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Stern Luka

Hallo ihr Lieben,

am letzten Mittwoch musste ich unseren kleinen Stern Luka in der 16ten Schwangerschaftswoche auf die Welt bringen. Es war ein febriler Abort (fieberhafte Fehlgeburt) aufgrund einer Streptokokken Infektion. Es war so schrecklich und ich bin unendlich traurig und wütend. Wütend weil ich nicht weiß, ob bzw. wenn mein Arzt füher reagiert hätte uns allen dies erspart geblieben wäre. Ich lag schon vier Wochen im Bett und hatte immer wieder leichte Blutungen. Außer Bettruhe hat mein FA nichts gemacht. Er hat mir keinen Abstrich genommen nichts!! obwohl ich ihn auf verschiedene Anzeichen hingewiesen habe. Hat jemand von euch Erfahrungen wie lange die Bakterien im Körper sein müssen, bevor sie eine solche Fehlgeburt auslösen können?

Ich wäre euch dankbar um Informationen.

Am Mittwoch wird unser kleiner Luka zusammen mit seinem Opa beigesetzt. So ist er nicht alleine. Ein kleiner schwacher Trost.

Traurige Grüße

Elisabeth

Bisherige Antworten

Stern Luka

Liebe Elizabeth,
zunächst einmal möchte ich Dir sagen, wie leid mir das tut, was Euch passiert ist.
Mit Deiner Infektion kenne ich mich leider auch nicht aus, aber hatte auch eine FG weil mein FA nicht gesehen hat, dass ich schwanger war und hat mir Hormne gegeben.
Hast Du nicht mal im KH gefragt oder fragt doch hier mal im Forum bei Risikoschwangerschaften und Krankheiten in der Schwangerschaft nach. Dr. Nuding nimmt sich immer Zeit alle Fragen zu beantworten, er ist ab morgen wieder da. Vielleicht hilft Dir das etwas weiter, man fragt sich immer nach dem WARUM, aber eine Antwort zu bekommen, ist sehr schwer.
Was hat denn Den FA dazu gesagt, wenn ich Dir mit meiner Frage nicht zu nahe trete.
Und dann ist jetzt zur gleichen Zeit noch Dein Papa gestorben, jetzt trauerst Du um zwei geliebte Menschen. Hoffe Du hast Menschen, die für Dich da sind und Dir Halt geben.
Mir haben dieser schweren Zeit einige Bücher geholfen, wenn Du magst, schreibe ich Dir gerne mal die Titel.
Aber jeder Mensch geht anders mit seiner Trauer um, ich hoffe, Du findest den für Dich besten Weg.
Fühl Dich ganz feste gedrückt
Barbara

Stern Luka

Hallo Barbara,

ich danke Dir für Deine lieben Worte und Dein Mitgefühl. Ich weiß wie sehr Du nachfühlen kannst wie es mir geht.

Irgendwie hätte ich die ganze Fehlgeburt vielleicht besser verkraftet wenn ich gewußt hätte, dass es die Natur einfach so bestimmt hat, weil vielleicht mit dem kleinen Baby nicht alles in Ordnung gewesen wäre, aber so fragt man sich wirklich immer nach dem WARUM!

Ich habe noch nicht mit meinem FA gesprochen. Mein FA ist seit zwei Wochen im Urlaub. Davor war ich immer wieder bei ihm wegen Blutungen. Er machte einen Ultraschall und verordnete Bettruhe. Dann gingen die Blutungen wieder weg und sie kamen ohne Grund wieder. Am Freitag vor seinem Urlaub rief ich nochmals bei ihm an. Er sagte ich solle mich ins Bett legen und schickte mir eine Krankmeldung zu und wenn die Blutungen mehr werden würden solle ich mich an seine Vertretung in der nächste Woche wenden. Donnerstags drauf wurden die Blutungen wieder etwas stärker und ich rief bei seiner Vertretung an, die sehr nett war und mich sofort kommen ließ. Wirklich, ich hatte das erste mal das Gefühl wirklich ordentlich untersucht worden zu sein. Ich beschrieb das ich das Gefühl hätte Wehen zu haben. Dem Baby ging es gut und er verordnete mir entzüdungshemmende Vaginaltabletten und Wehenhemmer. Das war das erste Mal das ich das Gefühl hatte jemand bemüht sich herauszufinden woher die Blutungen kommen und tut etwas mehr als nur Bettruhe zu verordnen. Die Blutungen wurden wieder weniger. Am letzten Montag musste ich noch einmal zu ihm, weil ich am Mittwoch eigentlich meine Fruchtwasseruntersuchung machen wollte. An seinem Gesicht habe ich erkannt, dass er sehr nachdenklich war. Er hatte eine leichte Trichterbildung festgestellt. Das heißt dass die Fruchtblase in den Gebärmutterhals eindrang. Er meinte ich solle am Mittwoch die Leute in der Uniklinik Tübingen entscheiden lassen ob sie die Untersuchung machen lassen wollen. Dazu kam es dann nicht mehr, weil die Blutungen nach diesem Arztbesuch wieder stärker wurden und er dann am Dienstag meinte ich solle gleich nach Tübingen ins Krankenhaus. Dort nahmen sie mich stationär auf und machten mir noch Hoffnungen, bis sie dann feststellten, dass ich Fieber hatte. Sofort wurde eine Antibiotikainfusion gelegt. Aber da war es zu spät. Nachts um ein Uhr bekam ich so starke Blutungen. Die Ärztin untersuchte mich und sagte mir, dass da nichts mehr zu machen ist. Ich brachte mit Hilfe meines Mannes das kleine Wesen auf die Welt. Es war ein schrecklicher schmerzhafter Kampf bis am Mittwoch um 12.45 Uhr er da war. Er hatte bis zum Schluss gelebt.

