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Einige Fragen zur Stillroutine

Ich blicke hier neugiereig in die Zukunft und wüsste gern, ob...
...das Auslaufen der Milch an der einen Seite, während auf der anderen getsillt wird, irgendwann etwas weniger wird? Und was ich em besten machen kann? Es tropft nicht nur, es läuft wie ein kleiner Wasserhahn, und ich bin regelmäßig nass, weil ich nicht immer rechtzeitig eingreife mit Handtuch usw.. Milchauffangschalen sind irgendwie nicht wirklich dicht genug und laufen eh irgendwann über, wenn die Milch bis zur Brustwarzenöffnung ansteigt. Meist setzt der Milchspendereflex auch noch direkt vor dem Anlegen ein, so dass es auch auf der Stillseite sprudelt und in Felix' Gesicht und sonst überallhin läuft. Lustig, aber auf Dauer lästig.
...die Berührungsempfindlichkeit vorne an den BW irgendwann nachlässt. Die Wunden sind verheilt, aber wenn ich zufällig leicht drankomme, brennt es schon noch. Kann ich z.B. irgendwann während der Stillzeit mal auf dem Bauch liegen??
...die Schmerzempfindlichkeit am Warzenhof, wo die Zahnleiste des Babys drauf kaut, irgendwann nachlässt. Es ist da nichts wund, und Felix ist auch wirklich gut angelegt, aber das "Melken" mit seinem Kiefer ist schon mehr als nur ein Zwicken. Auszuhalten, aber schöner wär's bei geringerer Empfindlichkeit.
Vielen Dank im voraus,
Enna2 mit Felix, 13 Tage
Bisherige Antworten

Re: Einige Fragen zur Stillroutine

Das Auslaufen wird defintiv weniger bzw. hört irgendwann ganz auf. Wenn du mit der Hand oder dem Finger auf die BW drückst, kannst du ein es bisschen aufhalten. Das ging bei mir, die ich auch immer so sprudelte, ganz gut.
Hm, Schmerzen hatte ich auch nur ganz am Anfang... es hilft in jedem Fall:
- Milch antrocknen lassen
- Luft dranlassen
- evtl. ein gaaaanz bisschen Rotlicht
-darauf achten, dass er die BW wirklich ganz im Mund hat, evtl auch etwas vom Warzenhof
-Brust nicht mit Seife waschen, nur Wasser dranlassen (Säureschutzmantel etc.)
Es wissen bestimmt noch andere weitere Tipps!
Weiterhin alles Gute und lG
Carolin

Re: Einige Fragen zur Stillroutine

Weißt Du, die BW sind selber eigentlich nicht mehr wund, aber ich habe einerseits das Gefühl, dass gerade weil er viel vom Vorhof mit in den Mund nimmt, er die Haut außerhalb der Warze zu stark in Richtung Mitte dehnt, wenn das verständlich ist. Und eben der Druck des Kiefers, der dazu kommt. Auch wenn ich am Warzenhof mit den Finger Druck ausübe - etwa dort, wo man auch Milch auspressen kann - ist es sehr druckempfindlich.
Das Brennen ist aber tatsächlich vorne an den BW - also insgesamt viele Sorten Schmerz gemischt ;-). Es tut beim Stillen dort nicht mehr weh, nur ist eben danach sehr empfindlich. Z.B. wenn Felix mit den Händen daran vorbeischrammt.
Aber insgesamt kann ich damit leben. Wenn ich jetzt sehe, was man alles locker aushalten kann (anfangs auch blutige BW), dann kann ich im Nachhinein mehr mit mir im Reinen sein, wg. des frühen Abstillens beim ersten Kind. Das jetzt ist alles ein Witz dagegen, was ich da gelitten hatte (siehe Profil). Aber ganz perfekt ist es auch jetzt noch nicht, sieht aber so aus, als würde es.
Danke für Deine Antwort und LG, Enna2

