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Eifersucht

Hallo,
liebe Mamas von zwei oder mehr.
Ich hab zurzeit Schwierigkeiten mit meiner "Großen". Sie wird im Mai fünf und es gibt momentan täglich Streit, Stress, Geschrei. Sie motzt mich total oft aus dem blauen heraus an, schreit, dass ich aufhören soll, wenn ich mit ihr rede O-Ton: "ich will nichts mehr von dir hören"... Ich versuche, ruhig zu bleiben, sage anfangs, dass sie mir das und das auch normal sagen kann. Wenn sie aber dauernd nur motzt, werde ich auch genervt und zeige das dann auch und sage, wenn sie mich so anmotzt, krieg ich auch schlechte Laune und es gibt halt Streit. Mittlerweile sag ich auch ganz streng, dass es nicht geht, dass so so mit mir redet (mir also z.B. den Mund verbietet). Sie kann ja woanders hingehen, wenn sie mich nicht hören will. Seitdem ist es etwas besser.
Jetzt ist mir aber aufgefallen, dass sie auch von ihrer kleinen Schwester (*August 07) oft soo schnell genervt ist. Die soll sie nicht anschauen, ansprechen, wenn sie mal an sie rankommt schreit sie gleich "nicht hauen"...
Ich glaube, sie ist einfach eifersüchtig zurzeit. Jetzt habe ich sie mal gefragt, was eigentlich los ist mit ihr, warum sie so sauer auf ihre Schwester ist. Da hat sie gesagt, die darf immer alles, was sie will. Z.B. Milch trinken oder auf meinen Schoß, das findet sie doof.
Ich versuche, ihr viel Aufmerksamkeit zu geben und mache sowieso viel mehr mit ihr (Bücher vorlesen, Basteln, Kochen oder Backen), wo die Kleine warten oder sich selbst beschäftigen muss. Ich schwanke deshalb zwischen, ihr noch mehr Aufmerksamkeit geben und das in meinen Augen vorhandene Risiko eingehen, dass die Kleine dafür zu wenig abbekommt. Oder eben den Standpunkt einnehmen, dass das dazugehört, wenn man Geschwister hat, dass das eben der Preis dafür ist, was man sonst alles tolles hat mit Geschwistern. Denn natürlich sehe ich, dass sie auch Spaß miteinander haben und sich lieb haben, außerdem stimmt es objektiv natürlich nicht, dass die Kleine alles darf, was sie will. Aber die Große sieht es halt grade so. Sie sagte sogar, es wäre ihr am liebsten, wenn Hanna gar nicht da wäre. Ich weiß, dass sie das nicht so meint und bin deshalb auch nicht traurig oder beleidigt oder schockiert, aber nachdenklich macht es mich, denn ich will nicht, dass das Dauerzustand bleibt. Ich selbst habe meine Schwester erst mit 12einhalb bekommen und habe sie die Jahre vorher schmerzlich vermisst. Klar, war ich auch mal eifersüchtig, aber im Großen und Ganzen war mit immer bewusst, was für ein tolles Geschenk sie ist. Das ist natürlich ganz anders, wenn man mit drei die Schwester bekommt! Das verstehe ich, kann mich aber nicht so hineinversetzen, weil ich es ganz anders erlebt habe. Und weil mir die Beziehung zu meiner Schwester so ein Segen war und ist, ist es mir auch sehr (vielleicht zu?) wichtig, dass meine Kinder das auch als positiv wahrnehmen und nicht mit dem Gedanken aufwachsen "wär ich doch Einzelkind".
So, das war jetzt meine Seelenlage. Habt ihr Ideen, Erfahrungen, Gedanken, Gefühle, wie ich damit umgehen kann? Her damit und zwar in rauen Mengen, denn im Moment bin ich echt ratlos und doch etwas traurig, wie ich grad spüre....
Danke im Voraus und LG,
Daniela
Bisherige Antworten

