Hallo Svenja,

erstmal: Wow, Glückwunsch zum Dritten! Und stimmt, warst lange nicht hier. ;-)

Hast du das Buch gelesen? "Der verlorene Zwilling" von Evelyne Steinemann?

Das hatte uns eine Hebamme zu dem Thema empfohlen (hab´s selbst nicht gelesen).

Such dir mal vor Ort jemanden, der einerseits dein Gefühl von Trauer und Verlust sehr ernst nimmt, andererseits dir aber auch gut helfen kann, dies anzunehmen und ihm einen angemessenen Platz in deinem Leben zu geben, so dass es dich begleitet, aber nicht belastet.

Wie du den Verlust verarbeitest, wirkt auf deine Kinder, vor allem auf deine Jüngste. Ob sie sich an ihren Zwilling erinnern kann und den Verlust als solchen wahrnimmt, muss man abwarten. Aber an unserem Vorbild lernen unsere Kinder, ob ein solcher Verlust belastet oder nicht.

Sie lassen sich auch leicht etwas überstülpen, was wir in ihnen sehen (oder vermissen) und tragen das u.U. als Last durchs Leben.

Wende dich doch noch mal an deine Hebammen. Die können dir vielleicht jemanden empfehlen - oder dich gleich selbst im Gespräch unterstützen.

Ansonsten wäre vielleicht jemand aus der "Systemischen (Familien)Therapie" einer, mit dem du ins Gespräch kommen und dich neu sortieren kannst. Manchmal reicht es, etwas in einem anderen Licht zu betrachten.

Hast du denn die Eileiterschwangerschaft und die Fehlgeburt ähnlich erlebt oder war das ganz anderes?

LG, Sonne

hallo svenja

vielleicht ist es auch so schwierig zu verstehen,weil das menschlein ja quasi alles hatte.es war zeitgerecht entwickelt,hatte eine fruchthöhle,eine plazenta....und niemand wird dir je sagen können,warum es so gekommen ist.

männer sind da rationaler,gehen nach dem,was sichtbar ist.aber es kann im gefühlschaos eine große hilfe sein.männer können oft gut "erden".vielleicht hilft dir diese sichtweise,in deinem mann einen verbündeten zu sehen und nicht einen,der dich nicht versteht.

vielleicht kannst du diee verlusterfahrung auch positiv prägen.ich glaube rational auch nicht an sowas,aber ich würde mir trotzdem vorstellen,dass julia einen ganz persönlichen schutzengel hat.so ähnlich empfindest du eventuell.du sagst,dass sie stark ist,früh laufen kann u.s.w.dieses kind war einfach ihr sichtbar gewordener schutzengel,der so nah bei ihr ist,dass er mit auf die welt wollte.aber das geht bei schutzengeln ja nun mal nicht;-)

tröstende grüße,sylvi-die manchmal auch über ein drittes kind nachdenkt *total bekloppt;-) *

liebe svenja,

meine situation ist eine andere als deine, aber nachvollziehen kann ich deine worte unglaublich gut. ich hatte zwischen meinem sohn (4) und meiner tochter (1) eine fehlgeburt in der 8./9. woche. es hätte mich fast verrückt gemacht damals und ich hatte auch das gefühl außer mit meinem mann mit keinem reden zu können.

auch heute noch vermisse ich unser sternchen ziemlich regelmäßig. ich bin christ und habe daher die hoffnung, dass es bei gott ist. trotzdem bin ichmanchmal so traurig, weil ich unser kind so gern gekannt und geliebt hätte - hier auf dieser welt.

unglaublich gut hat es mir getan, als ich wegen meiner kinder bei einer ärztin war, die irgendwie spürte, dass ich doch drei kinder habe. als sie mich drauf ansprach, brach ich in tränen aus und erzählte ihr alles. seit diesem tag geht es mir sehr viel besser.

ein freund von uns ist syst. familientherapeut. immer, wenn ich ein problem habe, ruf ich bei ihm an. ich kann es dir sehr empfehlen!

dir ganz, ganz liebe grüße,

die.micha