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Eine Frage bzgl. Abstillen

Hallo Zusammen,

ich weiß nicht recht ob ich hier richtig bin, sollte das so sein bitte einfach Bescheid geben. Mein Sohn ist jetzt 1 Jahr alt und ich stille ihn noch nachts. Allerdings ist mir seit ein paar Tagen aufgefallen dass er meine Brust eher nur noch als Einschlafhilfe benutzt. Kaum leg ich ihn an gehen auch schon die Augen zu und wenn er richtig satt ist stört es ihn auch dass beim nuckeln Milch kommt. Nachts ist es das gleiche. Er wird wach und will wieder an der Brust einnuckeln. Das ist aber eine Richtung die ich nicht einschlagen möchte. Wenn er wirklich Hunger hat wäre das in Ordnung. Aber er trinkt nicht. Er nuckelt nachts kurz und schläft dann wieder ein. Er schläft noch neben mir im Bett. Einen Schnuller hat er von Geburt an verweigert und nimmt diesen auch immer noch nicht. Tagsüber trinkt er ohne Probleme aus der Trinklernflasche. WIll ich ihm diese nachts gehen schreit er wie am Spieß. Was kann ich machen um ihn das Genuckele abzugewöhnen ? Hat jemand von euch vielleicht einen Tipp ?
Vielen Dank im Voraus

LG Jadera

Bisherige Antworten

Eine Frage bzgl. Abstillen

Kann ich leider nicht, weil es normal ist. Stillen ist eben nicht nur Nahrung. Aber schau mal hier:Das nicht ernaehrungsbedingte Saugen
Autor: Dr. Katherine Dettwyler PhD
zugeordneter Professor fuer Anthropologie und Ernaehrungswissenschaft
Texas A & M University
Originaltitel des Textes: "Non-nutritive sucking"
Mir gefaellt diese Bezeichnung nicht, weil man sie automatisch mit der Definierung "ernaehrungsbedingtes" Saugen konfrontiert, wobei angedeutet wird, dass es sich nur bei diesem letztgenannten um echtes Saugen handelt. Sie laesst auch die Schlussfolgerung zu, dass der Hauptgrund und die einzige Aufgabe des Stillens die Uebermittlung von Naehrstoffen ist. Das ist das, was uns die Flaschenmilchindustrie seit langer Zeit weis machen moechte: Stillen ist NUR eine Methode, sein Baby zu fuettern und hier ist eine Alternative, die besser/gleich gut/fast gleich gut ist.
Ich glaube nicht, dass Stillen "nur" der Fuetterung des Babys dient, so wie der Sex nicht "nur" fuer die Fortpflanzung da ist. Stillen versorgt das Baby mit Nahrung, Fluessigkeit, es uebermittelt ihm Immunfaktoren, die der Grund sein moegen, aus dem ein Baby nach der Brust verlangt und Kinder so oft gestillt werden wollen, wenn sie krank sind, nicht nur um getroestet zu werden. Der Stillprozess selbst reguliert die Temperatur und den Herzschlag des Neugeborenen, senkt seinen Blutdruck und bringt es zum Schlafen. Dazu kommen noch all die wichtigen sozialen und emotiven Faktoren, die waehrend dem Stillen stattfinden.
Dr. Blackburns Studie ueber die Evolution der Brustdruesen nimmt an, dass der urspruengliche Zweck der Milchsekretion war, die Keime im Darmtrakt des Nachwuchs zu toeten und diesen vor Infektionen zu schuetzen und dass sich die Ernaehrungskomponenten der Muttermilch erst spaeter entwickelt haben.
Solange das Stillen nur oder hauptsaechlich als Fuetterungsmethode angesehen wird, wird das Flaschenfuettern als gleichwertig oder gut genug gelten. Wir muessen wirklich versuchen, von dem Gedanken wegzukommen, dass Saugen, wenn es nicht ernaehrungsbedingt ist, ein Optional ist, oder mit einem Schnuller befriedigt werden kann. Viele Leute denken, dass das Baby nicht "schon wieder" das Beduerfnis zum Saugen haben sollte, und sie wundern sich, wie es schon wieder hungrig sein kann. Es ist moeglich, dass es in diesem Fall nach der Brust verlangt, weil es friert, weil es sich alleine oder aufgeregt/ schlaefrig/kraenklich fuehlt. All diese Beduerfnisse sind gleich berechtigt. Es stimmt, dass Muetter imstande sein sollen, zu erkennen, wann das Baby saugt, ohne Milch zu erhalten und dass sie ihre Babys beobachten sollen, dass sie jemanden brauchen, der kontrolliert, ob das Baby richtig angelegt ist und dass sie sein Gewicht regelmaessig kontrollieren usw. Ich kritisierte einige Anthropologen, die mit einer "Stopuhr" Studien ueber die Zeit, die Babys an der Brust verbringen machen, ohne zu beachten
- ob und wieviel Milch das Baby trinkt
- ob die Mutter wirklich Milch produziert, oder nicht (ich zum Beispiel stille Alex noch, habe jedoch keine Milch mehr. Wird er gestillt? Es handelt sich zweifelsohne um ein nicht ernaehrungsbedingtes Saugen, aber verliert es dadurch an Wichtigkeit?)
Wir sollten wirklich beginnen, den Leuten zu erklaeren, dass Stillen ein Multifaktor ist, eine komplexe Interaktion zwischen zwei Personen, die der Ernaehrung des Kindes dient, die aber auch bei der Abwehr von Krankheiten eine Rolle spielt und fuer eine physiologischen, emotionalen und cognitive Entwicklung wichtig ist.
Ich finde, die Bezeichnung "nicht ernaehrungsbedingt" hoert sich an wie "nicht wichtig", "nicht echt", "ohne Bedeutung", auch wenn es nicht so gemeint ist.
Copyright © Katherine Dettwyler PhD

