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Das muß ich euch berichten!

Hallo an alle!

Unser Sohn ist gerade erst 4 Jahre geworden und ohne Mama ging bisher bei ihm fast gar nichts. Das heißt, er wollte immer nur in unmittelbarer Nähe von Mama sein. Wenn ich zum einkaufen ging, zum Friseur, zum Arzt, wollte er immer mit mir gehen. Er spielte sehr gern mit anderen Kindern, jedoch nicht, wenn ich nicht dabei war.Kindergarten war somit auch noch kein Thema. Mit Papa ging er zwar in den Garten, oder fuhr mit ihm im Hof Fahrrad, jedoch weiter weg wollte er nicht mit ihm.

Heute sagte er dann spontan, dass er mit Papa zur Bäckerei fahren wolle, ohne mich! So schnell kann es gehen, dann werden die Kinder selbständiger. Bin natürlich sehr froh darüber, dass ich ihn zu nichts gedrängt habe.Dachte schon er wird sich nie von mir lösen, zumal er noch sehr viel stillt, vor allem nachts. Bin natürlich auch ein bisschen wehmütig, dass die enge Zeit mit ihm nun vorübergeht. An dieses Gefühl muß ich mich wohl erst gewöhnen!

Alles Liebe an Euch von Ankatrin

Bisherige Antworten

Das muß ich euch berichten!

Liebe Ankatrin,
ich kann mir gut vorstellen, welche Freude und Erleichterung Du empfindest - vier Jahre "Symbiose", das war bestimmt nicht immer einfach!
Gleichzeitig kann ich nicht verhehlen, dass mich Deine Beschreibung erstaunt hat, ja, für Euch sogar etwas nachdenklich gestimmt hat. Erstaunt deshalb, weil unser Sohn, der bald 4 Jahre alt ist, seit seinem 15. Lebensmonat aus verschiedenen Gründen immer mal wieder ohne mich auskommen musste. Das war, gemessen an meinem eigenen Anspruch, für beide meine Kinder, gerade im Kleinkindalter, immer voll und ganz da zu sein, sicherlich recht früh. Aber wir meinen das letztlich gut bewältigt zu haben. Wir haben mit dem Großen gerade den Wechsel von einer TaMu zu einer KiTa hinter uns und haben den Eindruck, dass er sowohl Vertrauen in uns hat (i.S.v. die kommen wieder, die lassen mich nicht hängen, wenn's mir schlecht geht oder ich verunsichert bin) als auch genügend Selbstbewusstsein/ Selbständigkeit, um sich ohne uns zu behaupten.
Abgesehen von meinem Anspruch, will ich mir gar nicht ausmalen, was geschehen wäre, wenn unser Großer nicht schon früh auch andere Bezugspersonen akzeptiert hätte. Was wäre z.B. geworden, wenn ich ins Krankenhaus gemusst hätte und nach einer OP o.ä. nicht gleich wieder für ihn hätte dasein können!? Wenn ich es aufgrund der Flugverkehrsstreik nicht pünktlich von einer Dienstreise nach Hause geschafft hätte!? Wenn er im Kiga nicht ohne mich hätte bleiben können!?
Nachdenklich bin ich geworden bei Deinem Post, weil Ihr mit Eurer "Symbiose" ziemlich von der "Norm" abweicht. Ich habe einmal gelernt (vielleicht kennst Du die Bindungstheorie nach Bowlby), dass sicher gebundene Kinder ab einem bestimmten Alter (hier streiten sich die Geister noch, aber 3 Jahre ist, denke ich, ein gutes Alter dafür, obwohl es bei den meisten schon früher beginnt) es durchaus akzeptieren, wenn die Bezugsperson für einige Zeit nicht anwesend ist. Habt Ihr Euch darüber schon mal Gedanken gemacht? Oder mit Eurem KiA darüber gesprochen?
Aber letztendlich gilt auch bei der Selbständigkeit (ähnlich wie beim Stillen, Sprechen, Laufen, Sauberwerden etc.): Kinder entwickeln sich sehr unterschiedlich, haben ihren eigenen Zeitplan. Insofern ist 4 Jahre noch kein Alter! Und wenn er jetzt langsam immer öfter ohne Dich gut klar kommt, dann seid Ihr auf dem richtigen Weg. Spätestens in der Schule muss es ja dann ganz ohne Dich klappen...
Alles Gute für Euch.
Koboldmama
mit Kobold 09.05 und Hexlein 12.08

Das muß ich euch berichten!

Hallo Koboldmama!

Vielen Dank für deinen Beitrag und deine ehrliche Einschätzung zu unserer "Symbiose". Nein, es war bestimmt nicht immer einfach und ich bin mir auch durchaus darüber bewußt, dass wir natürlich von der "Norm" abweichen. Habe mir deshalb natürlich auch immer wieder Gedanken gemacht und konnte mich mit einer guten Freundin und La Leche Stillberaterin austauschen. Diese hat mir auch immer wieder bestätigt, das unser Sohn ein absolutes "24-h-Baby" ist. Das heißt, was bei anderen geklappt hat, funktionierte bei uns einfach nicht.Natürlich kenne ich die Bindungstheorie von John Bowlby und halte sehr viel von seiner Arbeit. Ich habe sehr viel zu diesem Thema gelesen.

Aber jetzt kann man deutlich einen großen Schritt zur Selbständigkeit sehen. Irgendwie kommt jetzt alles geballt! Er geht allein zur Toilette, bisher brauchte er noch die Windel; zieht sich selbständig an und verläßt Mama, als ob es die natürlichste Sache der Welt wäre. Vorher wäre da ohne Drama nichts zu machen gewesen.

Alles Liebe auch für Euch

Gruß Ankatrin

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