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Buchtipp fuer kind in trotzphase, erziehungsratgeber?

Liebe Mama's,
meine tochter ist 20 monate alte und der umgang mit ihr ist bei zeiten sehr schwierig. sie sagt zu allem nein, protestiert bei jedem bisschen, sodass dinge wie anziehen, ausziehen, wickeln, rausgehen, nicht rausgehen, dies nicht tun oder etwas anderes dann zu einem grossem drama werden koennen.
ich versuche gelassen damit umzugehen, weiss von der trotzphase, aber wuerde gerne ein buch haben, in dem ich lesen kann um mich bei der stange zu halten und das inspiration gibt, wie ich mit diesem verhalten umgehen kann.
habt ihr ein buchtipp fuer mich?
LG
Lilli
Bisherige Antworten

Buchtipp fuer kind in trotzphase, erziehungsratgeber?

Hallo Lilli,

EIN Buch dazu kann ich dir nicht empfehlen. Obwohl, vielleicht "In Liebe wachsen" von Carlos Gonzalez?

Aber schau mal hier rein oder such dort nach Trotz oder Trotzalter. Da bekommst du einiges ausgespuckt. In verdaulichen Häppchen. ;-)

Wichtig ist, wie bei allem Miteinander: Gelassen bleiben. Ihre Selbstbestimmungs- und Eigenverantwortungsbestrebungen sind wichtig und richtig. Bei uns Eltern liegt, ob diese Zeit anstrengend und frustrierend wird oder einfach ist, wie sie ist: Eine Phase, die vorübergeht und nicht besonders spektakulär sein muss.

Wenn es mal nicht so geht, wie es das Kind gerade will, dann ist es frustriert - davon muss man sich aber nicht anstecken oder aus der Bahn werfen lassen und selbst an die Decke gehen (Mitfühlen ja, Mitleiden/-ärgern nein). Ein Kind lernt dabei, mit seinem Frust umzugehen - und auch, dass auf Mama verlass ist, der Fels in der Brandung, immer da und verlässlich, auch wenn man gerade total neben der Spur hängt.

Normalerweise fängt ein Kind sich schnell wieder. Das kann man einfach abwarten bzw. zur Verfügung stehen, wenn nötig. Für Trost, eine kurze Kuschel- oder Stilleinheit etc.

Wenn man selbst mit aus der Fassung gerät, braucht alles länger, um wieder zur Ruhe zu kommen. Ommmmmm. ;-)

Ich hatte hier mal einen Artikel reingestellt. Vielleicht auch noch lesenswert. Hier klicken .

Also, wenn die eigene Laune und der Tagesplan es zulassen: Drüber schmunzeln und den Sturm abwarten. Wenn mal was dringend ist, muss man sich auch mal über´s Kind hinweg setzen. Mit so wenig Aufwand wie eben nötig, möglichst ohne unnötige Drohungen, Ermahnungen, Vernunftappelle etc. Nicht immer schön, aber auch kein Drama.

LG, Sonne

Buchtipp fuer kind in trotzphase, erziehungsratgeber?

Hallo Lilli,
ja ja die Trotzphase :-). Dauert mindestens bis sie 18 sind, danach sind sie wenigstens ausm Haus ;-).
Im Ernst: Mir hat dazu kein Buch geholfen sondern mal 1 Gespräch mit den Kita-Erzieherinnen (und Manuels ehem. TaMu, die auch Erzieherin ist). 1. weil mein Kind in den Büchern oft nicht vorkommt (zum Glück! Wär ja noch schöner, wenn alle Kinder gleich wären), 2. weil manches, was in Büchern steht nicht meinem Bauchgefühl od. meiner persönl. Einstellung entspricht. Oder weil es bei Manuel gar nicht funktioniert hätte.
Wenn überhaupt, helfen vllt noch Bücher von Jesper Juul (hab ich aber selbst nicht gelesen). Ansonsten gelten die Grundregeln:
- Wenn das Kind schon mal auf dem Boden liegt, dann aus eventl. Gefahrenzonen entfernen und austoben lassen. Wir haben so Marktplätze u. ganze Fußgängerzonen unterhalten.
- Kurze Sätze, positiv formuliert ("wir gehen jetzt"). Auch wichtig: Zeit gibt es noch nicht, d.h. "gleich" od. "in 5 min" kann ein Kind bis ins Grundschulalter überhaupt nicht verstehn. Zeitpläne müssen an für das Kind konkret greifbaren Handlungen ausgelegt sein (z.B. Du kannst noch das 1 Lied hören, dann zieh ich dich an).
- Man darf auch mal lauter werden, sonst verstehn die Kids nämlich nicht, dass es dringend/wichtig ist.
- Trotzen/weinen/ärgern ernst nehmen, das Kind durchläuft gerade eine dramatische, furchtbare Situation.
- Überlegen, in welchen Situationen Du konsequent sein möchtest/musst. Dann musst Du das aber immer sein :-)
- Die Eltern müssen nicht immer gelassen sein und sollen u. müssen ihren Ärger auch zeigen. Damit zeigst Du eine Grenze u. genau die muss das Kind erleben u. kennenlernen.
- Situationsbezogene Konsequenz: SEHR WICHTIG. Nur die Konsequenzen androhen, die man nachher auch realistisch durchziehen kann. Und sie müssen zur Situation passen. Kein Nachtisch als Strafe hilft morgens gar nicht, wenn das Kind sich nicht anziehen lässt. Und die Konsequenzen müssen dann auch umgesetzt werden.
Mehr fällt mir zur Trotzphase nicht ein. Außer, dass sie bei Manuel auch vor dem 2. Geburtstag angefangen hat u. nach 1-1,5 Jahr das Gröbste vorbei war. Bei meinem Sohn liegt es (Bauchgefühl) wohl daran, dass er jetzt endlich alles SELBST so machen kann, wie er sich das im Kopf in den letzten 3,5 Jahren so vorgestellt hat (er ist im Sept. 4 geworden).
Was für mich bedeutete: Die ersten 4 Jahre waren (seitdem er anfing mobil zu werden) wirklich die Hölle, weil ich ein permanent unzufriedenes Kind hatte. Da war die Trotzphase also nur das Sahnehäubchen für mich.
LG
Nadine

