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Abstillbericht einer verhinderten LZS... (lang)

Vielleicht erinnert ihr euch noch wie ich Julius mit 19 Monaten abstillen musste, weil die ND an meinen Brustwarzen immer schlimmer wurde und ich den Verdacht hatte, dass es an seinem Speichel liegt - bei Mina (jetzt 8,5 Monate alt) lief es die ersten 5 Monate erfreulicherweise problemlos was die Haut angeht und ich hatte schon die Hoffnung, dass ich wenigstens ihr die Chance geben darf sich abzustillen wann sie es möchte, aber als die ersten Zähnchen kamen kam leider auch die ND wieder.
Wieder hab ich alles versucht bis hin zur Dauerbehandlung mit Cortison (nicht mehr nur Hydrocortison...), aber selbst damit wurde die Haut nur zeitweise besser, dann aber wieder schlimmer als vorher.
Da die Nächte für mich irgendwann auch untragbar wurden (stündliches Nuckeln und ich konnte dabei nicht weiterschlafen weil ich wegen der Schmerzen total verkrampft dalag und den Finger zum schnellen Abdocken bereit halten musste), habe ich schweren Herzens beschlossen Mina abends eine Flasche anzubieten (wer mich kennt weiß, dass mich das wirklich Überwindung gekostet hat) - die hat sie erstmal gar nicht genommen (sie nahm ja auch nie einen Schnuller) und dann hab ich es erstmal wieder gelassen, später aber nochmal mit einer anderen Marke probiert als die Verzweiflung mal wieder besonders groß war, und die mochte sie dann.
Die Nächte haben sich daraufhin erstmal nicht großartig verändert, sie fing aber plötzlich an einen Schnuller zu akzeptieren und so konnte ich sie nachts auch damit beruhigen und es war nicht immer die Brust nötig.
Vor 2 Wochen hab ich dann angefangen auch nachts Flasche zu machen und schließlich nur noch 1x nachts gestillt - das Unfassbare ist aber, dass sich meine Haut dadurch überhaupt nicht gebessert hat!
Ich dachte ja immer vielleicht kann ich trotzdem lange stillen, wenn es nur noch wenige Male am Tag ist...ich versteh's ehrlich gesagt nicht, wieso ein einziges Mal stillen in 24 Std. die ND weiter so extrem am blühen erhält :-(
Ach ja, tagsüber will Mina übrigens schon länger nicht mehr stillen, kaum zu glauben in dem zarten Alter ;-) - sie ist ein richtiger Scheunendrescher was feste Kost angeht und will essen, essen, essen, selbst wenn ich ihr die Brust zwischendrin noch angeboten habe, hat sie kein großes Interesse gezeigt, ganz anders als Julius damals, der zwar auch ein guter Esser war, aber trotzdem viel gestillt hat. Vielleicht hat sie aber auch einfach nur besonders sensible Antennen...
Mir geht es einigermaßen gut damit, Wehmut ist natürlich dabei und ich finde mich reichlich desillusioniert nachdem Mina nun auch viel ruhiger schläft, was ich mir nicht recht erklären kann, aber ich frage mich auch ob ich den Schritt nicht schon früher hätte wagen sollen (auch bei Julius...), weil ich mir wirklich Vorwürfe mache dass ich meine Kinder mit so viel negativen Gefühlen, teilweise sogar Aggressionen gestillt habe, die durch die Schmerzen hervorgerufen wurden :-(
Es war für mich immer unvorstellbar nicht zu stillen bzw. aufzuhören und es hätte mir viel bedeutet, wenn meine Kinder an der Abstillentscheidung hätten mitwirken dürfen - aber hab ich ihnen damit wirklich etwas Gutes getan?
Das Einzige was mich dabei positiv stimmt ist, dass es keinen Abstill"kampf" gegen Minas Willen gab, es war ein sehr harmonischer Übergang zur Flasche wie ich finde.
Ob ich meine Ausbildung zur Stillberaterin weitermachen werde weiß ich nicht, momentan hätte ich einige Probleme mit gewissen Dingen, die es zweifelnden Stillmüttern gegenüber zu vertreten gäbe...aber vielleicht muss ich erstmal alles setzen, das Interesse an der Stillthematik ist weiterhin da und ich werde hier auch weiter mitlesen :-)
So, das war jetzt ziemlich lang, aber ich wollte meinen Bericht hier gerne für diejenigen einstellen, die mich noch kennen und mir damals mit Julius so viel Rat und Unterstützung geboten haben.
LG
Doro
Bisherige Antworten

