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Ernährung als Stillende

Hallo in die Runde!
Felix ist nun 4 Wo. alt, und bisher habe ich mich beim Essen nicht eingeschränkt. Gestern gab es einen Sauerkrautauflauf, den ich mutig gegessen habe, aber Felix scheint auch damit klar zu kommen.
Nun frage ich mich, ob ich damit rechnen kann, dass er auch weiterhin so unproblematisch is(s)t, oder ob die so oft beschriebenen Blähungsprobleme überhaupt erst später auftreten bei etwas älteren Kindern.
Wie sind Eure Erfahrungen - werden die Kinder eher robuster oder empfindlicher mit der Zeit?
Vielen Dank, Enna2
Bisherige Antworten

Re: Ernährung als Stillende

Hallo Enna,
empfindlicher werden sie in keinem Fall. Als Faustregel kannst Du Dir nehmen:
Was Dir nicht bekommt, bekommt auch Deinem Kind nicht. D.h. wenn Du
Blähungen auf Blumenkohl bekommst, wird sich auch Dein Kind schwer tun. Ich
habe z.B. von Anfang an Zwiebeln, Erbsen, Knoblauch und Paprika gegessen,
kein Problem. Später habe ich dann auch noch so Dinge wie Brokkoli etc. dazu
genommen. Ich stille noch immer :-)
LG Lili m. Katharina *24.09.03

Re: Ernährung als Stillende

Die Kinder werden robuster. Und wenn er gegartes Sauerkraut vertragen hat, dürfte er auch so ziemlich alles andere vertragen - Sauerkraut bläht normalerweise gegart stärker als roh.
Viele Grüße,
Christine

Danke Euch

Warum ist das wohl so mit der Richtlinie, dass die Kinder dasselbe wie die Mutter vertragen? Vielleicht baut die Mutter so ein Gemüse besser selber ab und dem Kind bleibt nicht das Blähende daran übrig??
Dass Sauerkraut stärker bläht als roher Kohl, wusste ich nicht. Glücklicherweise, denn sonst hätte ich es nicht probiert. Okay, es war auch Kümmel mit drin, aber immerhin...Jedenfalls bin ich selber begeisterte Kohlesserin und freue mich, dass ich mich da offenbar nicht besonders einschränken muss.
LG, Enna2

