Hallo Mompat,
mir gehts wie Dir, ich bin auch nicht selbst betroffen, hab drei Kinder.
Aber ich bin z. Zt. oft hier, weil die Cousine meines Mannes im September in der 40. SSW eine Totgeburt hatte, der kleine ist einfach so gestorben und am nä. Tag normal geboren.
Unsere gesamte Familie ist extrem geschockt, die Cousine ist so eine nette junge Frau, die ich gerne hab.
Alle haben sich auf den Jungen gefreut, sie hat schon eine 3 jährige Tochter und alle wünschten sich einen Jungen.
Einfach so ist er gestorben und ich bin so geschockt, ich kann damit selbst nicht umgehen, will aber drüber reden, helfen kann ich nicht, wie auch?
Mein jüngstes Kind ist selbst 3 Monate alt.
Ich finde die Idee gut, die Ihr im KiGa vorhabt, ich selbst wüsste nicht, wie ich helfen könnte, mit was.
Es gibt ein Buch: Gute Hoffnung, jähes Ende von Hannah Lothrop, wo es um Fehlgeburten, Totgeburten geht und es soll sehr gut sein.
Wichtig ist, dass Ihr Eure Betroffenheit zeigt und sie nicht im Stich lasst.
Ich würde evtl. vorbei gehen, sie in den Arm nehmen, mit ihr weinen, das hab ich auch bei der Cousine getan, ich habe einfach nur geweint und mich bei ihr entschuldigt dafür, aber alle wissen ja: Weinen ist da nur normal und gehört dazu.
Ich hasse solche Erlebnisse, weil man damit leben muss, auch als Nichtbetroffene, es ist ja ein Teil in unserer Familie, die schwer getroffen wurde.
Die Cousine lebt in England, ich kann ihr z. Zt nicht persönlich helfen, wir fliegen aber rüber und dann will ich sie in den Arm nehmen. Sie ist nach Kanada (ihre Ex-Heimat) geflogen um Abstand zu bekommen.
Das ist gut so, Deine Bekannte zieht sich zurück, auch normal in dieser Situation. Wichtig aber auch, ihr zu zeigen, dass Ihr da seid und Mitgefühl habt.
Ich wünsche Dir, dass Du den Schock gut verkraftest, mir gehts genauso.
LG, Deine Anita

Hallo,
auch ich finde die Idee nett, die Anteilnahme zu zeigen. Sicherlich leidet auch das ältere Kind unter der Situation und die Mutter würde sich freuen, wenn man der großen einen schönen Nachmittag machen würde. Vielleicht sind eure Kinder ja so gut befreundet, dass ihr das Kind mal einladen könnt. Tee, Drachensteigen, basteln. Einfach ein netter Nachmittag. Vielleicht noch Kuchen backen und für Mama & Papa des Kindes mit nachhause geben.
Ich persönlich habe nach meinen 2 FG in der Frühschwangerschaft darunter gelitten, dass ich Zeit für mich brauchte und diese nicht hatte. Man muss weinen, leiden und seine Wunden lecken dürfen. Man muss nachdenken, grübeln und Zeit dafür haben. das geht natürlich auf Kosten der "Restfamilie" und man hat z.b. dem verbliebenen Kind ein sehr schlechtes Gewissen.
Schenkt der Mutter Zeit, nehmt die Grosse mit zum Spielen, Turnen, Basteln. Kocht für sie, backt für sie, ...
liebe geht durch den Magen.
Von Geschenken anderer Art würde ich persönlich zum jetzigen Zeitpunkt absehen. Das könnte zu schnell missverstande werden.
alles liebe und es ist gut, dass du dir gedanken machst.
ninny
PS: meine Nachbarin brachte mir damals die beste Hühnersuppe meines Lebens. Ich danke ihr noch heute dafür. Für weltliche Dinge, wie essen kochen z.b. hat die Mutter sicherlich wenig nerv.

A propos Hühnersuppe...
Eine ganz ganz liebe Freundin von hier hat mir mal ein Buch geschenkt... "Hühnersuppe für die Seele" - das ist eine ganze Serie von Büchern mit wunderschönen Geschichten "aus dem Leben". Aber das kann auch ganz schön heftig sein - ist vielleicht ein Geschenk für "irgendwann mal"...
Lexle