bin am verzweifeln
Die Diagnose: fetofetales Transfusionssyndrom, was nur bei eineiigen Zwillingen ca. 10 % vorkommt. Das eine Mädchen war bereits tot und das andere starb leider nach 2 h. Und d.h. wir müssen dieses Mädchen beerdigen lassen, das andere Mädchen würde man auf den dafür vorgesehenen Friedhof der Klinik begraben, so haben wir beschlossen, beide bei uns hier im Ort zu beerdigen, morgen müssen wir zum Bestattungsinstitut, ich weiß, net, ob ich das schaffe!! Es ging alles so schnell, man hätte auch wirklich nichts machen können, aber irgendwie macht man sich doch manchmal Vorwürfe!
Nachts ist es besonders schlimm, könnte nur noch heulen!!
Wann wirds besser?
Anne
bin am verzweifeln
Liebe Anne,
oh, wie grausam das Leben doch sein kann...
Es tut mir unendlich leid, dass Ihr Eure Babies verloren habt. Wie weit war denn die SS fortgeschritten? Wobei das für den Verlust natürlich keinen Unterschied macht...
Dass Du wahnsinnige Angst vor dem Termin beim Bestattungsinstitut hast, kann ich absolut verstehen. Wenn es gar nicht geht, schick Deinen Mann oder andere Angehörige. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es für die Trauerarbeit vielleicht gar nicht so schlecht ist. Du musst dort ja nicht "stark" sein. Darfst weinen, Deine Trauer zeigen. Die Leute dort können mit Angehörigen in derartigen Ausnahmesituationen umgehen und Du musst Dich Deiner Tränen und Verzweiflung nicht "schämen" (das musst Du aber natürlich gar nirgends...).
Ich finde es "schön" (welch unpassendes Wort), dass Ihr die beiden Schwestern gemeinsam bestatten wollt, sie gehören ja zusammen.
Liebe Anne, bitte versuche, Dir die Selbstvorwürfe aus dem Kopf zu schlagen. DU HAST KEINE SCHULD! Manchmal geschehen fürchterliche Dinge, die man einfach nicht ändern kann... Und man kann sie auch nicht verstehen.
Lass Deinen Tränen freien Lauf. Weine, schreie, schweige - tu das, wonach Dir ist. Du darfst um Deine Kinder trauern.
Wann es "besser" wird, kann Dir niemand sagen. Manche Eltern verarbeiten den Verlust ihres Kindes/ ihrer Kinder schnell, manche brauchen länger dazu. Es gibt keine "feste" Zeit, wie lange es gehen soll oder darf oder muss, bevor man wieder an andere Dinge denken oder auch mal glücklich sein kann... Stell Dich aber drauf ein, dass es durchaus eine Weile gehen kann... Und setz Dich nicht unter Druck, bald wieder "funktionieren" zu wollen... Und vor allem: lass Dich nicht von anderen unter Druck setzen!!! Alles braucht seine Zeit.
Ich wünsche Euch die Kraft, vor allem die kommenden Tage zu überstehen und irgendwann ein "Leben nach dem Tod Eurer Kinder" zu finden. Und ich wünsche Euch liebe Menschen, die Euch in Eurer Trauer nahe sind, wenn Euch danach ist - und Euch in Ruhe lassen, wenn Ihr die Ruhe braucht.
Und: ich wünsche Euch- wenn es Euch hilft- den Glauben daran, dass Ihr Eure Mädchen in einem anderen Leben wiedersehen werdet...
Traurige Grüße
Alex mit Hummelchen für immer im Herzen, Lucia, *26.09.07 in ihrem Bettchen und Zwucki im Bauch
bin am verzweifeln
ich wollte dir nur auch schreiben das es mir tierisch leid tut und ich hoffe das du viele liebe personen um dich hast mit den du reden kannst und den verlust mit der zeit auf deine art verarbeiten kannst!
alex hat eben einen schönen beitrag geschrieben. ich denke sie hat die richtigen worte gefunden!
lg
bin am verzweifeln
ich verstehe, wie du dich fühlst... ich musste gestern vor 8 wochen unsere zwilli-jungs gehen lassen. beide haben noch kurz gelebt nach der geburt.
es tat/tut unendlich weh, ich kann deinen schmerz so gut verstehen und nachvollziehen. wir haben die 2 kleinen bei uns im dorf beerdigt. zum glück hat mein mann vorgängig alles geregelt, ich hätte es nicht gekonnt. wir haben im ganz kleinen kreis abschied genommen.
