Danke für die Antworten (nächtl. Dauerstillen)
entschuldigt bitte, dass ich auf Eure zahlreichen Gedanken und Anregungen zum Thema nächtlichen Dauerstillens noch gar nicht reagiert habe. Es war allerdings so, dass ich froh war, überhaupt die Zeit zu finden, Eure Beiträge zu lesen. Ich baue dabei auf Euer Verständnis ;-)
Erstmal hat es mal wieder ungemein beruhigt zu lesen, dass wir hier nicht allein sind, in dem wir so ein Kind haben, und dass andere auch durch solche Phasen durchgekommen sind, ohne seelisch brutal werden zu müssen.
Wir haben dann einfach mal den einen oder anderen Gedanken zu übernehmen versucht.
Sie in Versuchung zu bringen, etwas zu essen, ist allerdings noch immer ein mühsames Experimentierfeld. Sie kaut zwar vielleicht mal ein Stück Knäckebrot, aber versteht es nicht, dieses zu schlucken, spuckt es also aus, oder verschluckt sich dran. Immerhin hat sie neulich mal zwei Artischockenblätter so lange durchgekaut, bis hinter beim Auspucken kein Fruchtfleisch mehr dran war. Fest steht jedenfalls, dass sie sich unter keinen Umständen füttern lässt, schon gar nicht irgendwelche blöden Gegenstände in den Mund stecken wie Löffel oder Trinkgefäße.
Interessanter findet sie es schon zu schauen, ob man den Löffel oder die Gabel nicht _selber_ verwenden kann. So darf sie dann auch schon mal das Essen direkt auf dem Tisch mit dem Besteck zermanschen, in der Hoffnung, dass vielleicht doch mal im Mund landet. Wir werden also unsere Sauerei-Toleranz noch deutlich heben müssen..
Stillpausen strecken haben wir versucht, aber nicht übers Herz gebracht. Das hieß nämlich Geschrei bis zur Aufgabe unsererseits, mit der Zeit mit einer wütenden Energie, die uns kein gutes Gefühl gab. Um Athildes Willen zu brechen, müssten wir sehr weit gehen, um "Erfolg" zu haben, und das kommt für uns nicht in Frage.
Wir haben aber tatsächlich an der Familienbett-Situation etwas herumgeschoben (wir haben übrigens einen separaten Babybalkon mit eigener Matratze) - und ganz toll: Ich bin zum Stillen endlich nicht mehr unentbehrlich! Welch erhebendes Gefühl für einen Vater ;-)! Wir haben nämlich herausgefunden, dass Athilde nach vernünftiger Stilllänge durchaus abdockbar ist, wenn ich sie dann sofort auf den Arm nehme und ein paar Schritt gehe. Dann schläft sie nachts i.d.R innerhalb weniger Sekunden ablegbar wieder ein. Und wenn ich mich dann anschließend neben den Babybalkon lege und Tini stattdessen auf meine Seite, schläft Athilde länger bis zum nächsten Alarm. Vielleicht rieche ich so viel weniger nach Milch, dass ich keine Versuchung darstelle.. So haben wir die Möglichkeit gefunden, mal ein wenig in einen Tiefschlaf zu finden - ein Gedanke, der auch nicht ganz verkehrt war. (Nicht immer aber überwindet sich Tini, mich zu wecken.)
Ich werde beizeiten mal berichten, ob es noch mehr Essen geben wird, als zwei Artischockenblätter.
Nochmal danke für Eure Antworten,
LG Moppo
Re: Danke für die Antworten (nächtl. Dauerstillen)
aus deiner Antwort spricht so viel Humor und tiefe Verbundenheit mit eurer Tochter, dass ihr diese anstrengende Zeit bestimmt meistern werdet.
Bei der Gelegenheit noch ein Praxistipp am Rande: Versucht den Schlafmangel nicht zu quantifizieren. Zählt nicht die Schlafstunden, es sind ohnehin zu wenige. Wenn ihr auf die Uhr schaut, wenn Athilde euch weckt, so vergesst die Uhrzeit schnellstmöglich. Vielleicht hilft euch auch, den Zustand der Müdigkeit als etwas hinzunehmen, das jetzt unveränderbar ist, aber ganz sicher nicht für immer.
LG Katja
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