(lang) Hausgeburt - euer entscheidender Faktor dafür oder dagegen?
Eigentlich war ich mir ziemlich sicher: nach einem Not-KS beim Grossen (Geburtsstillstand - sehr gross und wollte als Sternkucker raus, das passte nicht durch mein Becken durch) und einer sehr guten spontanen Geburt im hiesigen Spital wollte ich das eigentlich wieder so machen. Ich muss zwar das Spital wechseln (das alte ist umgezogen - verkehrstechnisch nicht mehr so gut erreichbar und dazu noch grösser geworden, mit vielen neuen Ärzten, und einem neuen Chefarzt, muss ich mehr sagen?), aber das andere habe ich mir gestern Abend angesehen und war ganz positiv überrascht.
Es ist kleiner, 400 Geburten im Jahr, so dass sie mit ihren 2 Gebährzimmern wirklich locker hinkommen. Es gibt 3 Zimmer mit je 4, 2 und 1 Bett, die auch nur zu aller Jubeljahren gleichzeitig benutzt werden. Dazu kommt, dass die Geburten wirklich Hebammen-Geburten sind und Gyns oder KiÄ nur bei absoluter Notwendigkeit hinzugezogen werden. Im Vordergrund stehen Homöopathie und Aromatherapie für die Erleichterung der Geburt und die anderen Dinge nur wenn es sein muss/gewünscht ist. "Die Kinder mitbringen zur Geburt? Wenn Sie das wünschen..."
Und dann noch: "Nach der Geburt lassen wir sie sich so richtig kennenlernen, sie werden sicher noch 2-3 Stunden im Gebährzimmer sein und Ruhe haben, bevor das ganze 'Programm' losgeht."
Klingt doch toll, oder?
Wäre da nicht mein Mann. Was sagte er zu mir auf dem Weg zurück? "...und zu Hause wäre das Ganze [die Geburt, Anm. von mir] wahrscheinlich eh besser."
*stutz* ... *staun* *denk: so ein Lieber!*
Nun, ich habe mich selber nie als mutig genug eingeschätzt, sowas durchzuziehen. In der Schweiz sind Hausgeburten eh supersuper selten. Man geht halt ins Spital. Geburtshäuser sind alternative Exoten.
Mein Vorteil ist: ich habe mich bei dieser SS von vornherein für eine reine Hebammen-betreute SS entschlossen, eine die auch Hausgeburten macht. Wir hatten das Thema kurz angerissen und sie sagte, man müsse sich das wirklich gut überlegen, da ich einen KS hatte, allerdings mit dem Vorteil, dass bereits eine spontane Geburt dazwischen kam. Weiter haben wir das nicht vertieft, weil -wie gesagt- ich habe es nicht ernsthaft in Betracht gezogen.
Jetzt aber schwimme ich ... was sind denn die echten Dinge, die einen davon überzeugen, eine Hausgeburt zu machen, oder eben nicht? Zu Hause ist die Sicherheit der eigenen 4 Wände. Es gibt keine sterilen, weissen Böden und dumme Schläuche und Apparate an der Wand. Mama kann ihren Neokortex super-easy ausschalten (laut Michel Odent sehr wichtig), keiner fragt komische Sachen nach Krankenkasse oder was auch immer.
Allerdings gibt ja das Spital auch eine andere Art von Sicherheit: "falls" was "passieren" sollte, könnte Mutter oder Kind effektiver behandelt werden (das Spital ist etwa 20-25min weg von uns).
Nochmals andererseits wäre eine erfahrene Hebamme bei mir, die keine Hausgeburt machen würde, wenn sie nicht überzeugt wäre, dass es geht. Im Dorf gibt es desweiteren 2 gute Hausärzte, meiner davon hat mehrere Jahre Erfahrung im "Dschungel", hat in Afrika in Dörfern weit weg von allem gearbeitet und hat alles von 0-100 Jahren betreut.
in 3 Wochen sehe ich die Hebamme wieder und ich soll dann meine Entscheidung kundtun, wo ich gebähren möchte, dass sie alles in die Wege leiten kann. Sie ist übrigens keine Beleghebamme, wäre aber bei der Geburt dabei als eine meiner Begleitpersonen.
Ich bin noch gar nicht dazu gekommen, irgend was zum Lesen zu organisieren... Ich bin bissl durch den Wind. Daher meine Frage an euch:
Was war denn bei euch der entscheidende Faktor für oder gegen eine Hausgeburt (insbesondere bei denen von euch, die beides -KH und Hausg.- schon hatten)?
Habt ihr was sinnvolles zu lesen, dass ihr stark empfehlen würdet?
Sonstige Aspekte, die mir bisher entglitten sind?
Wie so oft bin ich euch zutiefst dankbar für eure Erfahrungen!
Herzlichst
Fanny mit
FannyBoy (5j1m), FannyGirl (3j1m) und Krümel (28.ssw)
(lang) Hausgeburt - euer entscheidender Faktor dafür oder dagegen?
Hallo Fanny,
ich hatte 2 Geburtshausgeburten (beide super schnell und seeeehr schön, eine Wassergeburt) und würde es JEDERZEIT wieder so machen. Bzw. ich wäre auch für Hausgeburt, wenn denn platztechnisch alles stimmt, Kinder gut untergebracht sind, man sich wohl fühlt daheim, dann finde ich Hausgeburt perfekt (bis auf den Punkt Wanne, in einer normalen Wanne wirds glaub ich, schon eng).
Aber ansonsten spricht doch nichts dagegen, sein Kind daheim in Empfang zu nehmen. Du hast ja schon ziemlich viel hin und herbewogen, da ist nicht mehr viel hinzuzufügen. Wenn Du der Hebamme und Dir vertraust, sogar ein Arzt schnell erreichbar ist (und sooo ewig ist das KH ja dann auch nicht), dann bleib doch zu Hause.