Re: Einige Fragen zur Stillroutine

Das regelt sich alles. :o)
Die ersten Wochen ist das völlig normal. Meist ist das dann nach 6-12
Wochen durch. Nach drei Monaten stellt sich die Milchproduktion um, so
dass weniger auf Vorrat produziert wird, die Milch nicht mehr
herausspritzt etc. (fällt aber bei manchen Frauen auch aus, bei mir hat es
fünf Monate gedauert, man gewöhnt sich aber dran). Die Brustwarzen
sind auch meist nach vier Wochen so weit abgehärtet, dass die kaum
noch was überstrapaziert, und auf dem Bauch schlafen sollte auch bald
wieder gehen (spätestens nach der Umstellung).
Und: Auf dem Rücken habe ich meine ab etwa zwei Monaten getragen.
Erst nur kurz, damit sie da nicht einschläft. Da ich sie eh viel getragen
habe, konnte sie ihren Kopf gut halten. Mit zwei Wochen, würde ich das
auch noch nicht machen. ;o)
LG und weiterhin alles Gute,
Sonne

Re: Einige Fragen zur Stillroutine

Das sind ja schöne Aussichten - bin ja eigentlich Bauchschläferin! :-)
Felix hält schon jetzt seinen Kopf verhältnismäßig gut, da wird er sicher auch kein Spätzünder in der Hinsicht sein.
Danke und LG, Enna2

Re: Einige Fragen zur Stillroutine

Hallo Enna,
meine Antworten: Ja, ja und ja. :) Wird alles besser. Am Anfang ist Stillen eine
ziemliche Sauerei, selbst wenn es gut läuft (ich hatte z. B. beim 2. Kind null
wunde Brustwarzen), bis sich der Körper auf die tatsächlich benötigte Menge
eingestellt hat und alle Beteiligten den Bogen raushaben. Das wird aber schon
noch ein paar Wochen dauern. Bei mir war es mit der Empfindlichkeit beim 1.
Kind nach etwa 3 Wochen vorbei, das mit dem Mitlaufen ging beide Male noch
länger - ganz vorbei ist es auch jetzt nach 8 Monaten noch nicht, aber schon
viel besser auszuhalten. Mach es dir zur Gewohnheit, vor dem Stillen auf der
unbenutzten Seite was einzulegen - Mullwindel, Handtuch, Stilleinlage - das
ist lästig, aber besser als nass.
So nach 3 Monaten hat sich der Körper dann meist eingependelt und du
fragst dich plötzlich, ob du noch genug Milch hast ... um das gleich mal
vorwegzunehmen: Ja, hast du! :) Jetzt hast du quasi zu viel und der Körper
bildet welche auf Vorrat, später wird nur noch das Nötigste "gelagert" und der
Rest direkt beim Stillen gebildet. Niemand hat plötzlich zu wenig Milch (außer
sie macht sich großen Stress deswegen), wenn sie am Anfang reicht, reicht
sich auch die nächsten 2-3-4 ... Jahre. :)
LG Yuri

apropos Stilleinlagen

Danke für Deine Antwort! Ja, Einlagen trage ich sowieso, weil ich immer wieder mal Milchspendereflexe habe. Trage ich Felix im Tuch, muss er sich bloß anfangen zu rühren, und schon kribbelt es. Auch während einer längeren Stillmahlzeit (knapp eine Stunde) gibt es oft ca. drei Milchspendereflexe, wo es dann nochmal so richtig von neuem lossprudelt. Die Hebamme meinte heute schmunzelnd, im Mittelalter hätte man mich zur Amme gemacht.
Naja, Spaß beiseite, an den Einlagen stört mich, dass sie die BW, die durch das Stillen irgendwie dauerhaft aufgerichtet sind (waren sie vorher nie), umgeknickt werden. Gerade am BW-Ansatz sind sie recht empfindlich, habe ich das Gefühl.
Und heute ist wieder so ein Dauerstilltag. Jetzt gerade, nachdem ich seit mittags fast ununterbrochen gestillt habe, ist die eine BW schon recht verbraucht, finde ich. Nicht neu wund, aber eben rundherum überstrapaziert. Das Anlegen ist nach wie vor schmerzhaft dort, und es kommt mir wie eine längere Durststrecke vor, bis sich das mal regelt.
An der Milchmenge habe ich noch nie gezweifelt. Beim ersten Kind stand ich unter Extremstress, und es wurde im KH vor und nach jedem Stillen gewogen und zugefüttert, außerdem war ich dermaßen wund, das kann ich mir heute gar nicht mehr vorstellen - und dennoch steigerte sich stetig die Milchmenge. Aber es ist immer gut zu wissen, was auf einen zukommt. Ich sage mir immer (schon während der Schwangerschaft), dass der Körper auch Zwillinge versorgen kann, und ein Einling ist demzufolge nur halb so wild. Das ist bei jedem Problem mein Dauertrost.
Ob ich nun jahrelang stillen werde, kann ich noch nicht sagen. Ich vermute jedoch, dass wahrscheinlich die ersten Monate die schwierigsten sind, bis man eine Alltagsroutine gefunden hat. Wenn man diesen Punkt erstmal überschritten hat, wird es wohl dann eine Frage der grundsätzlichen Bereitschaft bzw. Lust und Laune sein, falls nicht unvorhergesehene Probleme auftreten. Oder sehe ich das falsch?
LG, Enna2

