meine matea-10.ssw
meine matea wurde gestern geboren, verstorben ist sie wahrscheinlich vor einer woche ohne mir bescheid zu sagen. "verhaltene fehlgeburt" hiess es.
so trocken gesagt, und so schmerzvoll erlebt.
am donnerstag hatte ich einen kleinen blutigen fleck auf meiner slip. sonst keine schmerzen. sicherheitshalber ging ich mit meinen mann und 2jährigen tochter ins krankenhaus. mein mann musste kurz weg, und ich ging allein mit meiner tochter ins untersuchungszimmer. was dann folgte war ein einzige katastrophe. meine kleine (ich weiss innerlich dass es ein mädchen war) war nicht mehr lebendig, und meine tochter die reine lebenslust in sich trägt, schaute mich an...
diagnose. sofort termin für ausscharbung: morgen oder montag.
morgen sagte im schockzustand.
mein mann kam, war genauso fertig, aber beide waren wir stark für unsere tochter.
hab kaum geschlafen, war ängstlich und schockiert.
um 8h war ich dort, um 15h kam ich dran. mein mann musste arbeiten, meine familie wusste von nichts und war sehr weit weg.
alles klang wie routine. personal war gut gelaunt, im op-saal flirteten sie sogar. ich starb fast vor angst, hatte panik, war unsicher und verwirrt.
dannwar ich kurz weg-vollnarkose.
was dann kam, war mich überrachend:
kaum wieder da, verspürte ich eine unendlichen schmerz. ich heulte im aifwachraum durchgehend. es tat so weh, als hätte mir jemand mein herz ausgerissen. das personal war nur beim quatschen, keine beachtete mich grossartig. jemand kam kurz vorbei, gab mir kurz trost, und ging wieder.
kurz spater kam eine frau und berichtete eine op-schwester dass ihre schwester wahrscheinlich bald schwanger wird. und ich lag da, und hatte gerade mein kind verloren.
so viel schmerz, so eine unendliche traurigkeit.
jetzt fühle ich mich so leer, meine zukunft ist gerade schwarz, bin nur noch unendlich traurig.
am montag werde ich mir professionele hilfe holen.
eine einzige frage bleibt: wieso musste es so herzlos alles ablaufen? wieso wurde ich so von krankenhaus im stich gelassen? wissen sie es nicht dass so eine abnorm schnelle erfahrung so weh tut und einen fast umhaut? sind menschen so kalt oder ich einfach so empfindlich?
meine matea, ich liebe dich und trage dich im herzen.....
deine mama
meine matea-10.ssw
Liebe Coco,
es tut mir unendlich leid, dass Du Dein Baby hergeben musstest.
Ich hatte im Dez 05 in der 11. SSW ebenfalls eine Missed Abortion (verhaltene Fehlgeburt). Allerdings hatte ich das Glück, dass die Ärzte und Schwestern im KH wesentlich "besser" mit mir umgegangen sind.
Es ist sehr schade, dass Du so herzlos behandelt wurdest. Ich will die Ärzte und Schwestern bei Dir sicher nicht in Schutz nehmen, aber ich denke, bis zu einem gewissen Grad müssen sie solche Leidensgeschichten "kalt" betrachten, um nicht selbst dran zu zerbrechen... Schließlich erleben sie so etwas Tag für Tag mit. Allerdings glaube ich, dass dieser "gewisse Grad" bei Dir überschritten wurde. Eine Frau in dieser Situation hat Anspruch auf Anteilnahme oder wenigstens Pietät... Ich denke, keine von uns erwartet von den Schwestern, dass sie mit uns trauern oder weinen - aber "ignorieren" ist auch nicht grad die feine Art...
Ich fürchte, dass Du in der kommenden Zeit noch oft wie vor den Kopf geschlagen bist, wenn andere das Thema Baby ansprechen, wenn Du Babybäuche siehst oder Säuglinge... Ach, wie oft habe ich geweint wegen solcher Situationen.