Und eine Hausgeburtshebamme (die das schon öfter gemacht hat, das wär mir wichtig) kann schon sehr gut abschätzen, ob es riskant ist, wann am besten Hilfe nötig ist oder nicht. Deshalb ist Vertrauen zu ihr sehr wichtig.
Alles Gute für die Entscheidung.
LG Claudia
(lang) Hausgeburt - euer entscheidender Faktor dafür oder dagegen?
Hallo Fanny,
meine erste Geburt war ein schauderhafter Kaiserschnitt, mein zweites Kind bekam ich vaginal im Geburtshaus. Da gibts auch keinen Arzt in der Nähe, wäre einer da gewesen, hätte mir das bei Komplikationen auch nichts genützt, weil ja das medizinische Gerät gefehlt hätte.
Ich habe vor der zweiten Geburt auch über eine Hausgeburt nachgedacht. Ich entschied mich aus Gründen dagegen, die vielleicht vielen etwas merkwürdig erscheinen ...
1. Mir wäre die Sauerei zu groß gewesen (macht das eigentlich die Hebamme weg, bevor sie geht?!). Ich weiß, in dieser Hinsicht habe ich einen leichten Schatten!
2. Wir wohnen in einem Mehrparteienmietshaus. Mir wäre es peinlich gewesen, wenn die Nachbarn mich rumschreien hören, ich hatte die Befürchtung, dass ich mich nicht gehen lassen kann.
Im Geburtshaus war es für mich sehr heimelig, aber ich wäre dan doch fast zu Hause geblieben und könnte es mir jetzt noch eher vorstellen.
Zu den Risiken: Wenn man vorher einen Kaiserschnitt hatte, dann ist das Risiko, dass die Gebärmutter reißt, erhöht. Außerdem ist ein höheres Risiko, dass sich nach der Geburt die Plazenta nicht löst. Die Zahlen weiß ich nicht mehr, diese Komplikationen sind absolut selten! Außerdem hat mir meine Hebamme gesagt, dass die Anzeichen unter der Geburt rechtzeitig zu sehen sind, so dass man rechtzeitig ins Krankenhaus gelangt, bevor die Gebärmutter reißt und man verblutet ... Laß Dir das von Deiner Hebamme in Ruhe erklären, ich war danach völlig beruhigt und habe ihr vertraut, dass sie mich rechtzeitig in die Klinik schickt.
Wenn obige zwei Gründe nicht gewesen wären, dann hätte ich Zuhause entbunden, da bin ich eh so lange geblieben, wie es nur ging und mit Preßwehen im Auto war es dann nicht so spaßig.
Ach ja, und die Hebamme bringt sowieso auch nach Hause alles mit, CTG, Geburtsstuhl usw. Nach der Entbindung einfach liegen bleiben können im eigenen Bett ist auch cool!
Gutes Gelingen!
Viele Grüße von Einzigartig
(lang) Hausgeburt - euer entscheidender Faktor dafür oder dagegen?
ich muss mal kurz was zu Deinen Bedenken dazu senfen, ich hoffe Du nimmst es mir nicht übel ;-)
Die Sauerei hielt sich bei uns absolut in Grenzen gehalten, das Bettlaken musse gewechselt werde, wir hatten einen großen Sack mit Müll und einen Wäschkorb voll Schmutzwäsche, mehr nicht.
Bzgl. der Nachbarn kann ich nur sagen - es hat keiner etwas gehört, und das, obwohl die Schlafzimmer genau über bzw. unter unserem sind und auch zur Geburtszeit belegt waren.
Liebe Grüße,
Tanja
(lang) Hausgeburt - euer entscheidender Faktor dafür oder dagegen?
jap, die Sauerei machten bei uns die Hebammen weg. Und war auch gar nicht dramatisch. ICH hab davon üüüberhaupt nix mitbekommen oder gesehen! Großer Mülleimer mit Sack stand schon bereit. Die Wäsche hatten sie sofort angemacht. Mehr wars nicht! ;)
LG
Svenja
(lang) Hausgeburt - euer entscheidender Faktor dafür oder dagegen?
(lang) Hausgeburt - euer entscheidender Faktor dafür oder dagegen?
ich habe 2 Kinder. Die erste Geburt war in der Klinik. Ich hatte eine vorzeitige Plazentalösung ( schon im Kreissaal aber der Mumu war noch nicht entsprechend geöffnet )und glücklicherweise haben wir es beide überlebt. Alles was sich davor abgespielt hat war furchtbar. Man kümmmerte sich nicht um mich, erst als die Kacke am dampfen war. Das Resultat war eine Posttraumatische Belastungsstörung und schon im Kreissaal das bedauern dass mein Kind keine Geschwister haben wird. Meine Tochter trug auch ein schweres Geburtstrauma davon welches von einem Osteopathen mehrfach behandelt wurde. Das mit großem Erfolg.
Ich machte dann eine Traumatherapie weil ich natürlich doch noch Kinderwunsch hatte. Mit der Therapeutin bereitete ich mich gut vor. Ich wurde schwanger und es kam nur eine Hausgeburt in Frage ! Ich wäre niemals freiwillig ins Krankenhaus gegangen ( Natürlich bei Komplikationen schon aber das ist nicht freiwillig ). Die Therapeutin begleitete mich durch die Schwangerschaft und die Hebamme war auch gut vorbereitet. Alles lief gut.
Den Ausschlag war für mich war dass ich daheim 1 Hebamme nur für mich habe und später noch eine zur Geburt hinzukommt die sich um das Baby kümmert. Das gab mir große Sicherheit und ich fühlte mich luxusbetreut.
Ich lege Dir gerne die selbstbewußt-schwanger Mailingliste von Yahoo ans Herz. Dort bekommst Du in kürzester Zeit die besten Infos.
