"Schrei"-Kind
Mein Sohn, fast 7 Monate, gehört zur Gattung "24-Stunden-Baby" was ich aber selber nicht generell als Schreikind bezeichnen würde. Aber es ist schon so, dass mein Kind mehr als andere Kinder weint. Und das, obwohl er nach Bedarf gestillt wird, in meinem Bett schläft, viel Körperkontakt bekommt und ich versuche, ihn so selten wie möglich schreien zu lassen.
Trotzdem weint er immer wenn er müde ist und nicht einschlafen kann. Bis mein Kind schläft ist ein hartes Stück Arbeit ;-)
Entweder er schläft nach dem Stillen/Nucken ein, oder ich muß ihn immer "schütteln", also hin- und her wiegen. Das klappt meistens im Maxi-Cosi oder Kinderwagen.
Ich hätte es lieber, wenn er einfach neben mir im Bett einschlafen würde. Aber wenn er das mal macht, hat er zuvor 1 Stunde neben mir gebrüllt und sich danach an meiner Brust in den Schlaf genuckelt.
Ich kann und will mein Kind nicht ändern, d.h. wir haben uns schon sehr gut arrangieren können. Er braucht das eben um seine Eindrücke am Tag zu verarbeiten.
Doch mir tut meine größere Tochter (2,5 Jahre) oft leid, da sie die Leidtragende darunter ist.
Sie muß sich dann oft alleine beschäftigen, wenn ich mal wieder Stunden brauche, um den Bruder zum schlafen zu bringen. Oft ist es auch so, dass sie alleine am Essenstisch sitzt.
Sie akzeptiert das schon super wie eine Große, aber ok finde ich das für so ein kleines Mädchen nicht. Und da der kleine 3x am Tag seinen Schlaf hällt, sind das dann doch umgerechnet 3 Stunden, die sich das Kind alleine bschäftigen muß.
Hate auch jemand ein "Schreikind" und kann mir von seinen Erfahrungen berichten?
Wie kann ich mein Kind besser zum Einschlafen bekommen?
Wir haben eigentlich schon einen guten Wach-Schlaf-Rhythmus, aber wenn etwas im Zeitplan dazwischen kommt, gerät alles aus dem Ruder.
Ich bin da wirklich hin- und hergerissen, da ich mein Kind sehr ungerne schreien lassen will, es anscheinend aber ohne nicht geht.
Wie kann ich da jedem gerecht werden?
LG Sonty mit Boy 7 Monate und Girl 2,7 Jahre
"Schrei"-Kind
Beim Till war es auch dass er ewig zum einschlafen brauchte. Einschlafen kann er eh nur durch stillen.
Seit er aber tagsüber gar nicht mehr schläft geht das einschlafen sehr viel schneller.
Gestern wars wieder typisch. Da ist er beim Radfahren (natürlich in seinem Sitz *g*) eingeschlafen, weil es ihm einfach zu langweilig war. Und hat Nachmittag eine dreiviertel Stunde geschlafen. FAZIT: Ob wohl wir später wie sonst schlafen gingen konnte er wieder nicht einschlafen und es dauerte bestimmt ne Stunde. Ich glaub ich bin wieder mal vor ihm eingeschlafen.
Du könntest mal versuchen die Schlafzeiten tagsüber zu reduzieren, vielleicht hilft das bei Euch auch.
Ich wünsche dir noch alles Gute.
LG Alex
"Schrei"-Kind
Meine Tochter war auch ein Schreibaby und ich war auch lange nicht sicher, ob sie eines ist oder ob das einfach normal ist. Sie hat bi zu vier Stunden nonstopp geschrien, dann 30 Minuten geschlafen und erneut geschrien. Mein Mann und ich waren teilweise körperlich ganz fertig. Uns hat dann auch der Nachtschlaf nach mehreren Monaten gefehlt.
Geholfen hat vor allem Tragen, manchmal hat auch das nicht funktioniert. Stillen ging fast immer, nur ist sie dabei nach 6 Monaten nicht mehr eingeschlafen. Es wurde bei uns ruhiger, wenn wirs einfach hingenommen haben. Dann bin ich eben mit ihr um 18.00 ins Bett, habe sie gestillt und bin bei ihr liegen geblieben. Ich hatte sie auch viel im Ergo, damit ich noch etwas im Haushalt geschafft habe. Aber sie war unser erstes Kind und ich hätte nicht gewusst, wie ich nebenbei noch ein anderes Kind beschäftigen sollte.
Geht es vielleicht, dass du dich mit beiden Kindern abends hinsetzt, eines stillst und unterdessen mit dem anderen ein Bilderbuch anschaust? Das mache ich oft und beruhigt beide Kinder.
Ausserdem kann ich dir vor allem dazu raten, das grössere Kind miteinzubeziehen, zum Beispiel wenn du putzst oder kochst und das kleiner im Ergo zu tragen.
Bettina mit Björn 13 Monate und Jasmin 35 Monate
"Schrei"-Kind
Leider hilft bei uns auch kein Tragen, denn da windet und wehrt er sich auf meinem Arm.