Abstillbericht einer verhinderten LZS... (lang)

hi doro,
ich hab dir bei uns im forum nicht geantwortet. mach ich es eben hier.
ich finde es schade, das du nun nicht mehr zum kreis der stillenden gehörst. aber ich kann dich schmerztechnisch gesehen sehr gut verstehen. ich hatte nach der geburt rund 3 monate mit schmerzen gestillt und habe das auch nur durchgestanden, weil ich hoffte, das es besser wird. bei dir scheint ja keine langzeitige linderung möglich. und ohne hoffnung und nur den schmerz vor augen, das sollte man sich nicht antun.
was du da schreibst, das mina ruhiger schläft, ich glaube das sind auch ihre antennen. denn du bist ja auch ruhiger. ich finde es toll, das du den übergang so sanft hinbekommen hast. das ist echt klasse. ich glaube viele radikal abstillmütter trauen ihrem kind nicht zu, das beide den übergang stimmig schaften.
seit der geburt hat sich einiges in meiner einstellung zu kindern geändert. und ein satz, den ich eigentlich recht neutral fand, ist für mich richtig negativ geworden "aller anfang ist schwer". kinder wollen kooperieren (juul) und so kann aller anfang auch harmonisch sein!
geniesse deine ruhe und gelassenheit, wenn du nun ohne schmerzen minas hunger stillen kannst
lg kerstin

Abstillbericht einer verhinderten LZS... (lang)

Hallo Doro,
weisst Du, ich denke mal, dass wir LZS-Mamis mindestens genauso sehr an einer Stillbeziehung hängen wie die Kinder :-) Insofern kann ich verstehen, dass Du hin- und hergerissen bist zwischen Erleichterung und Trauer.
Aber ehrlich gesagt, habe ich Dich schon schwer bewundert, wie Du damals bei Julius Dich immer wieder aufgerappelt und weitergestillt hast - ich denke mal, ich hätte viel früher aufgegeben.
Trauere ruhig um das Ende der Stillbeziehung zu Mina - wenn Du's jetzt nicht tust, wird es Dich später einholen. Und dann geniesse Deine neue schmerzfreie Mama-Tochter-Beziehung :-) Ihr werdet auch so ein ganz besonderes Team werden!
Liebe Knuddel-Grüsse
Safy

Abstillbericht einer verhinderten LZS... (lang)

Liebe Doro
ich kann mir gut vorstellen, wie sehr es Dich schmerzt, die Stillbeziehung mit Mina schon so früh hergeben zu müssen!
Bestimmt ist es die richtige Entscheidung - in der Familie muss es eben allen gutgehen, und mit starken Schmerzen stillen geht eben auf Dauer nicht! Es kann gut sein, dass das ein Faktor unter vielen ist, der Mina auch den Übergang zur Flasche so leicht gemacht hat. Es mag ja auch kein Zufall sein, dass sie so gerne andere Sachen isst! Ich wünsche Dir, dass die Neurodermitis jetzt schnell abheilt!
Und es gibt doch soo viele Seiten an Eurer Beziehung, die ihr jetzt halt freier und vielleicht intensiver ausleben werdet - wie gut, dass du das ja schon beim älteren Kind einmal erlebt hast!
viele liebe Gruesse
Evita

Abstillbericht einer verhinderten LZS... (lang)

Huhu Doro,
hat sie die ND inzwischen gebessert? Bei mir ist schon während der letzten SS an der Brustunterseite und auf dem Bauch ein Ausschlag aufgetreten - die Hautärztin schwankte in ihrer Diagnose zwischen ND und Pilz, hat dann nach langer erfolgloser Behandlung einen Pilztest gemacht, aber negativ ... dann kam das Baby und der Spuk war vorbei. Inzwischen ist wieder ein Krümelchen unterwegs - und der Ausschlag war wieder da. Bin diesmal zu einem anderen Hautarzt - ganz klar, Pilz. Andere Salbe, und binnen einer Woche war die Haut wieder zart wie ein (sauberer!) Kinderpopo. Die ND hatte ich der ersten Ärztin eh nicht ganz geglaubt - hatte das Vergnügen als Kind, und das hat wesentlich mehr gejuckt.
Naja, für Dich ist es letztlich ja egal, was es nun war - Abstillen wäre wohl in beiden Fällen nötig gewesen. Und super, dass es so gut geklappt hat. Aber falls es nicht weggeht (oder spontan beim nächsten Kind wiederkommt ;-) ), hilft ein Arztwechsel vielleicht.
LG,
Claudia

Abstillbericht einer verhinderten LZS... (lang)

Huhu Doro,
LZS kann man auch im Herzen sein! Manchmal gibt es eben Gründe, die einen zwingen, Dinge zu tun, die man sonst so nicht getan hätte.
Es ist so, nicht zu ändern, und für Dich und Mina das Beste.
Meine Schwester konnte überhaupt nicht stillen (sog. "Schreikind" mit totaler Verunsicherung bei ihr). Sie hat es immer und immer wieder versucht, gepumpt (es kam nichts), geweint, sich gequält. Ich habe ihr dann gesagt "hör auf", weil ich gemerkt habe, dass das Ganze zwanghaft und ungut wird. Der Streß hat sich nur noch potenziert.
Sie ist immer noch sehr traurig, aber inzwischen wissen wir Beide, dass Kinder auch "ohne" groß werden. Es ist schade drum - aber es ist, wie es ist.
Wenn jemand Schaden nimmt, geht es eben nicht mehr.
LG,
Karin
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