Eine gute Entscheidung wünscht Dir
Dagmar
(lang) Hausgeburt - euer entscheidender Faktor dafür oder dagegen?
ich bin Hausgeburtsbefürworterin :-), auch wenn ich selber keine einzige hatte. Das (also, warum ich im KH entbunden habe) zu erläutern fehlt mir gerade die Zeit, aber ich habe einen supersupersuper Buchtipp für Dich, der Dir bestimmt weiterhelfen wird:
Ina May Gaskin: die selbstbestimmte Geburt
Wenn Du das gelesen hast, ist es eigentlich egal, ob zu Hause oder im KH. Also die Dame ist auch HG-Verfechterin, aber alle Tipps und Hinweise lassen sich auch aufs KH übertragen...
LG und alles Gute
emaille
(lang) Hausgeburt - euer entscheidender Faktor dafür oder dagegen?
habe 1 kh geburt hinter mir, bähhh ;)
und 2 HG, eine zu Land und eine zu Wasser :))
Die erste vor knapp 3 Jahren im Badezimmer (ja meine Hebamme hat die Sauerei weggemacht, das gehört dazu :)), das war schön, ein mädchen knapp unter 4kg.
und vor 4 monaten einen jungen im aufblasbaren geburtspool, die geburt war etwas anstrengender ald die vor 3 jahren ,aber nach dem wiegen war mir klar warum, das kerlchen wog 4,7kg.....das wochenbett nach einer wassergeburt ist himmlisch, mir tat nix weh (bei der badezimmer geburt hatte ich ein hämatom)....so daraus schliesse ich für zukünftige geburten, gerne und immer wieder zu hause (die kinder habe übrigens zugeschaut ::)) und wasser ist super-empfehlenswert.
viel spass,
nat
(lang) Hausgeburt - euer entscheidender Faktor dafür oder dagegen?
puh - schwierig... also ich bin ein schisshase und von daher bin ich ins kh gegangen!
ich würde versuchen ganz tief in mich hinein zu horchen, was dein bauchgefühl sagt.
alles liebe
sunny
(lang) Hausgeburt - euer entscheidender Faktor dafür oder dagegen?
Ich persönlich habe ausschließlich gute Erfahrungen im Krankenhaus gemacht. Man hat sich sehr lieb um mich gekümmert und es war immer jemand da...das war auch mein Hauptpunkt, warum ich nicht daheim entbinden wollte. Gesetz dem Fall, es wäre wirklich uvorhersehbar eine größere Intervention nötig gewesen, und mein Kind wäre zu Schaden gekommen, weil ich nicht im Kreißsaal neben der Neonatologie, sondern im heimischen Wohnzimmer entbinden wollte....grusel - da bekomm ich heut noch Gänsehaut..
Das waren halt meine Überlegungen.
Du mußt für Dich eine Entscheidung treffen, mit der Du Dich wohlfühlst, damit Du "belastungsfrei" entbinden kannst..
Liebe Grüße und viel Glück!
*einschleich*
wenn Du magst, kannst Du ja mal meinen Hausgeburtsbericht im Profil lesen - der ist eigentlich Argument genug ;-)
Für mich war ganz entscheident, dass ich eine Hebamme an meiner Seite habe, die mich kennt, und zwar richtig gut: meine Ängste, meine Schwächen, mein Kinder- und Geburtstechnisches Vorleben kennt.
Ich hatte ja vor der Schwangerschaft mit Anni eine Fehlgeburt, bei der mich unsere Hebamme schon betreut hat. In Annis Schwangerschaft hat sie mich dann auch von Anfang an betreut, hat auch die eine oder andere Vorsorge gemacht.
Sehr beruhigend fand ich, dass wir im Zweifelsfall in die Klinik umziehen können, da sie dort auch Geburten begleiten darf. Ein befriedigendes Beleghebammen-System gibt es hier in Braunschweig nicht.
Ach ja, bie Marie waren wir in der Klinik, war auch nicht wirklich schlecht, abereben auch nicht sooo schön und entspannt wie zu Hause. Ich bin mir auch nicht sicher, ob die eine oder andere Komplikation aus der Klinik zu Hause vielleicht nicht passiert wäre.
Ganz wunderbar auch die Kennenlernzeit und das Wochenbett zu Hause - Anni hätte das Haus erst zur U2 mit neun Tagen verlassen müssen. Leider musste ich ja nach der Entbindung zum Nähen in die Klinik, weil der Riss so kompliziert war, dass meine Hebamme meinte, dass sie diesen nicht zu unser beider Zufreidenheit nähen könnte. Aber als ich wieder kam, lagen Anni und mein Mann schon kuschelnderweise im frisch bezogenen Bett und ich konnte mich einfach dazu kuscheln, auch als Marie wieder nach Hause kam, war es perfekt.
So, jetzt habe ich genuggeschrieben, lasst Euch die Entscheidung gut durch den Kopf und auch durch den Bauch gehen.
Liebe Grüße,
Tanja
*einschleich*
Hallo Tanja!
Schön, dich zu sehen!!! Wie geht es euch denn und v.a. Annis Hüfte? Alles ok?
LG, Sonne
*einschleich*
danke der Nachfrage!
Annis Hüften geht es blendend, sagt zumindest de Osteophat, bei dem wir in Behandlung sind. Wenn sie richtig laufen kann, müssen wir ja noch eine Röntgenaufnahme anfertigen lassen. Aber sie entwickelt sich auch ganz prächtig, kann krabbeln, sitzen, stehen und versucht schon zu laufen.
Vor ein paar Wochen waren wir ja im Krankenhaus und haben die rudimentären sechsten Finger entferen lassen, die warten jetzt noch darauf, gemeinsam mit der Plazenta vergraben zu werden ;-)
Liebe Grüße,
Tanja
*einschleich*
Hallo Tanja,
das ist ja schön! [:-}
GggglG und *toitoitoi*, dass ihre Hüfte den letzten Check besteht,
Sonne
(lang) Hausgeburt - euer entscheidender Faktor dafür oder dagegen?