Eifersucht

Hallo Daniela,
es ist völlig normal das kleine Kinder ihre Geschwister nicht nur als Segen sehen, da erwartest du zuviel. Die Beziehung ist einfach ganz anders als bei deiner Schwester und dir.
Bei uns ist es so, dass die Kleine die Große anhimmelt und alles toll findet, was diese macht. Da weise ich die Große immer wieder drauf hin. Inzwischen kann meine Große der Kleinen alleine die Windel wechseln, da fühlt sie sich ganz toll.
Sag ihr, dass du sie lieb hast und wenn sie gerade eine tolle große Schwester ist sag ihr das auch. Und wenn sie sagt, es wäre ihr lieber die Kleine wäre nicht da würde ich nur sagen: das wäre ganz traurig/ ganz langweilig, aber sonst nicht größer drauf eingehen.
Mein Bruder und ich (zweieinhalb Jahre Unterschied) haben uns lange nur gestritten und sind jetzt sehr gute Freunde.
LG Sofie

Eifersucht

Liebe Sofie.
Danke für deine Antwort.
Ich erwarte das ja gar nicht von ihr, dass sie es immer als Segen sehen soll, klar ist das ganz was anderes, das habe ich ja in meinem Posting auch so geschrieben. Ich sage nur, ich hab es eben so erlebt und deshalb fehlt mir der andere Blickwinkel. Ich erinner mich noch gut, als ich als kleines Mädchen immer gesagt hab, ich wünsch mir soo ein Geschwisterchen und meine Freundinnen meinten nur "kannst meinen Bruder haben" *lol*. Ich möchte aber eben mein Verhalten möglichst so gestalten, dass sie, wenn sie älter werden, Freundinnen sein können und keinen alten Groll haben, der ihre Beziehung vergiftet. Solche Geschwister kenne ich nämlich auch, die noch als Erwachsene diesen Groll in sich tragen und das fände ich schrecklich! Insofern wünsche ich mir Tipps, was andere für Erfahrungen gemacht haben, was bei ihnen geholfen hat oder was sie sich als Kinder von ihren Eltern gewünscht haben.
Ich spiegele ihr ihre Gefühle und erlaube sie ihr auch. Sie sagte heute "ich darf das sagen" und ich meinte, das darf sie wirklich und ich finde es auch gut, wenn sie es sagt. Ich habe bisher nicht "dagegenargumentiert", weil ich ihr diese Gefühle nicht ausreden will. Aber die Situation nach meinen Möglichkeiten so gestalten, dass sie diese Gefühle seltener fühlen muss, das würde ich gern.
LG, Daniela

Eifersucht

Hallo Daniela,
okay, jetzt hoffe ich verstehe ich besser. Ich versuche mal in Worte zu fassen, was mich am meisten geärgert hat als Kind und Jugendliche.
Wichtig ist es, die Kinder NICHT gleich zu behandeln, klar gleich zu lieben und so weiter. Aber ein Kind ist älter und eins jünger und mich hat es immer geärgert, wenn mein KLEINER Bruder das Gleiche durfte wie ich oder das gleiche Weihnachtsgeschenk bekommen hat.
Und sie nicht zwingen die Kleine mitzunehmen und mitmachen zu lassen, wenn sie mit anderen Kindern spielt, nur wenn sie will. Und keinen Konkurrenzkampf fördern.
Und das gute Verhältnis zwischen Dir und Deiner Schwester ist sicher ein gutes Vorbild.
Aber irgendwie liegt es auch an den Interessen und Naturellen der Persönlichkeiten. Das Verhältnis zwischen mir und meinem Bruder war lange schwierig und ließ sich von meiner Seite aus nicht verbessern, weil ich überhaupt nicht an ihn ran gekommen bin. Da hat dann meine Schwägerin zum Glück den Durchbruch gebracht.
Es ist schwer, aber versuche vielleicht, es Dir nicht so zur absoluten Herzensangelegenheit zu machen.
LG Sofie

