Triploidie
Freitag vor einer Woche hatte ich einen Kontrolltermin bei meiner FÄ, ich war in der 22 W + 5. Sie stellte bei diesem Termin fest, dass etwas mit unserem kleinen Schatz nicht stimmte, ihr Körper war für die SSW um 5 Wochen zu klein. Leider hatte ich bisher in meiner Schwangerschaft ständig solche Hipsbotschaften (erst sollte es eine Eileiterschwangerschaft sein, dann hatte ich Probleme mit meiner abgeknickten Gebärmutter). Sie besorgte mir einen Termin für die nächste Woche Dienstag in der Medizinischen Hochschule. Auch auf mein Fragen was denn sein könnte wollte man mir keine Antwort geben. So verbrachten wir das WE mit hoffen und bangen. Bisher war ja auch alles gut aus gegangen. Endlich war der ersehnte Termin da und es wurde ein Ultraschall gemacht. Ich glaube er hat sich ca. 5 Min das Kind angesehen ohne auch nur ein Wort zu sagen. Irgendwann meinte er, er könne nur eine Niere finden und von der Wäre keine Versorgung zu finden. Dann erklärte er uns, dass unser Kind ein zurückgesetztes Kinn hätte. Er hegte verdacht auf Pierre - Robin - Syndrom und legte uns eine Fruchtwasseruntersuchung nahe. Des weiteren wollte er gleich eine Fruchtwasserauffullung machen, da durch die eine Niere viel zu wenig vorhanden war. Wir ließen die Untersuchungen durchführen. Bevor wir nach Hause gefahren sind gab man uns einen Termin für Montag und er sagte vielleicht würde sie dann schon nicht mehr leben. Ein Schock! Doch wir fuhren nach Hause und erkundigten uns über Pierre-Robin, dachten man kann auch mit einer Niere gut Leben und machten uns mut! Am nächsten Tag bekamen wir den niederschmetternden Anruf. Sie hatte Triploidie!! Er sagte sie hätte keine Überlebenschance, wir sollten sofort kommen und sie würden die Geburt einleiten. WIr hatten gar keine Zeit zu überlegen... Die Geburt wurde eingeleitet und nach 24 Stunden qualvollen Schmerzen wurde sie am 14.06. um 14.55 Uhr geboren. Wir durften sie leider nicht sehen ... Wir haben uns im nachhinein für eine Beisetzung entschieden, gestern wurde sie beigesetzt und ich bin wirklich froh darüber. Nun ist sie endlich zu Hause...
Ich habe das irgendwie alles noch immer nicht begriffen. Ich sitze hier mit dem fertigen Kinderzimmer nebenan und möchte einfach nur weglaufen... Es tut alles so weh ...
Triploidie
Was Dir passiert ist, tut mir sehr leid. Vor allem finde ich es furchtbar, dass Euch keine Zeit zum Abschied nehmen gelassen wurde. Warum habt ihr Eure Tochter nicht sehen dürfen?
Ich hatte Ende Februar 2007 eine Curettage in der 14. SSW - auch wegen Triploidie. Zuerst war ich am Boden zerstört, dann wurde es bald besser. Jetzt, nach 4 Monaten geht es mir schon wieder sehr gut. Ich denke zwar jeden Tag an meinen kleinen Schatz, aber ich kann gut damit umgehen. Am 1. Juni hatten wir ein Sammelbegräbnis, was auch ein wichtiger Schritt beim Loslassen war.
Hast Du Menschen, mit denen Du über Dein Schicksal sprechen kannst? Ich war 2 mal in einer Selbsthilfegruppe und habe dort ein paar nette Frauen kennengelernt, deren Kinder auch am 1. Juni begraben wurden. Der Kontakt zu ihnen hat mir auch geholfen.
Sehr empfehlen kann ich Dir auch das Buch "Gute Hoffnung - jähes Ende" von Hannah Lothrop. Es gibt noch eine ganze Reihe anderer guter Bücher, die sich mit dem Thema Fehl- oder Totgeburt beschäftigen. Während dem Lesen konnte ich gut weinen, was erleichternd war!
Lass unbedingt die Trauer zu! Gestalte vielleicht eine Kerze für Deine Kleine oder schreibe ihr einen Abschiedsbrief. Ich habe eine schöne Box für mein Kind angelegt mit allen Ultraschallbildern und mehreren Briefen.
Auch wenn Du Dir das momentan bestimmt nicht vorstellen kannst. Der Schmerz wird mit der Zeit erträglicher werden. Es kommen Tage wo alles wieder ganz stark hochkommt, aber tendenziell wird es besser!