Hi Fanny,
ich würde dir auch "Die selbstbestimmte Geburt" von Ina May Gaskin empfehlen. Danach fällt es vielleicht schon leichter, dich zu entscheiden. Und wie auch immer du dich dann entscheidest, für jeden Geburtsort findest du darin hilfreiche Tips.
Ich habe meine beiden zu Hause bekommen - aus Angst, in der Klinik zu sehr wuschig gemacht zu werden, abgelenkt zu sein, aus Angst vor unnötigen Eingriffen, unnötigen Problemen.
Wenn man in natürliche Abläufe eingreift, bringt man oft mehr durcheinander als man helfen kann. Wenn man den Dingen ihren Lauf lässt, läuft es meist besser. Und die Vorraussetzungen dafür sind zu Hause idR besser. Kann aber auch in der Klinik so sein - v.a., wenn man weiß, was man will und nicht will (da ist das Buch sehr hilfreich), das Personal vernünftig ist etc.
Für Notfälle gleich Hilfe zu haben, ist super, klare Sache. Aber echte Notfälle sind sehr selten - die meisten Probleme unter der Geburt sind "hausgemacht".
Lass dir auch mal den Artikel "Hausgeburt? Ja sicher!" von Jutta Ott-Gmelch suchen. Ist vielleicht auch noch was, wenn auch nicht so umfangreich. ;-)
Wenn dir mit Hausgeburt nicht wohl wird, dann lass es. HG ist kein "Muss", Klinikgeburt kann (fast *g*) genauso schön und mit Angst im Nacken lässt es sich nicht gut gebären.
LG, Sonne
Das unterschreib ich zu 100%! Toll geschrieben!! LG
Hier auch ein Argument dafür! ;)
(Namen sind ausgetauscht, weil das ein Bericht für bestimmten
Zweck war ... )
Bei Amélie war ich zum Schluß(!) ja auch noch in der Klinik und ich fands furchtbar. Hatte halt eher was von KRANK als was von "Kind gebähren" .... Für mich sind Krankenhäuser einfach nix, es sei denn ich bin krank!
So, hier der Bericht:
Meine Vorstellung einer perfekten Geburt meines zweiten Kindes:
die erste Wehe bekomme ich morgens, direkt nach dem Aufwachen, damit ich unsere "Große", (2jährige) Katharina, nicht aus dem Schlaf reißen muss oder jemand anders außer mir versuchen muss sie am Abend zum Einschlafen zu bewegen. Ohne ihre geliebte "Mimi" (Mamamilch) nämlich undenkbar! Und diese gibt es ja schließlich nur von mir! Zudem wollte ich gern vor dem Dunkelwerden "fertig" sein mit Kindkriegen, damit ich Amélie dann ins Bett bringen kann... ja! Desweiteren soll es diesmal bitte nicht so lang dauern! Wenn man sich den Verlauf einer Geburt also wünschen kann, ist mir das wirklich gut gelungen:
10.03.08, 4 Tage nach dem Tag, der mir vor 10 Monaten als Entbindungstermin "versprochen" wurde. Katharina wird um 6:30 Uhr wach. Ich natürlich mit. Ich spüre etwas in meinem Bauch was sich die vergangenen Tage zwar schon so ähnlich anfühlte, aber es ist anders! Ich denke wie so oft drüber nach, ob DAS jetzt wirklich mal Geburtswehen sind. Um aber nicht allzu viel grübeln zu müssen, versuche ich mich abzulenken und bringe das Auto meiner Mama (die sich die vergangenen 2 Wochen bei uns einquartiert hat, damit die Betreuung für Amélie perfekt ist während der Geburt) nach Heppenheim in die Werkstatt. Vielleicht... aber auch nur ganz vielleicht sollte ich das besser nicht mehr tun. Diese "Wehen", die ich da habe, machen es mir wirklich schwierig die Pedalen zu treten. In der Werkstatt muss ich noch ein Wenig rumstehen und warten. Stehen find ich blöd. Also laufe ich. Hin und her und her und hin. Ob die anderen Leute mich für doof halten?! Egal. Endlich übergibt man mir den Leihwagen und ich fahre zurück nachhause!
