wie vor schlafend durch die Gegend und lege sie woanders ab - vom Wohnzimmer in die Betten. Dem Kleinen macht es gar nichts aus (er wird davon aber noch so ein bisschen wach, das war bei meiner Tochter anfangs auch so, die Kids gewöhnen sich dran), meine Tochter hat länger gebraucht und nun stört es sie aber seit Jahren auch schon nicht mehr. Es ist ja nicht so, dass ich sie nachts im Park ablege, sondern in unser ihnen vertrautes Bett.
Einschlafstillen hab ich bei den ersten beiden betrieben, wie gesagt, mein Sohn hat keinen Schlafstress bei mir verursacht, meine Tochter schon... Mein Sohn hatte Einschlafstillen 10 Monate, dann habe ich zur Flasche gewechselt, mit der er lange Zeit einschlief ... Meine Tochter hat immer noch "Einschlaf"stillen, wobei sie ja inzwischen nicht mehr dabei einschläft.
Leicht wach werden ALLE Babys regelmäßig nachts (ohne, dass sich irgendwas an der Umgebung geändert hätte, das hat was mit den Schlafphasen zu tun), viele schaffen es mit ein paar Monaten von allein/ohne was auch immer wieder einzuschlafen, manche brauchen eben länger. Aber wenn man ein Baby hat, dass nicht allein weiterschläft, was will man machen, es würde ja immer auf weinen lassen hinauslaufen, egal, ob Du dann nicht stillst, nicht den Nuckel gibst, nicht schuckelst oder rumträgst oder was immer Baby dann beruhigen würde. Und je kleiner, desto eher beruhigen sie sich eben über saugen ... Wenn Du weder Brust noch Schnuller gibst, läuft das auf Daumen hinaus, das würde ich persönlich furchtbar finden (wg. eigener Belastung, hab bis in die Schule selber am Daumen gelutscht und weiß noch, wie schwer DAS abzugewöhnen ist!)
Doch, ich würde meine Babys auch nicht im Wasserbett schlafen lassen, weil ich die Warnung kenne und totaler SIDS-Paranoiker bin. Warum ein Wasserbett gefährlicher als ein anderes sein soll, weiß ich zwar nicht ... Eher noch Gefahr der Überwärmung? Aber kannst Du Dich denn nicht etwas ins Babybett verlagern? Ich glaube, das hab ich schon mal geschrieben ...
Grüße von Einzigartig

Halb OT: Wann kriegt man die Kurve mit schlafen "lernen"?

hi du

das hab ich nun von dem lecker weißwein.ich hab gelesen:gefahr der überschwemmung *lol*

lg,sylvi-die kleine babys plötzlich wieder ganz hinreißend findet....*scheiß biologie;-)*,aber froh ist,ihre kinder mit vorlesen ins bett bringen zu können.aber gut,dass ich nur 2 habe-jeder will natürlich seine extra-geschichte:-)

durchschlafen klappt auch mit so großen kindern nicht immer.irgendwie erwacht bei den katzen der nachbarschaft grad der liebesfrühling %)

Halb OT: Wann kriegt man die Kurve mit schlafen "lernen"?

Hallo Baghira!
Ich habe leider auch nicht den ultimativen Tipp- meine drei Kinder waren und sind auch nicht die Top-Schläfer. Wobei die beiden grossen Mädels ab dem Alter von ca 2,5 relativ gut durchgeschlafen haben.
Mein Kleiner ist momentan 10 Monate und hat Nächte , in denen er stündlcih wach wird (da sind glaube ich dann auch Zähne im Spiel) und Nächte, wo er so alle drei Stunden kommt, was ich sehr erträglich finde, das hatte ich auch schon anders.... Bei allen Kindern habe ich es nach ein paar LEbenswochen so gemacht, dass ich sie in unserem Bett in den Schlaf gestillt oder gekuschelt habe ( die beiden grossen hatten auch einen Schnuller) und dann wieder aufstehen konnte ( für einen unterschiedlich langen Zeitraum :-( ). Später habe ich mich dann dazu gelegt.
Bei meinem Kleinen bin ich auch mal sehr gespannt, wie es weitergeht, da er ja keinen Schnuller nimmt-Hoffe die Lage verschlechtert sich nicht mehr!
LG
Aller

Halb OT: Wann kriegt man die Kurve mit schlafen "lernen"?

