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@Uta

Hallo Uta,
im aktuellen Magazin "tierrechte" geht es schwerpunktmäßig um Milchkühe. Die kommen immer relativ seriös daher (will sagen: sachlich und nicht übermäßig emotional) - nun würde mich mal interessieren, wie eine Fachfrau das sieht. Hab die Artikel selbst nur überflogen, aber vielleicht hast du ja Interesse & bei Gelegenheit eine ruhige Minute.
Hier der Link.
LG Yuri
Bisherige Antworten

@Uta

hi yuri
das ist aber lieb von dir,dass du utas interesse am forum aufrechterhältst :OK:
lg,sylvi

*gg*

Ich hab grad Spätschicht und vertrete eine krank gewordene Melkerin. Nach dem Tierschutzbeitrag komme ich mir jetzt bissel suspekt vor. * :-X

LG Uta

@Uta

Hehe, einfach abstillen und verschwinden - so ja nun nicht!

Ich geh mal Absatzweise durch und kommentiere das

aus meiner Sicht.

" Nach Gammelfleisch und anderen Hiobsbotschaften aus der industriellen Fleischproduktion"

Fleisch wird in der Tierhaltung produziert.

In der Tierproduktion leben die Tiere! Es wird dort kein Fleisch gelagert!

Die Fleischlagerung beginnt im Schlachthof und endet beim Verbraucher im Kühlschrank.

" Dass erwachsene Menschen Babynahrung brauchen, um gesund zu bleiben, redet uns eine offensive Werbung seit Langem ein."

Dass Werbung mit Wahrheit nix zu tun hat, sondern ein Produkt verkauft werden soll, ist doch jedem klar (oder nicht??).

" Macht aber Milch wirklich müde Männer munter?"

Genauso wie Müllers Buttermilch schee macht. *fg*

" Und kommt die Milch tatsächlich von Kühen, die auf grünen Almwiesen grasen?"

Macht Antifaltencreme tatsächlich Falten weg? *lol*

"Die »Milchleistung« der Kuh steigert sich nach der Geburt des Kalbes in den ersten sechs Wochen und fällt dann langsam wieder ab."

Die Milchleistung steigt die ersten 100 Tage (14 Wochen) .

"Danach wird es mit einem Milchersatz, dem »Milchaustauscher« gefüttert."

Das ist betrieblich unterschiedlich, je nach Anfall nichtlieferbarer Milch, Milchaustauscherpreis, Tränkekonzept. In Ökobetrieben darf nur frische Vollmilch vertränkt werden.

"Hin und wieder kommt es vor, dass Mutter und Kind einige Tage zusammenbleiben dürfen. Die Bindung ist dann rasch sehr eng und die anschließende Trennung für beide noch traumatischer. Auf dem Land ist ihr verzweifeltes Rufen ein vertrauter Klang, der - außer von einigen sensiblen Städtern - als gottgegeben hingenommen wird."

Entweder die Kuh ist eine Mutterkuh, dann wird sie NICHT gemolken und das Kalb saugt die Milch, oder die Kuh ist eine Milchkuh, gibt züchterisch bedingt ein Vielfaches des Milchbedarfes eines Kalbes, dann wird das Kalb nach der Geburt von einer Kälberfrau getränkt und betreut und die Kuh wird 2 mal täglich (oder öfters) gemolken.

Der Klageruf eines Tieres wird NIEMALS von einem Tierhalter als gottgegeben hingenommen! (Klar gibt es Ausnahmen. Es werden ja auch z.B. Hunde von Menschen gequält, aber die Mehrzahl der Hundehalter geht liebevoll mit ihren Tieren um.) Ein Tierhalter MUSS sensibel seine Tiere wahrnehmen. (Außerdem sind Wohlbefinden und Tiergesundheit Vorraussetzung für hohe Leistungen und mit dem Erlös können dann die Rechnungen bezahlt werden.;-)

"Mutterlos aufgezogene Kälber können ihr Saugbedürfnis nie befriedigen und zeigen deshalb oft Verhaltensstörungen."

Die Milch wird aus dem Tränkeeimer oder Tränkeautomaten durch einen Nuckel gesaugt. (vergleichbar mit Sauger auf Babyfläschchen)

"Bekommen sie zu wenig Raufutter, wie Gras oder Heu, leiden sie an Eisenmangel."

Kälber MÜSSEN Rauhfutter angeboten bekommen, weil sich sonst ihr Pansen nicht entwickelt.

"Ihr Fleisch ist dann weiß bis hellrosa, was viele Verbraucher irrtümlicherweise als Garant für Zartheit halten."

Das ist ein spezielles Mastverfahren (Kälbermilchmast). Die Kälber werden da speziell auf dieses hellrose Fleisch gemästet und auch als Kalb geschlachtet.

"Auch ihr großes Bewegungsbedürfnis können die Kälber weder in der bis zum Alter von acht Wochen erlaubten Einzelhaltung noch in Buchten auf rutschigen Spaltenböden befriedigen."