Re: apropos Stilleinlagen

"Ob ich nun jahrelang stillen werde, kann ich noch nicht sagen. Ich vermute
jedoch, dass wahrscheinlich die ersten Monate die schwierigsten sind, bis
man eine Alltagsroutine gefunden hat. Wenn man diesen Punkt erstmal
überschritten hat, wird es wohl dann eine Frage der grundsätzlichen
Bereitschaft bzw. Lust und Laune sein, falls nicht unvorhergesehene Probleme
auftreten. Oder sehe ich das falsch?"
Nein, das siehst du ganz richtig. :) Entspannter wird es vor allem dann, wenn
das Kind auch mal was anderes isst und man plötzlich nicht mehr rund um
die Uhr unabkömmlich ist. Und dann noch mal, wenn das Kind dich beim
Stillen plötzlich so verträumt ansieht. Und wenn man anfangen kann, mit dem
Kind beim Stillen rumzualbern. Und dann, wenn die ersten Stillkindermünder
kommen. :) Es wird wirklich immer einfacher, diese Anfangsprobleme sind
eine Sache von Wochen, das ist im Rückblick dann gar nicht viel gewesen.
Aber wer nach 3 Monaten abstillt, bringt sich im Prinzip um die Belohnung für
all die Anfangsmühen.
Wirklich, nach knapp 2 Wochen bist du noch mittendrin im Stillchaos, das war
selbst bei mir so, obwohl ich zweimal so gut wie gar keine Probleme hatte.
Stillen ist ja nur eins von vielen verwirrenden Dingen, mit denen das Baby
plötzlich klar kommen muss. Und gleichzeitig so ungeheuer beruhigend - für
das Baby zumindest ...
LG Yuri

Re: apropos Stilleinlagen

Das kann ich alles dick unterstreichen. Wer nur 3 Monate stillt, wird sich zeitlebens wundern, dass sich manche Frauen den Stress länger antun. ;-)
LG Uta

Stillkindermünder

Ja, es wäre schön, wenn wir soweit kommen, dass Felix sich später bewusst dran erinnern kann. Das habe ich bei Clemens zumindest mit dem Tragetuch auch vorgehabt und ihn bis 2 Jahre getragen. Danach folgte die Schwangerschaft, aber er weiß noch, dass er mir "an den Ohren gezieht" hat.
Jedenfalls ist ja jetzt wieder über eine Woche vergangen, und die BW sind schon ergeblich belastbarer geworden - auch wenn Felix mal aus Unruhe plötzlich an der Spitze zieht oder ich gerade nicht aufpasse. Z.B. stille ich ihn jetzt gerade beim Schreiben, das wäre vor kurzem auch noch nicht denkbar gewesen. Ich bin also guter Dinge. Wenn es klappt, ist Stillen die einfachste Sache, wie mirscheint. Hoffentlch läuft es auch weiterhin so rund.
LG, Enna2

Re: Stillkindermünder

Liebe Enna,
das ist ja schön zu lesen! SIEHSTE! :)) Ich drücke euch die Daumen für eine
schöne, unkomplizierte Stillzeit auch weiterhin!
LG Yuri
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