Ich wünsche Dir alles Liebe,
Karin
Triploidie
außer meiner Mutter und meinem Mann habe ich im Moment leider niemanden mit dem ich reden kann. Das Leben erscheint mir im Moment einfach zu viel. Am liebsten würde ich mich irgendwo hin legen und mich dann nicht mehr bewegen.
Wir wußten vor der Geburt das sie eine Gesichtsanomalie hat und die Schwester war wohl irgendwie selbst erschreckt und wollte nicht das wir sie sehen. Ich war leider von diesen 24 Stunden so erschöpft, dass ich nicht widersprechen konnte. Heute bereue ich es. Doch ich bin froh, dass es Fotos von ihr gibt und wir uns diese ansehen können, wenn wir soweit sind.
Ich habe mir auch eine schöne Box besorgt und bewahre dort alles auf, was mit meiner Melina zu tun hat. Ich schreibe ihr immer, wenn ich sehr stark an sie denke.
Denkst Du darüber nach wieder schwanger zu werden? Wir haben hier ein fertig eingerichtetes Kinderzimmer und ich fühle mich irgendwie davon unter Druck gesetzt ...
Von dem Buch habe ich auch schon gehört. Ich denke ich werde es mir bestellen...
GLG Jana
Triploidie
Schön, dass ihr wenigstens Fotos von Melina habt. Dadurch dass ich ja eine OP hatte, habe ich mein Kind nie gesehen. Aber ich bin froh zumindest die Ultraschallfotos zu haben. Und die Bestattung war auch wunderschön. Ich habe es sogar geschafft einen schönen Text am Grab vorzulesen. Und gemeinsam mit anderen Müttern haben wir die Feier durch passende Musik und Bibelstellenauswahl schön gestaltet.
Du hast gefragt ob ich wieder ans schwanger werden denke. Ich habe eigentlich sofort gleich wieder "basteln" wollen. Aber mein Körper hat sich noch nicht ganz eingependelt. Momentan habe ich Hormonprobleme, hoffe die bald in den Griff zu kriegen. Aber seelisch fühle ich mich schon wieder dazu bereit, ein Kind zu bekommen.
Bestimmt werde ich Angst davor haben, dass wieder was passiert. Aber ein bisschen Angst hatte ich auch schon in der 1. SS, wo alles gepasst hat. Das kann man glaube ich nicht ganz abschalten.
Sobald Du Dir im Klaren bist, dass das nächste Baby niemals ein Ersatz für Melina sein kann, sondern ein eigenständiges Wesen, bist Du sicher bereit für eine neue SS.
Ich wünsche Dir, mir und allen anderen, die ein Baby verlieren mussten, dass wir gut darüber hinwegkommen und uns das Leben wieder ein Baby bringt, das wir lieben dürfen.
LG,
Karin
Triploidie
Liebe Karin,
Euere Beiträge sind schon von 2007 und ich weiß nicht, ob Ihr oft hier reinschaut. Über Tripliodie finde ich zwar einiges aber dennoch findet man wenige Kontakte.
Ich bin in der 15. SSW und wir bekamen unser Ergebnis vor wenigen Tagen, daß unser Baby Tripliodie hat. Wir stehen vor der Entscheidung, abzubrechen oder eben nicht. Im Moment tendieren wir zwar zu letzterem aber es gibt einfach viele Ängste.
Über einen Austausch mit Betroffenen wäre ich sehr dankbar, vielleicht meldet sich ja jemand.
Herzlicher Gruß
Pat
Triploidie
auch ich bin neu hier. Ich habe mich vorgestern aus dem Forum Entbindungstermin Sep/Okt verabschiedet.
Ich kann recht gut nach empfinden wie es dir geht.
Vor ca. vier Wochen hat mein FA uns zu einem Spezialultraschall überwiesen, da er meinte die Plazenta sollte überprüft werden, denn unsere Tochter war etwas kleiner als sie in dieser SSW sein sollte. Diese Spezialultraschall haben wir als sehr unangenehm empfunden zumal wir den Arzt auch äußerst unsympathisch fanden. Er stellte fest, dass unsere Tochter nur eine Nabelschnurarterie und vergrößerte Nierenbecken hat. Den Kopf konnte er nicht richtig untersuchen, da die Kleine so tief im Becken lag. Auf unsere Frage was dies denn nun zu bedeuten hat, meinte er nur "es kann ein Hinweis auf organische Fehlbildungen sein". Da er uns damit völlig durcheinandergebracht hat, haben wir bei einem anderen Spezialisten, der uns empfohlen wurde, einen Termin gemacht. Dieser Termin war am Freitag.