Re: Ernährung als Stillende

hi enna,
ich habe in beiden stillzeiten immer alles gegessen und nie festgestellt, dass die beiden irgendwas nicht vertragen hätten, ich meine es wäre oft einbildung der mutter gewesen bzw. zufall, wenn mutter dachte, kind reagiert auf irgendwas ;-)
lg
yvonne
**
hab hier mal nen interessanten artikel zum thema:
es ist schade, dass den Frauen immer wieder erzählt wird, dass die Stillzeit eine Zeit der Einschränkung sei, denn das stimmt so verallgemeinert überhaupt nicht.
Es gibt keine allgemeingültige "Stilldiät" oder generell verbotenen oder erlaubte Nahrungsmittel für die Frau während der Stillzeit (mit der Einschränkung, dass Alkohol möglichst gemieden werden soll). Der Einfluss der Ernährung der Mutter auf das Verhalten des Kindes wird meist erheblich überschätzt.
Eine stillende Mutter muss weder bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Kuhmilch) zu sich nehmen, noch müssen alle stillenden Mütter bestimmte Nahrungsmittel meiden. Von Ausnahmefällen abgesehen macht die Mehrheit der stillenden Mütter die Erfahrung, dass sie alles, was sie mögen, in Maßen essen können auch Schokolade und stark gewürzte Speisen ohne dass sich dies auf ihre Babys auswirkt und viele kleine Babys haben Blähungen ganz gleich, was ihre Mütter essen. Auch wenn viele Mütter davon gehört haben, dass durch den Genuss von "blähenden" Lebensmitteln Blähungen bei ihrem Baby hervorgerufen werden, ist diese Meinung mit Vorsicht zu genießen. Darmgase entstehen bei der Verarbeitung von Faserstoffen (Ballaststoffen) durch die Darmbakterien im Verdauungstrakt. Weder Verdauungsgase noch Ballaststoffe gehen in die Muttermilch über, auch nicht, wenn die Mutter unter extremen Blähungen leidet. Genausowenig verändern stark säurehaltige Nahrungsmittel den pH Wert der Muttermilch. Deshalb gibt es auch kein Verbot für Orangensaft.
Normalerweise können stillende Mütter alles essen, bei manchen Nahrungsmitteln ist es allerdings anzuraten, dass sie nicht im Übermaß genossen werden. Am ehesten ist zu erwarten, dass Nahrungsmittel, die bei Ihnen Blähungen hervorrufen auch bei Ihrem Kind zu Blähungen führen können. Manche Babys haben Blähungen oder Koliken, ganz gleich, was ihre Mutter isst oder nicht isst.
Letztendlich bleibt nicht anderes übrig, als auszuprobieren, ob ein Baby auf etwas reagiert oder nicht, denn das ist wirklich von Kind zu Kind unterschiedlich.
Prophylaktische Enthaltsamkeit ist jedenfalls nicht notwendig.
Ich hänge dir noch einen Artikel von Prof. Dr. B. Koletzko zu diesem Thema an, der sich ebenfalls mit dem Thema beschäftigt hat.
LLLiebe Grüße
Biggi
"Milch und Kohl. Schlimm für Babys Bauch?"
Stillende Mütter sollten unbedingt blähende Nahrungsmittel meiden, raten Hebammen seit Generationen, weil Kohl & Co. dem Baby Bauchkrämpfe bescherten. Doch was ist wirklich dran an derartigen Empfehlungen?
Zweifellos können blähende Lebensmittel bei der Konsumentin selbst Meteorismus auslösen, und ein Teil der im mütterlichen Darmtrakt gebildeten Gase findet sich in der Ausatemluft wieder, nicht aber in der Muttermilch zumindest nicht in nennenswerter Menge. "Muttermilch Sprudel" muss das Baby also sicher nicht trinken, stellt Professor Dr. B. Koletzko Abteilung Stoffwechselstörungen und Ernährung, Dr. von Haunersches Kinderspital, Klinikum Innenstadt, München. Möglicherweise sind es aber Metabolite aus dem mütterlichen Stoffwechsel, die dem Kind Bauchkrämpfe bescheren, z.B. kurzkettige Fettsäuren oder andere organische Säuren. In einer offenen Beobachtungsstudie mit fast 300 Stillenden kam es in der Tat signifikant häufiger zu infantilen Koliken, wenn die Mutter Kohl, Zwiebeln und Kuhmilch zu sich nahm. Allerdings war dieser Effekt insgesamt nicht sehr stark ausgeprägt und für Brokkoli und Blumenkohl gar nicht nachweisbar.
Nur was den Genuss von Kuhmilch betrifft, geht die Erklärung für einen möglichen Zusammenhang mit kindlichen Koliken über reine Spekulation hinaus. In diesem Fall handelt es sich wahrscheinlich um eine allergische Reaktion auf Kuhmilcheiweiß. Bei 10 bis 15% der Kolikkinder,
so konnten Studien nachweisen, liegt jedenfalls eine Unverträglichkeit gegen ein in die Muttermilch übergegangenes Fremdeiweiß vor. Bei heftigen infantilen Koliken rät der Pädiater den Müttern daher, sich versuchsweise eine Woche lang kuhmilchfrei (eigene Anmerkung: zwei
Wochen sind sicherer, da Kuhmilchproteine bis zu 10 Tage im mütterlichen Organismus nachweisbar sind) zu ernähren. Falls sich die Symptome darunter deutlich bessern und erneuter Kuhmilcheiweiß Verzehr wieder kindliche Beschwerden provoziert, kann diese Kost für die Stillzeit
beibehalten werden. Meist ist dann allerdings eine Kalziumsupplementierung erforderlich.
Diät hält vom Stillen ab. Vom etwaigen Verzicht auf Kuhmilchprodukte abgesehen sind nach Prof. Koletzkos Meinung restriktive Ernährungsempfehlungen für stillende Mütter jedoch nicht
wissenschaftlich begründbar. Sie können zu einem Nährstoffmangel führen, verkomplizieren unnötig das Leben während der Stillzeit und sind nicht selten Ursache dafür, dass Frauen frühzeitig abstillen.
(Quelle: AFS Rundbrief 5 6/2001)
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