Inzwischen ist es fast halb neun und mich überkommt das Gefühl, dass sich das, was da grad passiert nicht mehr aufhalten lässt. Ich laufe rum wie Falschgeld. Hoffnung, Angst, Freude,... irgendwo zwischen all dem pendelt meine Gefühlswelt. Meiner Mama kündige ich an, dass sie besser mal den Rucksack für Katharina packt und beim Rausgehfertigmachen mal nicht allzu sehr trödeln soll. Ich möchte gern allein sein. 'Soll ich meinen Has schon anrufen und aus dem Büro zurückholen?... Ob ich Sandra mal anrufe? Oder einfach gar nichts tue?...' Ich laufe in der Wohnung rum, räume die Spülmaschine aus, suche mir Dinge, die ich tun könnte, aber nicht finde. Mist. Katharina spürt was. Das spüre ICH. Meine Mama ist im Bad und macht sich fertig. Um 10 Uhr verlassen sie die Wohnung. So langsam beginnt dieses Gefühl im unteren Teil meines Bauches unangenehmer zu werden und ich halte "veratmen" für eine prima Erfindung! Ich rufe Sandra an und warne sie mal vor. Anschließend setze ich mich in die Wanne, um mir ganz klassisch die bekannte endgültige Bestätigung zu holen. Die "Wehen" kommen in größerem Abstand, aber intensiver. Ich rufe meinen Hasi an und ordere ihn nachhause! Durchs Telefon konnte ich ihn grinsen hören. Sofort macht er sich auf den Weg. Es geht los! Wie lang habe ich mich gefragt, wann ich diesen Satz mit 100%iger Sicherheit aussprechen kann! 11 Uhr, Sandra ruft mich nochmal an. "Also von oben nach unten spüre ich die Wehen sich nicht bewegen, es beschränkt sich wirklich nur auf den unteren Teil meines Bauches und Rückens" erkläre ich ihr unsicher. "Nein, das spürt man auch nur mit der Hand, wenn man sie auf den Bauch legt!" ist ihre Antwort. Achsooo! Ja, dann sind das jetzt wohl wirklich Geburtswehen! Wir beschließen, dass ich mich erneut melde, wenn es "ernster" wird. Kurz drauf trifft Thomas ein und strahlt bis über beide Ohren. Was ein Anblick! Ich bin sooo glücklich. Und trotzdem weine ich... ständig denke ich an meine Katharina, die ich vor knapp einer Stunde das letzte Mal als Einzelkind gesehen habe. Sowas macht mich furchtbar sentimental! Ich kann nicht aufhören zu weinen. Ich vermisse sie. Und ich weiß, dass ich sie die nächsten Stunden nicht sehe(n) kann... Ich weiß es ganz genau! Thomas macht sich noch über die Currywurst her, die er sich von unterwegs mitgebracht hat (Männer!) und ich laufe derweil durch die Wohnung und erkläre unseren Schuhschrank zum bestmöglichen Wehenveratmungsplatz. Auf ihm steht ein Foto mit meiner Omi, Mami, Katharina und mir, das ich mir dort immer wieder ganz intensiv anschaue. Es gibt mir unglaublich viel Kraft. Wahnsinn! Ich kann nicht genau sagen, in welchen Abständen die Wehen kommen (ich schätze es sind irgendwas zwischen 5 und 10 Minuten, einfach herrlich lang, wie ich finde!), aber sie nehmen an Qualität stätig zu. Um 12:30 Uhr bitte ich Thomas Sandra doch mal lieber anzurufen. Mich überkommt plötzlich das Gefühl, dass es nicht mehr allzu lange dauern könnte. "Zieh dir doch auch ein paar bequeme Sachen an!" schlage ich Thomas vor. "Nee, ich hab mir Bilder von Katharinas Geburt angesehen. Diesmal will ich schick aussehen!" So bleibt er also in weißem Hemd und Manschettenknöpfen. Na von mir aus.
Sandra trifft gegen 13 Uhr bei uns ein. Im selben Moment kommt meine Mama mit Katharina vom Stadtspaziergang zurück und sie setzen sich direkt ins Auto um zu meinen Schwiegereltern nach Gadernheim zu fahren. So ist direkt der Parkplatz für Sandra freigeworden. (Was ein "Zufall"!) Das alles kann ich von oben aus der Wohnung beobachten. Und plötzlich fange ich wieder zu weinen an. Meine Katharina. Da ist sie. Gleich fährt sie weg... Himmel, ist das traurig! Sandra kommt zur Tür rein und nimmt mich erst einmal ganz ganz lang einfach nur in den Arm. Ja, wir werden in den nächsten Stunden gemeinsam unserem kleinen Engel auf die Welt helfen. Was ein schönes Gefühl! Jetzt aber genug geschmust, ich muss mal wieder eine Wehe veratmen... Moment... so, die hätten wir auch geschafft! Ich laufe dann auch mal weiter durch die Wohnung und bin einfach nur glücklich! Angst habe ich keine! Irgendwann treffen Sandra und ich uns im Bad wieder, weil ich inzwischen den Schuhschrank gegen das Waschbecken getauscht habe. Dort sitze ich zwischen den Wehen auf einer unserer Treppenstufen (für irgendwas müssen die ja gut sein!). Sandra hört Herztöne, streichelt mir den Rücken... hmmmmmm... schön! Weitermachen! Halt, aufhören, da kommt wieder eine Wehe! So, und weiter... es ist total entspannt, fröhlich, harmonisch, ja sogar lustig. Die inzwischen doch recht schmerzhaften Wehen machen mir überhaupt nichts aus. Im Gegenteil. Ich freue mich immer tierisch, wenn wieder eine kommt... ok, zugegebenermaßen noch mehr darüber, wenn sie vorbei ist. Ein Schritt weiter Richtung Baby! Zwischendurch ist es immer wieder alles irgendwie völlig normal... jedenfalls nicht so, als würde ich grad gebären. Dank dieser (ich erwähnte es bereits) wunderbar langen Pausen! Der letzte Geburtsortwechsel ist der vom Bad ins Schlafzimmer. Dort finde ich die Plastikkisten, die mit Spielzeug gefüllt auf der Kommode stehen äußerst hilfreich zum Veratmen einer Wehe. Sie stehen in Brusthöhe und ich kann mich prima nach vorn gebeugt dran anlehnen. Zwischendurch setze ich mich auf den Bettrand am Fußende. Sandra und Thomas sind in der Küche und machen sich ein Mittagessen warm. Meine Füße sind saukalt, ich brauche jetzt dringend warme Socken! "Flo, ich brauche Socken!" "Wo finde ich die denn?" (...Männer!) "Ich gucke selbst!". Mein letzter Spaziergang vom Schlafzimmer ins "Ankleidekämmerchen" und zurück. Auf diesem Weg kommen die Wehen plötzlich öfter. Oft! Verdammt oft! "Was ist denn jetzt los? Wo sind meine tollen langen Pausen? Ich will meine langen Pausen wieder haben!" bitte ich Sandra! Allerdings ist sie mir dafür keine wirklich große Hilfe (ich grinse, während ich dies schreibe)... "Dann braucht die dein Körper jetzt." Aha. So so. Na gut. Dann will