Hallo,
ich habe mich von dem Gedanken verabschiedet, dass Kinder schlafen lernen müssen. Sie schlafen durch, wenn sie dazu bereit sind. Uns hat das Stillen sehr geholfen schlafen zu können. Beim zahnen war es stündlich, aber das kannte ich vom zweiten ja schon.
Zweimal stillen ist sogar jetzt noch häufig so mit 2,5 Jahren. Danach wird super weiter geschlafen.
Da finde ich rumtragen oder fahren viel unbequemer.
Vielleicht hilft dir das weiter? LG
Autor: Dr. Katherine Dettwyler PhD
zugeordneter Professor fuer Anthropologie und Ernaehrungswissenschaft
Texas A & M University
Originaltitel des Textes: "Sleeping through the night?"
Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass Elternsein eine harte Anpassungszeit erfordert, besonders wenn die Erwartungen nicht mit der Realitaet uebereinstimmen, wenn uns unsere Kultur gelehrt hat, dass Kinder bestimmte Beduerfnisse /Verlangen /Verhal-tensweisen haben, und unsere Kinder dann in dieses Modell nicht hineinzupassen scheinen. Es kann fuer neue Eltern sehr schwierig sein, diese Differenz zwischen Erwartungen und Realitaet zu akzeptieren und damit fertig zu werden. Manche Kinder koennen dazu aufgemuntert, gezwungen oder davon ueberzeugt werden, sich den kulturellen Erwartungen anzupassen, und sie werden problemlos damit fertig. Bei anderen hingegen, auch wenn sie sich letztendlich anpassen, geschieht das zum Schaden ihrer Persoenlichkeit, Ihrer Selbstsicherheit, ihrer Faehigkeit, die Welt als einen sicheren und vertrauenseinfloessenden Ort zu betrachten, und manchmal zieht es gesundheitliche oder sogar lebensbedrohende Folgen nach sich. Wahrscheinlich besteht nirgends ein so grossen Konflikt zwischen kulturellen Erwartungen und den physiologischen Beduerfnissen der Kinder, wie in den beiden Bereichen Stillen und Schlafverhalten.
Die Erwartung, sehr oft gestillt zu werden, ist Babys angeboren (egal ob man glaubt, durch Millionen von Jahren der Evolution oder durch Gott).
Hinweise dafuer sind:
* Die Zusammensetzung der Muttermilch.
* Die Tatsache, dass bei allen hoeheren Primaten (zoologische Ordnung, zu denen auch der Mensch gehoert - zu den hoeheren Primaten zaehlt man auch Affen und Menschenaffen) die Muetter ihre Jungen viele Jahre lang im Arm oder auf dem Ruecken tragen.
* Die Groesse des Magens eines Saeuglings.
* Die Schnelligkeit, mit der Muttermilch verdaut wird.
* Die Notwendigkeit einer fast ununterbrochenen Nahrungszufuhr fuer das Wachstum des grossen menschlichen Gehirns.
* usw.
Mit sehr oft ist gemeint drei- bis viermal pro Stunde, jedesmal fuer wenige Minuten. Die Art, in der einige Babys in unserer Kultur gestillt werden - zu versuchen, sie an einen 3-4-Stunden-Rythmus zu gewoehnen, mit Stillmahlzeiten die jeweils 15-20 Minuten dauern, geht gegen unsere Natur. Wir Menschen sind jedoch sehr an-passungsfaehig und einige Muetter schaffen es, mit diesen sehr distanzierten Bruststimulationen und -entleerungen genug Milch zu bilden und einigen Babys gelingt es, mit grossen, weit auseinanderliegenden Milchmahlzeiten zurecht zu-kommen. Leider koennen jedoch einige Muetter mit so seltenen Stillmahlzeiten nicht genug Milch bilden und einige Babys passen sich diesem Rythmus nicht an, werden unruhig, schreien viel, moechten "vor der Zeit" gestillt werden und wachsen und gedeihen nicht. Es wird dann meistens der Koerper der Mutter angeklagt. "Sie haben nicht genug Milch!" - statt die von der Kultur aufgezwungene Erwartung, dass es ausreichen sollte, alle drei bis vier Stunden zu stillen, und die Mutter beginnt, mit Flaschenmilch zuzufuettern, was zu einer stetig abwaerts fuehrenden Spirale bis hin zum gaenzlichen Abstillen fuehrt. Kinder kommen auch mit der biologischen Erwar-tung auf die Welt, dass Muttermilch bis mindestens 2,5 Jahre einen Teil ihrer Diaet darstellt und viele Indizien weisen darauf hin, dass 6-7 Jahre die wahre physiolo-gische Stilldauer ist - egal, wie unsere kulturelle Ueberzeugung ist. Ich kann Refe-renzen meiner diesbezueglichen Studie zur Verfuegung stellen, wenn jemand mehr darueber erfahren mochte.
