Hallo ihr Lieben,
Ich habe am 07. April unseren wunderhübschen Sohn still zur Welt gebracht. Am 06.04 war der Stichtag, beim Kontrolltermin in meiner Frauenarztpraxis wurden keine Herztöne mehr gefunden. Was das für ein Schock war muss ich nicht weiter erklären. Von einem Moment auf den Anderen dreht sich die ganze Welt auf Links und alles wurde ganz still.
Ich kann mich nicht mehr genau an alles erinnern, was in der Zeit in der Praxis und später in der Klinik passiert ist, ich weiß nur noch, dass mein erster Gedanke war: ich war ( zum Glück) noch nie auf einer Beerdigung-und nun soll es ausgerechnet die Beerdigung meines Kindes sein, auf die ich gehen werde?!
Ist das nicht völlig absurd!
Ich habe unseren Sohn auf natürlichem Weg entbunden, nachdem die Geburt künstlich eingeleitet wurde. Ich muss sagen, dass ich unheimlich dankbar dafür bin, dass alles so erlebt haben zu dürfen. Die Geburt war ein wunderbares Erlebnis, garnicht Angsteinflößend, wie ich zuerst befürchtet habe. Einfach wunderschön. Wir hatten natürlich genügend Zeit mit dem Kleinen, ihn im Arm zu halten, streicheln zu können und küssen zu dürfen- ich werde es niemals vergessen. Mein Mann hat ihn angezogen, wir haben jeweils ein Stoffherz und einen kleinen Schutzengel in doppelter Ausführung bekommen.
Jeweils eines ist bei unserem Sohn und die Gegenstücke haben wir behalten. Eine schöne,beruhigende Erinnerung. Ich warte zur Zeit jeden Tag auf die Bilder der Sternenfotografin. Ich kann es nicht abwarten, diese hier zu Hause aufzuhängen.
Unser Stern wurde 10 Tage nach seiner Geburt hier in unserem Ort auf einem Sternenfeld beerdigt. Wir wollten es ganz intim,wie bei seiner Geburt. Wir waren nur mit der Hebamme alleine, nun waren wir nur mit der Bestatterin zusammen. Wir haben einige Tage zuvor alles für diesen Tag vorbereitet. Ich habe es irgendwie geschafft, ein Gedicht für unseren Schatz zu schreiben, das die Bestatterin statt einer Grabrede vorgelesen hat. Wir haben ein Herz aus Holz für unser Baby gestaltet, dass wir auf seinen Sarg gelegt haben und ich habe Ihm einen Brief geschrieben. Irgendwie mussten die Gefühle niedergeschrieben werden..
Seitdem schreibe ich ihm jeden Tag. Meine Art der Trauerbewältigung. Aber es ist schwer. Schmerzhaft, Leer, Leise und unser Zuhause fühlt sich nicht mehr wie Zuhause an.
Ich bin seither ein völlig anderer Mensch. Alle Fröhlichkeit ist weg. Die Trauer und Leere ist so allgegenwärtig- und ich weiß einfach nicht, wohin mit all den Muttergefühlen.
Ich möchte den Kleinen so gerne wieder halten können und alles machen, was einen Mama doch eigentlich machen müsste. Stillen- wickeln- beruhigen- kuscheln- spazieren gehen! Natürlich weiß ich, dass das alles nicht mehr geht- aber mein Herz will es! Ich will es- weil ich ihn soo sehr liebe.
Ich weiß, dass das jetzt hier ganz schön viel war- aber ich muss ehrlich sein, mir hat es die letzten Tage geholfen, über andere Sterneneltern zu lesen. Nicht alleine zu sein- zu wissen, dass leider noch viele andere dieses Schicksal haben und wissen, was eine stille Geburt mit Eltern macht, hat mir ein bisschen geholfen.
Wir Sterneneltern sind nicht alleine- und unsere Sternchen strahlen gemeinsam am Nachthimmel.