Und wie oft habe ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich mit meiner Tochter, die ich inzwischen bekommen durfte, Frauen begegne, von denen ich weiß, dass sie auch eine FG erlitten haben oder sich sehnlichst ein Kind wünschen, das einfach nicht kommen will...
Lebe Deine Trauer! Lass sie raus. Und wenn Du Dir nur eine viertel Stunde am Tag Zeit dafür nimmst...
Die Trauer und der Schmerz werden für immer da sein... Aber sie werden nachlassen und nicht mehr Dein ganzes Leben, Fühlen und Denken bestimmen. Deine Mattea gehört zu Deinem Leben dazu...
Ich denke immer noch täglich an mein Hummelchen - und das wird auch immer so bleiben. Ich trauere auch noch immer darum. Aber ich muss nicht mehr ständig weinen und bin nicht mehr NUR verzweifelt... Ich bin eine Mama mit zwei Kindern... eins im Arm und eins im Herzen. Und keines von beiden will ich missen...
Ich wünsche Dir für die kommende Zeit ganz viel Kraft und Zuversicht!
Traurige Grüße
Alex mit Hummelchen für immer im Herzen und Lucia, *26.09.07 im Arm
meine matea-10.ssw
Ich habe wieder einmal in diesen Foren gestöbert.
Was in diesem Krankenhaus vorfällt überschreitet eindeutig meine Tolleranzgrene.
An Deiner Stelle ließ ich diese Vorfälle nicht auf mir sitzen.
Gute Laune da wo es nicht angebracht ist, ist schon unter der Gürtellinie. Aber flirten in einem OP Saal, das ist schon für meine Begriffe pervers, entschuldige. Denn diese Verhaltensweisen seitens des OP Teams sind keineswegs in Deiner Situation angemessen und auch nicht normal.
Solche Zustände muß sich kein Patient gefallen lassen.
Beschwere Dich in dem Krankenhaus. Ich habe mich damals wegen gewisser Vorfälle mehrmals beschwert, es hilft dass solche Missstände ausgeräumt werden und anderen Patientinnen erspart bleiben. Das Beschweren am richtigen Ort hilft auch Dir mit den Ereignissen fertigzuwerden.
Indem wir schweigen lassen wir Unrecht zu Recht werden.
Nehme dir Die Kraft Dich zu beschweren, Du hast sie, Du hast viel mehr Kraft als, Du glaubst.
LG LIsa
meine matea-10.ssw
Hallo cocco,
ich bin nur noch ganz selten hier unterwegs. Vor ca. 3-4 Jahren hatte ich das
gleiche Erlebnis, wie du.
Hatte schon ein Kind, und dann kam die Fehlgeburt inkl. Ausschabung.
Auf dem Weg zum OP kamen dann wohlgemeinte Kommentare der Schwestern,
die mein Bett schoben "...besser so als behindert...", "...sie haben ja schon eins...".
Im Aufwachraum standen vor meinem Bett zwei Frauen in OP-Kleidung, eine davon schwanger. Die andere streichelte ihr über den Bauch "wie weit bist du denn?!" - Ich hätte am liebsten laut geschrien, aber es kam nichts über meine Lippen, stattdessen musste ich mir den gesamten Baby-Smalltalk mit anhören.
Bei der zweiten Fehlgeburt lief es glücklicherweise anders, war auch ein anderes KH. Da waren sowohl Schwestern als auch Ärztinnen sehr liebevoll
um mich bemüht. Die Ärztin, die die OP durchführte bekundete sogar noch ihr Beileid, bevor sie mich in die Narkose schickten. Und hinterher waren auch alle sehr nett und einfühlsam.
Ich drück dir die Daumen, dass du so eine Erfahrung nie wieder machen musst.
LG Susanne, mit zwei lebenden Kindern (*2002 und 2006) und 3 Sternenkindern (alle 2004)
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