Eifersucht

Danke,
jetzt sind wie beinander. Ich hab schon aus Gesprächen hier im Umfeld kapiert, dass ich mir das nicht so zu Herzen nehmen darf, weil es wohl überall immer wieder vorkommt und normal ist. Trotzdem schlucke ich erstmal, wenn die Große, wie gestern am Tisch sagt "Ich mag die Hanna überhaupt nicht". Gott sei Dank bin ich mir sehr sicher, dass das nur eine Momentaufnahme ist, wenn sie eine halbe Stunde später zusammen ausgelassen lachen, schmusen und Schokolade teilen...
Deine Tipps beherzige ich glaub ich schon ganz gut, aber wer ist schon perfekt - ich werde weiter dran arbeiten.
Ich hab mal gelesen, dass die meisten Geschwister als Erwachsene irgendwann zusammenfinden und da man ja den größten Teil des Lebens erwachsen ist, ist das doch ganz schön.
Danke nochmal für deine eigenen Erfahrungen,
LG Daniela

Eifersucht

Hallo Daniela,
also erst mal finde ich es schön für Deine Große, dass Du ihre Gefühle ernst nimmst, ihr nicht den Mund verbietest. Und auch, wenn Du mal schreist oder sonst die Nerven verlierst, was wohl normal ist, dann hilfst Du Deiner Tochter schon mal mit ersterem ganz viel! außerdem achtest Du darauf, dass sie noch Zeit abbekommt, das ist schon mal sehr hilfreich gegen Eifersuchtsgefühle.
Sie ist drei Jahre? Finde gerade die Stelle nicht mehr ...
Sie war drei Jahre die Einzige und muss nun erstmals richtig zurückstecken. Klar fühlt sie sich da sicherlich oft zurückgesetzt, gekränkt, vielleicht sogar ungeliebt ... Ich verstehe sie SEHR gut, mein Bruder ist nur 1,5 Jahre jünger und ich habe ihn gehasst!
Nun, Du musst Dich ums Baby kümmern, das ist halt so. Du kannst, wie schon beschrieben, Deine Tochter versuchen darin einzubeziehen, soweit es geht. Das würde ich aber nur machen, wenn sie es auch mag. Ich habe mir fest vorgenommen, dass ich meinen Großen niemals gegen seinen Willen verpflichten werde auf seine kleine Schwester aufzupassen. Aber wenn Deine Tochter z.B. den Kinderwagen schiebt, dann kannst Du Dich mit ihr freuen, dass sie schon so groß ist und das kann ("neulich hast du selber noch dringelegen und jetzt ...").
Es gibt auch unzählige Dinge, die darf Deine Tochter und das Baby noch nicht. Das kannst Du auch immer mal erwähnen, wenn es gerade passt. ("Magst du ein Stück Schokolade? Tut mir leid Baby, du bist noch zu klein und darst ja noch keins...." usw.)
Mit meinem Großen rede ich immer wieder darüber, wie es war, als er so klein war, was er Lustiges gemacht hat und da lasse ich einfließen, was er alles durfte, weil er noch so klein war und es brauchte oder anders nicht verstanden hat.
Ich sage ihm auch mal, dass mich dieses oder jenes am Verhalten der kleinen Schwester stört, aber dass man daran nichts ändern kann, weil sie es noch nicht versteht, dass es mich oder ihn stört.
Ich würde versuchen, dass Du Deine Große niemals rausschickst oder anderes, wodurch sie sich abgeschoben und ungeliebt fühlt. Mit so Aussagen wie "Du kannst ja rausgehen ...." wäre ich vorsichtig.
Wahrscheinlich möchte sie ja Aufmerksamkeit, notfalls auch negative, weil sie Angst hat von Dir nicht mehr so geliebt zu werden. Versuche lieber, es auszuhalten, wenn sie sich schlecht benimmt, wie Du sowieso schon versuchst mach so weiter, einfach ihre Aussagen aufgreifen/spiegeln. Ich habe meinen Sohn auch schon angeschrien und aus der Küche geworfen, weil ich total am Ende sein schlechtes Benehmen/Aufmerksamkeitsversuche nicht mehr ertragen konnte. Es ist aber kontraproduktiv. Im Notfall, wenn ich nicht weiter weiß, dann sage ich jetzt einfach immer nur: "Ich will nicht, dass du so mit mir redest, ich bin deine Mutter!"
Und manchmal hilft auch eine paradoxe Reaktion, z.B. sie verhält sich wie von Dir beschrieben unverschämt, Du greifst sie Dir, drückst sie und flüsterst ihr ins Ohr "Ich hab dich lieb", weil das ist ja das, was sie eigentlich mit ihrem Verhalten bezweckt. Natürlich geht das nicht immer, man will ja sein Kind nicht dazu konditionieren, dass es sich schlecht benimmt :-)
Es bringt aber auch was, wenn man seinem großen Kind regelmäßig sagt "du bist mein Kind und deshalb werde ich dich immer lieb haben".
So, mehr fällt mir spontan nicht ein. Jetzt wacht auch die Kleine gerade auf ...
Viel Erfolg und schöne Grüße von Einzigartig