Wenn die große Schwester mit im Raum ist, schläft er auch nicht ein. Außerdem findet sie es nicht gerade toll, 30 Minuten neben einem schreienden Baby zu sitzen und beim Vorlesen zu hören ;-))
Die Große ziehe ich immer sehr oft mit ein. Beim Stillen uns Schlafen ist es aber ganz schlimm mit dem Ablenken. Sobald auch nur ein Schatten vorbeihuscht, dreht er den Kopf weg und ist wieder wach.
Es ist auch schon öfters vorgekommen, dass mein Kind alleine im Zimmer viel schneller eingeschlafen ist, ohne jegliche Ablenkung. Aber ich möchte eigentlich nicht, dass mein Kind so einschläft. Ab und zu ist es aber nicht zu vermeiden, denn die Große hat ja auch ihre Bedürfnisse, und die decken sich nicht immer mit dem des Kleinen.
Ich versuche wirklich so gut ich kann beiden gerecht zu werden aber manchmal ist es wirklich ein Spagat oder wie meine Hebamme mal gesagt hat, die "Quadratur des Kreises" ;-))
"Schrei"-Kind
Ich versuche wirklich so gut ich kann beiden gerecht zu werden aber manchmal ist es wirklich ein Spagat oder wie meine Hebamme mal gesagt hat, die "Quadratur des Kreises" ;-))
Genau das ist es. ;-)
Dir scheint es aber recht gut zu gehen. Wir waren nur noch k.o., als Jasmin 7 Monate alt war. Ich hab öfter geheult, weil ich so fertig war und irgendwer noch was wollte von mir. Einmal hat meine Mutter eine Gruppe von Verwandten zu mir nach Hause eingeladen. Die meinten es alle gut, wollten das Baby schauen aber ich konnte einfach nicht mehr. Klar war der Haushalt nicht gemacht und auch nicht eingekauft, denn ich hatte mich nur Jasmin gewidmet. Die Leute konnten damals alle nicht begreifen, wieso ich so fertig war und wieso mein Haushalt nicht gemacht war und wieso ich keine Kekse im Haus hatte, wenn sich doch Besuch ankündigt....
Bei Björn wurde mir dann schnell klar, dass es auch andere Kinder gibt und Jasmin durchaus nicht der Durchschnitt war. Deshalb konnte mich ja auch niemand verstehen.
Wir haben mit der Zeit herausgefunden, was Jasmin gut tut. Bei ihr waren es eben Dinge wie getragen werden, stillen und immer ganz toll - baden. Ich kann mich auch erinnern, dass sie nie weinte, wenn ich was lautes gemacht habe. Ich glaube, ich habe noch nie so exzessiv Rasen gemäht, gestaubsaugt und gemixt!
Ich wünsch dir viel Fantasie und Durchhaltevermögen bei der schwierigen Aufgabe.
Bettina
P.S. Heute habe ich den Kleinen in den Schlaf gestillt. Unterdessen hat die Grosse alle Kleider ausgezogen und eine Runde im Garten gedreht, bis der Papa sie wieder einfangen konnte.
"Schrei"-Kind
Joshuawar auch ein sehr anspruchsvolles Kind. Er hat mich bis zur totalen Erschöpfung gebraucht.
Es war eine sehr intensive Zeit.
Mit 1,5 Jahren war es deutlich besser. Nun ist er vier Jahre alt. Ein wunderbares ausgelichenes, selbständiges Kind. Für seine kleine Schwester reisst er sich ein Bein aus, wenn sie weint.
Joshi ist der ältere, daher kann ich nicht sagen, wie es mit zweien wäre.
Daher nur mein Mut machen: Halte durch!
Es wird besser, die Zeit arbeitet für Dich.
Viel Kraft wünscht
Imke
PS: Kannst Du sie mit Hörspielen beschäftigen?
Bobo Bär ist doch schon was...
War bei uns immer Belohnung staat Notprogramm.
"Schrei"-Kind
Viele Grüße,
Christine
"Schrei"-Kind
Ich würde auch sagen: Abwarten, das meiste gibt sich von allein, er wird ja älter, reifer und eigenständiger (im zweiten bis dritten und v.a. vierten Lebensjahr). Bis dahin schau, wie ihr euch am besten und stressfreiesten arrangieren könnt.
Beiden gerecht werden, das wird wahrscheinlich schwierig bei so einem kurzen Abstand - selbst wenn dein Sohn etwas weniger brauchen würde. Aber das werden beide Kinder überstehen. ;o)
Ich hab jetzt eure "Vorgeschichte" nicht mehr ganz im Kopf, aber, hattest du ihn mal ostheopathisch untersuchen lassen?
LG, Sonne
"Schrei"-Kind
oje, vieles von dem, was Du schreibst, kommt mir sooooooo bekannt vor. Ich dachte ja immer, meine Tochter (3j 5m) sei anstrengend, eine Schlechtschläferin, JETZT mit meinem Sohn (7m) weiß ich, was wirklich ein Schlechtschläfer ist! Ebenso dachte ich immer, dass es das nicht gibt - Kinder, die einfach schreien, untröstlich sind, egal, was man macht. Jetzt weiß ich, DASS es das eben gibt - obwohl ich ihn ständig stille, trage, schmuse, wir im Familienbett schlafen... - sehr schwer auszuhalten, so ein Kind, dass weint, weint, weint. Man kann wohl nur "dasein", ihm zeigen, dass es eben nicht alleine ist...