Das gleiche gilt auch fuer das Schlafverhalten. Kinder kommen mit der angeborenen Erwartung auf die Welt, dicht neben ihren Eltern zu schlafen. Der Tastsinn ist der wichtigste Sinn der Primaten, zusammen mit dem Sehsinn. Junge Primaten werden jahrelang auf dem Koerper der Mutter getragen und schlafen neben ihr, oft noch wenn sie schon laengst abgestillt sind. Die biologische Erwartung fuer Mutter und Kind ist, zusammen zu schlafen und fuer das Kind, waehrend der Nacht, sooft es das Beduernis dazu spuert, an der Brust trinken zu koennen.
Normale, gesunde, gestillte und neben der Mutter schlafende Kinder schlafen nicht "durch" (das heisst sieben bis neun Stunden in einer Strecke) bis sie nicht 3-4 Jahre alt sind und das Nachtstillen nicht laenger notwendig ist.
Ich wiederhole: das ist NORMAL und GESUND.
Dr. McKenna's Schlafstudie zeigt deutlich die Gefahr, der ein einsam schlafendes Kind ausgesetzt ist, das in einen unnatuerlichen Tiefschlaf gleitet, aus dem es schwerlich alleine aufzuwachen imstande ist, wenn es zu einer Atemstillstands-episode kommt. Wenn die Mutter neben ihrem Baby schlaeft, lenkt sie den Schlaf des Babys und seinen Atemrythmus, selbst waehrend sie schlaeft. Wenn das Baby eine Atemstillstandsepisode durchmacht, erinnert es die Mutter mit ihren Bewegungen und mit der Beruherung daran, wieder zu atmen. Man glaubt, dass das der Hauptgrund dafuer sei, dass das Zusammenschlafen des Babys mit der Mutter vor S.I.D.S. (ploetzlicher Krippentod) schuetzt. In anderen Worten, in vielen Faellen von S.I.D.S. in einsam schlafenden Kindern glaubt man, dass es darauf zurueckzufuehren ist, dass ihnen in sehr zartem Alter beigebracht wurde, lange Strecken durchzuschlafen und dass, wenn sie sich waehrend einer Atemsstillstandepisode in einer Tiefschlafphase befinden, niemand neben ihnen ist, der es bemerkt, und sie ans Atmen erinnert, und sie nehmen es ganz einfach nie mehr auf.
Das Nebeneinanderschlafen erlaubt der Mutter auch, die Koerpertemperatur ihres Kindes waehrend der Nacht zu kontrollieren, da zu sein, wenn es Milch erbricht und zu husten beginnt und ihm ganz einfach die normale, sichere Umgebung zu bieten, die sich das Baby instinktiv erwartet.
Ist das vorteilhaft fuer die Eltern? Nein!
Ist es fuer einige neue Eltern schwer, sich anzupassen? Ja!
Es besteht kein Zweifel: der Spalt zwischen dem, was uns unsere Kultur gelehrt hat, vom Schlafverhalten unserer Kinder zu erwarten (ihnen eine Geschichte vorzulesen, sie schoen zuzudecken, das Licht auszuschalten und sie in den naechsten acht Stunden nicht mehr zu sehen) und der Realitaet, das heisst, wie gesunde und normale Kinder tatsaechlich schlafen, klafft weit auseinander.
Der erste Schritt, sich mit der Tatsache abzufinden, dass ein Baby nicht die Nacht durchschlaeft, oder dass es nicht ohne die Mutter schlafen moechte ist, sich der folgenden Punkte bewusst zu werden:
* Dass Kinder bis zum Alter von drei bis vier Jahren nicht durchschlafen, ist ein normales und gesundes Verhalten.
* Kleine Kinder sind nicht "schwierig" und sie wollen einen nicht "manipulieren". Sie sind normal und gesund und benehmen sich artgerecht.
Sobald man diese einfachen Wahrheiten akzeptiert hat, wird die naechtliche Betreu-ung des Kindes viel einfacher. Wenn man die Idee aufgibt, dass man 8 Stunden un-unterbrochenen Schlaf pro Nacht braucht, und diese naechtlichen Interaktionen mit dem Kind als wertvoll und voruebergehend betrachtet, gewoehnt man sich sehr schnell daran. Ich kann das Buch von Dr. Sears empfehlen "Schlafen und Wachen" (bei der "La leche League" zu beziehen). Die ersten Jahre unserer Kinder sind die wichtigsten und einflussreichsten ihres Lebens und sie vergehen nur allzu schnell. Wenn man den Beduerfnissen seiner Kinder in diesen wichtigen Jahren nachkommt, wird man in den darauffolgenden Jahren reichlich Fruechte ernten koennen.
Copyright © Katherine Dettwyler PhD
Dieser Artikel kann fuer den persoenlichen Gebrauch ohne weitere Genehmigung ausgedruckt und unbegrenzt ausgeteilt werden; Fuer die Verwendung in anderen Publikationen setze man sich bitte mit dem Autoren in Verbindung: kadettwyler(at)HOTMAIL.COM
Uebersetzung von - Ulrike Schmidleithner
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