Das Wichtigste vergessen

Hi,

meine Kleene ist krank und schläft schon wieder :-)

Vergaß zu erwähnen, dass Du möglichst aktiv zuhören kannst, wenn Deine Große z.B. äußert, dass sie sich wünscht, das Baby wäre nicht da, dann einfach in Deinen Worten das Gesagte wiedergeben ("Du fändest es ohne Geschwister schöner")

Sie wird dann weiterreden, sich von Dir ernst- und angenommen fühlen, Du erfährst eine Menge über ihre Gefühle. Das bessert die Situation, wenn dadurch auch die Eifersucht nicht weg sein wird, denn Du hast ja tatsächlich einfach mal weniger Zeit für sie.

Nun aber tschüß!

Einzigartig

Das Wichtigste vergessen

Hallo,
danke für deine ausführliche Antwort. Ich hab das alles auch so gemacht, als Hanna noch ein Baby war. Aber mittlerweile ist sie kein Baby mehr, sie wird im August zwei und darf jetzt eben immer mehr (von wegen Schokolade). Marta wird im Mai fünf. Das mit dem Rausschicken sehe ich wie du. Ich schicke sie aber nicht, sondern schlage es ihr vor - nicht wenn sie sich schlecht benimmt, sondern wenn sie von dem Geplapper ihrer Schwester genervt ist, denn der will ich ja auch nicht den Mund verbieten (was auch gar nicht klappen würde, in dem Alter). Das mit dem paradoxen Reagieren hat bei uns auch schon ganz oft geklappt, besonders bei Wutanfällen.
Ich glaub ich muss einfach auch damit klarkommen, dass diese Gefühle und Aussagen zur gesunden Geschwisterbeziehung gehören können, auch wenn ich mein Möglichstes tue. Und dass es nicht gleich heißt, dass sie ein Leben lang keine Freude aneinander haben.
Wir haben uns jetzt vorgenommen, die Unterschiede noch expliziter zu betonen, z.B. abends, wenn Hanna früher ins Bett geht, weil Marta noch vom Papa vorgelesen bekommt.
Danke nochmal, und LG, Daniela