ich mal nicht so sein. Ich lasse sie zu. Ich spüre, dass ich nicht mehr weit von meinem Baby entfernt bin. Es ist irgendwas um die 14 Uhr. Sandra ist grad dabei, den zweiten Löffel Nudeln zu verdrücken... aber... Plötzlich wird es so heftig, dass ich während einer Wehe nicht mehr stehen kann. Tschüss Plastikkisten auf der Kommode! Hallo Bett! Ich hab es so eilig mich auf die Bettdecke zu werfen, alles andere wäre undenkbar! Presswehe die Erste! Presswehe die Zweite! Platsch... die Fruchtblase platzt. "Die Blase ist geplatzt!" schreie ich. Sandra und Thomas lassen ihr Essen stehen und eilen herbei. Wie nett, danke! (ich grinse wieder!) "Flo, hier ist eine Unterlage" oder irgendetwas in der Art vernehme ich noch und dass Sandra die Hilde anruft. "Hilde, kommst du vorbei. Svenja kriegt ihr Baby!" Ich glaub ich bekomme eine Gänsehaut, weine und lache (noch irgendwie) vor größtem Glück! Ab hier widmet sich meine Aufmerksamkeit einzig und allein mir, dem Baby und den Wehen... diesen unglaublich heftigen Wehen. Eine nach der Anderen kommt da angerollt. Ohne Pause. Höchstens ein paar Sekunden Pause sind das. Es tut so weh. Ich schiebe und presse und drücke. Wie ich später wissen werde und jetzt schon erahne, in die völlig falsche Richtung. Irgendwas läuft falsch. Ich habe Angst. Eine Todesangst. Panik. 'Ich will hier weg. Übernimmt jetzt bitte mal jemand anders?!' denke ich und hab einfach keine Ahnung, wie ich dieses Baby aus mir rauskriegen soll. Ich will es gar nicht mehr aus mir rauskriegen, ich will dass das aufhört, mein Bauch für immer dick bleibt! Himmel, tut das weh! Meinen Kopf presse ich bei jeder Wehe in die Bettdecke. Irgendwann sehe ich hoch und blicke in Hildes Ausschnitt... dann in ihre Augen. 'Hilde? Wo kommt die denn plötzlich her?' Sie begrüßt mich mit "Ich hab dir kalte Hände mitgebracht" und drückt mir diese auf die Stirn. Hm, angenehm, aber mich von diesen Wehen befreien tun sie leider auch nicht. Sandra steckt mir ein paar Kügelchen in den Mund. 'Auja, bitte irgendwas das mir hilft!' "Svenja, ich will mal nach deinem Muttermund sehen. Leg dich dafür am besten mal auf den Rücken!" 'Was? Ich soll mich bewegen? Kommt gar nicht in Frage!...' Na gut, schlimmer kanns eh nicht mehr werden. Dass der Muttermund nicht vollkommen geöffet sein soll, kann ich mir allerdings nicht vorstellen. Rücklinks liegend, mit den Armen über das Fußende drüber hinweg, halte ich mich an den Händen meines Hases fest. "Ich wußte gar nicht was du für eine Kraft hast!" wird er mir später sagen. "Dein Muttermund ist offen, Svenja!" tönt es vom anderen Ende meines Körpers. Jawollja, auch das wäre geschafft! Aber... mir fehlt einfach das Gefühl, dass der Kopf demnächst auch nur annähernd aus mir rauskommen soll. Warum? Es muss jetzt einfach bald zuende sein! Bitte! Ich vernehme irgendwelche Pläne eines Geburtsstellungswechsels. 'Nee, bitte nicht schon wieder!' Mein Has verschwindet hinter mir. Die nächste Leistung, die ich vollbringe, ist das Einhängen in Thomas Beine, der von Sandra und Hilde auf das Kopfteil unseres Bettes gesetzt wird. Nun habe ich meinen Has im Rücken... was ein schönes Gefühl!! Und meine Füße haben festen Halt! Wenn Sandra schon 1428 gute Ideen hatte, dies ist die beste ihres Lebens! Endlich! Endlich habe ich das Gefühl, mitschieben zu können! Nun weiß ich "wie`s geht"! Ein irres Gefühl. Auch das Wehenchaos läßt nach! Ich kann endlich wieder Pausen verzeichnen! Die tun mir so gut. Ich kann Kraft tanken. Ich werde es schaffen! Ich spüre, wie das Köpfchen immer tiefer rutscht. Mit jeder Presswehe, mit jedem Mitschieben immer tiefer... Ich wundere mich ein wenig, warum hier niemand schreit "das Köpfchen ist da! Das Köpfchen ist da!". Schließlich fühlt es sich an, als wäre es schon raus... Komisch! Also gut, dann halt nochmal Pause nutzen, Kraft tanken... nächste Wehe, schieben,... "Da! Da Engel! Da, ich sehe die Haare!" ruft es hinter mir... "Svenja, langsam!" ertönt es vor mir. 'Langsam? Wie das?' Ich schiebe weiter. Kann gar nicht anders... Plötzlich empfinde ich alles ganz ganz still. Die totale Stille in meinem Kopf, in meinem Körper..........
4 Tage nach Termin, nach 9 Stunden Geburtswehen, am 10.03.08, um 15:33 Uhr, in Bensheim, in UNSEREM Bett, ZUHAUSE(!!!), höre ich es nun aus jeder Richtung "Da, da ist er! Der Kopf! Der Kopf ist da!". Ja, der Kopf ist da! Ich sehe an mir runter! Ich kann ihn sehen! Ich kann ihn wirklich sehen. Den Kopf unseres Engels! Schon wieder so viele schwarze Haare... Eine Presswehe noch und dieses kleine Wunder hat es geschafft, es ist da! Es ist endlich bei uns! Wir haben es geschafft! Zwei wundervolle Hebammen, mein wundervoller Mann, ich und vor allem unser kleiner Sonnenschein! Himmel... was für ein Gefühl! Es gibt nichts, aber auch gar nichts, dass auch nur annähernd so überweltigend ist, wie dieses Gefühl! Da liegt mein Baby. Vor mir. Ganz lila. So warm, so weich. Nein, ich kann es nicht mit Worten beschreiben! Ich will es anfassen! Ich mag es zu mir nehmen! Nicht lange und Sandra legt es mir auf die Brust, gehüllt in ein warmes Handtuch. Da liegt es nun, es atmet... die ersten Atemzüge seines Lebens!... es fühlt sich so unglaublich schön an. Es riecht so gut! 'Bitte lieber Gott, lass diesen Moment nie zuende gehen!' Mein Has, noch immer hinter mir, der stolzeste Papi der Welt, so unendlich glücklich! Auch Sandra weint. Wie wundervoll, dass man solche Momente nie nie niemals vergessen wird! Dass wir solch ein traumhaftes Ereignis, die Geburt unseres zweiten Kindes, schon wieder zusammen mit der wundervollsten Hebamme der Welt, unserer Sandra, erleben durften! Sie war und ist immer schon für uns da, seit es bei uns ums "Kinderkriegen" geht. ;) Unglaublich, solch eine Haugeburt! Ich liege in meinem eigenen Bett, und die Hebamme, die uns schon vor, während und nach Katharinas Geburt liebevollst betreut und begleitet hat, ist nun auch wieder mit dabei. Etwas Schöneres kann es gar nicht geben!
