Suchen Menü

Abstillempfehlung von Hebamme (vorsicht lang)

Hallo an alle,

ich brauche mal Eure Meinung / Hilfe. Manuel ist 16 Mon alt und wird morgens, nachmittags (nach der Kita) und abends (zum Einschlafen) gestillt. Nachts stille ich noch 2-4x, nicht, weil er Hunger hat, sondern zum Wieder-Einschlafen.

Ich möchte das nächtl. Stillen jetzt abschaffen - es ist für mich mittlerweile zu anstrengend geworden, weil Manuel nicht mehr ruhig liegen bleibt sondern auf mir rumturnt, klettert, sich hin- und herwälzt. Das alles natürl. mit meiner Brust im Mund. Da ich vor kurzem auch wieder einen heftigen Milchstau hatte, möchte ich ihn jetzt nur noch tagsüber stillen. Ich arbeite 25 Std. die Woche und wohne alleine mit Manuel, da sind mir die Nächte jetzt einfach zu anstrengend.

Wegen des Milchstaus war ich jetzt bei einer Hebamme von unserem Geburtshaus. Sie hat mir geraten, komplett abzustillen, und zwar:
1. nachmittags
2. Abends
3. nachts
4. morgens

Ihre Begründung: Nur nachts abstillen würden Kinder nicht verstehen, weil sie ja tagsüber dann was dürfen, was sie nachts nicht mehr dürfen. Und ich sollte ihn auch direkt ins eigene Bett im eigenen Zimmer schlafen legen (sobald ich bei Abstillen abends angelangt bin). Für sie lief das alles unter dem Titel "Unabhängigkeit des Kindes". Nun ja, ich hab, ehrlich gesagt, nicht das Gefühl, dass Manuel von mir abhängig ist, nur weil ich ihn stille. Er hat so viel Selbstbewusstsein, dass er in Einkaufszentren 20-30 m läuft, in Geschäfte reingeht, alles ohne sich auch nur 1x nach mir umzusehen. Angst kennt er in dem Sinne nicht.
Da ich mit Manuels Vater nicht zusammenwohne und Manuel bei mir im Bett schläft, denkt die Hebamme wohl, dass ich Manuel als Partnerersatz "verwende". Aber nichts liegt mir ferner. Da Manuel kein Kuschelkind ist, genieße ich einfach die Nähe und besondere Kommunikation, die wir beim Stillen haben (ok, ich geb zu, das ist natürl. auch ein bisschen egoistisch). Manuel hat so einen furchtbar starken Drang, unabhängig zu sein und alles selbst zu machen - wenn er Stillen als Abhängigkeit sehen würde, würde er definitiv von selbst damit aufhören.

Wie seht Ihr das? Kann man es schaffen, nachts nicht mehr zu Stillen (meine Erklärung wäre "Wir stillen nur noch, wenn es hell ist - wenn es dunkel ist, schlafen wir") und tagsüber weiter zu stillen? Klar, er wird nachts trotzdem wach werden, aber dann kann ich ihn anders beruhigen.
Ich möchte ihn auch noch nicht aus meinem Bett ausquartieren - obwohl es manchmal schon sehr anstrengend mit ihm ist, weil er sich durch das ganze Bett wälzt und dann irgendwo auf meinen Beinen liegen bleibt. Da kann ich dann nicht mehr gut schlafen, weil ich aufpassen muss, dass er nicht aus dem Bett fällt.

Vielen Dank für Eure Meinung.
GLG
Nadine

Bisherige Antworten

Abstillempfehlung von Hebamme (vorsicht lang)