3 tage vor der beerdigung merkte ich, dass ich nahe am zusammenbrechen bin und ich habe dann vom arzt tabletten bekommen, welche mich ein wenig ruhiger machten. auch zum schlafen habe ich anfangs etwas genommen. ich konnte nur immer 3-4h schlafen und war ein wandelndes wrack. ich wollte aber die sachen nicht zu lange nehmen.
nun ist 'es' wie gesagt schon 8 wochen her. es geht langsam besser, der alltag geht weiter. aber meist dann wenn ich meine, es geht mir gut, trifft mich aus heiterem himmel der schmerz. sei es, wenn ich zwillinge sehe, die im freibad quatsch zusammen machen, jemand mit dem selben wagen spazieren sehe, welchen wir gekauft hätten... oft schnürt es mir total den hals zu und ich kann fast nicht mehr atmen...
... aber es wird langsam langsam besser und wir werden lernen (müssen) mit unserem riesengrossen schmerz zu leben. die zeit wird unsere wunden nicht heilen (viele leute sagen einem das, ich glaube nicht daran), wir werden immer die narben in unserem herzen tragen.
ich wünsche dir unendlich viel kraft und menschen um dich herum, die euch tragen.
vlg ruby mit töchterchen fest an der hand und zwilli-jungs bei den sternen
anne, ich nochmal...
lg ruby
Danke Euch allen!!
@ruby: wir müssen stark sein, bei mir ist es in der verwandtschaft so, dass einige denken, ich müsste nach ein paar Tagen wieder fit sein?? Wie soll das gehen, ich funktioniere noch nicht richtig, wird dann gemeint!! Das sind halt die alten Leute, die es bestimmt net böse meinen??
Morgen wird s schwer werden, die Beerdigung machen wir auch im kleinen Kreis!!
Ich meld mich bald wieder!!
Anne
Danke Euch allen!!
ich wünsche euch viel viel kraft für morgen!
versuch die leute zu ignorieren, sie wissen es nicht besser :-(
alles gute!
sunny
bin am verzweifeln
es tut mir so leid, dass Ihr Eure beiden Mädchen verloren habt. Ich wünsche Euch ganz viel Kraft für Morgen, und für die kommende Zeit. Ihr werdet sie brauchen. Es ist ein tiefes Loch, in das man fällt, und es braucht Kraft, da wieder herauszukrabbeln. Oft wird man wieder ein Stück hineinfallen, aber jedes Mal kommt man ein Stück weiter, und irgendwann sieht man wieder ein Licht, und wagt es zu lächeln, und irgendwann, wenn einem das Lächeln schon öfter wieder gelungen ist, auch zu lachen. Zwischendurch, kommen immer wieder Phasen der Tränen und der Verzweiflung. Es ist traurig, und diese Trauer wird nun immer ein Teil von Euch sein. Sie wird kleiner werden, und irgendwann nicht mehr Euer ganzes Leben ausfüllen, aber sie wird nie ganz vergehen.
Sucht Euch professionelle HIlfe. Wir waren damals, nach Melanies Tod, bei den Verwaisten Eltern, und das hat uns sehr geholfen. Ich finde es schön, dass Eure Mädchen zusammenbleiben werden. Welche Namen haben sie denn bekommen?
Du hast gefragt, wann es besser wird. Bei mir war es damals besser, nachdem die Berdigung durch war, aber ein paar Wochen später hatte ich einen riesigen Rückschlag, und ich habe nur geweint und geschrieen, ich wollte mein Baby zurück haben. Wir sind damals über Weihnachten in den Urlaub nach Ägypten geflogen, zum Tauchen, um dem ganzen Weihnachtsrummel und dem Heile Welt getue zu entgehen. Danach ging es uns beiden dann wirklich besser, und wir haben angefangen, wieder nach vorne zu blicken. Vier Monate später war ich dann wieder Schwanger, und ich hatte erst einmal ein schlechtes Gewissen Melanie gegenüber, aber es gab mir auch soo viel Hoffnung. Heute ist unsere Miriam zweieinhalb Jahre alt, und es gibt Tage, da bin ich immer noch Todunglücklich, dass Melanie gestorben ist, aber die meiste Zeit macht Miriam uns so viel Freude, dass es uns beiden wieder richtig gut geht. Der Spruch: Die Zeit heilt alle Wunden. - ist vieleicht nicht ganz zutreffend, denn der Schmerz wird nie ganz vergehen, aber so ganz unwahr ist er auch nicht, denn je länger man sich damit beschäftigt hat, desto mehr kann man sich wieder mit anderen "Dingen" beschäftigen, und desto mehr tritt die Trauer in den Hintergrund. Es gibt hierzu einige schöne/traurige Märchen/Geschichten, die ich seit Melanies Tod gesammelt habe. Wenn Du möchtest, schicke ich sie Dir gerne zu.
