Hallo liebe Christine,

ich hatte ja "nur" eine FG in der 11. SSW. Meine Ärztin hatte mich eine Woche krank geschrieben, ich meinte aber, gleich am Montag (AS war an einem Freitag) wieder arbeiten gehen zu müssen. DAS GING GAR NICHT - war einfach noch zu frisch und ich bin nach ein oder zwei Stunden zusammengebrochen. Nach der "verordneten Woche" bin ich dann wieder zur Arbeit und das war okay. Natürlich musste ich auch Wochen später immer wieder bei der Arbeit weinen, aber da die Kollegen ja wussten, was los war, war auch das völlig okay.

Ob bei Dir "vier Wochen daheim" ausreichend sind, kann ich nicht sagen. Die Angst vor dem "Anstarren" verstehe ich, aber da solltest Du Dir nicht zu arg Sorgen machen - und: diese Angst wird auch in vier oder acht Wochen nicht nachlassen, der musst Du Dich IRGENDWANN zumindest stellen...

Vielleicht hast Du eine nette Kollegin oder einen Kollegen, den Du (oder Dein Mann) um Beistand bitten kannst, z.B. bei Gelegenheiten, wo Du vor allem mit "anderen Abteilungen" zusammentriffst, statt Deiner auf Nachfrage eine Antwort zu geben. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, gradraus zu sagen, was ist bzw. war. Wenn Dir dabei jemand helfen kann, gut. Wenn nicht, schaffst Du das auch alleine. Und wenn Tränen dabei fließen, ist das auch okay. Es "starren" einen übrigens weit weniger Leute an als man selbst befürchtet. Und es ist ja nichts "Peinliches", was Euch passiert ist. Ich habe nach meiner FG sehr sehr viel Mitgefühl erfahren und dadurch sogar neue "Freunde" unter meinen Kollegen und Kolleginnen gefunden...

Noch was: es ist völlig schnurz, ob irgendwelche Leute verstehen, wenn Du noch länger daheim bleibst... Normalität wird noch lange nicht bei Dir einkehren. Aber DEIN Leben geht weiter (auch wenn das manchmal unvorstellbar ist nach so einem Verlust) - und es ist tatsächlich gut möglich, dass Dir ein Stück "Normalität" in Form des "zur Arbeit gehens" gut tut (damit will ich aber nicht sagen, dass Du so tun sollst, als ob alles normal und "wieder gut" sei!). Es ist zumindest einen Versuch wert - falls Du es Dir zutraust.

Ich wünsche Dir alles Gute!

Alex mit Hummelchen für immer im Herzen, Lucia 2 J 6 M und Jonathan 1 J

Hallo,

mir ist auch klar dass es ganz schwierig wird wieder in die Arbeit zu gehen egal wie lang ich daheim bleibe, aber es geht nur wenn ich die Kraft dazu habe das durchzustehen.

Habe mir aber ganz fest vorgenommen das nächste Woche aus dem Bauch raus zu entscheiden und auf mich zu hören, nicht auf das was Andere von mir erwarten dass ich tue.

Muss endlich aufhören nach zu grübeln was andere wollen. ICH bin wichtig. Schade dass soviel passieren muss das man das versteht.

Vielen Dank aber für deinen Rat.

LG

Christine