Eine Frage bzgl. Abstillen

Hi Jadera,
ich bin nicht sicher ob ich dir helfen kann - hatte hier das gleiche "Problem"...Allerdings war meine Kleine da schon fast 2....ich hab es dann so gelöst, das wir abends auf der Couch gestillt haben und ich ihr erklärt habe das es erst zum Frühstück wieder Milch gibt...Gab ein paar Tage tamtam, aber dann ging es Nachts auch ohne Milch...inzwischen schläft sie sogar (oft) ohne Milch ein...Wenn wir auf der Couch stillen stell ich sie vor die Wahl "jetzt mit Milch einschlafen oder später ohne"...und mal schläfst sie ein und mal nicht und wir gehen etwas später ins Bett....
aber der Unterschied ist halt das meine 1 Jahr älter ist...daher weiß ich nicht ob das bei euch so schon funktionieren kann...Wichtig ist in jedem Fall das du dir ganz sicher bist was DU willst, denn eines ist klar: Dein Kleiner weiß was er will: An Mama nuckeln...und er wird dir (lautstark) zu verstehen geben das er das genau jetzt will....dann mußt du genau wissen was du willst und es entweder durchziehen oder besser gleich weiter stillen....Die Entscheidung liegt bei dir...
In jedem Fall wünsch ich viel Freude mit dem kleinen und hoffentlich bald geruhsame Nächte....(übrigens schläft meine Kleine auch noch immer bei mir im Bett und kommt des morgens gegen 4 kuscheln)
lg Sue

Eine Frage bzgl. Abstillen

Hallo Jadera,

wenn Du wirklich nicht mehr stillen magst, wirst Du wohl für eine Weile Deinem Mann das zu Bett bringen und die Nächte überlassen müssen.

Jetzt hat Dein kleiner 1 Jahr lang wenn er das Bedürfnis nach Nähe hatte, Mamas Brust bekommen und plötzlich soll das vorbei sein? Da würde ich an seiner Stelle auch lauthals protestieren. Ich denke so lang Du in der Nähe bist und er Deine Milch riecht, wird er sich ohne Brust nicht beruhigen lassen.

Wenn Dein Mann es schafft ihn durch singen, rumtragen, streicheln zu beruhigen und so ein neues Ritual unabhängig von der Brust einführt, kannst Du es vielleicht auch nach einer Weile übernehmen - zumindest bei ner Bekannten von mir hat das so funktioniert.

Liebe Grüsse

Sanne

Eine Frage bzgl. Abstillen

Hey Jadera,

ich würde ihm am Tag einfach öfter mal die Brust anbieten, dann ist es vielleicht leichter das Einschlafritual zu ändern, denn dann hat er Tagsüber genug von dem Getankt was er braucht (sieht Antwort von Jani).

Liebe Grüße

Baghira - die ihren Sohn mit 3 noch 4mal täglich gestillt hat, immer vor und nach dem schlafen. (Mit 1. habe ich das Einschlafritual von Stillen auf Buch geändert - also erst Stillen, dann Buch direkt vor dem Schlafen).

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