Sternenkind in der 22.ssw
Nach stillen mitlesen traue ich mich nun auch meine Geschichte zu erzählen. Nach über einem Jahr hatte es endlich geklappt das ich schwanger wurde. Die Freude bei meinem Partner und mir war sehr groß. Alles verlief komplikationslos. Der kleine wuchs so wie es sein sollte. Ich hatte kaum Beschwerden. Konnte sogar noch im Krankenhaus arbeiten gehen, obwohl die Versetzung auf eine andere Station sehr schwierig war. Dann plötzlich hatte ich am 1.10.2017 in der 22.ssw einen blasensprung. Der Schreck war groß. Zum Glück war meine Schwiegermutter zu hause. Die mich sofort in Krankenhaus fuhr. Leider konnte mir das Krankenhaus hier in der nähe nicht helfen da sie nicht auf frühchen spezialisiert waren. Also ging es mit dem Krankenwagen weiter in die Uni Klinik. Während dessen bekam ich auch noch starke Blutungen. Dort dachte ich mir schon das unser kleiner Oskar es wohl nicht schaffen wird
Im anderen Krankenhaus angekommen wurde sofort ein ctg geschrieben. Sein Herz schlug kräftig und ich spürte ihn noch obwohl kein fruchtwasser mehr vorhanden war. Die Ärzte haben mir eine Chance von 50:50 eventuell könnte sich das fruchtwasser wieder neu bilden und auch drin bleiben. Am nächsten morgen sollte weiter entschieden werden. Die Nacht dauerte ewig. Am nächsten morgen kam dann erst gegen 10 uhr ein Arzt und schaute mit dem Ultraschall ob herztöne vorhanden sind. Leider was dies nicht der Fall
Am Nachmittag erhielt ich dann wehenfördernde Medikamente. Und um 20.35 uhr haben ich dann Oskar still zur Welt gebracht. Im nachinein wurde dann festgestellt das ich ein hämatom an der plazenta hatte und sich diese gelöst hatte. Mit unseren Baby war alles in Ordnung. Natürlich stellt sich mir die frage hätte man das hämatom vorher schon sehen müssen? Aber dies beantwortet mir meine Frauenärztin natürlich nicht. der Schmerz sitzt tief und es ist schwer andere schwangere zu sehen. Ich habe auch Angst vor einer folgeschwangerschaft. Ich weiß es kann alles gut gehen aber ich möchte sowas nicht noch einmal erleben.
Re: Sternenkind in der 22.ssw
Hallo,
das tut mir total leid für dich. Ich musste zwar leider auch schon zwei Fehlgeburten erleiden, aber "zum Glück" noch im ersten Trimester.
Zur Angst bei einer Folgeschwangerschaft: Ja, die wirst du haben - geht mir gerade nicht anders (obwohl ich gerade von der Ultraschall-Untersuchung komme). Das ist auch ganz normal und die kannst du auch ruhig zulassen. Wichtig ist aber, dass du mit jemanden darüber reden kannst. Such dir auch Hilfe bei einer Psychologin - in Kiwu-Zentren sind oft welche, die auf solche Fälle spezialisiert sind. Mir hat das sehr geholfen, dass ich jetzt viel ruhiger durch die Schwangerschaft gehe als beim zweiten Versuch. Nimm dir auch die Zeit zu trauern - die brauchst du und die steht dir auch zu.
Wegen des Hämatoms: Ich würde an deiner Stelle bei einem zweiten Arzt vorsprechen. Wahrscheinlich wäre da ein auf Kiwu spezialisierter ganz gut - die können da meist weiterhelfen (was aber nicht heißt, dass das Geschehene nicht einfach ein unglaubliches Pech und nicht zu verhindern war). Lass dir auf alle Fälle auch deine Blutgerinnung anschauen - vielleicht hast du da ja Probleme und brauchst für die Zeit der Schwangerschaft einen Blutverdünner.
Wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit. Die Zeit heilt zwar nicht alle Wunden, aber sie vernarben und treten in den Hintergrund.
Re: Sternenkind in der 22.ssw
Ich werde versuchen deine Ratschläge umzusetzen. Habe auch schon überlegt mir psychologische Hilfe zu holen, habe mich bis jetzt aber noch nicht getraut. Aber vllt brauche ich auch erstmal noch ein bisschen zeit.
Re: Sternenkind in der 22.ssw
Zeit brauchst du sicher - die darfst du dir auch nehmen, das ist völlig normal und in Ordnung.
Vor der Unterstützung durch eine Psychologin brauchst du dich auch nicht zu fürchten. Zum Glück ist das mittlerweile gar kein Thema mehr. Sogar mein Chef ist froh, dass ich da Hilfe bekomme und unterstützt mich dabei sogar.
Re: Sternenkind in der 22.ssw
Hallo,
es ist gut, dass du dich hier geöffnet hast und deine Geschichte erzählt hast. Ich hoffe, es hat dir gut getan darüber zu berichten.
Ich habe ähnliches erlebt. Unser kleiner Arthur musste im April 2016 in der 23. SSW still geboren werden. Ich hatte (vermutlich) eine Plazentainsuffizienz und der Kleine ist sozusagen im Bauch verhungert. Hätte man es rechtzeitig erkennen können, hätte alles verhindert werden können? Und warum muss gerade mir das passieren? Natürlich stellen sich einem solche Fragen. Aber ich rate dir, versuche solche Fragen einfach nicht zuzulassen. Sie helfen dir nicht weiter.
Stell dir lieber Fragen wie: Wie gehe ich mit der Erinnerung an die schöne Schwangerschaft um? Ich habe eine Kiste gebastelt, in die der Schwangerschaftstest und US-Bilder und andere Erinnerungen reinkamen und nach der Beerdigung eine schöne Kerze gebastelt.
Ich hoffe du hattest und hast liebe Menschen um die rum, mit denen du viel über deine Gefühle und Gedanken reden kannst. Wenn du Gesprächsbedarf mit jemandem, der ähnliches erlebt hat, hast, kannst du mir auch gerne eine PN schreiben.
Lass dir Zeit!! In ein paar Monaten, kannst du dir dann Gedanken machen, ob ihr es nochmal versuchen wollt. Es kommen sooooo viele gesunde Babys auf die Welt, die Wahrscheinlichkeit, dass es dir nochmal passiert ist sehr gering. Neben mir liegt gerade ein quietschfideler un gesunder fast 4Monate alter kleiner Kerl, der gerade lauthals nach seiner Mama schreit...ich muss los ;-)
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