PS:

Da sieht man es mal: Sonne sagt gelassen aussitzen, ich sag, man sollte den Kinder auch ruhig zeigen, wenn man selbst keine Nerven mehr hat.
So ist das: Egal welches Buch Du kaufst, es wurde im Zweifel nicht für dein Kind geschrieben.
Sonnes Tips hätten nämlich bei Manuel teilweise gar nicht funktioniert: Er kuschelt erst seit knapp 1 Jahr mit mir (das muss aber von ihm ausgehen!), ich darf u. kann ihn nicht einfach so in den Arm nehmen (geschweige denn 1 Küßchen geben - bäh!). Wenn er trotzte, war Anfassen/Umarmen während od. danach ein absolutes No Go bzw. wurde mit heftiger Gegenwehr beantwortet.
Ablenken ging noch nie, weil er sich dann "verarscht" vorkommt (klingt jetzt blöd, ist aber so). Auch nach dem Trotzen wollte er nicht getröstet od. umarmt werden. Was Nettes (a la: Ja Schatz, ich versteh, du hast es grad schwer, du fühlst dich so u. so) wären auch überhaupt nicht gegangen.
Das nennt der Profi wohl "Gefühle spiegeln", soll angebl. helfen - siehe Gordons Familienkonferenz - funktioniert aber bei einem Kind wie Manuel erst seit ca. 4 Monaten (begrenzt!) u. jetzt trotzt er ja nicht mehr. Ich bezweifle auch ernsthaft, dass sich diese Technik schon auf unter 2-jährige erfolgreich anwenden lässt, obwohl Gordon das behauptet. Zumindest bei meinem Kind ging das nicht.
Also: Mir hätten entsprechende Tips aus Büchern gar nichts gebracht...:-). D.h. such dir aus den Empfehlungen das aus, was eventl. klappen könnte u. streich das, was nicht funktioniert.
Wer jeden Tag ins Büro muss (so wie ich) u. das Kind in die Kita, kann eben nicht jeden Trotz "aussitzen". Die Zeit hatte ich nie :-).
LG
Nadine

PS:

Hey Nadine!

Na, Manuel ist aber auch ein recht spezieller Fall, oder? :-D

Und wir nähern uns dem Thema nur von zwei unterschiedlichen Seiten... Glaube ich.

Ich wollte nicht den Tipp geben, das Kind beim/nach dem Trotzen zu trösten, sondern zur Verfügung zu stehen, falls nötig (Kind kommt, wenn es Nähe braucht, nicht: Mama läuft stets besorgt hinterher); bloß nicht so tun als ob man gelassen wäre , das riecht ein Kind zehn Meilen gegen den Wind, pah - authentisch sein ist da schon eher angesagt (wenn man nicht ständig unter Strom steht und selbst schnell in die Luft geht), aber echte Gelassenheit (von zumindest einem Partner) erleichtert Beziehungen enorm *g*, kann man lernen; Juul und seine Arbeiten verbergen sich hinter den mittleren Links. Der hat ja keine Universal-Ratschläge parat, sondern "nur" Denkanstöße. Mir gefällt bei ihm der Respekt für´s Kind, die Forderung nach Gleichwürdigkeit.