Mittlerweile hatten wir uns allerdings schon wieder beruhigt, da wir erfahren haben, dass auch Kinder mit einer Nabelschnurarterie gesund auf die Welt kommen. Ich muss auch hinzufügen, dass wir eigentlich sämtliche Sonderuntersuchungen oder Nackenfaltenmessungen abgelehnt haben, da wir unser Kind so nehmen wollten wie es kommt.
Und da sich die Kleine munter in meinem Bauch bewegt, sind wir am Freitag guter Dinge zum Ultraschall gefahren.
Der Arzt hat mich dann geschallt, anschließend stellte er das Gerät aus, wischte mir den Bauch ab und sagte: "Ich rede nicht lange drumum, man kann es eh nicht schön reden: Ihr Kind ist sehr schwer krank, hat schwerste Fehlbildungen und ist alleine nicht lebensfähig!" Ich glaube du kannst sehr gut nach empfinden, dass uns der Boden unter den Füßen weggezogen wurde.
Er hat uns dann an die Uniklink Bonn überwiesen, wo wir am Montag waren. Erst konnten wir uns gar nicht vorstellen, wie wir die Zeit bis Montag hinter uns bringen sollen. Doch wir haben soviel Anteilnahme und Unterstützung aus der Familie, dem Freundes- und Kollegenkreis bekommen.
Am Montag sind wir dann mit gepacktem Koffer nach Bonn gefahren, nicht wissend was uns erwartet.
Ich wurde dort mehrfach von verschiedenen Ärzten geschallt, die alle die Diagnose bestätigten. Alles deutet auf Trisomie 13 hin. Anschließend wurde die Nabelschnur punktiert, um eine Chromosomanalyse machen zu lassen. Das endgültige Ergebnis haben wir leider noch nicht.
Dann teilte man uns mit, dass erst am Freitag ein Bett frei sein wird. Wieder waren uns unklar wie wir die Zeit hinter uns bringen können. Anschließend hatten wir noch ein Gespräch mit der klinikeigenen Psychologin.
Mittlerweile sind wir froh, dass wir doch noch Zeit für uns haben. Anfangs wollten wir alles möglichst schnell hinter uns bringen und die Kleine gar nicht sehen.
Jetzt sehen wir es anders. Unsere kleine Marie wird morgen in meinem Bauch einschlafen (da sie die Strapazen der Geburt wahrscheinlich nicht überleben würde), anschließend wird die Geburt eingeleitet. Wir haben uns jetzt auch dafür entschieden die Kleine anzuschauen und in den Arm zunehmen. Dann wird Marie im Grab meines Schwiegervaters beigesetzt, so ist sie bei ihrem Opa.
Du siehst, dass ich sehr gut nach empfinden kann wie du dich fühlst. Und ich wünsche uns ganz ganz viel Kraft die schweren Zeiten, die noch auf uns zu kommen werden, zu überstehen!
Triploidie
Deine Geschichte tut mir sehr leid und sie berührt mich sehr. Es tut mir leid das Dir das ganze noch bevor steht. Uns wurden die Entscheidungen alle irgendwie aus der Hand genommen und da es bei uns so schnell ging hatten wir leider gar keine Chance uns von Melina richtig zu verabschieden. Deshalb haben wir Ihr eine wunderschöne Beerdigung arrangiert.
Wir wollten unsere Kleine eigentlich auch unbedingt sehen, doch sie hatte ja (wie man im Ultraschall vorher gesehen hatte) eine Gesichtsanomalie und das wollte man uns wohl leider ersparen. Ich war in dem Moment so geschockt, dass ich leider nichts dagegen tun konnte. Es gibt aber Bilder von ihr und die werden wir zum Glück noch bekommen.
Ich kenne mich mit diesem Forum nicht so gut aus, ich würde Dir gerne irgendwie meine Telefonnummer, bzw. meine Emailadresse übermitteln, falls Du magst und hinterher jemanden zum reden brauchst.
Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute und ganz viel Kraft! Ich hoffe Dein Mann wird an Deiner Seite sein!
LG Jannosch
Triploidie
ich bin seit gestern vormittag wieder zuhause.
Unsere kleine Marie wurde am Samstag um 17.12 Uhr geboren. Unser Mädchen hat auch eine Gesichtsanomalie, aber die Hebamme meinte direkt "so schlimm sieht sie gar nicht aus, nur die Nase fehlt" Ich spürte sofort, dass ich meine Kleine, die ich seit Wochen in mir gefühlt hatte, sehen und in den Arm nehmen wollte. Mein Mann hat die Nabelschnur durchtrennt. Anschließend ließ man uns mit unserer Tochter alleine. Diese Zeit haben wir sehr genossen, wir waren sogar richtig glücklich.
