Hallo,
ich bin Robert (42) und lebe mit meiner Partnerin in einer Patchworkfamilie - in die Beziehung haben wir 3 Kinder mitgebracht und nach mehreren Jahren haben wir es darauf angelegt eventuell ein gemeinsames Kind zu bekommen.
Sie wurde Schwanger, wir durchlebten erneut die Freuden die es so gibt bis in der 9. SSW keine Herztöne mehr festzustellen waren.
Nun begann die Frage was nun und wir entschieden uns bewusst für einen "natürlichen Abgang" - medikamentös unterstützt.
Als Partner und Vater war es für mich eher der Ablauf einer Routine - ich hatte ja nichts damit zu tun - naja, schon aber alle die das hier lesen und selber betroffen sind, wissen evtl. wie nüchtern und emotionslos man diese Phase sieht.
Als nach Tagen der Abgang erfolgte und wir uns dann auf unsere Weise von Drops verabschiedeten hatte auch ich schlagartig die Realität vor Augen mit all den Emotionen - das war unser Kind. Erst jetzt wurde es real, greifbar und fühlbar.
Die Zeit verging und jetzt fast ein Jahr später kommt bei meiner Partnerin alles wieder hoch - ich soll jede Erinnerung entfernen, nichts soll sie daran erinnern. Sie baut eine Mauer auf, lässt niemanden an sich heran, will alleine sein, weint jeden Tag und durchlebt all die Emotionen erneut von Beginn des Wissens der Fehlgeburt bis zum Abort.
Kann man das noch Wochenbettdepression nennen? Wie kann ich ihr helfen oder sie stützen.