Hallo Nadine,
nach allem, was ich hier so gelesen habe, kommen manche Kinder mit dem Nachtstillverbot problemlos klar, andere nicht - man muss es wohl einfach ausprobieren. 16 Monate finde ich zwar noch etwas zu jung für Erklärungen, aber wenn du fest entschlossen bist, wird er das auch merken und damit klarkommen - und wenn nicht, war es eben noch zu früh.
Warum ein Kind mit 16 Monaten unbedingt schon unabhängig sein muss, verstehe ich auch nicht. Wieso soll man das Vögelchen denn bloß aus dem Nest (Bett) schubsen und ihm entgegen der WHO-Empfehlung die artgerechteste (Zusatz-)Nahrung verweigern, statt zu warten, dass seine Flügel gewachsen sind und er sie von selbst ausbreitet und losfliegt? Meine Güte, er ist noch keine anderthalb, darf er da nicht noch an Mama hängen? Zumal er das ja noch nicht mal tut nach deiner Schilderung. Ich verstehe wirklich nicht, warum alles es so eilig haben mit der Selbstständigkeit, vor allem in den elementaren Dingen. Ich hab mich als 8-Jährige noch zu meiner Mama ins Bett gekuschelt, wenn ich Kummer hatte, ist das nicht völlig normal?
Mein Kleiner (gerade 2 geworden) schläft auch noch im Babybalkon, und das wird auch so bleiben, bis er annähernd durchschläft. Da ich tagsüber weg bin (arbeiten), genieße ich es auch, ihn nachts wenigstens bei mir zu haben - und zwar nicht als Partnerersatz, denn der schläft auf der anderen Seite neben mir. :) Die Menschen haben sich schon immer zum Schlafen aneinandergekuschelt, das machen doch alle sozialen Tiergruppen so - lass dir nicht einreden, das wäre unnormal! Wir schlafen alle 4 im selben Zimmer und ich finde es schön, das "Rudel" auch nachts um mich rum zu haben. Wenn die Kinder größer sind, ziehen sie irgendwann sicherlich ins eigene Zimmer um und das werde ich dann auch schön finden - alles zu seiner Zeit.
Wenn er allerdings nachts so rumturnt, dass du deswegen schlecht schlafen kannst, würde ich mir trotzdem irgendwas überlegen - Bett an die Wand und Kind zur Wandseite oder eben doch Babybalkon aus dem Gitterbettchen basteln, damit ihr beide gut schlafen könnt. Und falls das nächtliche Abstillen dir dann doch zu aufreibend ist oder aus anderen Gründen nicht klappt (ich war immer zu bequem, das in Angriff zu nehmen), hilft es ja vielleicht auch schon, ihm zu sagen, dass dabei nicht geturnt wird. Ich halte David auch öfter mal fest bzw. ziehe ihn richtig an mich ran und lasse den Arm um ihn, wenn er zu sehr zappelt. Dann wird er auch ruhiger, trinkt zügiger und zappelt sich nicht ganz wach.
Also versuche es ruhig so, wie du planst - dein Kind wird davon sicherlich keinen Schaden nehmen und in ungesunder Abhängigkeit hältst du ihn damit sicherlich auch nicht. ;)
LG Yuri

Abstillempfehlung von Hebamme (vorsicht lang)

Hallo Yuri,

hab nicht so viel Zeit, daher nur kurz: Vielen Dank für Deine AW. Die Idee mit dem Babybalkon ist super, da bin ich noch gar nicht drauf gekommen. Werde mal schauen, ob sein Kinderbett auch mit 1 Gitterseite stabil genug ist, dann stell ich das an 1 Seite.

Ansonsten seh ich das mit der Unabhängigkeit genau wie Du. Und auch was Du zum Familienbett schreibst, entspricht meinem "Instinkt" und dem, was ich bisher dazu gelesen habe. Klar, es gibt nicht DIE eine Lösung für alle Familien. Aber ich hab eben das Gefühl, dass es für Manuel und mich so im Moment noch am besten funktioniert. Und wenn ich merke, dass er nach 3 Nächten immer noch lange schreit, werde ich eh abbrechen und mir was anderes überlegen.

LG
Nadine

Abstillempfehlung von Hebamme (vorsicht lang)