LG, Sonne (semi-gelassen :-P )

PS:

Hallo Sonne,
ähhh, tja und ich wollte natürlich auch nicht sagen, dass man immer gleich ausrasten soll :-X.
Grundsätzlich dachte ich mir schon, dass wir recht nah beieinander liegen, was unsere Denke angeht. Und "leider" ist es, wenn man alleinerz. ist, nicht immer so einfach, gelassen zu bleiben, wenn man nicht sagen kann: "Ich geh eine Runde ums Haus u. du passt auf, dass das Kind nichts tut, was seine Gesundheit od. unsere Wohnung gefährdet".
Ich fürchte auch, dass ich deutlich seltener gelassen war, als ich es hätte sein können, wenn ich einfach weniger Job oder vor allem mehr Schlaf bzw. Ruhephasen gehabt hätte. Ist aber leider nicht. Ich hoffe trotzdem, dass ich oft genug ruhig war (das längste Trotzen war tatsächlich 1 Std. morgens in einer Fußgängerzone eines Urlaubsortes - da haben sogar Leute aus dem Fenster geguckt bzw. sind aus dem Haus raus, um zu gucken, ob das Kind nicht vllt doch misshandelt wird *seufz*).
Zur Verfügung stand ich auch, es wollte nur keiner :-) :-X. Und, ganz ehrlich: Wenn man so gar nix tun kann während od. nach so einem Trotzanfall, dann fühlt sich das schon echt doof an. Später wurde es besser, der neueste soziale Wahrnehmungssatz von Manuel lautet: "Mama, bis eben warst du noch so nett!" :THUMBS UP: Klingt so, als hätte ich mich in ein Monster verwandelt, dabei gabs vllt mal eine Ermahnung od. Ansage bzgl. des Ablaufs der nächsten 15 Min (z.B. bitte gehe jetzt Zähne putzen).
LG
Nadine, die schon auf die nächste Stufe der Trotzphase gespannt ist (Hausaufgaben sind doof, kann ich alles eh schon, muss ich nicht machen...)

Buchtipp fuer kind in trotzphase, erziehungsratgeber?

Hallo Lilli
Ich kann mich Sonne gut anschliessen.
Was mir sehr gut geholfen hat war: Dreikurs "Kinder fordern uns heraus". Ein etwas unglücklich formulierter Titel finde ich. Es klingt so nach Kampf. Im Englischen heisst es "Children - the challenge" was so viel heisst wie "Kinder - die Herausforderung" (was es viel besser trifft).
Vom Titel her hätte ich es also nicht mal in die Hand genommen. Dann habe ich aber einen Kurs besucht, wo vermittelt wurde, wie man Kinder auf ihrem Weg zum gross werden am besten begleiten kann. Dieser baute auf den Grundsätzen von Adler auf und referenzierte immer wieder dieses Buch. Und Dreikurs war tatsächlich ein Schüler von Adler.
Das Buch ist wirklich sehr gut. Es hat viele alltägliche Beispiele und bietet Lösungsansätze an, die praktikabel und einfach sind. Es hält sich an den roten Faden: Das Kind darf seine Meinung haben, muss sich aber gelegentlich dem Allgemeinwohl unterstellen.
Beispiel Anziehen: wenn es sich nicht anziehen will, der Kiga aber anfängt, dann muss es eben im Pyjama mit. Es hat die Freiheit über seinen Körper zu bestimmen. Das Allgemeinwohl wird aber auch beachtet: der Kiga hat seine feste Anfangszeit.
Wenn man mal die Wünsche des Kindes und die Notwendigkeiten des Lebens so eingeordnet hat, dann kann man solchen Situationen tatsächlich gelassen begegnen und mit dem Kind im normalen Ton kommunizieren anstatt hektisch herumzupoltern.
Und vor allem: eine Ansage (höchstens 2) von Mama und dannach wird sich definitiv entschieden. Kann das Kind nicht entscheiden, tut es eben Mama/Papa.
Ich kann das Buch wirklich gut empfehlen.
Das einzige was total doof ist: da steht auch was übers Stillen drin (*wieso?*) und DIESE Passage muss man wirklich überlesen. Wenn ich nochmal dazu komme, werde ich in einer Mussestunde an den Verlag schreiben und die mal anstossen, dass sie diese Passage bei der nächsten Auflage überarbeiten sollten. Die is echt total sch...*piiiieeep*
Gruss
Fanny mit
FannyBoy (7j2m), FannyGirl (5j2m) und FannyMaus (22m)

Buchtipp fuer kind in trotzphase, erziehungsratgeber?

Hallo Lilli!
Mir hat als Buch "Smart Love" von Heinemann Pieper/ Pieper seinerzeit sehr geholfen. Da habe ich das entsprechende Kapitel immer mal wieder gelesen, es waren auch ganz gute Beispiele drin. Es ist zwar alles ein bisschen "amerikanisch" und die Aussagen übers Stillen muss man auch streichen, aber ansonsten war es mir hilfreich. Vielleicht kannst Du ja mal in der Buchhandlung drin blättern, ob es gefällt.
Viele Grüße
Aller

Zustimm - Smart Love hat auch hier oft geholfen, Mama einen Loesungsansatz zu zeigen!

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