Minuten... nein, gefühlte Stunden der totalen Ruhe vergehen! Sandra und Hilde verabschieden sich gleich ersteinmal in die Küche, einen Kaffee trinken. "Wir lassen euch jetzt erstmal allein!" Und das sind wir nun. Der Papi, die Mami und dieses kleine Wunder! Es wimmert immer mal wieder vor sich hin, aber es fühlt sich wohl auf Mamis Brust. Das spüre ich. "Willst du es jetzt nicht mal anlegen?" fragt mich Thomas bestimmt 3 Mal, bis Sandra und Hilde zurückkommen. Ich möchte aber gern noch warten, bis ich mich irgendwie bequem positioniert habe. Ich verharre nämlich noch immer in der "Nahezu-Geburtsstellung", aus der ich mich dann einfach nur hab nach hinten in ein Kissen fallen lassen. Thomas liegt inzwischen allerdings neben mir (mit weißem Hemd und Manschettenknöpfen) und wir können unser zweites Riesenglück einfach nicht fassen! Wie glücklich man doch sein kann... Irre! "Jetzt lass uns doch endlich mal gucken, was es geworden ist!" drängelt Thomas. Wir versuchen unter das Handtuch zu lunsen und sind uns recht schnell einig, dass wir nichts sehen können. Dann ist es wohl ein Mädchen!! Noch ein Mädchen! Wir betrachten, bestaunen und bewundern dieses kleine Wesen unaufhörlich und müssen uns gegenseitig immer wieder bestätigen, dass dies kein Traum ist! Emmm, ja, Sandra und Hilde sind wieder im Raum und weil die Hilde gleich noch einen Termin hat (wie schön, dass sie diesen einhalten kann!), möchte sie uns gratulieren (obwohl(!) die Plazenta noch nicht auf Vollständigkeit untersucht wurde... also, also!) und sich verabschieden. Danke Hilde, für deine wundervolle Unterstützung und deine "kühle Hand"!! Wir sind so glücklich, dass auch du bei der Geburt unserers kleinen Engels dabei warst!
Um 16:15 Uhr rufen wir die 4 Großeltern an, die sich alle gemeinsam mit Katharina beschäftigen. Was ein emotionales Telefonat! Wir machen aus, dass alle noch vorbeikommen sollen, um ihr Enkelkind (wenigstens ganz kurz) zu begrüßen. Vor allem aber soll Katharina ihre kleine Schwester so schnell es geht kennenlernen! Wie sehr ich mich auf diesen Moment freue! Ich hatte ihn all die Stunden ständig vor Augen, hab mir vorgestellt, wie unglaublich schön dieser Moment für mich werden wird... Meine beiden Kinder (Ich bin tatsächlich Mama von zwei wundervollen Töchtern!) zusammen bei mir zu haben! Ich kann es kaum erwarten...
Um 20 Uhr rum treffen meine Mama und Katharina ein. Ich bin total aufgeregt und freue mich sooo wahnsinnig auf meine kleine Große!!! Sie kommt ins Schlafzimmer gestürmt und ruft permanent "Baby! Baby!". Sie kommt zu mir ans Bett und streichelt und drückt ihre kleine Schwester. Mein Herz quillt über vor Glück!!
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Hör auf Dein Bauchgefühl! Wenn Du lieber zuhause sein magst, dann bleib es!
GlG und alles Liebe,
Svenja
(lang) Hausgeburt - euer entscheidender Faktor dafür oder dagegen?
Liebe Fanny,
meine erste Tochter kam als Sternenguckerin per Saugglocke im hiesigen traditionelle-konservativen Krankenhaus zur Welt. Ich war zunächst dankbar, dass sie trotz immer wieder zu niedrigen Sauerstoffsgehalts im Blut und einem Geburtsstillstand in der Austeribungsphase dann doch noch vaginal entbunden werden konnte.
Im Laufe der Zeit wich die Erleichterung einer Reihe von Zweifeln. Ich musste unter der Geburt liegen, liegen, liegen, obwohl ich laufen und stehen wollte. Ich neigte immer mehr dazu zu glauben, dass die Entbindung nur deswegen so schwierig war, weil ich mich nicht so bewegen konnte wie ich wollte. Dafür sprach auch, dass sich der Muttermund in der halben Stunde (!), in der ich doch mal aufstehen durfte, von 2cm auf 7cm öffnete.
In der Folgeschwangerschaft ließ ich mich von einer Hebamme betreuen, die sowohl im Geburtshaus innerhalb eines großen Krankenhauses als auch zu Hause Geburtshilfe leistet, im Wechsel mit meinem Frauenarzt betreuen. Die Schwangerschaft war mit vorzeitigen Wehen ab der 29.SSW, Krankenhausaufenthalt, Wehenhemmertropf und -tabletten und strengem Liegen problematisch. Ich hatte große Angst, dass meine Tochter zu früh käme.