Eifersucht

Hallo Daniela
Rein vom Bauchgefühl würde ich in die Richtung von Einzigartig tendieren. So hab ich's auch versucht anzugehen, noch bevor Eifersucht entsteht: Ich habe meinen Sohn auf die Seite der Grossen "gezogen". Z.B. wenn die Süsse anfing zu krabbeln, hab ich ihn drauf aufmerksam gemacht, was sie neues kann. Wir haben uns dann zusammen hingesetzt und die Kleine aus gewisser Entferung beobachtet und darüber "philosophiert". Oder eben erklärt, warum bestimmtes Verhalten bei ihr auftritt und warum ich wie reagiere.
Ich denke, was es auch schwierig macht für die Kids ist die scheinbare Willkür - Willkür des Verhaltens vom kleineren Kind und die Menge an Zeit und der Zeitpunkt, wann Mama sich mit dem kleineren beschäftigen muss. Vielleicht kannst Du das mehr transparent machen? Das kann man durchaus mit PostIts und kleinen Piktogrammen machen.
Wir haben das gerade eingeführt (aus einem anderen Grund, aber) der Grosse (jetzt 5 1/2) fährt voll darauf ab. Wir haben kleine Aufgaben verteilt, die die Kinder die Woche über im Haushalt erledigen helfen sollen (nach der sog. Scrum-Methode, den berufstätigen Männern sei Dank). Die Kleine hat das noch nicht so richtig kapiert, was wieso warum, aber der Grosse vergleicht jeden Tag, was er schon gemacht hat und was noch zu tun ist. Wir haben dies gemacht, damit statt scheinbarer Willkür der Mama mit Bitten um Hilfe ein transparentes System da ist, was auch für die Kinder von der Menge her greifbar und überschaubar ist. Sie helfen natürlich auch sonst mit, wenn ich sie spontan um was bitte. Aber irgendwie hat's das jetzt mal gebracht. Der Grosse macht jetzt viel mehr und sogar über sein Pensum hinaus.
Vielleicht wäre das auch ein Ansatz für euch? Aufgaben, die Mama machen muss mit der Kleinen und mit der Grossen bzw. gemeinsam?
Oder wie wäre es mit einem Familienrat? Die Zeit scheint reif zu sein. Jeder darf sagen, was in der Woche schön war und eine Sache, die er/sie total schlecht fanden. Dann wird debatiert, wie man das Problem gemeinsam lösen kann. Und das wird dann unter der Woche praktiziert bis zum nächsten Familienrat am Wochenende. Nachzulesen bei Gordon oder Dreikurs.
Dann fiel mir noch folgendes Zitat ins Auge: "es wäre ihr am liebsten, wenn Hanna gar nicht da wäre"
Ich finde es gut, dass Du ihr sagst, sie DARF das sagen und so fühlen. Ich hatte mit meinem älteren Bruder (auch 2 1/2 Jahre Unterschied) eine sch.... Beziehung. Er hat mich psychisch nur genervt und ich konnte mich nur physisch durch schreien und beissen verteidigen. Ich habe mehrmals und immer wieder zu meinen Eltern -teilweise unter Tränen- gesagt "was können wir blos tun, dass wir den mal los werden" Mir war es bitterernst, sie haben das belächelt. Es kam keiner auf den Gedanken, diese Aussage mal ernsthaft mit mir zu hinterfragen. Heute weiss ich: sie haben das belächelt wie Eltern eine solche unmöglich umsetzbare Aussage eines Kindes belächeln. Aber ich habe mich nicht ernst genommen gefühlt - was letztendlich auch die Beziehung zu meinen Eltern stark beeinflusst hat. Mein Gedanke war: Du kannst dich in dieser Welt nur auf dich alleine verlassen, keiner hilft Dir wenn's ernst wird.
Bitter, oder?
Weiss nicht, ob Dir davon was hilft.
Gruss
Fanny mit
FannyBoy (5j5m), FannyGirl (3j5m) und FannyMaus (23d)