Meine Große ist auch sehr, sehr geduldig, von daher stelle ich mir auch oft die Frage, wo ich sie überfordere. Mein "Trick" ist oft (und jetzt bei schönerem Wetter immer öfter), Joris in den EBC zu packen und raus zu gehen - dann kann sie auf dem Laufrad sausen, wir können zum Spielplatz, in die Stadt o.ä. gehen - und inzwischen schläft Joris, und im EBC dann manchmal auch etwas länger. Ich habe es so auch manchmal geschafft, nach kurzer Strecke (wenn er schläft) wieder umzukehren und zu Hause was mit Rahel zu machen, lesen, spielen... Abends gibt's bei uns aber oft auch nur das Aufteilen: Ich bringe Rahel ins Bett, kuschle noch mit ihr, mein Mann übernimmt Joris (immer doof, wenn mein Mann erst spät heim kommt).
Die perfekte Lösung gibt es wohl nicht, manchmal fühle ich mich auch so zerrissen, wenn ich beiden Kindern nicht wirklich gerecht werden kann - ich sage mir dann oft, dass es eine Phase ist, dass es besser wird - und dass sie sicher auch eine Menge voneinander profitieren.
Ich wünsche Dir alles, alles Gute!!!
LG Christiane
"Schrei"-Kind
- Kinderlieder oder Hörunterhaltung (unsere Kleine liebt so Geschichten, die mit Musik verknüpft erzählt werden), die sie immer dann hören darf, wenn du den Kleinen zum Schlafen bringst
- Babysitter oder Oma-Besuche exakt für die Zeiten (klar abends gehts wohl schlecht, aber tagsüber vielleicht schon), jemand der nur zu ihr kommt, dessen einzige Aufgabe es ist, ihr diese Zeit zu versüßen. Kann ja auch ein Mädchen aus der Nachbarschaft sein (13,14jährige, die für eine Stunde spielen, noch dazu, wenn die Mama mit im Haus ist, schon groß genug sind und daran Spaß haben, die nicht die Welt kosten und auf die sich die Kinder in dem Alter deiner Großen meist auch schnell einlassen).
- Spezialbehandlung (irgendwas ganz Tolles, was nur sie darf und was für die Zeiten reserviert ist), wenn er endlich eingeschlafen ist (ein besonders beliebtes Spiel, auf Mama reiten, auf dem Sofa hüpfen, Fingerfarben malen, ein Stück Schokolade - da würde ich auch mal andere Grundsätze kurzzeitig über Bord werfen)
Diese Rücksicht, die deine Tochter nun einfach nehmen muss, ist eine nicht zu unterschätzende Entwicklungsaufgabe für sie und du hast völlig Recht, dir Gedanken zu machen, wie du ihr dabei helfen kannst. Denn es sind nur die Erstgeborenen, die plötzlich lernen müssen, Mama und Papa zu teilen und das ist schwer und schmerzhaft, das kann man nicht wegdiskutieren. Ich finde Geschwister was Tolles und wünsche mir viele Kinder, aber das muss man einfach sehen. Ich will dir damit kein schlechtes Gewissen machen, sondern dich darin bestärken, deine Tochter in der ganzen Situation zu bedenken. Ich wünsche dir viel Kraft und dass dein Sohn vielleicht langsam leichter einschlafen lernt.
Alles Gute für euch alle und LG,
Daniela
"Schrei"-Kind
Ich finde das auch sehr mühsam. Wir bemühen uns, dass wenigstens abends der Papa da ist, aber das gelingt nicht immer. Ich finde momentan, dass der Kleine (meistens) Vorrang hat, einfach weil er schlechter einschläft, nicht schreien gelassen werden soll etc. Und ich versuche dann, dem Großen eine "Extra-Portion Nähe" zu gönnen, wenn der Kleine denn mal schläft.
Naja, so sieht es auch hier aus :-)
Ich hoffe auch auf die Zukunft, bei uns ist es jetzt (mit 10 Monaten) auch schon deutlich besser als noch vor einem Vierteljahr...
Euch alles Gute und mitfühlende Grüße
von der Regentrude
"Schrei"-Kind
Ohne, dass ich jetzt die anderen Antworten gelesen hätte:
Mir kommt das von meiner grossen Tochter bekannt vor. Ich konnte mich, als sie beim Stillen nicht mehr einschlief, zum Glück neben sie legen, mußte sie aber recht doll festhalten, damit sie zur Ruhe kam, sie hat aber bis zum Schlafen auch geweint. Abends war es auch hilfreich, es komplett dunkel zu machen. Kann aber leider nicht sagen, dass es immer schnell ging das Einschlafen. Wegen Deiner Grossen vielleicht Tragetuch?
Viel Kraft!
Aller
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