Wir entschieden uns für einen Vierstufenplan:
1. Sollte ich vor der 32.SSW entbinden, so würde ich dies in einer großen Klinik mit Frühchenstation in der nächsten Großstadt tun. Und zwar per Kaiserschnitt, ich hätte es nicht leisten können, mein Kind viel zu früh selbst auf die Welt zu pressen.
2. Sollte ich zwischen 32. und 36.SSW entbinden, so wäre ich in das Krankenhaus mit Neugeborenenintensivstation in meiner Stadt gegangen.
3. Käme mein Kind nicht als Frühchen, so wollte ich ins Geburtshaus gehen.
4. Ginge alles sehr schnell und unkompliziert, wollte ich zu Hause bleiben.
Geträumt habe ich immer von der vierten Option.
Wir hatten also beides vorbereitet, als klar war, dass ich die 37.SSW erreichen würde. Das CTG bei 40+5 SSW war hervorragend, meine Tochter kam super mit den Wehen zurecht. So war ich positiv und ganz gelassen.
Bei 40+6 SSW trank ich dann einen Wehencocktail. Meinen Mann und die Große schickte ich noch in die Stadt Schuhe kaufen. Unsere Hebamme riefen wir erst an, als ich mir ganz sicher war, dass es wirklich losginge. Als sie dann eintraf, war der Muttermund bereits auf 7cm eröffnet und es blieb keine Zeit mehr für eine Fahrt ins Krankenhaus :-)
Ich muss gestehen, dass ich es mir genau so vorgestellt hatte. Ich hatte gehofft, dass sich uns in der Geburtssituation die Lage ganz klar darstellen würde. Und so war es dann auch.
Ich hatte vorher schon lange für mich geklärt, dass ich das "Risiko" einer Hausgeburt akzeptieren könnte. Ich konnte mir nur einen Fall vorstellen, in dem eine Krankenhausgeburt einer Hausgeburt überlegen gewesen wäre: den Fall einer vorzeitigen Ablösung der Plazenta. Dieses ist ein Ereignis, das in der Schwangerschaft jederzeit eintreten kann und ich kenne eine Frau, der genau dies passiert ist (und ich weiß von Fällen, die bei einer solchen Komplikation im Krankenhaus waren und deren Kindern trotzdem nicht mehr rechtzeitig geholfen werden konnte). Die Wahrscheinlichkeit, dass es genau unter der Geburt zu einem solchen Notfall käme, hielt ich für nicht sehr groß.
Alle anderen Komplikationen unter der Geburt sind meines Wissens so, dass man eine Hausgeburt abbrechen und noch rechtzeitig ins Krankenhaus fahren kann.Meine persönliche Einschätzung war aber, dass alle anderen Komplikationen zu Hause gar nicht erst eintreten würden, weil ich mich zu Hause einfach wohler fühlen und mich so bewegen könnte wie ich wollte.
Wir durften dann eine wunderschöne Hausgeburt erleben, die nur einen einzigen Haken hatte: Sie ging zu schnell ;-9
Liebe Grüße und eine gute Entscheidung!
Katja
(lang) Hausgeburt - euer entscheidender Faktor dafür oder dagegen?
bei mir war das ausschlaggebende ARgumentmeine HEbamme. Richtig geplant hatte ich eine Hausgeburt nicht, im Hinterkopf hatte ich immer noch, dass ich wöhrend der Geburt entscheide, ob ich nicht doch ins KH gehen sollte. Mein Mann war skeptisch, hatte aber bemerkt, dass er da nicht mitzu entscheiden hat ;-) DAs haben di eHEbamme und ich gemacht.
Naja, Vertrauen in meinen Körper hatte ich und eine sehr gut eHebamme, die mit Hausgeburten vertraut ist und zudem sehr kompetent. Ich habe ihr voll vertraut.
WEnn du magst, kann ich dir den GEburtsericht der Hausgeburt einstellen.
Im NAchhinein muss ich sagen, dass es zu Hause einfach wirklich toll war und schade, dass ich es nicht früher mal probiert habe. Es fällt viel Stress weg, eben nicht nach der GEburt noch nach Hause zu müssen, zuvor nicht mit Wehen ins KH zu fahren etc.
Ich ahtte eine sehr schnelle, aber leicht traumasiche GEburt im KH
Dann eine Wassergeburt einer Sternenguckerin
Als drittes eine sehr schnelle ambulante GEburt
und zum abschluss eine HAusgeburt.
Sorry für die Fehler, habe unseren Kleinsten auf dem Arm und so muss es schnell gehen.
LG Barbara
(lang) Hausgeburt - euer entscheidender Faktor dafür oder dagegen?
"was sind denn die echten Dinge, die einen davon überzeugen, eine Hausgeburt zu machen, oder eben nicht? Zu Hause ist die Sicherheit der eigenen 4 Wände. " Zu Hause ist es einfach schöner zu entbinden. Man fühlt sich wohler. Wir mussten niemandem unsere 5-jährige aufdrängeln. In die Klinik sollten wir sie nämlich möglichst nicht mitbringen. Hätten wir aber zur Not so gemacht. Jedenfalls war unser Kleiner so schnell, dass die Hausgeburt nicht mehr zu umgehen war. Eigentlich hatten wir geplant ins KH zu gehen, weil er in Steißlage lag. Aber er hat das prima gemacht; mit seinem kleinen Popo hat er sich rausgeschoben. Er ist also zw. Kaffee und Abendbrot auf unserer Couch zur Welt gekommen und ich war erst erschrocken, als es hieß, wir schaffen es nicht mehr zur Klinik. Aber eigentlich war es so, wie wir es uns gewünscht haben. Zuhause mit der Familie zu entbinden und 2 Hebammen zur Betreuung.
Eine PN schick ich Dir noch.
LG Jana
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