Eifersucht

Danke für deine vielen Ideen,
das mit dem Familienrat ist glaub ich eine gute Idee.
Was ist die Scrum-Methode, die kenne ich nicht? Wo gibts das nachzulesen?
Ich hab ihr das auch explizit gesagt, dass sie das sagen darf und dass ich es auch gut finde, wenn sie es mir sagt, weil ich sonst ja gar nicht weiß, wie es ihr geht. Sie darf jetzt auch die Tür des gemeinsamen Kinderzimmers wieder zumachen, wenn sie alleine spielen will und Hanna muss dann bei mir bleiben. Da knallt mitunter schon die Türe vor ihrer Nase zu, wo sie grade begeistert der großen Schwester nachgelaufen ist. Sie bricht dann in Tränen und Geheul aus. Das tut mir dann natürlich Leid für sie, aber da muss sie wohl durch. Ich versuche dann halt, das abzufangen.
Das mit dem drüber philosophieren haben wir auch gemacht und bis vor einigen Wochen hat die Große auch oft so was gesagt wie "ich find die Hanna so süß, wie sie jetzt schon plappert und alles nachsagt, die ist sooo süß". Jetzt heißt es halt eher, "die Hanna soll mir nicht alles nachmachen, das nervt, das ist soo doof!". Tja, die Zeiten ändern sich eben und es sind eben ganz andere Herausforderungen, wenn das Kleine kein Baby mehr ist...
Und wie ist das dann mit Dreien? Wir wünschen uns nämlich auch noch ein drittes Kind, aber im Moment denk ich mir "oh je, wie soll das dann erst werden??".
LG Daniela

Scrum

Schau mal bei Wikipedia. Da gibts eine gute (vielleicht zu ausführliche?) Zusammenfassung. Es kommt aus der Industrie, wird heute viel im Software Engineering angewandt. Grundidee ist, dass sich Teams mit anstehender Arbeit selbst organisieren. Dabei werden Aufgaben quasi in die Runde geworfen (in unserem Fall: auf PostIts geschrieben) und jeder im Team sagt, welche Aufgabe er übernimmt in welchem Zeitrahmen. Ist eine Aufgabe gemacht, kommt sie von links (unerledigt) nach rechts (erledigt). So wird sehr schnell ersichtlich, welche Aufgaben sind noch zu tun, was ist schon gemacht. Hat einer Probleme, kann das im Team jeder schnell sehen und man kann helfen.
Wie es mal mit 3en wird - wir werden sehen.
NOCH ist die kleine Maus die süsse Püppi, die ein bisschen zappelt, manchmal quietscht und weint, aber sonst keine Bedrohung weiter. Das ändert sich sicher, spätestens wenn sie mobil wird - denke ich mal...
Aber es regelt sich alles.
Neulich sagte eine Freundin zu mir, die auch Lehrerin ist, sie erkennt gut an den Kindern, ob sie Einzelkinder oder Kinder mit einem Geschwister sind. Die sind immer stark auf einen Erwachsenen fixiert und brauchen jemanden, um was zu erledigen. Die Kinder mit 2 oder mehr Geschwistern (wo also nicht einer zu Mama und der andere zu Papa laufen kann) sind selbstständiger und eher flexibel. Das lässt hoffen. :-)
Ich finde sowieso, dass man nicht alles perfekt machen kann/soll. Die Kinder haben eine gewisse Eigendynamik, die keiner vorhersehen oder beeinflussen kann (gelesen bei Dreikurs "Kinder fordern uns heraus"). Von daher gibt es gewisse Dinge, für die Du als Elternteil gar nicht die Verantwortung nehmen kannst. Ist das mal klar, kann man viele Sachen entspannter sehen, z.B. wenn sich Geschwister streiten. Man muss ihnen klar machen, dass SIE die Beziehung gestalten, man kann Tipps geben, wie man sich in einer gegebenen Situation verhalten sollte, aber schlichten oder richten - das müssen die Kids selber. Seit ich das in der Art praktiziere, sind wir alle entspannter...
Gruss
Fanny

Scrum

Stimmt,
das ist ein entspannender Gedanke. Überhaupt ein wunderbares Buch, muss ich auch mal wieder neben das Sofa legen...
LG Daniela

die geheime gedankenwelt meines sohnes...

