Hallo!
Auch ich möchte euch von meiner schrecklichen Erfahrung berichten.
Am 3.Mai machte ich einen Schwangerschaftstest- positiv! Mein Mann und ich waren überglücklich! Die ganze Schwangerschaft jedoch mußte ich mir nur Sorgen machen: zuerst Blutungen, dann bekam ich Hormone dagegen, dann war die Einnistung noch nicht ganz abgeschlossen, ich durfte 4 Wo. nur liegen. Dann sagten sie mir, daß mein Kind viel zu klein ist und daß wenn das in der Frühschwangerschaft schon der Fall ist, oft für einen Chromosomendefekt spricht.
Wir versuchten trotz allem die Hoffnung nicht aufzugeben.
Beim Oskar-Test meinte die Ärztin beim US gleich beim 1.Blick, daß es sich höchstwahrscheinlich um eine Triploidie handelt, d.h. das das Kind 3 statt 2 Chromosomensätze hat (also 69 statt 46 Chromosomen)- Ursache hierfür ist z.B. daß die Eizelle bzw. das Spermium bereits 2 Chromosomensätze hat od. daß 2 Spermien 1 Eizelle befruchtet haben; Das Risiko für eine Triploidie aufgrund US und Mangel an ß-HCG u. PAPP-A war dann sehr hoch, 1:18!!!
Die Ärztin meinte, daß unser Kind höchstwahrscheinlich in den nächsten Wochen versterben wird- ich konnte nur noch heulen und hatte schreckliche Angst. Eine weitere Abklärung durch Chorionzottenbiopsie bzw. Amniozentese hab ich jedoch abgelehnt,da ich einfach Angst vor einer Fehlgeburt hatte.
Die nächste Zeit war schrecklich, da wir nur warten konnten von Termin zu Termin, ob unser Kind noch lebt- ich hielt diese Ungewißheit kaum aus und machte schließlich doch eine Chorionzottenbiopsie:
Mit dem Ergebnis starb auch das letzte Fünkchen Hoffnung,das noch in mir ruhte-> unser kleines Mädchen hatte eine Triploidie- war also nicht lebensfähig!
Dann kam der grosse Zusammenbruch, ich konnte nur mehr weinen und nahm innerlich bereits Abschied von unserem kleinen Engel.
Unser Arzt meinte, daß wir nun 2 Möglichkeiten haben, entweder warten und hoffen, daß es irgendwann einschläft oder die Geburt einleiten lassen (jedoch je länger man damit wartet,desto schwieriger ist es: v.a.wenn du dein Kind dann bereits spürst,was bei mir noch nicht der Fall war, ich war in der 15. Woche).
Es war die schwerste Entscheidung meines Lebens, doch wir entschieden uns dann für die Einleitung der Geburt am 15.07.2007(unser 1.Hochzeitstag);
Bis ich den Kreuzstich bekam waren die Schmerzen schrecklich, aber danach hab ich nichts mehr gespürt.
Um 16.00 wurde unser kleiner Engel dann ´geboren´, ich konnte nur weinen, da ich nicht damit rechnete, daß es so schnell geht.
Die Hebamme war so lieb und hat gleich mitgeweint.
Danach legte sie unser kleines Mädchen in ein kleines Körbchen und deckte es mit einer Marienkäferdecke zu- so klein und doch schon ein perfekter kleiner Mensch und doch so krank!
Wir konnten uns dann lange von ihr verabschieden,das war soooo wichtig, um psychisch nur irgendwie damit fertig zu werden.
Also bitte, wenn ihr euch entscheiden könnt für oder gegen eine Verabschiedung, dann bitte tut es, es wird euch so helfen, euren kleinen Engel dann so in Erinnerung zu behalten!
Die Cürettage danach hab ich mir nicht erspart, aber das ist nichts im Vergleich zu dem was wir seit Monaten durchmachen mußten und sicher noch durchmachen werden;
Ich hab eine kleine Gedenkecke für unseren kleinen Engel gemacht, wo ich jeden Tag bete und mit ihr spreche!
Und wenn mir nach weinen ist, dann lasse ich es auch zu, so wie zum Beispiel auch jetzt, wo ich über meine schmerzhafte Erfahrung berichte!
Ich werdet euch wundern warum ich keinen Namen nenne, doch wir sind davon überzeugt, daß die Seele unseres kleinen Mädchens in unserem nächsten Kind weiterleben wird!
Ich wünsche Euch allen ganz viel Kraft und alles Liebe!!!
Lg Martina