Viele liebe und traurige Grüße
Tanja mit Sternchen Melanie und Sternschnuppe Miriam
PS: Habt Ihr Hand- und Fußabdrücke von Euren kleinen? Wenn nicht, dann lasst doch morgen vor der Beerdigung noch welche machen. So etwas ist unwiederbringlich. Ich habe leider keine, denn keiner hat daran gedacht, und das macht mich manchmal noch sehr traurig.
bin am verzweifeln
Wenn ich Deine Geschichte lese, kommen mir wieder gleich die Tränen. Die Beerdigung war die reinste Hölle, jetzt gehts wieder ein bischen besser.
Im KH haben sie Photos mit Hand- und Fußabdruck gemacht, die sie uns mitgegeben haben. Ich schau mir sehr oft die Photos an und denke jedesmal, dass der Schmerz net mehr so schlimm sein kann aber dennoch immer wieder fast am Ende bin. Vielleicht sollte ich damit aufhören aber immer wieder greife ich dahin und betrachte sie, sie sind schon so süß!! Wir gaben ihnen die Namen Elisabeth und Hannah, so wie wir es vorhatten!!
Viele sagen, wir sollten zu einer Selbsthilfegruppe gehen aber ich weiß net so recht! Mein Mann redet zwar mit mir aber er ist auch oft unten im Keller und schraubt am Motorrad, er meint, nur so muss er net daran denken aber ich finde, wenn es das alles einfach nur verdrängt, nach außen hin der Starke bleibt, dass das net gut ist! Ich glaube auch, dass es für ihn viell. sogar noch schlimmer war, er war die ganze Zeit bei mir, meine Hand gehalten und alles mitbekommen, sie gleich nach der Geburt gesehen. Ich hab halt viele Freundinnen, mit denen ich reden kann, mein Mann ist da anders, er zeigt net gern seine Schwäche, er redet net gern!!
Ich fände es schön, wenn Du mir die Geschichten mal schicken würdest.
Ich wünsche was,
Anne
bin am verzweifeln
gerne sende ich Dir die Gedichte und Geschichten. Gib mir doch einfach Deine E-Mail, für einen Beitrag oder eine PN ist das zu viel. Ich kann verstehen, das Du die Fotos und Abdrücke von Elisabeth und Hannah immer wieder ansiehst. Ich habe mir Melanies Fotos auch immer und immer wieder angesehen. Ich habe ein Fotobuch mit Ihren Bildern gemacht, in dem ich die Schwangerschaft und Ihr kurzes Leben in Bildern festgehalten habe und zu jedem Bild ein paar Gedanken geschrieben. So habe ich vieles davon verarbeitet. Ich kann Euch nur empfehlen eine Selbsthilfegruppe zu besuchen. Es ist wie Du es sagst. Dein Mann will für Dich stark sein, und kann wahrscheinlich mit anderen wenig darüber reden. Aber das ist sooo wichtig. In der Selbsthilfegruppe wissen alle um die Gefühle die man hat, und man kann halt einfach weinen. Auch die Männer. Eben weil alle das gleiche erlebt haben und den gleichen Schmerz teilen. Immer, wenn bei uns jemand neu in die Gruppe kam, bei dem es nicht so weit zurücklag wie bei uns, haben wir wie in einen Spiegel gesehen und uns gesagt, ja, vor vier, sechs oder acht Wochen ging es uns ganz genauso, und heute stehen wir hier. Nicht unbedingt weniger traurig, aber einen Schritt weiter zurück ins Leben. Es gibt auch heute immer wieder Tage, an denen mir einfach zum Weinen ist, weil Melanie tod ist. Aber mittlerweile überwiegen die Tage, an denen ich fröhlich bin. Etwas, das ich vor fast vier Jahren einfach nicht für möglich gehalten hätte. Und auch jetzt, da ich schreibe, kommen mir wieder ein paar Tränen, kommt die Trauer ein stückchen zurück. Ich wünsche Dir und Deinem Mann viel Kraft und Mut. Kraft, diese Traurigkeit zu durchleben und die Tränen zu weinen, die einfach geweint werden müssen, und Mut, es trotzdem noch einmal zu versuchen.
Ich wünsche Dir alles Liebe. Ich bin jetzt erst einmal eine Woche nicht da, sende Dir danach aber gerne meine Sternenkindersammlung.
Ich drück Dich ganz fest
Tanja
bin am verzweifeln
Den Weg zur Selbsthilfegruppe werden wir auf jeden Fall in Angriff nehmen, schon meines Mannes wegen, dass er endlich ausspricht, wie es ihm geht. Alle fragen immer nur nach mir, so kommt es mir vor!
Meine E-mail: [email protected]
Ich wünsche was!!
Liebe Grüße
Anne
bin am verzweifeln
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