Hallo Nadine,
von meiner Freundin weiß ich, dass sie das mit dem nächtlichen Abstillen sehr wohl hingekriegt hat und dass der Kleine es nach ein wenig Hinundher akzeptiert hat, dass es nur noch tagsüber und abends Mumi gibt und nachts zur Not halt ein Fläschchen. Der kleine Julius ist 4 Tage älter als mein Frederick, also mittlerweile 3 Jahre und 2 Monate und stillt sicher deutlich weniger als meiner, aber doch immer noch. Wann genau sie mit der Umgewöhnung angefangen hat, kann ich dir nicht mehr sagen. Schätze mal, dass Julius da 2 Jahre alt war. Ich selbst habe diese konsequente Art nie wirklich durchgezogen, allerdings mit dem Ergebnis, dass ich keine Nacht seit seiner Geburt durchschlafen konnte, außer er war über Nacht bei einem "Babysitter" (ein Freund von uns mit 2 eigenen Kindern nimmt ihn regelmäßig auch mal über Nacht). Gaaaanz langsam werden seine Schlafperioden länger.
Also, an deiner Stelle würde ich es probieren, dass du nur nachts abstillst. Das wird nicht von heute auf morgen klappen und sicher auch Tränen des Unverständnisses geben. Aber wenn du wirklich konsequent bleibst, wirst du sicher schnell merken, ob es bei deinem Kind im Speziellen eine Chance auf "Teilzeitstillen" gibt oder ob nur "Ganz oder gar nicht" gilt. Pauschal, wie es die Hebi beantwortet, kann man das sicher nicht sagen.
Liebe Grüße und viel Erfolg!
Ines
PS: Bis Frederick 2 3/4 war hatten wir auch den Babybalkon, d.h. sein Gitterbett ohne die zweite lange Seite direkt am Bett. Dann sind wir in unser neues Haus gezogen und er bekam sein eigenes großes Bett. Da schläft er nun auch gerne ein, aber landen tut er früher oder später in der Nacht nach wie vor bei mir. Habe mir dann bei ToysRus noch eine Plastikgitter gekauft, was man einfach zwischen Matratze und Bettrahmen stecken kann.

Abstillempfehlung von Hebamme (vorsicht lang)

Hi Nadine!
Ich hab nur nen Tip wg. dem Gitterbettanbau. Wir haben' s auch so gemacht und aus ner Metallerei 2 Winkel in umgekerter U-form maßanfertigen lassen, so dass das Bett völlig stabil mit unserem verbunden ist - es ist quasi "eingehakt". Sicher würde das auch mit Baumarkt-Winkeln gehen.
LG, Julia

Abstillempfehlung von Hebamme (vorsicht lang)

Hallo!
Also zuerst mal finde ich dass es schreckliche Hebammen gibt was das Thema stillen betrifft. Hab vor kurzem auch von einer gehört die meinte man soll die Kinder vor dem 1ten Gebursttag abstillen weil sie danach langsam begreifen dass das Stillen von der Mama kommt und deswegen nicht mehr loslassen *amkopfkratzwegenunverständnis*.
Ein Kind mit 16 Monaten ist ein baby und nichts anderes. Und man sollte es wie ein Baby/Säugling behandeln. Natürlich nicht mehr wie ein 2 Monate altes aber das Bedürfnis gestillt zu werden ist nach wie vor gross und die Befriedigung dieses Bedürfnisses auch sehr wichtig.
Trotzdem finde ich dass sich auch die Mutter mit dieser Sache wohlfühlen muss. Wenn Du also meinst dass dir das stillen in der Nacht zu mühsam ist dann schaff es ab. Wichtig ist dabei, meiner Meinung und Erfahrung nach nur, dass Du voll und ganz hinter Deiner Entscheidung stehst. Grosse Erklärungen helfen in dem Alter von Deinem Baby wohl noch nicht aber sie spüren sehr wohl wie ernst es Dir mit Deiner Entscheidung ist.
Ich selbst habe Niclas (heute genau 26 Monate) auch etwa in der Zeit in der Nacht abgestillt. Grund bei uns war der, dass ich versucht habe mit weniger Stillen am Tag meine Regel wieder zu bekommen. Das hatte zur Folge dass ich über einen Monat lang Schmierblutungen hatte und deswegen war das der nächste Schritt. Das ganze hatte den Grund dass ich wieder schwanger werden wollte und dieser Wunsch schon sehr auf der Seele gebrannt hat.
Niclas hat in der Nacht Wasser zum Trinken bekommen. Natürlich war es nicht so einfach. Ich habe mir dann ein persönliches Ziel gesetzt. Kann z.B. sein ab 5 Uhr darf er wieder stillen. Bzw zu Beginn vielleicht ab 3 Uhr und dann immer weiter gehen wenn das gut geht.
Ich sehe keine Notwendigkeit wegen nächtl. Abstillen auch die anderen Stillzeiten aufzugeben und schon gar nicht das Baby aus dem Bett zu verbannen. Das ist ja ein äusserts grausamer Ratschlag. Das arme Baby geht dann sozusagen von 100% Mama in der Nacht auf 0% :-(
Ich würde mir an Deiner Stelle auch noch durch den Kopf gehen lassen was das Motiv fürs nächtl. Abstillen ist. Ist das Stillen an sich mühsam oder das aufgeweckt werden. Wenn es mehr der zweite Grund ist will ich Dir sagen, dass Niclas auch jetzt 10 Monate nach dem nächtl. Aus fürs Stillen (ausser er ist krank oder so) noch immer kein guter Schläfer ist und es, zumindest für mich, oft einfacher wäre ihn zu stillen als ewig mit ihm zu kuscheln und ihn mühsam zu beruhigen. Aber Stillen verlangt er nur mehr ganz selten und wenn sehr halbherzig.
Also ich würde an Deiner Stelle nachts langsam abstillen, dein Baby trotzdem bei Dir schlafen lassen und die restl. Stillzeiten beibehalten.
Bei mir ist die Milch weniger geworden aber in dem Alter stillen sie eh nur mehr zusätzlich also ist das ja nicht so schlimm.
LG Michaela

