Sternenkind in der 27.SSW
leider hat uns auch ein schweres Schicksal getroffen...
Ich kann den Schmerz kaum aushalten, deshalb möchte ich so viel Trauerarbeit wie möglich machen, um irgendwie mit diesem Verlust leben zu lernen...
Ich versuche in Kürze unsere Geschichte zu erzählen...gefühlt hat diese Zeit natürlich Jahrzehnte gedauert.
Am 22. Januar hatte ich einen Termin im KKH auf der ambulanten Gyn, da meine Frauenärztin am 5. Januar die organe unseres Kindes nicht ausreichend beschallen konnte und auf Nummer sicher gehen wollte.
Vollkommen entspannt ging ich also hin und freute mich schon endlich zu wissen zu bekommen, welches Geschlecht unser Baby hat... das war SSW 22+5...
Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass unser Kind starke entwicklungsdefizite hatte...es war eigentlich seit dem 5.1. gar nicht mehr gewachsen... es hatte ein geschätztes Gewicht von 320g...
Horror.
Diagnose: eine schwere Plazentainsuffizienz.
Eine Woche später eine erneute Untersuchung. Und obwohl ich zu allen Haus- und wundermittelchen wie Magnesium, frische Luft, beten und alles gegriffen hatte, die ernüchternde Wahrheit: die Durchblutung war noch schlechter geworden, das Kind immer noch nicht gewachsen, und das Fruchtwasser wurde zusehends weniger.
Die Ärzte waren super mit uns und sprachen immer die Wahrheit aus: unser Kind könnte jeden Tag sterben...
Ich bekam Lungereifespritzen und wurde stationär im KKH aufgenommen, denn alle griffen nun nach dem letzten Strohhalm und versuchten eine Ursache für diese Insuffizienz herauszufinden. Keine Ergebnisse...ich war einfach kerngesund.
Der Tag 24+0 kam, ein Zeitpunkt in der SS in dem Kinder Chancen zum überleben haben, wenn man sie auf die Welt holt. Wir führten Gespräche mit den Kinderärzten die uns über alle möglichen Risiken einer so frühen Geburt aufklärten...
Bei den Beschallungen wurde der Befund zusehends schlechter und bei 24+5 war gar kein Fruchtwasser mehr da. Nun musste eine Entscheidung getroffen werden und so setzten wir uns mit meiner Hebamme, Gynäkologen und Kinderärzten zusammen, hörten ihre Einschätzungen und entschieden schmerzlichst, dass unser geliebtes Baby, das ich so gerne kennengelernt hätte, in meinem Bauch sterben durfte. In Frieden, ohne Schläuche und Zugänge und leid.
Am 12.02. war der Tag gekommen: das Herzchen hatte aufgehört zu schlagen...unser Kind hatte die schwere Reise geschafft...
Einen Tag später wurde die Geburt im KKH eingeleitet und ich brachte am 16.02. um 12:29 Uhr unseren Sohn Maris zur Welt.
Bis dahin hatte ich nicht viel geweint...ich hatte einfach funktioniert...doch als ich am folgenden Tag wieder nach Hause durfte, brach die Welt über mir zusammen...
Er fehlt mir einfach so sehr und ich bin vollkommen überfordert diesen Schmerz auszuhalten...ich will ihn einfach zurück haben...morgens seine Tritte spüren, ihm vorsingen und meinen Bauch streicheln in dem er wohnt...
Nun bin ich leer und allein...
Re: Sternenkind in der 27.SSW
es tut mir so unendlich Leid für euch, ich weiß, wie sich der Schmerz anfühlt, man kommt sich so hilflos vor. Ich finde die Entscheidung, die ihr für Maris getroffen habt, unglaublich stark, ihr habt aus Liebe gehandelt und euer Maris wird das gespürt haben.
Ich bin auch eine Sternenmami: unsere kleine Nola kam am 8.2.2018 still in der 16. SSW zur Welt. Sie hatte eine Chromosomenstörung, das Ullrich-Turner-Syndrom, wir hätten sie dennoch so gerne in unserer Familie begrüßt. Leider hat es ihr kleines Herzchen nicht geschafft und wir mussten sie zu den Sternen reisen lassen.
Wir hatten großes Glück, dass wir in der Klinik liebevoll begleitet wurden, wir haben viele Erinnerungen gesammelt, diese machen den Abschied ein bisschen leichter.
Mir ging es am Anfang wie dir, ich dachte ich übersteh den Verlust ganz gut, in der Klinik musste ich kaum weinen, die ersten Tage zu Hause gingen auch noch, aber dann kam der Schmerz, es hat mich umgehauen. Jeder Tag ist ein kleiner Kampf, unsere Nola fehlt in jeder Sekunde. Ich muss meinen Weg, mit der Trauer umzugehen, erst noch finden, aber tief in mir weiß ich, dass ich es schaffe - irgendwie und mit Nola fest im Herzen!
Re: Sternenkind in der 27.SSW
Ich wünsche dir viel Kraft, dass du diesen schmerz überstehst. Ich möchte dir nur sagen, dass u die Hoffnung nicht verlieren darfst, dass du auch bald ein gesundes Baby bekommst. Auch ich habe diese schlimme Erfahrung hinter mir, ich habe meine einzige Tochter am 30.10.2011 in 29 SSW still zur Welt gebracht, obwohl sie und ich auch kerngesund waren, ist sie trotzdem in meinem bauch gestorben. Der schmerz ist unbeschreiblich groß, daran wird nichts ändern, egal wieviele Jahre vergehen.
Danach hatte ich noch eine FG in 9 SSW. Aber heutzutage bin ich die Mutter von 4 Söhnen (4,5 Jahre, 2 Jahre und Zwillinge 8 Monate).
Lass dir Zeit um diesen Schmerz zu verarbeiten, aber wie gesagt nicht die Hoffnung verlieren.
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