Eigentlich hat mir niemand so recht gesagt warum! Als ich am Freitag entlassen wurde war ein ganz anderer Arzt da, der mich erst nicht gehen lassen wollte, weil ich noch so hohe Entzündungswerte hatte. Er erklärte mir, dass es diese Fehlgeburt eine ernste Sache war und es auch für mich hätte böse ausgehen können. Von ihm habe ich erfahren das es eine Streptokokkeninfektion war. Erst zu Hause bekamen wir diese Wut. Ich war noch nicht beim FA weil es am Freitag war. Ich muss dann morgen am Montag wieder zur Vertretung. Da werde ich vielleicht mehr erfahren.

Ich will nur wissen ob man vielleicht bei einer rechtzeitigen Behandlung alles hätte verhindern können. Ich möchte nur wissen wie lange die Bakterien im Körper sein müssen um so eine Fehlgeburt auslösen zu können. Wie schnell das geht!

Aber ändern tut das nichts mehr!!

Gerne wäre ich um die Titel der Bücher dankbar.

Ich danke dir schon einmal vorab für alles.

Liebe Grüße

Elisabeth

Stern Luka

Liebe Elisabeth,
das bekannteste ist Gute Hoffnung Jaehes Ende, von Hannah Lothrop. Das habe ich nicht gelesen. ich habe mir folgende Bücher gekauft:
Leise wie ein Schmetterling von Ute Horn
Ein Stern, der nicht leuchten konnte von Klaus Schäfer
Bin kaum da, muss schon wieder fort von Sabine Herold
Gerade, die beiden ersten sind recht kleine Bücher, in denen mal blättern kann, ein bisschen lesen und dann auch mal wieder weglegt. Wenn man sich nämlich nur noch damit beschäftigt, wird man verrückt. Ich habe immer mal wieder darin gelesen bis heute. Sogar meinen Freund hat es geholfen, mich und meine Trauer besser zu verstehen.
Und Dein Papa war auch krank ? Ist er am gleichen Tag gestorben wie Euer
Luka ?
Man fragt sich, wieviel Leid man manchmal ertragen muß und warum.
Aber frag nach, auch wenn er nicht mehr zurück kommt. Ich habe auch überall versucht, Antworten auf meine Fragen zu finden.
Habt ihr schon Kinder ?
GGLG Barbara

Stern Luka

Liebe Elisabeth,
leider kann ich Dir auf Deine Fragen auch keine Antworten geben.
Aber ich möchte Dir dennoch sagen, dass es mir unendlich leid tut, dass Ihr Euren Sohn gehen lassen musstet.
Ich wünsche Euch ganz viel Kraft für die kommende Zeit und den Glauben daran, dass es Luka dort, wo er jetzt ist, gut geht...
Traurige Grüße
Alex

Stern Luka

Liebe Alex,

ich danke Dir für Dein Mitgefühl. Ein schwacher Trost für mich ist wirklich der Glauben daran dass es ihm jetzt besser geht und das mein Vater bei ihm ist.

Liebe Grüße

Elisabeth

Stern Luka

Hallo Elisabeth,
vielleicht kann ich dir helfen. Meine Geschichte war ähnlich.
Ich hatte ab der 13.SSw Blutungen, die mit deR Zeit periodenstark wurden. Ich lag im KH, mein FA hatte vorher Abstriche gemacht ,aber es waren nur E-coli Bakterien da ,die normaler Weise nichts anstellen können. Aber es ist so, wenn man länger Blutungen hat, steigen die Bakterien hoch zur Fruchtblase und lösen dort die Verkürzung vom Gebährmutterhals aus, was letztendlich zum Blasensprung führt.
Ich hatte genau das damals im März 2003. Hab es wegen der Blutungen nicht einmal bemerkt. Hab auch Fieber bekommen und bald darauf musste mein Kleiner in der 21. SSw gehen. Es war für mich lebensgefährlich, weil ich schon 41 Grad Fieber hatte.
Habe mich darauf viel informiert und mich immunologisch untersuchen lassen. Dort kam heraus, daß ich eine Gerinnungsstörung habe. Dagegen kann man leicht etwas tun. Jetzt habe ich einen 2-jährigen Sohn!
Vielleicht hat dir das jetzt etwas weiter geholfen...
Lg Jessie und alles Gute!
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