(ein smeiner liebsten volkslieder ist ja die gendanken sind frei)...das nur voraus. mein sohn hat gestern in der schule so eine geschichte in die richtige reihenfolge bringen muessen, es ging um jakob, der einen hohen turm aus kloetzen baut und dann kommt sein babybruder angekrabbelt und wirft alles um. den letzten satz musste er dann selbst ergaenzen und schreiben. luca schreibt: jakob hebt seinen bruder hoch und laesst ihn fallen. das baby weint und jakob lacht.
naja, ich konnte das nicht unkommentiert so stehen lassen. ich hab gefragt: moechtest du das manchmal mit deiner schwester so machen, und er sgate nein. ich hab gesagt, dass ich es verstehen und nachvollziehen kann, wenn er solche gedanken hat oder haette, und das er das auch aufschreiben kann, dass ich auch mnachmal so gedanken habe, aber das man es halt wirklich nicht machen darf.
ich wusste nicht recht, ob lachen oder weinen. gruss, tanja

die geheime gedankenwelt meines sohnes...

Hallo Tanja
oh weia, da hätte ich auch geschluckt. Marta sagte gestern "ich mag die Hanna überhaupt nicht". Das kam so aus tiefstem Herzen (in dem Moment). Ich saß wörtlich zwischen den Stühlen, das eine Kind in dieser Stimmung links, das gemeinte Kind rechts, noch so klein und einfach nur offen und liebesbereit, das war für mich eine schwere Situation. Tja, da muss ich wohl durch...
Wenige Minuten später haben sie wieder zusammen gelacht, trotzdem hat es mich betroffen gemacht.
LG, Daniela

die geheime gedankenwelt meines sohnes...

Ich glaube, das darf man nicht zu ernst nehmen. Jasmin und ihr Bruder sind auch spinnefeind. Sie sagt sogar öfters mal, wann der endlich stirbt, damit sie ihre Ruhe hat. (Ich musste da auch schon ganz schön schlucken).

Kurze Zeit später sind sie wieder ein Herz und eine Seele und spielen zusammen.

Das gemeinsame Spielen hat übrigens gute 2 Jahre gedauert, bis es überhaupt möglich war. Vorher gings beim Spiel nur darum, dem anderen das wegzunehmen, was er gerade in den Händen hat und/oder am meisten liebt.

Eine nervenaufreibende Phase, aber eben eine Phase und das Gute daran ist, SIE GEHT VORBEI! O:-)

Ich wünsch dir viel Kraft

Bettina

die geheime gedankenwelt meines sohnes...

Danke! Ja, das mit dem Sterben hatten wir auch schon. Damals war Hanna noch ein Baby und Marta war sauer, weil sie nicht auf meinen Schoß konnte (Wir waren grade am Essen und selber essen, Baby stillen und 3jährige auf dem Schoß war mir einfach zu viel). Ich fragte sie dann, ob es ihr manchmal lieber wäre, dass Hanna wieder im Bauch wäre, woraufhin sie meinte "am besten wäre es, wenn sie tot wäre". Gott sei Dank wusste ich schon, dass Kinder manchmal sowas sagen und hab gefasst reagiert und es auch nicht ernst genommen. Sie weiß ja noch gar nicht, was das wirklich heißt. Als ich sie mal geschimpft habe, weil sie am Balkon nicht auf mich gehört hat meinte sie "na und, dann fall ich halt runter und bin tot, das ist mir doch egal".
Heute ist Marta wegen Kopfschmerzen (sie hat Schnupfen mit Kieferhöhlenbeteiligung, wie sich unser KiA ausdrückte) vom KiGa zu Hause und genießt es grade total, das Kinderzimmer absolut ungestört für sich zu haben und ohne, dass sie die Tür zumachen muss, während ich im Arbeitszimmer arbeite. Das tut ihr bestimmt auch mal gut.
Gestern hat sie auch wieder gesagt, die Hanna nervt, wenn sie alles nachplappert und nachmacht. Da meinte ich, dass Hanna sie zurzeit aber oft nervt, wenn aber die kleinen Schwestern ihrer Freunde so was machen, findet sie das nicht nervig, sondern süß. Da meinte sie, "ich find die Hanna ja auch nicht immer nervig, manchmal find ich sie auch süß, aber manchmal nervt sie auch". Gut, also damit kann ich gut leben :)
Ich merke, dass mich schon der Austausch total entspannt, danke dafür!
LG Daniela
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