Abstillempfehlung von Hebamme (vorsicht lang)

Nochwas hinzufügen will:
Wir hatten in der Zwischenzeit wieder eine Zeit in der er nachts wieder häufig gestillt wurde. Also aufhören heisst nicht für immer. Jetzt ist es wieder so dass wir gar nicht stillen nachts.
LG Michaela

Abstillempfehlung von Hebamme (vorsicht lang)

Es gibt auch grausame Hebammen ;-)
Wenn dich vor allem das Gezappel nervt, würde ich daran arbeiten. Also bei Gezappel sofort die Brust entziehen mit dem freundlichen Hinweis, dass es weitergeht, wenn er ruhig liegen bleibt dabei.
Ich habe meinen Sohn nachts abgestillt, da war er knapp zwei Jahre alt. Da konnte ich es ihm schon ganz gut erklären. Erste Nacht nach der großen Ankündigung: Als er nachts gestillt werden wollte, habe ich also freundlich wiederholt, dass es erst was gäbe, wenn es hell ist. Er hat dann das Licht angeknipst :-) Nachtruhe war dann auch erst mal vorbei, weil ich so kichern musste, ihn angesteckt habe und wir dann lange nicht mehr einschlafen konnten vor Lachen.
Mit dem hell und dunkel hat es bei uns nicht geklappt. Was dann funktioniert hat: Jedesmal, wenn er aufgewacht ist und gestillt werden wollte, habe ich ihn auf das nächste Mal aufwachen vertröstet. Hat er mit einem Schluck Wasser wieder in den Schlaf gefunden, prima. Hat er richtig geweint, habe ich nachgegeben. Aber Wunder geschehen und manchmal geht es wohl auch ohne Konsequenz. Langsam aber sicher näherten wir uns meinem Ziel.
Achja, Babybalkon kann ich auch nur empfehlen. Schafft einfach Platz und damit etwas mehr Ruhe.
LG, Bondgirl, zur Zeit mit Stillkind zur Linken im Babybalkon, Kleinkind zur Rechten angekuschelt, Ehemann schaut, wo er noch einen Platz findet :-)

Abstillempfehlung von Hebamme (vorsicht lang)

Ich habe meine Kinder zuerst nachts abgestillt, und sie haben das sehr gut verstanden. Mein Großer hatte mit 18 Monaten einen MD-Infekt und durfte deswegen ein paar Tage auch wieder nachts stillen - er hat es in diesem Alter sogar verstanden, daß das eine Ausnahme war, und damit wieder Schluß war, als er gesund war - obwohl die Kleine Schwester natürlich weiter nachts stillen durfte.
Viele Grüße,
Christine
Meistgelesen auf 9monate.de
Rat und Hilfe zur Bedienung
Übersicht aller Foren

Mit der Teilnahme an unseren interaktiven Gewinnspielen sicherst du dir hochwertige Preise für dich und deine Liebsten!

Jetzt gewinnen