Aber seit gestern empfinde ich nur noch Leere und eine unendliche Traurigkeit. Es ist so entgültig.
Gerne würde ich mit dir Kontakt aufnehmen, vielleicht hilft es uns gemeinsam das Geschehen zu verarbeiten. Meine Mailadresse: [email protected]
Wünsche dir auch weiterhin viel Kraft. Es liegt noch ein langer Weg vor uns.
LG
Anne
Liebe Jannosch, liebe Cleopatra...
(Ihr könnt es in meinem Profil nachlesen.)
Ich glaube weiß ganz genau wie ihr Euch fühlt. Das ist etwas was man mal in der Zeitung liest oder im Fernsehen sieht, aber nichts was einem selbst passiert. Man kommt damit nicht zurecht und fragt sich ständig warum.
Für mich war die Erfahrung mit der Umwelt die schrecklichste. Nur wenige können den Schmerz den man empfindet nachvollziehen.
Bei mit ist es jetzt nun ja schon 5 Monate her und die Menschen glauben mein Leben wäre wieder normal. Ist es aber nicht. Man wird sein Baby niemals vergessen. Es war ein Teil von mir...
Warum erzähle ich Euch das. Nicht weil ich Euch angst machen will, aber ich weiß wie es mir ging, als ich wieder "hinaus" in das normale Leben ging (viel zu früh, jetzt im Nahhinein betrachtet).
Nehmt Euch Zeit. So viel Zeit wie ihr braucht und nehmt Euch bitte professionelle Hilfe, wenn ihr nicht damit zurrecht kommt.
Ich weiß wie schwer es ist, wenn man nacht für nacht von der Geburt träumt und sein totes Baby sieht.
Ich hoffe Dir, liebe Jannosch helfen die Bilder von Deinem Mädchen weiter, wenn Du sie schon nicht sehen durftest.
Ich drücke Euch beide und wenn Ihr möchtet dürft ihr Euch beide bei mit melden (schickt mir einfach eine PN übers Forum).
Den Baum, den Ihr in meinem Avatar seht, ist der Baum, den ich zum errechneten Geburtstermin von Soraya gepflanzt habe. Solche Rituale helfen einem wirklich gut weiter...
Fühlt Euch gedrückt!
GLG
Cornelia
Triploidie
mir ist beim Lesen regelrecht die Luft weggeblieben. Ich habe gerade meine Zwillis verloren. Aber in einem sehr viel früheren Stadium. Als das zweite Herz aufhörte zu Schlagen, hielt mein FA es für das Beste, sofort eine AS machen zu lassen. Im ersten Moment wollte ich das alles einfach nur hinter mich bringen. Aber bei dem Kontroll-Ultraschall im KH da ging mir das auf einmal alles zu schnell. Ich fühlte mich überfordert und völlig verunsichert. Obwohl mir 3 Ärzte unabhängig voneinander erklärten, das die SS nicht mehr intakt sei, habe ich mich entschlossen zu warten. Und diese zwei Tage haben mir sehr geholfen. Mir war die ganze Zeit über bewußt, das es vorbei ist. Natürlich habe ich davon geträumt, das das Herz wieder schlagen würde, aber gleichzeitig gewußt, das es nicht so sein wird. Aber ich konnte mich dadurch besser lösen.
Es muß ganz schrecklich für Euch sein, das Ihr keine Möglichkeit hattet, Euch damit vor der Geburt auseinander zu setzen.
Ich fühle mit Euch und wünsche Euch, das Ihr Euren Weg der Verarbeitung finden werdet...
Triploidie
das mit Deinen beiden Mäusen tut mir auch wirklich sehr leid.
Sei froh das Du diese beiden Tage noch gehabt hast Dich zu verabschieden.
Ich denke jedoch mitlerweile das auch ich mich schon verabschiedet habe als meine FÄ mir gesagt hatte das irgendwas nicht stimmt. Im nachhinein wird mir bewußt, dass ich die ganze Schwangerschaft eine Ahnung hatte. Eine Ahnung die sich leider bestätigt hat...
Ich bin auch froh das ich die Chance hatte sie auf normalen Weg auf die Welt zu bringen, denn das war auch eine Art Abschied und Trauer.
Ich wünsche Dir auch Alles Gute!
LG
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