Die Einzelhaltung ist wichtig, weil neugeborene Kälber sehr empfindlich sind und intensiv betreut werden müssen. Je nach betrieblichen Umständen können da schon 3 Tage reichen oder bis 14 Tage notwendig sein. Spaltenboden ist nicht die Regel bei Kälberhaltung. Je nachdem wie der Betrieb Vor- und Nachteile abwägt, kommen entsprechende Haltungsformen zum Einsatz.

" Hatten Kühe mal Hörner?"

Es gibt hornlose Rassen und Rassen mit Hörnern.

"Die Landwirte werden dazu von den Berufsgenossenschaften, vom Bauernverband und den »Viehvermarktern« gedrängt, mit der Begründung, nicht enthornte Tiere stellten eine Unfallgefahr für den Tierhalter dar und könnten sich auch gegenseitig verletzen."

Kein Landwirt wird zum Enthoren gedrängt! Das ist ja nun keine besonders schöne Arbeit. Tiere im Stall SIND eine Unfall- und Verletzungsgefahr!

"Beide Methoden sind für die Tiere äußerst schmerzhaft"

Ohrmarken reindrücken ist auch schmerzhaft. Ist völlige Schmerzlosigkeit das Ziel der Ziele?

"wächst dennoch langsam die Einsicht, dass die dauerhafte Anbindung von Kühen nicht tiergerecht ist."

KEINE wirklich KEINE HALTUNG von Tieren ist wirklich tiergerecht! Wir Menschen halten Tiere, um sie zu nutzen (Nahrung, Kleidung, soziale Bedürfnisse) und nehmen sie dazu aus ihrer natürlichen Umgebung heraus (evolutionär langfristig entwickelt).

"Dabei könnte eine Kuh gut 20 Jahre und älter werden."

Wer mit der Tierhaltung Rechnungen bezahlen will, der hält ein Tier nur so lange, wie es sich rechnet. Klar kann ich auch mit Zeitung austragen Geld verdienen und mir dann eine Kuh kaufen, für die ich dann so viel Geld ausgebe, dass sie 30 Jahre alt wird.

"Im hochmodernen Kuhstall erfolgen die Fütterung, Tränkung, das Melken und die Güllebeseitigung automatisch."

Weil Technik sich besser rechnet als Arbeitsstunden. *leider*

"In der industriellen Tierhaltung ist die Kuh nur noch ein Produktionsfaktor, der sich den Erfordernissen des Marktes anzupassen hat,"

Die Begriffe Industrie und Tierhaltung zu vermischen, ist ein politischer Schachzug.

Wofür sonst, als für den Markt, wird produziert?

Mein Fazit: Sehr einseitig und rosarot gefärbt.

LG Uta

Ich geh mal Absatzweise durch und kommentiere das

Wow, vielen Dank für die Mühe! Tja, da scheinen ja doch ein paar Fakten nicht so ganz zu stimmen - einseitig war klar, aber mich hatte interessiert, ob's denn wenigstens sachlich stimmt. Nun weiß ich's. :)
Aber eine Nachfrage hab ich noch:
Entweder die Kuh ist eine Mutterkuh, dann wird sie NICHT gemolken und das Kalb saugt die Milch, oder die Kuh ist eine Milchkuh, gibt züchterisch bedingt ein Vielfaches des Milchbedarfes eines Kalbes, dann wird das Kalb nach der Geburt von einer Kälberfrau getränkt und betreut und die Kuh wird 2 mal täglich (oder öfters) gemolken.
Wozu gibt es denn Mutterkühe? Für die Kälber"produktion"? Bringen normale Milchkühe denn nicht genug Kälber zur Welt? Die Unterscheidung verwirrt mich etwas.
LG Yuri

Ich geh mal Absatzweise durch und kommentiere das

Hallo Yuri,

Mutterkühe werden gehalten, um Grünland abzuweiden, was nicht maschinengängig ist UND der Besitzer will/kann nicht den Aufwand des Melkens haben. Als Erlös gibt es selektierte Kühe zum schlachten und die männlichen Kälber, die selber aufgemästet werden, oder als Absetzer verkauft werden. Die weiblichen Kälber reproduzieren die Herde (also ersetzen abgegangene Altkühe). Genetisch sind es Fleischrindrassen.

Es wird also nur Fleisch produziert.

Mit den Kälbern hat die Unterscheidung nichts zu tun. Bei den Milchkühen gehen auch die männlichen Kälber zur Weitermast und die weiblichen reproduzieren die Herde. Genetisch sind es Milchrindrassen.

Es wird Fleisch und Milch produziert.

LG Uta

Ich geh mal Absatzweise durch und kommentiere das

... und da auch diese "Mutterkühe" mehr Milch geben können, als für ihr eigenes Kalb, wird gerne noch ein zusätzliches Kälbchen dazugekauft, dass dann "adoptiert" wird von der Mutterkuh. :-) so macht mein Papa das immer.
lg evita
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